DE3147679C2

DE3147679C2 - Behälter zur Reaktion von zu entwässernden Schlämmen mit Flockungsmitteln, insbesondere für Kläranlagen

Info

Publication number: DE3147679C2
Application number: DE19813147679
Authority: DE
Inventors: Ulrich 7530 Pforzheim Kollmar; Hajo Ing.(grad.) 7530 Pforzheim Niemzig; Helmut 7132 Illingen Schmid; Klaus 7129 Zaberfeld Schuler
Original assignee: Gebr Bellmer KG Maschinenfabrik 7532 Niefern De
Current assignee: Gebr Bellmer KG Maschinenfabrik 7532 Niefern De
Priority date: 1981-12-02
Filing date: 1981-12-02
Publication date: 1984-05-17
Also published as: DE3147679A1

Abstract

Bei einem Behälter zur Reaktion von zu entwässernden Schlämmen mit Flockungsmitteln ist eine kontinuierliche Einstellung der erforderlichen Flockungsreifezeit dadurch erreicht, daß das zwischen Einlauföffnung und Auslauföffnung zur Verfügung stehende Kontaktvolumen durch Verdrehung oder Verschwenkung des Behälters variiert werden kann. Insbesondere ist der Behälter als eine horizontal liegende, um eine Drehachse außerhalb ihrer Längsachse schwenkbare Trommel ausgebildet, wobei die Auslauföffnung in der Schwenkachse liegt. Dadurch kann durch Verschwenkung der Trommel das in ihr befindliche Kontaktvolumen und damit die Flockungsreifezeit eingestellt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Reaktionsbehälter für zu entwässernde Schlämme und Flockungsmittel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein derartiger Behälter ist aus der DE-OS 29 20 434 bekannt.

Dort wird vorgeschlagen, zur Verbesserung des Entwässerungsverhaltens von Schlämmen unter Verwendung von organischen Flockungsmiueln nach Zugabe des Flockungsmittels die Schlämme für eine Zeitspanne von wenigen Minuten in der Mischvorrichtung zu belassen, bevor sie der eigentlichen Entwässerung, beispielsweise in Pressen, zugeführt werden. Diese Kontaktzeit der Schlämme mit den Flockungsmitteln hängt von verschiedenen Parametern ab, so daß es zweckmäßig ist, den Reaktionsbehälter so auszulegen, daß verschiedene Volumina und damit verschiedene Kontaktzeiten stufenlos einstellbar sind.

Bei der genannten Veröffentlichung wird dazu ein Reaktionsbehälter vorgeschlagen, der neben einer Einlauföffnung in der Nähe des Bodens eines aufrechtstehenden Zylinders mehrere höhenversetzte Auslauföffnungen aufweist, so daß die Wahl der Auslauföffnung das Aufnahmevolumen des Reaktionsbehälters und damit die Kontaktzeit der durchlaufenden Schlämme bestimmt.

Bei dieser Lösung ändert sich je nach Wahl des Kontaktvolumens die Position der Auslauföffnung. Da dieser Vorrichtung jedoch erst die eigentlichen Entwässerungsanlagen, wie zum Beispiel Pressen, nachgeschaltet sind, hat dies zur Folge, daß die durchlaufenden, mit den Flockungsmitteln versetzten Schlämme unter Umständen aus beträchtlichen Höhen auf die Aufgabeeinrichtungen der nachfolgenden Presse herunterfallen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß zur Schonung der Flocken vermieden werden muß, die Schlämme größeren Fall- oder Schwerbeanspruchungen auszusetzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Reaktionsbehälter so weiterzubilden, daß die Position der Auslauföffnung bei der Einstellung der Reaktionsdaucr ortsfest ist.

Dies wird erfindungsgcmäß dadurch gelöst, daß das Kontaktvolumen des Reaktionsraumes durch eine Verdrehung seiner volumenbestimmenden Innenfläche um eine durch die Auslauföffnung verlaufende Drehachse einstellbar ist

Weitere Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fi g. 1 eine Längsschnittdarstellung des erstem Ausführungsbeispieles,

Fi g. 2 eine Längsschnittdarstellung des zweiten Ausführungsbeispieles.

