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Verfahren und Einrichtung zur Fernbedienung von Stellgliedern
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Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eie Einrichtung zur Fernbedienung von Stellgliedern von Registerverstelleinrichtungen
an Druckmaschinen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen An modernen Druckmaschinen
werden in zunehmendem Maße die Einstell- und Reguliervorgänge von einem zentralen
Bedienstand aus vorgenommen. Dies erfordert zweifellos einen höheren Auf'wand, bietet
aber den Vorteil, dai die notwendigen Stellvergänge schneller durchgeführt werden
können und der manuelle Aufwand verringert wird. Besonders bei kleinerer Auflagenhöhe
kann hierdurch eine vorher nie erreichbare Xentabilität erzielt werden, da die Maschinenstillstandszeiten
wesentlich verkürzt werden. Es sind bereits von einem zentralen Bedienstand aus
fernbetätigbare Registerverstelleinrichtungen bekannt geworden. Bei der von der
Fa. M.A.N. BRD (Prospekt M.A.N. "Bogenoffsetmaschine ULTRA-M.A.N. G") entwickelten
Registerfernverstellung sind an den Druckwerken Stellmotore angebracht, die über
Getriebeblöcke mit den den Plattenzylinder in Achs- und Umfangsrichtung verstellenden
Vorrichtungen zusammenwirken. Die jeweilige Stellung des Plattenzylinders innerhalb
des Verstellweges wird durch ein mit dem Getriebeblock über einen Kettentrieb gekoppelten
MeXpotentiometer einer Anzeige am Bedienpult zugeführt. Die Eingabe der Korrekturwerte
erfolgt über einen Wahlschalter. Die ermittelten Sorrekturwerte müssen mit dem jeweiligen
Anzeigewert des Instrumentes am Bedienpult addiert werden. Der Wahlschalter ist
bis zum Erscheinen des Rechenwertes zu betätigen, wobei gleichzeitig der Verstellvorgang
durchgeführt wird.
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Diese Ausführung hat den Nachteil, daß an den ßedienenden hohe Anforderungen
gestellt werden und außerdem der Zeitaufwand für die Eingsben der Korrekturwerte
relativ groß ist.
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Des weiterer ist eine von einem zentralen Bedienstand aus betätigbare
Registerverstelleinrichtung (Zeischrift: "Der Polygraph" 30 (1977) 20, Seite 1692
= 1694 Polygraph Verlag GMBH Frankfurt am Main BRD) bekannt geworden. An den Druckserken
sind
Stellmotoren zur Verstellung des Registers in Umfangs-und Achsrichtung angebracht.
Durch elektrische Meßinstrumente wird die jeweilige Stellung des Plattenzylinders
am zentralen Bedienstand digital zur Anzeige gebracht. Die Eingabe der Sorrekturwerte
zur Verstellung der Plattenzylinder wird ohne Zwischenrechnung durch Drücken eines
Tasters bis zum Erscheinen des Korrekturwertes an der digitalen Anzeige vorgenommen.
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Gleichzeitig mit der Eingabe der Korrekturwerte wird der Verstellvorgang
durcheführt.
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Auch bei dieser Ausführung werden an den Bedienenden hohe hnforderungen
gestellt, und außerdem ist der Zeitaufwand J:ür die Eingabe der Korrekturwerte relativ
groß.
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Von besonderem Nachteil für beide Ausführungen ist aber, daß die Vorteile
des Paßkloch-Paßstift-Systems der Druckplattenher stellung nicht ausgenutzt werden
können, da eine feste, automatisch anfahrbare Nullstellung für die Plattenzylinder
nicht vorhanden ist.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, den Bedienungsaufwand
an Druckmaschinen zu vermindern und die Einrichtezeit zu verkürzen, um dadurch die
Effektivleistung zu erhöhen.
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Wesen der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zu entwickeln, mit dem die Eingabe der Korrekturwerte zur Registerverstellung
auf eine automatisch anfahrbare Nullstellung der Slattenzylinder bezogen wird und
die Eingabe in einfacher übersichtlicher Weise, direkt in der i'orm des ausgemessenen
Zahlenwertes, erledigt und die Verstellung der Plattenzylinder an allen Druckwerken
schnell durchgeführt werden kann.
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Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu finden, mit der die Verstellvorgänge mit hoher Genauigkeit durchführbar
sind.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß vor Beginn des
Probedruckes die Plattenzylinder aller Druckwerke gleichzeitig durch an den Druckwerken
angeordnete, mittels Stellmotore angetriebene Steuereinheiten in Achs- wie Umfangsrichtung
in eine Nullstellung gefahren werden und danach der Probedruck durchgeführt wird.
Bei Auswertung der Probebogen werden die Paßdifferenzen den jeweiligen Druckwerken
zugeordnet als Axial- und/oder Umfangsdifferenzen nach Größe und Richtung ermittelt.
