DE3302317A1

DE3302317A1 - Farbdosierelement, insbesondere farbmesser oder farbschieber, fuer das farbwerk einer rotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE3302317A1
Application number: DE19833302317
Authority: DE
Inventors: Manfred 8901 Königsbrunn Makosch
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1982-01-29
Filing date: 1983-01-25
Publication date: 1983-08-11

Description

Farbdosierelement, insbesondere Farbmesser oder
Farbschieber, für das Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine Die Erfindung betrifft ein Farbdosierelement, insbesondere Farbmesser oder Farbschieber, zum Anstellen an die Farbkastenwalze des Farbwerkes einer Rotationsdruckmaschine mit einem hinteren Klemmbereich und einem vorderen Anstellbereich mit einer Anstellkante.
Aus der DE-AS 26 29 331 ist bereits eine Farbdosiereinrichtung in Form eines Farbschiebers der oben bezeichneten Art bekannt, bei dem das vordere Teilstück des Schiebers mit einer dauerhaften Schicht aus elastischem Material überzogen ist. Diese elastische Materialschicht vermag den Farbschieber vor aggressiven Materialien zu schützen, jedoch ist eine exakte Einstellung eines definierten Spaltes zwischen der Vorderkante des Farbscniebers und der Farbkastenwalze bei einem derartig beschichteten Schieber nicht möglich, da durch die hydrodynamische Wirkung das elastische Material mehr oder weniger zusammendrückbar ist, wodurch die Größe des Spaltes verändert wird. Außerdem ist aus der DE-OS 30 30 774 ein Farbschieber bekannt, bei dem an der Einstellkante ein Federstahlplättchen in einer Einbettmasse fixiert ist. Die Herstellung eines solchen Farbschiebers ist aufwendig und teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Farbdosierelement der eingangs spezifizierten Gattung im vorderen Anstellbereich so zu beschichten, daß dieser Bereich nicht durch abrasive und korrosive Stoffe, die sich in der Farbe oder im Feuchtwasser befinden, angegriffen wird und daß zum anderen dieser Anstellbereich äußerst verschleißfest werden soll, wobei Verformungen des Farbdosierelementes unter Extremwerten ohne Schaden möglich sein sollen.
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale eines Kennzeichens der nebengeordneten Patentansprüche erreicht.
Durch die Verwendung der angegebenen Stoffgruppen, die nach dem Plasma-Beschichtungsverfahren mit einer Stärke von etwa 50 bis 120 pm, vorzugsweise 80 pm, aufgetragen werden, erübrigt sich ein Nacharbeiten des beschichteten Anstellbereiches. Die Haftfestigkeit der aufgetragenen Schicht liegt weit über der von galvanisch aufgebrachten Schichten. Des weiteren erübrigt sich weitgehend das zeitraubende und kostenintensive Austauschen der Farbdosierelemente. Der bei den bekannten Messern auftretende Verschleiß verhindert eine genaue Farbdosierung über die gesamte Formatbreite und außerdem war bei diesen die Einstellung einer minimalen Farbführung nur sehr schwer und vor allem nur für kurze Zeit möglich. Diesen Nachteil weisen die erfindungsgemäß beschichteten Farbdosierelemente nicht mehr auf.
Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigen: Fig. 1 eine schematisierte perspektivische Darstellung eines Farbschiebers und Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Farbmessers.
Der in Fig. 1 gezeigte Farbschieber 1 wird bei seinem Einsatz in einer Rotationsdruckmaschine in üblicher Weise am hinteren, das ist in Fig. l der linke Bereich, eingespannt, so daß der vordere Einstellbereich gegen eine in den Zeichnungen nicht dargestellte übliche Farbkastenwalze des Farbwerkes mit einem vorbestimmten Spalt anstellbar ist. Im Betrieb wird die Vorderkante 2 des Farbschiebers 1 extremen Bedingungen unterworfen. Erfindungsgemäß wird deshalb der die Anstellkante 2 umfassende vordere Bereich mit einer Beschichtung 3 versehen, die nach einem Plasma-Spritzverfahren mit einer Dicke von 50 bis 120 pm, vorzugsweise 80 pm, aufgetragen wird. Als Beschichtungsmaterialien eignen sich: Karbide, und zwar Wolframkarbid, Chromkarbid, Titankarbid, Tantal- und Niobkarbid; sowie Nitride, wie Titannitrid, Zirkonnitrid, Tantalnitrid; Boride, wie Titanborid, Zirkonborid und Lanthanborid und Oxyde, wie Aluminiumoxyd, Aluminium-Metalloxyd, Titanoxyd und Chromoxyd. Bevorzugt sind Chromkarbid sowie Aluminiumoxyc zu verwenden Diese metallischen und nichtmetallischen Hartstoffpulver sind zäh, weisen eine hohe Verschleißfestigkeit auf, ermöglichen eine verzugfreie Beschichtung und eignen sich für das Plasma-Spritzverfahren. Außerdem ergibt sich beim Aufbringen dieser Schicht nach dem bevorzugten Plasma-Spritzverfahren nur eine geringe thermische Einwirkung auf das Grundmaterial, beispielsweise Federstahl. Die äußerst verschleißfeste Schicht 3 weist nach der Mohslschen Härteskala eine Härte von 9 bis 10 auf.
In Fig. 2 ist ein Farbmesser 4 dargestellt, das in üblicher Weise in seinem hinteren Bereich so eingespannt wird, daß die Vorderkante 5 in einem bestimmten Abstand mit Hilfe von Farbzonenstellschrauben an eine Farbkastenwalze anstellbar ist. Bei diesem Farbmesser 4 wird der die Vorderkante 5 umfassende Anstellbereich mit einer Schicht 6 versehen, die nach dem im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Verfahren aufgebracht wird, wobei die dort erwähnten Materialien in Frage kommen. Da die genannten Materialien äußerst zäh sind, kann das Farbmesser 4 beispielsweise durch benachbarte Farbzonenschrauben extrem verformt werden, ohne daß ein Schaden am Farbmesser 4 auftritt.
Die vorgenannten metallischen und nichtmetallischen Hartstoffpulver können auch in bestimmten, in Versuchen leicht ermittelbaren Mischungsverhältnissen eingesetzt werden, und zwar mit der Maßgabe, daß sich die Eigenschaften der verwendeten Pulver, wie hohe Korrosionsbeständigkeit, hohe Verschleißfestigkeit, ergänzen.

