DE318600C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C11/00—Auxiliary processes in photography
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Description
Das Pigment verfahren beruht bekanntlich auf der Eigenschaft von mit Kaliumbichromat
vermengter Gelatine durch Belichtung infolge der Reduktion des Bichromats
zu einem Chromsalz unlöslich zu werden.
Zur Herstellung von Kohledrucken wird Papier mit einem Gemenge von Chromgelatine
mit Kohlepulver bestrichen und unter einem Negativ belichtet, worauf das Bild in heißem
ίο Wasser ausgewaschen wird. Da die dunklen
im Negativ glasigen Stellen des Bildes kräftig, die hellen im Negativ gedeckten Stellen aber
fast oder gar nicht belichtet wurden, so behält die. Chromgelatine in den dunklen Stellen infolge
ihrer Unlöslichkeit durch Belichtung den Farbstoff in sich, während die hellsten Bildstellen
(die den gedeckten Negativstellen entsprechen) nicht belichtet wurden, daher löslich
bleiben und nach dem Auswaschen den weißen Papierton zeigen. Ähnlich erscheinen die
Mitteltöne je nach dem Grade ihrer Belichtung bzw. der dadurch hervorgerufenen Unlöslichkeit
als Farbstoffträger oder als Stellen, die das Weiß des Papiers erkennen lassen, mehr oder weniger dunkel. Eine wesentliche
Vervollkommnung der Kohledrucke wird mit Hilfe des Umdruckverfahrens durch Belichtung
der Chromgelatinehaut von beiden Seiten erreicht.
Der Kohledruck eignet sich, in hohem Maße
zur Wiedergabe von Gemälden, da er kräftig in den Tiefen, hell in den Lichtern ist und
auch in den Mitteltönen ein gut abgestuftes, detailreiches Bild gibt. Ein weiterer Vorzug
des Kohledrucks ist, daß . Bilder von weit über ι m2 Größe hergestellt werden können.
Trotzalledem gehören Kohledrucke in der
letzten Zeit nicht zu den beliebten Arten der Vervielfältigungen, und man hat daher gesucht,
ihr Aussehen und ihren Wert dadurch zu erhöhen, daß man sie koloriert. Diese Aufgabe
soll durch die Erfindung gelöst werden. Das Bemalen mit Aquarellfarben liefert
unbefriedigende Ergebnisse, weil sie als mehr oder weniger undurchsichtige Schicht, auf der
Chromgelatine liegen bleiben. Hingegen werden Eiweißlasurfarben von allen Tonwerten
des Kohledruckes, also auch von den dunkelsten Stellen des Bildes, als Farbwert angenommen,
ohne das Detail der Zeichnung zu stören. Bei dieser Untermalung muß der Tonwert
viel intensiver als im Original erscheinen, da er teils durch die Tonwerte des Kohledrucks,
teils' durch die darauffolgende Behandlung auf seinen richtigen Wert herabgesetzt wird. Zeigt
das Original keine großen, einfarbigen, gleichmäßigen Flächen, so findet man mit Eiweißlasurfarben
das Auslangen und braucht dann nur die bereits bemalten Flächen vor-dem
Bearbeiten angrenzender Teile des Bildes durch Überziehen mit einer Harzschicht, die
man durch Aufstäuben einer alkoholischen Schellack- oder Mastixlösung herstellt, zu
schützen. Um aber das Bild zu einem einheitlichen
Ganzen zusammenzuschließen, wird im Sinne der Erfindung das Bild mit einer Lösung von Asphalt und Harz in Terpentinöl,
deren Farbtiefe so gewählt ist, daß sie der am stärksten nachgedunkelten Stelle des
Originals gleichkommt, überzogen. Dann werden die Lichter, z. B. Wolken, · ausgewischt
und mit dern Vertreiber ausgeglichen, dann
wieder die hellsten Stellen ausgewischt usf.,
bis durch diese fortwährende Aufhellung der Eindruck:? ,1^iBS; ji ;aä©ii§öilünkelten Originals erreicht
Μ...".,,; .=,- .;■.· λ« κ$Α
Gröfc·· iffiWgiriaf besonders kräftig gefärbte Flächen, welche ziemlich gleichmäßig, also detailarm, sind, bedürfen nach dem Untermalen mit Lasurfarbe noch einer Ubermalung mit Ölfarbe. Da sich die Lasurfarbe.
