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Rasierpinselbehälter. Der gewöhnlichste, den Gilettapparaten beigegebene
Rasierpinselbehälter besteht aus einer durch eine Aufsteckkapsel zu schließenden
Bodenhülse. Damit diese nicht zu lang ausfällt und noch mit in das Rasieretui paßt,
erhält der Pinsel nur einen kurzen, knopfartigen Griff, an dem er nicht sicher geführt
werden kann. Es sind auch Rasierpinselbehälter bekannt, deren ebenfalls durch eine
Aufsteckkapsel zu schließende Blechhülse an ihrem anderen Ende eingezogen und zu
einer gepreßten Gewindemutter ausgebildet ist, in welche der kurze, mit entsprechendem
Gewinde versehene Pinselknopf eingeschraubt werden muß. Wenn auch das Aufsetzen
des Pinsels auf die Hülse etwas umständlich ist, weil zuerst der Hülsendeckel abgenommen
und der Pinsel durch Umstülpen der Hülse herausgeholt und dann in den Blechgewindestutzen
eingeschraubt werden muß, so bietet dieser Behälter doch den großen Vorteil, daß
er einen langen Griff für den Pinsel abgibt, an dem dieser sicher geführt werden
kann. Die Erfahrung lehrt jedoch, daß das Gewinde des kurzen Pinselkopfes selten
genau in das gedrückte Muttergewinde an der Hülse paßt und viele das Ineinanderschrauben
gepreßter Gewinde nicht recht fertig bringen und, wenn der erste Gewindegang nicht
gleich richtig faßt, durch den Versuch, den Pinselkopf gewaltsam hineinzudrehen,
das Muttergewinde verdrücken, so daß der Pinsel dann überhaupt nicht mehr eingeschraubt
werden kann. Geht das Gewinde stramm, so wird es leicht verdrückt, und geht es lose,
so gibt es dem Pinsel nur einen wackeligen Halt. In beiden erwähnten Hülsen kann
sich der zur Aufbewahrung mit dem Kopf voran eingeschobene Pinsel in seiner Längsrichtung
verschieben. Wird die Gewindehülse mit ihrer Aufsteckhülse nach unten weggestellt
- auf ihrer engen Mutter steht sie nicht sicher -, so biegen sich die Borstenspitzen
des feucht eingebrachten Pinsels unter dessen Gewicht um. Bei seiner Entnahme hat
der Pinsel dann eine krumme, einseitige Spitze, die sich beim Einseifen anfangs
unangenehm bemerkbar macht. Wird der Pinsel vor seinem Wegstecken in die Hülse nicht
genügend durchgespült, also samt Seifenresten aufbewahrt, so verbleiben Seifenreste
in der Hülse, die in der Regel nicht entfernt werden, weil man sie in dem dunklen
Hülsenraum kaum sieht. Alte eingetrocknete Seifenreste könnten auch garnicht sauber
herausgeholt werden, weil man insbesondere in die Kantenwinkel über der Mutter nicht
eingreifen kann. Die Aufbewahrung des Pinsels ist also auch vom hygienischen Standpunkt
nicht einwandfrei.
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Alle diese Nachteile sind gemäß der Erfindung nun im wesentlichen
dadurch beseitigt, daß der Pinselbehälter aus zwei vorzugsweise halbzylindriscren,
zusammenklappbaren Hälften besteht, die beim Zusammenklappen in an sich bekannter
Weise selbsttätig aneinandergeschlossen werden und geschlossen den Pinsel entweder
in seiner Aufbewahrungslage sichern oder ihn als Handgriff in seiner Gebrauchsstellung
festhalten.
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Auf den Zeichnungen sind als beispielsweise Ausführungsformen zweierlei
Sicherungs- und
Festhaltevorrichtungen an der für Rasierpinsel grundsätzlich
neuen aufklappbaren Hülse und ferner eine Vorrichtung veranschaulicht, die den Pinsel
beim Aufklappen des Behälters von selbst in seine Gebrauchsstellung bringt.
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Die Fig. = mit 3 zeigen die eine und die Fig. q. mit 6 die andere
Ausführungsform, während -die Fig. 7 und 8 die Einrichtung zum selbsttätigen Umlegen
des Pinsels erkennen lassen.