Claims

Patentansprüche: 1. Farbdosierelement, insbesondere Farbmesser oder Farbschieber, zum Anstellen an die Farbkastenwalze des Farbwerkes einer Rotationsdruckmaschine mit einem hinteren Klemmbereich und einem vorderen Anstellbereich mit einer Anstellkante, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstellbereich (3, 6) mit einer zähen und hochverschleißfesten,ca. 80 pm dicken Schicht aus einem metallischen Hartstoffpulver beschichtet ist, das nach einem Plasma-Spritzverfahren aufgebracht ist.
2. Farbdosierelement, insbesondere Farbmesser oder Farbschieber, zum Anstellen an die Farbkastenwalze des Farbwerkes einer Rotationsdruckmaschine mit einem hinteren Klemmbereich und einem vorderen Anstellbereich mit einer Anstellkante, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstellbereich (3, 6) mit einer zähen und hochverschleißfesten, ca. 80 pm dicken Schicht aus einem nichtmetallischen Hartstoffpulver beschichtet ist, das nach einem Plasma-Spritzverfahren aufgebracht ist.
3. Farbdosierelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hartstoffpulver Karbide, Nitride oder Boride verwendet werden.
4. Farbdosierelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Karbide verwendet werden: Wolframkarbid, Chromkarbid, Titankarbid, Tantal-oder Niobkarbid.
-5. Farbdosierelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Nitride verwendet werden: Titannitrid, Zirkonnitrid oder Tantalnitrid.
6. Farbdosierelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Boride verwendet werden: Titanborid, Zirkonborid oder Lanthanborid.
7. Farbdosierelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Oxyde verwendet werden: Aluminiumoxyd, Aluminium-Metalloxyd, Titanoxyd oder Chromoxyd.
8. Farbdosierelement nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen der genannten Stoffe verwendet werden.