Diese aßdifferenzen werden als Korrekturwerte zur Lageverschiebung der Plattenzylinder
an einem zentralen Bedienstand mittels einer numerischen Tastatur nacheinander bei
Maschinenstillstand oder Maschinenlauf eingespeichert. Sämtliche eingespeicherten
Korrekturwerte werden in digitalen Anzeigen am zentralen Bedienstand nach Größe
und Richtung als Axial- und/oder Umfangsverschiebung den jeweiligen Druckwerken
zugeordnet siclrtbar gemacht. Bei Maschinenlauf werden alle Verstellvorgänge in
den einzelnen Druckwerken gleichzeitig durchgeführt. Die Beendigung der Verstellvorgänge
wird an den digitalen Anzeigen durch Erreichen des Wertes Null und/ oder dem Verlöschen
aller Anzeigewerte sichtbar gemacht. Die Registerverstellung erfolgt dadurch, daß
jedem Druckwerk je ein Stellmotor für die Achs- und für die Umfangsverstellung zugeordnet
ist. Jeder Stellmotor ist mit einer die Nullstellung der r'lattenzylinder anfahrenden
Steuereinheit und einem von einem zentralen Bedienstand ansteuerbaren mit einer
elektronischen Zähleinrichtung zusammenwirkenden Impulsgeber, der sich in der Steuereinheit
befindet, gekoppelt.
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Ausführun£'sbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert werden.
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In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: die schematische Darstellung
des Plattenzylinders und der Registerverstelleinrichtung
Fig. 2:
einen Ausschnitt des zentralen Bedienstandes mit der Bedientafel Der Plattenzylinder
1 einer Bogenrotations-Druckmaschine ist in der Seitenwand 2 gelagert (Fig. 1).
Die Verstellung desselben in Achs- und Umfangsrichtung wird mittels der durch die
DD-PS 86 196 bekannt gewordenen Registerverstellinrichtung 3 ermöglicht. Der Verstellvorgang
wird allerdings nicht von Hand durchgeführt So ist für die Verstellung des Plattenzylinders
1 in Achsrichtung ein Stellmotor 4, der mit einer Steuereinheit 5 verbunden ist,
vorgesehen. Diese Steuereinheit 5 hat eine Abtriebswelle 6, auf der ein Zahnrad
7 befestigt ist, welches mit der Registerverstelleinrichtung 3 in Zahneingriff ist.
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Die Verstellung des Plattenzylinders 1 in Umfangsrichtung erfolgt
durch den Stellmotor 8, der mit der Steuereinheit 9 verbunden ist. Die Steuereinheit
9 hat eine Abtriebswelle 10 auf der ein Zahnrad 11 befestigt ist, welches sich mit
der Registerverstelleinrichtung 3 in Zahneingriff befindet.
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Die Steuereinheiten 5, 9 sind mittels Stehbolzen 12 an der Seitenwand
2 befestigt. Durch die Verkleidung 13 wird die Registerverstelleinrichtung 3 sowie
die Steuereinyheiten 5, 9 abgedeckt. Die Stellmotoren 4, 8 werden von einem zentralen
Bedienstand 14 aus gesteuert. Die Steuereinheiten 5, 9 sind mit einem nicht näher
beschriebenen Getriebe versehen, das im Zusammenwirken mit an sich bekannten, mittels
kurven gesteuerten Endschalter die Endlagenbegrenzung und das Anfahren der Null-Stellung
des Plattenzylinders 1 ermöglicht.
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Jedes Druckwerk einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine ist in
der beschriebenen Weise ausgestattet. Die Bedienung erfolgt von einem zentralen
Bedienstand 14 aus.
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Am zentralen Bedienstand 14 ist eine Schalttafel 15 angebracht. Auf
dieser Schalttafel 15 ist ein Schlüsseltaster 16, der zum Sperren der Registerverstellung
dient, ein Taster 17 zum Anfahren der Nullstellung der Plattenzylinder 1 in Achs-und
Umfangsrichtung und ein Start-Taster 18 zur Durchführung der feinfühligen Verstellvorgänge
vorgesehen. Außerde
in senkrechter Anordnung Tastor 18 zur Anwahl
der ei@@elnen Druckwerke vorhanden, deren Anzahl der der Druckwerke entspricht.
Nach Fig. 2 ist die Schalttafel 15 für eine Druckmaschine mit sechs Druckwerken
ausgestattet. Waagerecht neben jedem taster 19 befinden sich euf beiden Seiten digitale
Anzeigen 20, die jeweils die eingespeicherten Korrekturwerte anzeigen. Die linke
Reihe zeigt die eingespeicherten Korrekturwerte zur Verstellung der Plattenzylinder
1 in Achsrichtung und die rechte Reihe die ficr die Umfangsrichtung an. Unter den
stern 19 ist eine taschenrechnerartige numerische Tastatur 21 vorgesehen, die zur
Eingabe der Korrekturwerte dient. Links daneben befindet sich der Taster 22, der
zur Anwahl der Eingabe von Korrekturwerten in Achsrichtung dient. Rechts daneben
befindet sich der Taster 23, mit der die Anwahl zur Eingabe von Korrekturwerten
in Umfangsrichtung vorgenommen wird. Innerhalb der numerischen Tastatur 21 ist eine
Plus-Minus Taste vorgesehen, mit der die Richtung der Verstellung für die Achswie
auch Umfangsverstellung bestimmt wird. Außerdem ist noch die mit a bezeichnete Taste
zur Löschung der eingespeicherten Korrekturwerte in der numerischen Tastatur 21
enthalten.