Gröfc·· iffiWgiriaf besonders kräftig gefärbte Flächen, welche ziemlich gleichmäßig, also detailarm, sind, bedürfen nach dem Untermalen mit Lasurfarbe noch einer Ubermalung mit Ölfarbe. Da sich die Lasurfarbe.
ίο mit der Chromgelatineschicht verbunden hat,
so bleibt die durchscheinende oder durchsichtige Ölfarbenschicht auf dieser liegen. Die
betreffende Ölfarbe wird als Lasurfarbe ohne genaue Einhaltung der Konturen aufgestrichen
und mit dem Vertreiber gleichmäßig verteilt, worauf man Kontur und Lichter mit einem
Lappen auswischt und wieder mit dem Vertreiber behandelt. Auf diese Weise bringt
man alle Modellierungen der entsprechenden
.20 Stelle des Originals, aber in einer dem frisch gemalten Bilde gleichkommenden Intensität
zum Ausdruck, ohne daß die Wiedergabe den unerwünschten Charakter einer kolorierten
Photographie aufweisen würde. Nach dem Trocknen wird eine alkoholische Schellack-
oder Mastixlösung aufgestäubt, welche ' einen durchsichtigen Harzüberzug zurückläßt.
Schließlich trägt man wieder über das Ganze eine Asphaltschicht auf, vor deren Trocknen
in der früher angegebenen Weise ;das Ausgleichen und Auswischen der hellsten Stellen
vorgenommen wird.
Das fertige Bild wird zur Erhöhung der j
Leuchtkraft der Farben und zur Verhinderung des Einschiagens durch stumpfes Auftrocknen
in bekannter Art gefirnißt. Zu starker Glanz wird durch Bürsten oder. mittels Petroleum
beseitigt.
Da die Chromgelatine durch nasse Behandlung quillt, und die Quellung nicht mehr
ganz zurückgeht, zeigt das fertige Bild ein schwaches Relief, indem die dunklen Stellen
erhöht, die. Lichter vertieft erscheinen. Mitunter wird durch dieses Relief die Wirkung
des Bildes erhöht; will man ein verstärktes Relief hervorrufen, so behandelt man das ,
Bild vor der Fertigstellung mit warmem Wasser, um die Quellung zu begünstigen; ist
hingegen das Relief nicht erwünscht, so wird die Quellung durch Gerben der Chromgelatine
mit Formaldehyd hintangehalten.
Die Herstellung von Wiedergaben farbiger
Gemälde nach dem eben beschriebenen Verfahren erfordert wohl einigen künstlerischen
Sinn und Verständnis für die Eigenart des zu kopierenden. Meisters, gestattet aber unter
Verwendung von Pigmentdrucken auf einfache Weise eine richtige, vom Original kaum zu
unterscheidende Wiedergabe zu erzielen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Kolorieren von Pigment-, insbesondere Kohledrucken, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Flächen des Bildes mit Eiweißlasurfarben angelegt
werden, worauf man das ganze Bild mit einer Asphaltlösung überstreicht und
schließlich die helleren Stellen nacheinander herauswischt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nacli
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Flächen des Bildes nach
dem Anlegen mit einer dünnen Harzschicht überzogen werden, bevor man die angrenzenden
Flächen anlegt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
detailarme, farbkräftige Flächen vor dem Aufbringen der Asphaltschicht auf der
Untermalung mit Eiweißlasurfarbe eine .Ubermalung mit Ölfarbe erhalten.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Fertigstellung des Bildes die Chromgelatine zur Erhöhung der Reliefwirkung mit warmem Wasser
behandelt oder zur Abschwächung des Reliefs einer Gerbung unterworfen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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