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Freß- und Liegebucht für Laufställ von Rindern
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Die Erfindung betrifft eine Freß- und Liegebucht für Lauf ställe von
Rindern, mit durch seitliche Trennwandelemente abgeLeilten, von vorn durch einen
Futterbarren begrenzten Stand- und Liegeplätzen, an die sich nach hinten ein gemeinsamer
Laufbereich anschließt.
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Es ist bei Laufställen für Rinder bekannt, einen dem Futterbarren
benachbarten Bereich durch seitliche Begrenzungsgitter in Liegeboxen zu unterteilen
(DE-OS 29 36 090). Zum Futterbarren hin sind die Liegeboxen durch Nackenregelrohre
begrenzt, welche die Tiere seitlich fixieren. Es sind auch Anordnungen bekannt,
bei denen Nackenriegelrohre mit Einrichtungen zum Anbinden der Tiere ausgestattet
sind (DE-OS 23 57 823).
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Diese Anordnungen haben den Nachteil,-daß sie einen erhel.;liciier;
Aufwand erfordern und die Bewegungsfreiheit der Tiere übermäßig einengen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Freß- und Liegebucht anzugeben,
durch die in einem Laufstall die Möglichkeit geshhaffen wird, die Tiere im Bedarfsfall
in der Freß- und Liegebucht eingesperrt zu halten, ohne daß dabei die Bewegungsfreiheit
der Tiere in der Bucht übermäßig eingeschränkt wird. Die Merkmale zur Lösung dieser
Aufgabe sind im anspruch
1 gekennzeichnet. Die Unteransprüche geben
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung an.
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Wenn sich der Sperrbügel in Schließstellung befindet, übt er eine
Selbstfangfunktlon auf das die Freß- und Liegebucht auf suchende Rind aus. Um zum
Futterbarren zu gelangen, hebt das Tier den Sperrbügel an, der hinter dem Tier wieder
in seine Schließstellung zurückfällt. Danach ist es dem Tier nicht mehr möglich,
die Bucht ohne fremde Hilfe zuv erlassen, Ein Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß das eingesperrte Tier einen großen Bewegungsspielraum hat und daß die Einsperrung
in einer Weise erfolgt, welche die Sauberhaltung der Bucht nicht beinträchtigt.
Ein weiterer Vorzug der Erfindung besteht darin, daß sie einfach realisierbar ist
und ohne großen Aufwand auch nachträglich bei bereits in Benutzung befindlichen
Freß- und Liegebuchten eingebaut werden kann.
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Durch die Erfindung ergeben sich für die Laufstall-Tierhaltung neue
Möglichkeiten. So können z. B. die Rinder für die tierärztliche Untersuchung in
den Freß- und Liegebuchten festgehalten werden. Des weiteren können die Rinder nach
dem Melken in den Buchten fixiert werden, um auf diese Weise zu verhindern, daß
die gemolkenen Tiere nacheinander mehrere Futterplätze leer fressen, während andere
Tiere noch gemolken werden. Sobald der übliche Laufstallbetrieb erwünscht ist, genügt
es, die Sperrbügel durch eine Sammelbetätigung in ihre öffnungsstellung zu schwenken.
Die Freß- und Liegebuchten können dann von den Tieren beliebig aufgesucht und wieaer
verlassen werden.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Freß- und Liegebucht für Laufställe von Rindern, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Fress- und Liegebucnt nach Bic.
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Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Einrichtung zur Veränderung der Größe
des Stand- und Liegeplatzes der Bucht nach den Figuren 1 und 2 und Fig. 4-eine Ansicht
der Bucht nach Fig.I und 2 von der Futterbarrenseite.
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In Fig. 1 ist ein Ausschnitt eines Laufstalls für Rinder gezeigt,
der aus einem Laufbereich 5, einem Stand- und Liegebereich 6 und einem Futterbarren
7 bestht, der durch eine Futterbremse 8 vom Bereich 6 abgegrenzt ist. Der Stand-
und Liegebereich ist durch Trennwandelemente 9 in einer Anzahl von Freß- und Liegebuchten
10 unterteilt. Jedes der Trennwandelemente besteht aus einem vorderen Standrohr
11, das in unmittelbarer Nähe des Futterbarrens 7 angeordnet ist, und einem hinteren
Standrohr 12. Beide Standrohre befinden sich in der im Futterbarren 7 zugewandten
Hälfte des Stand-und Liegebreichs 6 und sind durch einen unteren Längsholm 13 und
einen oberen Längsholm 14 miteinander verbunden. Der obere Längsholm 14 geht über
in ein zur Eingangsseite der Bucht verlaufendes Auslegerrohr 15, das eine nach oben
gerichtete Verlängerung 16 aufweist. Am Ende der Verlängerung 16 befindet sich ein
Querrohr 17, das mehreren Buchten 10 gemeinsam ist und deren Trennwandelemente 9
starte miteinander verbindet.