In F i g. 1 ist der erfindungsgemäße Reaktionsbehälfer als eine horizontal liegende Trommel 10 ausgebildet, in deren Längsachse 16 eine Welle 12 einer Rühreinrichtung 11 gelagert ist. Zum Antrieb der Welle 12 dient ein Motor 13, der mit der Welle 12 über geeignete Antriebsund Getriebeeinrichtungen verbunden ist

In die stirnseitigen Wandungen der Trommel 10 sind ein Einlaufstutzen 14 und ein Auslaufstutzen 15 eingebracht, deren Längsachse miteinander fluchten und eine Schwenkachse 17 bilden.

Zu diesem Zweck ist der Einlaufstutzen 14 und der Auslaufstutzen 15 an geeigneten Lagerungen 18 und 19 abgestützt, die ein Verschwenken des gesamten Aggregates, bestehend aus der Trommel 10 und dem darauf fest installiertem Motor 13, ermöglichen. In der Darstellung der F i g. 1 besitzt die Trommel 10 ihre höchstmögliche Position, d. h. sie bietet das minimale Kontaktvolumen und damit die minimale Kontaktzeit, die dem mit Flockungsmittel versehenen, am Einlaufstutzen 14 einströmenden Schlamm bis zur Abgabe am Auslaufstutzen 15 zur Verfügung steht.

Die andere Extremposition der Trommel 10 ist gestrichelt angedeutet:

Hierbei besitzt das KontaktvGlumen seinen maximalen Wert, so daß bei vorgegebenem Energieeintrag durch die Rühreinrichtung 11 und konstanter Einströmgeschwindigkeit des Schlammes die mas'nale Verweilzeit des Schlammes in der Trommel 10 bis zur Abgabe aus dem Auslaufstutzen 15 zur Verfugung steht.

Unterhalb der Schwenkachse 17 muß daher ein ausreichender Raum für die Trommel 10 zur Verfugung gestellt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht, daß die Trommellagerung 18 für den Einlaufstutzen auf einer entsprechenden Tragkonstruktion 20 angebracht ist, und die Trommellagerung 19 für den Auslaufstutzen 15 auf einer entsprechenden Tragkonstruktion 21, die sich auf einen nachgeschalteten Entwässerungsgerät, beispielsweise einer Filterpresse 30, abstützt.

Am Auslaufstutzen 15 kann eine geeignete Aufgabeeinrichtung 22 angeflanscht sein, durch die die Schlämme mit dem Flockungsmittel auf entsprechende Aufgabevorrichtungen der nachgeschalteten Presse 30 gelagen.

Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trommel 10 im wesentlichen vertikal gelagert und die Schwenkachse 17 steht senkrecht zur Längsachse 16 der Trommel, so daß sich durch eine Ausgießbewegung in Richtung des Doppelpfeiles das effektive Aufnahemvolumen des Mischbehälters einstellen läßt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Reaktionsbehälter für zu entwässernde Schlämme und Flockungsmittel mit einer Einlauf- und einer Auslauföffnung und einem zwischen den beiden Öffnungen ausgebildeten Reaktionsraum, ferner mit einer stufenlosen Einstellmöglichkeit der zur Flokkung erforderlichen Reaktionsdauer von der Einleitung des Schlamm-Flockungsmittels-Gemisches bis zu dessen Abfluß und mit einer Rühreinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktvolumen des Reaktionsraumes durch eine Verdrehung seiner volumenbestimmenden Innenfläche um eine durch die Auslauföffnung (15) verlaufende Drehachse (17) einstellbar ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als eine um eine horizontale Achse (17) schwenkbare Trommel (10) ausgebildet ist (Fig. 1).

3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (17) der Trommel (10) quer zur Trommellängsachse (16) liegt (F i g. 2).