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Integralhelm
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Integralhelm gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Sicherheitssturzhelme, -wie z.B. Integralhelme, sind so ausgelegt,
daß sich sich zu der Halsöffnung hin verjüngen, um ein sattes Anliegen an den Backenknochen
und an den Ohren sowie im Nacken des Helmträgers zu gewährleisten und dadurch Prellungen
bei einem Sturz zu vermeiden.
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Durch diese sich verjüngende Form ergeben sich jedoch häufig Schwierigkeiten
beim Abziehen des Integralhelms im Falle eines Unfalls. Wenn keine zusätzlichen
Maßnahmen getroffen sind, kann beim Abziehen eines Integralhelms vom Kopf eines
bewußtlosen Unfall verletzten ein übergroßer Zug ausgeübt werden, durch den der
Verletzte äußerst schwer geschädigt werden kann.
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Um derartige riskante und lebensgefährliche Sekundärverletzungen zu
verhindern, wurde ein in der DE-PS
2 720 785 beschriebener Integralhelm
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 geschaffen. Bei diesem bekannten Integralhelm
ist zur Verbesserung der Abziehbarkeit die Schale des Helms derart unterteilt bzw.
aufgetrennt, daß nach dem Lösen von Sicherheitsverschlüssen eine Hälfte des unteren
Teils der Schale zusammen mit dem daran angeformten Kinnbüelabschnitt nach unten
weggeschwenkt wird. Die Verriegelung des abschwenkbaren Helmteils erfolgt an den
vertikalen Trennkanten, die in der Symmetrie-Scheitelebene des Integralhelms verlaufen.
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Durch die Abschwenkbarkeit des unteren Seitensegments der Helmschale
wird zwar eine für das Abziehen des Integralhelms vom Kopf ausreichend große Öffnung
geschaffen, andererseits wird jedoch durch die hierfür erforderliche Helmunterteilung
eine Schwächung der Helmschale in Kauf genommen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Integralhelm
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, der sich weiterhin schnell,
leicht und zuverlässig, d.h. gefahrlos aus- bzw. vom Kopf abziehen läßt und der
sich durch eine noch größere Festigkeit und Stabilität auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Bei der Erfindung wird die Erkenntnis verwertet, daß durch geeignete
Eingliederung von Seitenklappenin der Helmschale ein problemloses Abziehen des Integralhelms
auch dann möglich ist, wenn der Kinnbügel des Integralhelms einstückig ausgebildet
und starr mit der Helmschale verbunden wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß dann,
wenn sich die Seitenklappen vom Ohrbereich zur Halsöff-
nung hin
erstrecken, bereits bei sehr kleiner Erstreckung der Seitenklappen in Umfangsrichtung
des lielms ein problem- und gefahrloses Abziehen des Integralhelms vom Verletzten
ermöglicht wird, da bei weggeklappten Seitenklappen die Halsöffnung exakt an den
wirksamsten Stellen aufgebrochen wird. Bei entriegelten Seitenklappen können sich
nämlich die am weitesten vorstehenden Backenknochen des Kopfs bequem durch die Halsöffnung
schieben, wobei die Gefahr, daß auf den Kopf des Verletzten Zug ausgeübt wird, bereits
dann wirksam ausgeschlossen ist, wenn die Seitenklappen relativ schmal ausgebildet
werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Backenknochen des Kopfs nur im Bereich
von einigen cm relativ weit vorspringen, so daß auch die Seitenklappe in der Regel
nicht breiter als 10 bis 15 cm ausgebildet werden muß. Dies führt allerdings zu
dem besonderen Vorteil, daß die Struktur des Integralhelms an den entscheidenden
Stellen äußerst steif ausgebildet werden kann. So kann die Kraft vom Kinnbügel optimal
in die Helmschale eingeleitet werden, die ihrerseits durch die flächenmäßig kleinen
Seitenklappen nur geringfügig und auch nur an solchen Stellen geschwächt wird, die
für die kritischen Belastungen des Integralhelms nicht von größter Bedeutung sind.
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Zu einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung gelangt man mit den
Merkmalen des Unteranspruchs 2. Die Ausgestaltung der Seitenklappe als Kugeltrapez
trägt in besonders vorteilhafter Weise dazu bei, daß selbst bei äußerst schnellem
und unkontrollierte Abziehen des Integralhelms vom Kopf eines Verletzten keine Kopfpartien
an der Helmschale reiben, so daß Sekundärverletzungen wirksam augeschlossen werden,
selbst wenn die Halsöffnung des Integralhelms sehr klein sein sollte.
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Die Weiterbildung gernäß Unteranspruch 3 trägt einerseits den anatomischen
Gegebenheiten und andererseits den konstruktionstechnischen Randbedingungen, wie
sie bei einem Integralhelm mit angeformtem Kinnbügel vorliegen, gleichermaßen vorteilhaft
Rechnung.