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An den Auslegerrohren 15 der eine Bucht 10 seitlich begrenzenden Trennwandelemente
9 ist ein Sperrbügel 20 schwenkbar gelagert. Der Sperrbügel 20 ist vorzugsweise
traezförmig ausgebildet und ragt in Höhe des oberen Längsholms 14 über den Stand-
und Liegeplatz 6 hinaus in den Laufbereich 5. Am Sperrbügel 20 ist ein biegsames
Zugelement 21 befestigt, das durch eine Führungsöse 22 geführt ist und bei 23 mit
einem Seilzug 24 gekoppelt ist. Der Seilzug 24 verläuft
oberhalb
des Querrohrs 17 parallel zu diesem in den Führungsösen 22, die an Schellen 25 befestigt
sind, welche zur Verbindung der Verlängerung 16 mit dem Querrohr 17 dienen. Der
Seilzug 24 ist am Trennwandelement 9 einer Randbucht der in den Figuren 2 und 4
dargestellten Buchtengruppe über eine Umlenkrolle 26 mit einem Gegengewicht 27 verbunden.
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Am äusseren Trennwandelement 9 der anderen Randbucht befindet sich
eine Seilwinde 28 mit einer Seiltromnel 29, auf die der Seilzug 24 über eine Umlenkrolle
30 aufgewickelt werden kann.
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Die Seilwinde 28 ist mit einer Feststelleinrichtung verbunden und
dient zum VerschwenKen des Sperrbügels 20 in Richtung der Pfeile 31. In den Figuren
1 und 2 ist der Sperrbügel 20 in Schließstellung dargestellt. Die Fig. 1 zeigt den
Sperrbügel in strichlierter Darstellunq hochgeschwenkt in öffnungsstellung, die
nach entsprechender Verdrehung der Seilwinde 23 erreicht wird. Hierbei werden die
Sperrbügel 20 der zu einer Gruppe vereinigten Buchten 10 gleichzeitig angehoben,
indem vom Seilzug 24 die als Zugseil ausgebildeten Zugelemente 21 durch die ösen
22 gezogen werden, wobei sich die Seilmenge zwischen einer jeden Öse 22 und dem
zugehörigen Sperrbügel 20 verkürzt.
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Um die Zugelemente 21 und den Seilzug 24 zu entlasten, sind zwischen
den Sperrbügeln 20 und den Ösen 22 Kettenstücke 32 vorgesehen, die das Gewicht der
Sperrbügel 20 tragen, wenn sich diese in Schliesstellung befinden. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß das Zugelement 21 und das Kettenstück 32 an gegenüberliegenden
Seiten des Sperrbügels angreifen und jeweils zu benachbarten Führungsösen 22 führen.
Die Führungsösen 22 haben somit drei Funktionen. Sie dienen einerseits zur Führung
des Seilzugs 24, zum anderen dienen sie als Umlenkführung für die Zugelemente 21
und zum dritten als Befestigung für die Rettenstücke 32.
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Die Buchten 10 sind zum Futterbarren 7 hin durch ein hochgezogenes
Nackenriegelrohr 34 begrenzt. Das Nackenriegeirohr einer jeden Bucht weist nach
oben eine torbogenförmige aus wölbung 35 auf, deren Breite an den Halsdurchmesser
der Tiere angepaßt ist. Die beiden Enden des Nackenriegelrohrs sind an den seitlichen
Trennwandelementen 9 der Bucht befestigt. Hierzu dienen Verbindungsstücke 36, die
parallel zum vorderen Standrohr 11 verlaufen und durch Klemmschelien 37,38 mit den
Längsholmen 13 und 14 verbunden sind. Das Nacker.-riegelrohr 34 ist durch eine Kreuzschelle
39 am Verbindungsstück 36 befestigt. Diese Anordnung gestattet in vorteilhafter
Weise eine mehrfache Verstellmöglichkeit für das Nackenriegel rohr, das entlang
der Verbindungsstücke 36 höhenverstellbar ist, mit dem Verbindungsstück entlang
der Längsholme 13 und 14 in Längsrichtung der Bucht verstellt werden kann und zudem
durch Verdrehung in der Kreuz schelle 39 in seiner WinKellage gegenüber den Standrohren
11 und 12 verändert werden kann.
