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PATENTANWÄLTE -^ **
SCHAUMBURG, SCHÜLZ-DÖRLAM Λ THOENES
EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
Nixdorf Computer AG Fürstenallee 7
4790 Paderborn
KARL-HEINZ SCHAUMBURQ, Dlpl.-Ing.
WOLFGANG-SCHULZ-DÖRLAM Ingenieur diplömo E. N. S. I. Grenoble
DR. DIETER THOENES, Dlpl.-Phye.
21. April 1982 N 7190 DE - THgw
Lüftungsgitter für Gerätegehäuse
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Die Erfindung betrifft ein Lüftungsgitter für Gerätegehäuse mit einer Vielzahl von parallel gerichteten,
miteinander verbundenen Rippen, zwischen denen Lüftungsschlitze ausgebildet sind.
Derartige Lüftungsgitter sollen einerseits einen ausreichenden Luftaustausch zwischen dem Gehäuseinnenraum
und dem Gehäuseaußenraum zulassen, andererseits jedoch den Einblick in das Gerätegehäuse verwehren und
den Gehäuseinnenraum gegen Störstrahlung abschirmen,
wenn in dem Gehäuse elektronische Baugruppen untergebracht sind. Zu diesem Zweck sind bereits Lüftungsgitter
der eingangs genannten Art bekannt, bei denen die Lüftungsschlitze labyrinthartig ausgebildet sind.
Dabei werden die Rippen oder Lamellen des Lüftungsgitters einzeln gefertigt, über Querstreben miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt und schließlich mit einem Rahmen verbunden, der dem Lüftungsgitter
die erforderliche Stabilität verleiht und zur Befestigung des Lüftungsgitters an dem Gerätegehäuse
dient. Diese Bauweise des Lüftungsgitters erfordert einen hohen Fertigungsaufwand und damit auch
hohe Herstellungskosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lüftungsgitter der eingangs genannten Art anzugeben, das mit
geringem Fertigungsaufwand herstellbar ist und dennoch eine ausreichende Lüftung und Abschirmung gewährleistet
sowie den Einblick in das Gerätegehäuse verhindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Rippen von einer Seite einer einstückig mit ihnen ausgeformten Platte abstehen und daß zwischen den
Rippen Streifen der Platte unter Bildung der Lüftungsschlitze nach der den Rippen abgewandten Plattenseite
herausgedrückt sind.
Bei einem Blick senkrecht auf die Platte werden die Lüftungsschlitze durch die Streifen verdeckt, so daß
die Streifen in Verbindung mit den Rippen labyrinthartige Durchtrittsöffnungen bilden, die einen Einblick
sowie den direkten Eintritt von Störstrahlung in das Gerätegehäuse verhindern.
Bei einer besonders preisgünstigen Ausführungsform
besteht das Lüftungsgitter aus Kunststoff. In diesem Falle kann das Lüftungsgitter in einem einzigen Arbeitsgang
mit der gewünschten Oberflächengestaltung und Farbe als Spritzgußteil hergestellt werden. Um
seine Abschirmwirkung gegen Störstrahlung zu verbessern, kann das Lüftungsgitter in diesem Falle auf
mindestens einer Seite mit einer Metallschicht versehen werden, die beispielsweise aufgedampft wird.
Eine verbesserte Abschirmwirkung ergibt sich, wenn das Lüftungsgitter aus Metall, insbesondere Aluminium besteht.
In diesem Fall kann das Lüftungsgitter in kostengünstiger Weise so hergestellt werden, daß zunächst
ein Strangprofil mit einer durchgehenden Platte gebildet wird, von deren einer Seite die Rippen abstehen,
und daß anschließend zwischen je zwei Rippen
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zwei parallel zu diesen verlaufende Schlitze erzeugt und der zwischen den Schlitzen befindliche Streifen
nach der den Rippen abgewandten Seite der Platte durchgedrückt wird. Dabei können in einem einzigen Stanzvorgang
eine beliebige Anzahl von nebeneinander liegenden Lüftungsschlitzen erzeugt werden. Dieses Herstellungsverfahren
hat auch den Vorteil, daß wegen der beliebigen Länge des Stranprofiles mit denselben
Werkzeugen Lüftungsgitter unterschiedlicher Länge hergestellt werden können. Zu diesem Zwecke ist es auch
zweckmäßig, wenn die Lüftungsschlitze sich jeweils nur über eine relativ kurze Länge erstrecken, so daß
die zu ihrer Herstellung erforderlichen Stanzwerkzeuge je nach Länge des Lüftungsgitters - in Längsrichtung
des Lüftungsgitters betrachtet - mehrfach zur Anwendung kommen und mehrere Blöcke von Lüftungsschlitzen erzeugen, die jeweils durch nicht verformte
Bereiche der Platte voneinander getrennt sind. Diese Unterteilung der Lüftungsschlitze in einzelne Abschnitte
ist auch bei der oben beschriebenen Ausführungsform des Lüftungsgitters als Spritzgußteil vorzuziehen,
da dadurch die Stabilität des Lüftungsgitters erhöht wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung
mit den beifügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die die Rippen tragende Seite eines teilweise fertiggestellten
Lüftungsgitters,
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Fig. 2 einen Schnitt längs Linie H-II in Fig. 1, und
Fig. 3 eine Endansicht des in der Fig. 1 dargestellten Lüftungsgitters in Richtung des
Pfeiles A.