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Mit der Weiterbildung gemäß Unteranspruch 4 wird die Formsteifigkeit
des Integralhelms bei verriegelten Seitenklappen sehr hoch gehalten, selbst wenn
nur eine weitere Trapez-Begrenzungslinie der Seitenklappe in formschlüssigem Eingriff
mit der Helmschale steht. Durch geeignete Wahl des Formschlusses zwischen den Seitenflächen
der Seitenklappen und den hierfür vorgesehenen Ausnehmungen in der Helmschale kann
nicht nur die Formstabilität der gesamten Helmschale,beispielsweise die Verformungssteifigkeit
bei in Längsrichtung wirkenden Druckkräften, sondern auch die Formstabilität der
Seitenklappen selbst zusätzlich angehoben werden.
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Eine besonders einfache und funktionssichere Verbindung zwischen den
Seitenklappen und der Helmschale ist Gegenstand des Unteranspruchs 5, wobei sich
durch diese Weiterbildung der weitere zusatzliche Vorteil ergibt, daß eine derartige
Verbindung sehr leicht herstellbar und vor allen Dingen schnell lösbar ist.
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Für den Fall, daß der Integralhelm mit einem Halsring ausgestattet
ist, führt die Weiterbildung gemäß Unteran-Aspruch 7 zu all den oben angesprochenen
Vorteilen hinsichtlich der Funktionssicherheit des Integralhelms.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der übrigen Unteransprüche.
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Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen meh-
rere
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
des Integralhelms, Fig. 2 eine Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Integralhelms von
hinten, Fig. 3 und 4 den Fig. 1 und 2 ähnliche Ansichten einer zweiten Ausführungsform
des Integralhelms, Fig. 5 und 6 den Fig. 1 und 2 ähnliche Ansichten einer dritten
Ausführungsform des Integralhelms, Fig. 7 und 8 den Fig. 1 und 2 ähnliche Ansichten
einer vierten Ausführungsform des Integralhelms, und Fig. 9 und 10 den Fig. 1 und
2 ähnliche Ansichten einer fünften Ausführungsform des Integralhelms.
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Der in den Figuren dargestellte Integralhelm 1 besitzt eine im wesentlichen
kugelförmige Helmschale 2, und einen die Helmschale 2 zum Integralhelm vervollständigenden
Kinnbügel 3. Auf der Helmvorderseite ist oberhalb des Kinnbügels 3 eine Sichtöffnung
4 vorgesehen, die ggf.
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durch ein schematisch dargestelltes Visierfenster 5 abgedeckt sein
kann.
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Der Integralhelm ist symmetrisch zu der in Fig. 2 mit der strichpunktierten
Linie 6 angedeuteten Symmetrie-Scheitelebene.
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Im geschlossenen Zustand des Integralhelms ist dessen Halsöffnung
sowie die gesamte untere Partie der Schale so eng, daß sie sich möglichst nahe an
die entsprechenden
Kopfpartien des Helmträgers anschmiegt. In diesem
geschlossenen Zustand ist ein Abziehen des Integralhelms vom Kopf des Verletzten
nur möglich, wenn Zug auf den Kopf ausgeübt wird.
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Um das Abziehen des Integralhelms zu erleichtern, weist der untere
Helmabschnitt hinter dem Bereich, in dem der Kinnbügel 3 in die Helmschale 2 übergeht,
auf beiden Seiten je eine über ein Scharnier 7 an der Helmschale 2 befestigte Seitenklappe
8 auf, die sich von der Halsöffnung 9 nach oben bis in die Höhe des Gehörgangs erstreckt.
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Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Integralhelm 1 nach dem
Wegklappen der Seitenklappen 8 leicht und bequem über die Backenknochen und die
Wangenpartien weggezogen werden kann. Die Helmschale 2 besitzt zur Aufnahme der
Seitenklappen 8 eine entsprechend geformte Ausnehmung, so daß die Seitenklappen
8 mit dem Integralhelm entlang einer relativ langen Linie in Passungseingriff stehen,
wodurch bei geschlossenem Integralhelm 1 eine sehr hohe Formstabilität erzielt werden
kann.
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Die Seitenklappe 8 weist bevorzugterweise die Umrißform eines Trapezes
bzw. eines Kugeltrapezes auf, dessen parallele Kanten bzw. Begrenzungslinien 9 und
10 einerseits von der Halsöffnung und andererseits von der Trennfuge in Höhe des
Ohrbereichs bzw. des Gehörgangs des Helmträgers gebildet sind. Man erkennt aus den
Darstellungen in den Fig. 1 bis 10, daß sich der trapezförmige Umriß der Seitenklappe
8 zur Halsöffnung hin verbreitert und daß die vordere Begrenzungslinie 11 geneigt
zum Kinnbügel 3 hin verläuft. Mit dieser Ausgestaltung wird sichergestellt, daß
die Halsöffnung des Integralhelms durch das Abklappen der Seitenklappen 8 soweit
wie möglich vergrößert wird und daß gleichzeitig der Kraftfluß vom Kinnbügel 3 zur
Helmschale 2 sehr günstig bleibt.
