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Selbsttätige Schußwaffe mit elastisch angeordnetem Arbeitsgewicht.
Wie in ,denn Hauptpatent 3070¢9 bereits betont wurde, wird man bei einer selbsttätigen
Schußwaffe mit elastisch angeordnetem Arbeitsgewicht bestrebt sein, um den Rückstoß
für das Arbeitsgewicht nach Möglichkeit auszunutzen und hierdurch die größtmögliche
.Arbeitsfähigkeit des Arbeitsgewichtes zu erzielen, hierfür die Gesetze des elastischen
Stoßes möglichst vollkommen zur Geltung zu bringen.
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Um eine möglichst einfache Handhabung der Schußwaffe zu erreichen,
wird man ferner bemüht sein, die zum Laden des Patronen-. magazins nötigen Griffe
nach Möglichkeit zu vereinfachen und zu vermindern.
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Damit nun für das- Arbeitsgewicht die Gesetze des elastischen Stoßes
möglichst vollkommen zur Wirkung gelangen, muß die Arbeitsfeder so stark bemessen
sein, daß sie durch den Stoß nur wenig zusammengepreßt wird. fnfolgedessel wird
die Rückstoßarbeit größtenteils vom Arbeitsgewicht aufgefangen und nur zum geringeren
Teil vom Widerlager der Schußwaffe oder vom Schützen, so daß* dieser weniger angestrengt
wird.
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Ferner muß man; entsprechend den Gesetzen des elastischen Stoßes,
Sorge tragen, dali die durch den Schuß nach rückwärts beschleunigte Schußwaffe mit
großer Geschwindigkeit auf (las elastisch angeordnete Arbeitsgewicht stößt. Um dieses
zu erreichen, ist es von ivesetitlichem Vorteil, das Arbeitsgewicht in einem entsprechenden
Abstand von der Schußwaffe zu halten. Dadurch wird erreicht, daß das Gewicht nicht
schon gleich von Anfang der Beschleunigungsperiode an zurückgeschoben wird, sondern
daß die Schußwaffe erst den Zwischenraum durchläuft, währenddessen sie die nötige
rückwärtige Geschwindigkeit. erreicht, bevor der elastische Stoß erfolgt, durch
den dem Arbeitsgewicht die Energie zugeführt wird.
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In Fig. t der Zeichnung ist der vollständig geschlossene, schußfertige
Verschluß, und in Fig. 2 -die Stellung der Federn während des Stoßes, also kurz
nach dem Schuß, im Liingsschnitt dargestellt; Fig, 3 zeigt den vollständig geöffneten
Verschluß im Längsschnitt, und Fig, q im Querschnitt.
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'vVie schon in dem Hauptpatent 307049 erwähnt, ist das Arbeitsgewicht
g als Deckel ausgebildet, der in Nuten des Gehäuses k gleitet. Dagegen ist der Schlitten
s fest mit dem Deckel verbunden und dient nur dazu, das Verschlußstück 7i im Deckel
zii halten und den Schlagbolzen zu spannen, indem die Nase p des Schlagbolzens,
die durch einen Schlitz des Verschlußstückes v hindurch in den Schlitz des Schlittens
s hineinragt, beim Zurückgehen des Arbeitsgewichts von der Fläche n des Schlittens
s 'soweit zurückgezogen wird, bis die Feder des Schlagbolzens wieder gespannt und
der Schlagbolzen gegenüber dem Verschl»ßstück wieder gesichert ist.
Die
Kulisse y, durch welche der Hebel 1i. gedreht wird und die Entriegelung des
Verschlusses erfolgt, bildet einen Teil des Arbeitsge-,vichtes; ebenso ist auch
der Drehpunkt C des Doppelhebels B C D fest mit dem Arbeitsgewicht verbunden.
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Der Federschuh a, durch welchen der Rückstoß vermittels der Arbeitsfeder
f auf das Arbeitsgewicht übertragen wird, stützt sich mit zwei seitlichen Ansätzen
auf entsprechende Vorsprünge b des Gehäuses (Fig. i). Um nun das infolge des vorgesehenen
Zwischenraumes zwischen Federschuh a und Arbeitsfeder f oder zwischen Arbeitsgewicht,
und Gewehr mögliche Pendeln des Arbeitsgewichtes zu verhüten, ist eine leichte Hilfsfeder
c nebst Zwischenring angeordnet, welche während der Beschleunigung der Schußwaffe
nach dem Schuß erst zusammengedrückt werden muß, bevor der eigentliche Stoß auf
die Arbeitsfeder erfolgt, durch welche dem Arbeitsgewicht seine Energie zugeführt
wird. In Fig. i ist die Hilfsfeder normal, und in Fig. a ganz zusammengepreßt dargestellt,
d. h. in dem Zustand, in welchem sich die Hilfsfeder in dem Augenblick befindet,
in welchem eben der Stoß auf die Arbeitsfeder erfolgt. Hilfsfeder und Arbeitsfeder
können naturgemäß auch aus einem Stück angefertigt werden, ebenso wie die Hilfsfeder
auch vollständig fehlen kann, sofern die freie Beweglichkeit des Arheitsge,#vichtes
nicht nachteilig wirkt oder durch anderweitige Maßnahmen vermieden wird.
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Zur Vereinfachung der Handgriffe beim Laden des Patronenmagazins ist
nun, wie Fig. 3 und 4 zeigt, der Doppelhebel B C D des L emniskoidenlenkers
an dem Teil C D mit einem Ansatz d (Fig. 3) versehen, welcher sich bei freiem
Abzugbügel, wenn das Ärbeitsgewicht und Verschluß sich in der rückwärtigsten Lage
befinden, d. h. der Verschluß vollständig geöffnet ist, auf einen Arm der Abzugwippe
w stützt und so das Zurückgehen des Verschlusses verhindert, wodurch , der Verschluß
offen bleibt. Wird nun am Abzugbügel gezogen, so schwingt der Arm der Abzugwippe
w nach rechts aus - wie in Fig. 3 strichpunktiert angegeben ist -, wodurch der Lemniskoidenlenker
frei wird und der Verschluß sich schließt. Die Waffe ist damit wieder fertig zum
Schuß und braucht man hierzu nur von neuem am Abzugbügel zu ziehen. Ein weiterer
Handgriff ist also nicht mehr notwendig.
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Vorstehende Anordnung kann sowohl in der Art getroffen werden, daß
der Verschluß nach jedem Schuß offen gehalten wird, als auch in der Art, daß die
Offenhaltung des Verschlusses erst erfolgt, wenn die letzte Patrone aus dem Magazin
abgeschossen ist.