In den Fig. 1 bis 3 erkennt man eine als Strangprofil hergestellte rechteckige Platte 10 von deren einer
Seite einstückig mit ihr ausgebildete Rippen 12 senkrecht abstehen. Die Rippen 12 verlaufen mit gleichmäßigen
Zwischenräumen parallel zu den Längsrändern der Platte 10. Entlang der Längsränder der Platte 10 erstreckt
sich jeweils ein von Rippen freier Randstreifen 14, der gegenüber den Rippen durch einen Randsteg
16 abgegrenzt ist. In dem Randstreifen 14 sind Löcher 18 ausgebildet, die zur Befestigung des Lüftungsgitters
an der Wand eines Gerätegehäuses dienen, wobei die Randstege 16 und die Rippen 12 in eine öffnung
der Gehäusewand eingreifen, deren Breite im wesentlichen gleich dem Abstand der Außenseiten der Randstege
16 voneinander ist.
In den Zwischenräumen 20 zwischen je zwei Rippen 12 sind Lüftungsschlitze 22 (Fig. 2) ausgebildet. Zu
ihrer Herstellung werden zunächst zwischen je zwei Rippen 12 zwei sich über eine gewisse Länge erstreckende
Schlitze 24 beispielsweise durch Stanzen erzeugt. Anschließend wird der zwischen den Schlitzen 24 verbleibende
Materialstreifen 26 nach der den Rippen 12 abgewandten Seite der Platte 10 hin durchgedrückt,
wie man dies insbesondere in der Fig. 2 erkennt. Die Streifen 26 verlaufen dabei über den größten Teil ihrer
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Länge parallel zu der Platte 10 und bilden lediglich in den Endbereichen, in denen sie mit der Platte
10 zusammenhängen, mit dieser einen Winkel oC von
ca. 30 °.
Wie man in den Fig. 1 und 2 erkennt, erstrecken sich die Lüftungsschlitze 22 nicht über die gesamte Länge
der Platte 10, sondern sind in einzelne gleichlange Abschnitte unterteilt. Dabei bilden die in einem
Längenbereich der Platte 10 nebeneinander ausgebildeten Lüftungsschlitze 22 einen Block, der beispielsweise
mit einem Stanzwerkzeug in einem Arbeitsgang hergestellt werden kann. Je nach Länge der Platte
können mehrere solcher Blöcke von Lüftungsschlitzen 22 nebeneinander angeordnet werden, wie dies in den
Fig. 1 und 2 angedeutet ist, in denen man zwei derartige Blöcke erkennt, die durch einen Stegbereich
voneinander getrennt sind, in dem das Strangprofil der Platte 10 nicht verformt ist.
In der rechten Hälfte der Fig. 1 und 2 ist ein unverformter Teil des Strangprofils dargestellt, der entweder
abgeschnitten werden kann oder in dem weitere Blöcke von Lüftungsschlitzen erzeugt werden können,
wenn eine größere Länge des Lüftungsgitters erwünscht ist.
Es ist auch möglich, das Stanzwerkzeug so auszubilden, daß nur eine kleinere Anzahl von nebeneinander
liegenden Lüftungsschlitzen in einem Arbeitsschritt erzeugt wird und daß der gesamte Block von Lüftungsschlitzen durch mehrere aufeinander folgende Stanzvorgänge
hergestellt wird, wobei das Stanzwerkzeug nach
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jedem Stanzvorgang quer zur Längsrichtung des Strangprofiles versetzt wird. Dies erlaubt auf einfache Weise
auch die Herstellung unterschiedlich breiter Lüftungsgitter, wobei natürlich auch unterschiedlich breite
Strangprofile erzeugt werden müssen.
Das vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von Lüftungsgittern aus Aluminium. Die Herstellung von Lüftungsgittern aus Kunststoff kann auch in einfacher Weise
dadurch erfolgen, daß das Lüftungsgitter in einem einzigen Arbeitsschritt bereits mit ausgeformten Lüftungsschlitzen
als Spritzgußteil hergestellt wird.
Die Abschirmwirkung gegenüber Hochfrequenzstrahlung
hängt von dem zur Herstellung des Lüftungsgitters verwendeten Material, der Stärke der Platte 10 und den
Abmessungen der Rippen 12 und der Streifen 26 sowie der Luftschlitze 22 ab. Ferner spielt es beispielsweise
eine Rolle, ob ein aus Kunststoff hergestelltes Lüftungsgitter mit einer Metallschicht versehen ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wurden folgende Abmessungen gewählt:
Die Stärke der Platte 10 beträgt etwa 2 mm. Die Stärke der Rippen und ihre Höhe betragen 3 bzw. 10 mm. Der
gegenseitige Abstand der Rippen beträgt ca. 4 mm. Die etwa 3,5 mm breiten Streifen 26 sind um ca. 4 mm aus
der Ebene der Platte 10 herausgedrückt und besitzen eine Länge von ca. 95 mm. Bei Vergleichsmessungen
an einem aus Kunststoff hergestellten Lüftungsgitter und einem aus Aluminium hergestellten Lüftungsgitter
im Bereich von 30 MHz bis 1 GHz hat sich herausgestellt,
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daß die AbSchirmwirkung des aus Aluminium bestehenden
Lüftungsgitters gegenüber Störstrahlung um ca. 17 bis 25 d3 höherliegt als bei einem aus Kunststoff bestehenden
Lüftungsgitter.
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