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Man erkennt aus den Darstellungen ferner, daß jeweils in einer der
Trapez-Begrenzungslinien das Scharnier 7 liegt und daß zumindest eine weitere Trapez-Begrenzungslinie
in formschlüssigem Eingriff mit einer entsprechend geformten Ausnehmungskante in
der Helmschale 2 steht.
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Bevorzugterweise in den Bereichen, in denen die Seitenklappe 8 formschlüssig
mit der Helmschale 2 in Verbindung steht, ist eine - in den Fig. nicht näher dargestellte
- Sicherheits-Verschlußeinrichtung vorgesehen, die von außen lösbar sein soll. Der
formschlüssige Eingriff mit der Helmschale 2 ist in den Fig. jeweils mit einer gestrichelten
Linie 12 und 12' angedeutet.Fin derartiger formschlüssiger Kontakt kann beispielsweise
durch einen Schnappsitz zwischen den Außenrändern der Seitenklappe 8 und einer Innenrandf,läche
der entsprechenden Ausnehmung in der Helmschale 2 hergestellt werden.
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Das Scharnier 7 kann sich über die gesamte Länge einer Begrenzungslinie
des trapezförmigen Umrisses der Halteklappe 8 erstrecken; es können aber auch Scharniere
zur Anwendung kommen, die nur einen Bruchteil dieser Länge besitzen. Das Scharnier
7 kann an jeder Stelle entlang der Trennlinie zwischen Halteklappe 8 und Helmschale
2 angeordnet werden, wie dies in den Fig. 3 bis 6 gezeigt ist. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 3 und 4 befindet sich das Scharnier im Bereich der oberen Trennkante
bzw.
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Trennfuge 10 und bei der Ausführungsform gemäß Fig. . 5 und 6 im Bereich
einer hinteren Trennfuge 13.
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Die Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bis 6 unterscheiden sich ansonsten
von der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 lediglich darin, daß der formschlüssige
Eingriff der Randflächen der Seitenklappe 8 mit der Helmschale 2 über einen größeren
Flächenbereich erfolgt.
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Durch die beschriebene Anordnung der Seitenklappen 8 müssen diese
nur noch eine relativ geringe Erstreckung in Urnfangsrichtung der Helmschale 2 besitzen.
Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Seitenklappen 8, wie dies in den Fig.
7 und 8 gezeigt ist, so weit zu verbreitern, daß sie in der Symmetrie-Scheitelebene
6 aneinander stoßen und in diesen Stoßbereichen miteinander verriegelbar sind. Diese
Ausführungsform hat in erster Linie hersvellungstechrlische Vorteile, da die Helmschale
2 nur noch eine Ausnehmung benötigt.
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In den Fig. 9 und 10 ist eine weitere Variante dargestellt, um aufzuzeigen,
daß die vorstehend beschriebenen Maßnahmen selbstverständlich auch dann anwendbar
sind, wenn ein Integralhelm mit einem Halsring 14 versehen ist, der sich an den
Halsöffnungsrand des Helms 1 anschließt.
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-Ein derartiger Halsring ist allseitig soweit nach innen gezogen,
daß nach dem Schließen des Integralhelms nur noch ein relativ begrenzter Halsausschnitt
verbleibt.
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In der Regel ist der Halsring 14 als ABS-Teil integral mit der Helmschale
2 ausgebildet. Um das Abziehen des Integralhelms 1 vom Kopf des Helmträgers auf
einfache Weise zu ermöglichen, tragen die Seitenklappen 8 am unteren Ende jeweils
einen Sektor 15 des Halsrings 14, d.h., die Seitenklappe 8 setzt sich in den Bereich
des Halsrings 14 fort. Man erkennt aus den Darstellungen gemäß Fig. 9 und 10 ferner,
daß sich auch die Bereiche, in denen ein formschlüssiger Kontakt zwischen Seitenklappe
8 und Helmschale 2 vorliegt, in den Halsring 14 bzw. 15 hineinerstrecken (vgl.ll"
und 12"). Dadurch gelingt es, einerseits die Formstabilität des Integralhelms 1
so hoch wie möglich zu halten und die beim Fahren auftretenden Windgeräusche zu
minimieren.
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Die Erfindung schafft somit einen Integralhelm, dessen
Halsöffnung
nach Lösen einer Sicherheits-Verschlußeinrichtung durch Wegklappen eines unteren
Helmabschnitts um ein.im wesentlichen in der Helmschale liegendes Scharnier vergrößerbar
ist. Der Kinnbügel des Integralhelms ist einstückig mit der Etelrnschale ausgebildet
und starr mit dieser verbunden. Zur Vergrößerung der Halsöffnung ist auf jeder Seite
des Integralhelms hinter dem Übergangsbereich zwischen Kinnbügel und Helmschale
je eine den wegklappbaren Helmabschnitt bildende Seitenklappe vorgesehen, die sich
von der Halsöffnung bis in die Höhe des Gehörgangs erstreckt. Der Integralhelm zeichnet
sich durch eine besonders große Formstabilität und Schlagfestigkeit und gleichzeitig
dadurch aus, daß er nach dem Wegklappen der Seitenklappen bequem vom Kopf des Fahrers
abgezogen werden kann.
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