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Im nachfolgenden wird die Wirkungsweise der Registerfernver stellung
beschrieben. Auf den i>lattenzylindern 1 sind die nach dem Paßloch-Paßstift-System
hergestellten Druckplatten aufgebracht. Dadurch ist von vornherein gesichert, daß
nur geringe Paßdifferenzen auftreten können. Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung
gröberer Paßdifferenzen liegt im automatischen Anfahren der Nullstellung der Plattenzylinder
1.
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Durch Betätigen des Schli.sseltasters 16 wird die Registerverstellurn
eingeschaltet und mit Betätigen des Tasters 17 werden alle Plattenzylinder 1 in
die Nullstellung gefahren, d. h. alle Plattenzylinder werden in eine definierte
reproduzierbare Stellung gebracht, die in der Mitte des Verstellbereiches in Achs-
wie Umfangarichtung liegt.
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Der unter diesen Bedingungen durchgefühfte Probedruck wird manuell
ausgemessen. Dabei werden die Paßdifferenzen für jedes
Druckwerk
in Achs- und Umfangsrichtung sowie der Richtung nach ermittelt.
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Die ermittelten Paßdifferenzen werden als Korrekturwerte am zentralen
Bedienpult eingespeichert. Dabei wird folgendermaßen verfahren. Das erste Druckwerk
wird durch einen mit "1" bezeichneten Taster 19 angewählt. Danach wird der Taster
22 zur Anwahl der Eingabe in Achsrichtung gedrückt. Jie Plus-Minus-Daste wird nur
dann gedrückt, wenn ein Pluswert einzugeben ist. In diesem Falle würde der Korrekturwert
für die Verstellung in Achsrichtung nach rechts und bei der Verstellung in Umfangsrichtung
in Richtung des Vorwärtslaufes des Plattenzylin ders 1 wirken. Die Eingabe des zugehörigen
Korrekturwertes erfolgt durch Drücken der Tasten der numerischen Tastatur 21, ähnlich
der Eingabe beim Taschenrechner. Gleichzeitig mit der Eingabe des Korrekturwertes
erscheint in der digitalen Anzeige 20 links neben den dem ersten Druckwerk zugeordneten
Taster 19 der Korrekturwert. Danach wird der Taster 23 für die Eingabe der Korrekturwerte
in Umfangarichtung gedrückt. Ist der Korrekturwert mit plus behaftet, wird der Plus-Minus-Taster
gedrückt.
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Nach erfolgter Eingabe des Korrekturwertes erscheint in der digitalen
Anzeige 20 rechts neben den dem ersten Druckwerk zugeordneten Taster 19 der Korrekturwert.
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Für die folgenden Druckwerke ist die eingabe in gleicher Weise zu
verstehen. Mit Beendigung aller den Druckwerken zugeordneten Eingaben zeigen alle
den Druckwerken zugeordneten digitalen Anzeigen 20 die Korrekturwerte für die Verstellung
in Achs- und Umfangsrichtung an. Sind fur einzelne Druckwerke keine Korrekturwerte
feststellbar, so Erfolgt keine gabe und demzufolge auch keine Anzeige an den digitalen
Anzeigen 20 des betreffenden Druckwerkes.
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Nach Eingabe der Korrekturwerte wird der Start-Taster 18 gedrückt,
und in allen Druckwerken beginnt bei Maschinenlauf gleichzeitig die Abarbeitung
der in den Zähleinrichtungen gespeicherten Korrekturwerte. Die Zähleinrichtungen
sind als Rückwärtszähler eingesetzt. Mit Betätigen des Start-Tasters 18
werden
die Stellmotoren 4, 8 in Betrieb genommen und damit auoh die Steuereinheiten 5,
9. In den Steuereinheiten 5, 9 sind Impuisgeber vorgesehen, die wegproportionale
Impulse liefern. Die Impuisgeber und die vore inge stellten Zähleinrichtungen wirken
so zusammen, daß bei Erreichen des Zählerstandes Null die Anzahl der wegproportionalen
Impulse mit den Werten der Eingabe übereinstimmen und die Stellmotore 4, 8 zum Stillstand
kommen.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Plattenzylinder 2 Seitenwand
3 Registerverstelleinrichtung 4 Stellmotor 5 Steuereinheit 6 Abtriebswelle 7 Zahnrad
8 Stellmotor 3 Steuereinheit 10 Abtriebswelle 11 Zahnrad 12 Stehbolzen 13 Verkleidung
14 Bedienstand 15 Schalttafel 16 Schlüsseltaster 17 Taster 18 Start-Taster 19 Taster
20 digitale Anzeigen 21 numerische Tastatur 22 ) 23 ) Taster