DE3240799C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

Bekannte Rohrbiegemaschinen (DE-OS 30 33 950 und DE-OS 20 01 827) dieser Art weisen ein Maschinengestell auf, an dessen vorderem Ende eine Biegeschablone mit senk­ rechter Drehachse im Zentrum eines Biege- bzw. Drehtisches an­ geordnet ist. Seitlich am Drehtisch ist eine Rohrspann­ einrichtung mit einem gegen das Biegeformstück bzw. die Schablone ver­ fahren Spannbacken befestigt. Bei Biegemaschinen der vorbeschriebenen Art besteht die Gefahr, daß bereits zuvor gebogene Rohrteile durch die Anordnung von Biege­ schablone bzw. Biegetisch in Verbindung mit dem unter­ halb des Biegetisches befestigten Antrieb an Bauteilen der Maschine anschlagen können. Daher ist die Biege­ freiheit, die eine Rohrbiegemaschine haben soll, ein­ geschränkt. Eine große Biegefreiheit ist jedoch ins­ besondere dann von wesentlicher Bedeutung, wenn Rohre mit kleinen Biegeradien gebogen werden sollen. Ferner erfordert eine Reihe aufeinanderfolgender Biegevorgänge in unterschiedlichen Ebenen auch bei großen Biegeradien eine große Biegefreiheit.

Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Rohrbiegemaschine der im Oberbegriff des Patent­ anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, bei der die Biegefreiheit verbessert ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im kenn­ zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Bei der erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine ist wegen der seitlichen Anordnung der Biegeschablone die Biege­ freiheit erhöht. Die asymmetrische Anordnung der Biegeschablone ermöglicht, daß Teile des gebogenen Rohres bis nahe an die Ebene herangeführt werden können, in der die Drehachse der Biegeschablone liegt. Somit kann das Rohr die Biegeschablone in einem ge­ wissen Bereich umgreifen. Bei einer entsprechend symmetrischen Anordnung wäre die Bewegungsfreiheit des Rohres durch den die Biegeschablone tragenden balken­ artig vorragenden Träger stärker eingeschränkt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Träger einen über seine Seiten­ wandung vorstehenden Anbau aufweist, wobei sich die Lage der Drehachse der Biegeschablone innerhalb des Anbaus, aber auch außerhalb der Ebene der Seitenwandung des Trägers befindet. Durch diesen Anbau ist es möglich, den Bereich um die Biegeschablone weitgehend von Bau­ elementen, die die gesamte Biegeanordnung tragen sollen, freizuhalten.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Rohrbiege­ maschine bekannter und allgemein gebräuchlicher Ausbildung,

Fig. 2 in perspektivischer und prinzipieller Dar­ stellung eine Rohrbiegemaschine nach der vor­ liegenden Erfindung und

Fig. 3 die Rohrbiegemaschine nach Fig. 2 in der An­ sicht von oben.

Fig. 1 zeigt eine Rohrbiegemaschine mit dem Vorschub­ wagen 10, der auf einer oder mehreren Führungsschienen 11 an der Oberseite des Maschinengestells 12 hin- und herfahrbar ist. Der Vorschubwagen 10 hat einen Rohr­ zylinder 13 mit einer Spannhülse 14, in welcher das zu biegende Rohr 15 eingespannt ist. Das Rohr 15 ist um eine schwenkbar gelagerte Biegeschablone 16 herumgeführt, welche eine dem Rohrhalbmesser entsprechende Ausnehmung 17 hat. Das Rohr ist über eine Spannbacke 18 an die Biegeschablone angedrückt, wobei die Spannbacke an einer Spanneinrichtung 19 über einen Hydraulikzylinder 20 betätigt ist. Diese Bauelemente sind an dem Schwenkarm 21 des Biegetisches angeordnet, während die Schablone 16 axial zur Drehachse angeordnet ist. Die Drehung er­ folgt in Pfeilrichtung 22. Auch ist eine Gleitschiene 23 gezeigt. Innerhalb des Rohres 15 ist im Bereich der Biegeschablone 16 und der Gleitschiene 23 ein Dorn vor­ handen, der an dem vorderen Ende der Dornstange 24 be­ festigt ist. Die Dornstange 24 wird gehalten an einer Dornrückziehvorrichtung 25, die an dem Lager 26 be­ festigt ist. Das Maschinengestell 27 hat einen vor­ stehenden Vorbau 28. Außerdem ist der Kettenkasten 29 einer Schablonenrückdrehung gezeigt, der ebenfalls die Biegefreiheit beeinträchtig. Der Antrieb des Biege­ tisches 21 erfolgt über eine im Vorbau 28 unter­ gebrachte Kette, die durch zwei Kolbenzylinder­ anordnungen 30 im Maschinengestell betätigt wird.