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Nach Einstellung der Winkellage des igackenriegelronrs wird dieses
in den Kreuz schellen 39 durch Bolzen 40 gegen Verdrehung gesichert.
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Die dargestellte Freß- und Liegebucht gestattet einerseits einen herkömmlichen
Laufstallbetrieb, wobei sich die Tiere zwischen dem Laufbereich 5 und dem Stand-
und Liegebereich 6 frei bewegen können. Zum anderen ermöglicht die dargestellte
Anordnung, daß sich die Rinder beim Aufsuchen der Freß- u,lu Lieebuchten i0 se 1bsttäti
einsperren.
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Hierzu werden die Sperrbügel 20 durch Betätigen der Seilwinde 28 in
die Schließstellung gebracht (ig. 2). Um zum Futterbarren 7 zu gelangen, drücken
die Rinder den Sperrbügel 20 nach oben, der daraufhin über den Rücken der Tiere
gleitet und hinter diesen zurück in Schließstellung fällt. Die Tiere sind daraufhin
eingesperrt und können ohne fremde Hilfe die Bucht nicht verlassen. Zur Eingewönung
können die Sperrbügel anfangs
in eine Zwischenstellung gebracht
werden, in der sie gegenüber der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schließstellung
leicht angehoben sind. Hierdurch fällt es den Tieren anfangs leichter, beim Betreten
der Freß- und Liegebucht den Sperrbügel anzuheben. Nachdem sich die Tiere in ihren
Buchten befinden, können die Sperrbügel durch Sammelbetätigung über die Seilwinde
28 in Schließstellung gebracht werden. Nachdem sich die Tiere an die Anordnung gewöhnt
haben, suchen sie ;ie Freß- und Liegebuchten 10 ohne Schwierigkeiten auch bei geschlossenem
Sperrbügel 20 auf.
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Der Stand- und Liegebereich 6 ist vom Laufbereich 5 durch eine vorzugsweise
aus Holz bestehende Bohle 42 abgegrenzt, die durch einen Flansch 43 am Stallboden
des Bereichs 6 befestigt ist und quer zur Trennlinie zwischen den Bereichen 5 in&
in Richtung des Pfeiles 44 verstellt werden kann. Der Laufbereich 5 dient zum Abkoten
und kann als Spaltenboden oder als &chrapperfläche ausgebildet sein. Gegenüber
der Lage der Bohle 42 ist der Sperrbügel 20 so bemessen, daß die Tiere auch im eingesperrten
Zustand nach hinten treten können, um im Laufbereich abLukoten, Dies wird durch
das in das Innere der Bucht versetzte Nackenriegelrohr unterstützt. Das Nackenriegelrohr
in der aus Fig. 1 ersichtlichen oder einer ähnlichen Position veranlaßt die Tiere
beim Auf stehen einen Schritt über die Bohle 42 zurückzutreten, so daß eine Verschmutzung
des Stand- und Liegebereichs vermieden wird. Andererseits verhindert das in das
Buchteninnere zurückgesetzte Nackenriegelrohr 34, daß die Rinder mit ihrem als soweit
in den Futterbarren gelangen, daß sie benachbarte Rinder beim Fressen stören.
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Durch die Verstellmöglichkeiten des Nackenriegelrohrs 34 und der Bohle
42 kann die Bucht an Größe und Verhaltensweise der Tiere angepaßt werden. So kann
z. B. neu in den Laufstall eingetriebenen Tieren durch Vorsetzen des Nackenriegelrohrs
34 zum barrenseitigen Standrohr 11 mehr Bewegungsspielraum in der Bucht eingeräumt
werden. Nach einer Eingewöhnungszeit können die Tiere dann durch
Zurücksetzen
des Nackenriegelrohrs 34 gezwungen werden, auf3erhalb des Stand- und Liegebereichs
6 abzukoten. Dabei kann die Bohle 42 entsprechend der Stand- und Schrittgewohnheit
der Tiere eingestellt werden.