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Mit Bezug auf die Fig. x mit 3 besteht der Behälter aus zwei mittels
Scharnier a aneinander angelenkten halbzylindrischen Hälften b, c, von denen
die eine b innen eine ihrer Wandung angepaßte Blattfeder d mit Druckknopf
f und Einschnapphaken g trägt und die andere c eine Einhakkante lt für diesen Haken
aufweist. Beide Hülsenhälften b, c sind innerhalb eines der Form des Pinselkopfes
i angepaßten Randes k zu einer Rille l geformt, in die zweckmäßig
ein vorspringender Bodenrand m des Pinselkopfes i paßt. Den Pinsel braucht man nur
mit seinem Borstenbüschel n nach innen und mit seinem Rand min die Rille l der offenen
Hülse (Fis. 2) einzulegen, um ihn durch Schließen der Hülse in dieser Lage gesichert
aufzubewahren. Zur Ingebrauchnahme des Pinsels wird die Hübe unter Drücken auf den
Knopf f geöffnet und der Pinsel umgesteckt, worauf sein Bodenrand in beim Schließen
der Hülse von der Rille l und sein am besten kuppenartiger Kopf i von dem Rande
k umschlossen und unverrückbar festgehalten wird.
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Die Ausführungsform nach den Fig. q. mit 6 unterscheidet sich von
der ersten durch den Wegfall der Rille l und des entsprechenden Kopfbundes in und
durch die zentrale Anordnung eines Lagerstiftes o für den Pinselkopf i', dessen
Lagerung z. B. durch zwei aus seinem Bodenblech herausgedrückte oder in dieses eingefügte
Ösen p angedeutet ist. In der einen oder anderen Hülsenhälfte kann der Stift o sein
Lager irgendwie finden, beispielsweise mittels Osenaugen q.
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Bei geöffneter Hülse braucht der Pinsel nur um z8o° in seine Gebrauchsstellung
geschwenkt zu werden, um ihn dann durch Zuklappen der Hülsenhälften sicher in der
wie bekannt als Griff dienenden Hülse festzuhalten.
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Bei der Ausführung nach den Fig. 7 und 8 ist schließlich auch noch
das Herumschwenken von Hand dadurch entbehrlich gemacht, daß eine die Schwenkachse
o des Pinselkopfes umgebende Schraubenfeder z mit ihrem einen Ende s an der Hülse,
z. B. durch Einstecken in die letzte Scharnierhülse t festgelegt ist und mit ihrem
freien Ende u derart unter den Pinselkopf greift, daß dieser beim Öffnen des Behälters
sich von selbst von seiner Aufbewahrungslage in seine Gebrauchsstellung schwenkt
und die ganze Bedienung sich auf das Öffnen und Schließen des Behälters beschränkt.
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Die neue Behälterart ermöglicht nicht nur eine viel raschere, von
keinerlei Geschicklichkeit abhängige Umstellung des Pinsels von :einer Aufbewahrungslage
in die Gebrauchslage, sondern auch eine weit gründlichere Reinigung des Behälterinnern,
weil dessen geöffnete Hälften jedem beliebigen Reinigungsinstrument oder dem Ausreiben
mit den Fingern zugängig sind. Außerdem bietet der Behälter dem Pinselkopf einen
vollkommen sicheren, spielfreien Halt. Ein Krummbiegen der Pinselspitze in seiner
Aufbewahrungslage ist ausgeschlossen, weil der Pinselkopf auch in letzterer gegen
Längsverschiebung gesichert ist. Ein Aufstoßen der feuchten Pinselspitze auf einen
Deckel- o. dgl. ist schon deshalb unmöglich, weil das eine Ende des Behälters überhaupt
keinen Boden besitzt. Die vollständige Offenhaltung des Behälters begünstigt auch
das rasche Trocknen des feucht eingelegten Pinsels, so daß dieser vor Verstockung
oder sonstiger schädlicher Beeinflussung durch Wasser geschützt ist. In Bezug auf
einfache Handhabung und Hygiene -ist der neue Pinselbehälter demnach den eingangs
erwähnten bedeutend überlegen.
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Der Behälter kann aus beliebigem Material, vorzugsweise aus innen
verzinktem Eisenblech oder auch aus Zelluloid gefertigt werden. Seine Anfertigung
aus Zelluloid bietet eine absolute Gewähr gegen Rost und ermöglicht infolge seiner
Durchsichtigkeit eine Kontrolle über die Aufbewahrung des Pinsels in gründlich gereinigtem
Zustande.