Fig. 2 zeigt die Rohrbiegemaschine erfindungsgemäßer Ausbildung. Obwohl diese die gleichen Grundelemente wie die Maschine nach Fig. 1 aufweist, sollen in der nachfolgenden Beschreibung für ihre Bauteile andere Bezugszeichen gewählt werden.

Das Maschinengestell 31 trägt ein an seinen beiden Seiten 32, 32 a einen weit überstehenden Tragbalken bzw. Träger 33 mit einer Laufschiene 34 für den Vorschubwagen 35, der die Spannhülse 36 trägt. Die Spannhülse ist betätigt durch einen Hydromotor 37, der oberhalb der Spannhülse an­ geordnet ist.

Damit unterschiedliche Durchmesser der Biegeschablone berücksichtigt werden können, ist an dem Vorschubwagen 35 eine Schiene 38 für die Verschiebung der Spannhülse und an der Oberseite des Tragbalkens, an dem nach hinten vorstehenden Balkenteil 39 eine Schiene 40 vor­ handen, damit die die Dornstange 41 tragende Dornrück­ ziehung 42 ebenfalls zur Längserstreckung des Trag­ balkens 33 verfahrbar ist.

Die Biegeschablone 50 ist in einem Kopfstück bzw. -ende 43 ge­ lagert, welches von dem Balken 33 seitlich absteht. Die Drehachse 44 der Biegeschablone 50 - hier kann es sich um die Mitte der körperlichen Drehachse oder um die geometrische Drehachse handeln - ist, wie ins­ besondere aus Fig. 3 hervorgeht, im nahen Bereich der Vertikalebene der senkrechten Seitenwandung 45 des Maschinengestells oder des Tragbalkens 33 vorhanden. Nach Fig. 3 steht sie vor der Vertikalebene der Seiten­ wandung 45. Die Biegeschablone 50 ist an einem über die vertikale Seitenwandung 45 vorstehenden Anbau 46 ge­ lagert.

Der balkenförmige Träger 33 ist, wie aus Fig. 2 her­ vorgeht, so angeordnet, daß unterhalb dieses Trägers bis zur Standfläche des Maschinengestells ein freier Raum vorhanden ist. Dadurch kann das Rohr 47 in solcher Weise gebogen werden, daß Teile des gebogenen Rohres den Biegetisch und auch den Tragbalken 33 des Biege­ tisches untergreifen können.

Die Gleitschiene 48 wird in angegebener Doppelpfeil­ richtung 49 radial zu der am Kopfstück 43 gelagerten Biegeschablone 50 bewegt durch einen aus einem Hydraulikzylinder bestehenden Antrieb 51. Zum Bewegen der Gleitschiene 48 ist ein Tragelement 52 vorhanden, das aus dem Schenkel 52 a und dem Schenkel 52 b besteht. Quer zum Antrieb 51 ist ein aus einem Hydraulikzylinder bestehender Antrieb 53 vorhanden, der dazu dient, die Gleitschiene in angegebener Pfeilrichtung 53′ und somit in Längserstreckung des Tragbalkens bzw. tangential zur Biegeschablone zu bewegen, damit die Gleitschiene beim Biegen des Rohres mitwandert. Die Spannbacke der Spanneinrichtung, die in den Fig. 2 und 3 nicht dargestellt ist, ist an der Achse der Biegeschablone 50 vertikal bewegbar an­ gebracht. Sie umgreift das Rohr von oben und außen und hält dieses Rohr während des Biegevorganges in fester Anlage zur Biegeschablone. Die Biegeschablone 50 wird von einem Antrieb 54, einer Schneckenwelle 55 und einer Antriebsschnecke 56 gedreht.

Die Rohrbiegemaschine nach Fig. 2 hat eine Länge des Tragbalkens von 3 bis 4 m und eine Höhe von 1 m.

Claims (2)

1. Rohrbiegemaschine mit einem langgestreckten Maschinengestell, das in Längsrichtung vom Kopf­ ende eines auf ihm angeordneten Trägers überragt wird, auf dem ein Vorschubwagen mit einer Spann­ hülse für das zu biegende Rohr verfahrbar ist und auf dessen Kopfende eine um eine vertikale Dreh­ achse schwenkbare Biegeschablone und eine mit der Biegeschablone zusammenwirkende Spann­ einrichtung für das zu biegende Rohr angeordnet sind, wobei unterhalb des Kopfendes des Trägers bis zur Standfläche des Maschinengestells freier Raum ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (44) der Biegeschablone (50) im Bereich einer durch die senkrechte Seitenwandung (45) des Trägers (33) laufenden Ebene oder außer­ halb dieser Ebene liegt.

2. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Träger (33) einen über seine Seitenwandung (45) vorstehenden Anbau (46) auf­ weist, wobei sich die Lage der Drehachse (44) der Biegeschablone (50) innerhalb des Anbaus, aber außerhalb der Ebene der Seitenwandung des Trägers befindet.