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Bezeichnung: Steckmuffendichtung für- Betonrohre
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine Steckmuffendichtung für
Betonrohre mit einem in der Glocke befestigten Dichtungsring aus einem elastomeren
Material.
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Auch bei Betonrohren ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen,
die erforderlichen Dichtungen bereits im Herstellerwerk anzubringen, wobei es mit
Rücksicht auf einen Schutz der Dichtung für die Handhabung während Transport und
Lagerung üblich ist, die Dichtung nicht am Spitzende sondern an der Innenwandung
der Glocke zu befestigen. Üblicherweise wird hierbei die Dichtung bereits bei der
Herstellung des Betonrohres mit eingeformt. Eine derartige Dichtung ist in der DE-OS
22 52 089 beschrieben. Insbesondere bei großformatigen Rohren läßt sich das Spitzende
schon wegen der zu überwindenden Reibungskräfte zwischen Rohrkörper und Graben sohle
nicht mehr von Hand in die Glocke einschieben sondern es müssen vielmehr Preßwerkzeuge
eingesetzt werden. Hierbei besteht die Gefahr, daß schon bei geringen Fluchtabweichungen
der Rohrachsen der mitein-
ander zu verbindenden Rohre unzulc.-ssigeKantenpressungen
zwischen Spitzende und Glockenspiegel auftreten, wenn das Spitzende knirsch gegen
den Glockenspiegel gepreßt wird.
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Hierbei können Beschädigungen des Betonkörpers im Dichtungsbereich
auftreten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steckmuffendichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, durch die diese Nachteile vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Dichtungsring
mit einer kragenförmigen, an der Wandung der Glocke anliegenden Verlängerung geringerer
Dicke verbunden ist, die in ein am Glockenspiegel anliegendes ringförmiges Preßpolster
ausläuft. Ein derartiges, einstückiges Formteil aus elastomeren Material läßt sich
zum einen in üblicher Weise bereits bei der Herstellung der Betons rohre mit in
die Glocke einformen und bietet den Vorteil, daß durch die Anordnung des am Glockenspiegel
anliegenden Preßpolsters beim Verlegen der Rohre vermieden wird, daß beim Einführen
des Spitzendes des Nachbarrohres in die Glocke des bereits verlegten Rohres das
Spitzende knirsch an den Glockenspiegel angepreßt werden kann. Beschädigungen in
diesem Bereich werden somit vermieden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das
Preßpolster bei ordnungsgemäßer Verlegung der Rohre eine Art Vordichtung bildet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das an den Glockenspiegel
heranreichende Ende der Verlängerung hakenförmig zur Rohrachse abgewinkelt ist und
in das Preßpolster übergeht. Hierbei ist in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung
ferner vorgesehen, daß das Preßpolster eine größere Dicke aufweist als zumindest
die hakenförmige Abwinkelung der Verlängerung. Hierdurch ist gewährleistet, daß
ein genügendes Verformungsvolumen vorhanden ist, so daß auch größere Fluchtfehler
der Rohrachsen zueinander
aufgefangen werden können, ohne daß Beschädigungen
auch am Preßpolster auftreten.
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Während es grundsätzlich möglich ist, den verbleibenden ringförmigen
Zwischenraum zwischen Dichtungsring und Preßpolster bei der Herstellung des Betonrohres
mit entsprechenden von der Untermuffe lösbaren Füliringen zu versehen und die Kontur
der Untermuffe entsprechend zu gestalten, ist in einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß der übergangsbereich zwischen Verlängerung und Preßpolster
nutförmig ausgebildet ist, wobei die geringste Materialstärke unmittelbar neben
dem Preßpolster angeordnet ist und daß der Übergangsbereich zwischen Verlängerung
und Preßpolster so gestaltet ist, daß das Preßpolster in Richtung auf den Dichtungsring
umlegbar ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der aus Dichtungsring, Verlängerung
und Preßpolster bestehende Formkörper aus elastomerem Material für die Herstellung
des Betonrohres ohne Verwendung von lösbaren Formringen auf die Untermuffe aufgeschoben
werden kann. Sobald der Beton abgebunden ist, kann die Untermuffe gezogen werden
und das ringförmige Preßpolster schwenkt aufgrund der vorhandenen Materialelastizität
und der durch das Aufziehen auf die Untermuffe vorhandenen Vorspannung im Material
in diesem Bereich selbsttätig in die Anlageposition am Glockenspiegel zurück. Hierbei
ist es besonders zweckmaßig, wenn die Dicke des Preßpolsters so bemessen ist, daß
bei umgelegtem Preßpolster und bei im wesentlichen unverpreßten Dichtungsring beide
Teile in etwa den gleichen Innendurchmesser begrenzen. Diese.Ausgestaltung erlaubt
es, für die Herstellung der Betonrohre glattflächige, einfach zu ziehende Untermuffen
zu verwenden.
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In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß im übergangsbereich zwischen Verlängerung und Preßpolster auf der dem Glockenspiegel
zugekehrten Seite ein radial nach innen gerichteter, lippenförmiger
Vorsprung
angeordnet ist. Wird das Dichtungsring, Verlängerung und Preßpolster umfassende
Formteil für die Herstellung eines Betonrohres auf die Untermuffe aufgeschoben,
so legt sich der lippenförmige Vorsprung fluchtend an die den Glockenspiegel formende
Fläche der Untermuffe an, so daß im Übergangsbereich zwischen Verlängerung und Preßpolster
eine glattflächige Ausbildung des Glockenspiegels gewährleistet ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß Dichtungsring
und/oder Preßpolster eine geringere Materialhärte aufweisen als die Verlängerung,
Hierdurch ist für die Verlängerung eine gute Formsteifigkeit gewährleistet, während
für den Dichtungsring und/oder das Preßpolster die für die geforderten Verpressungen
und damit die geforderten Dichtkräfte gewünschten Materialhärten eingestellt werden
können. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn das aus Dichtungsring, Verlängerung
und Preßpolster bestehende Formteil aus extrudierten Profilen hergestellt werden,
wobei die unterschiedlichen Materialhärten durch Koextrusion entsprechend zusammengesetzter
Materilien eingestellt werden. Zur Herstellung des Formteils selbst werden vom Strang
abgelängte Stücke an den Endmnjeweils miteinander zu Ringen mit entsprechenden Durchmessern
zusammengefügt.
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Da die Dichtung zweckmäßig als Gleitdichtung ausgelegtwirdt ist es
in Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig, wenn wenigstens im Bereich des Dichtungsrings
auf seiner der Innenwandung der Glocke zugekehrten Seite ein radial nach außen gerichteter,
in Umfangsrichtung verlaufender stegförmiger Ansatz angeordnet ist, der in die Glocke
eingeformt ist. Die Anordnung derartiger Ansätze, die beim Herstellen der Rohre
eingeformt werden, ist grundsätzlich bekannt (vgl. DE-OS 22 52 089, Fig. 1), der
Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht jedoch insbesohdere darin, daß
es hierbei möglich ist, den Steg
in bezug auf die Dichtfläche. des
Dichtungsringes in Einschubrichtung gesehen vor dem wirksamen Teil des Dichtungsringes
anzuordnen. Hierdurch wird bewirkt, daß die durch den Ansatz bedingte Schachung
des Glockenquerschnittes schon beim Einschieben eines Spitzendes unbelastet bleibt.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß am
Dichtungsring ein gegen die Glockenöffnung gerichteter Zentrierkragen angeformt
ist. Dieser Zentrierkragen kann sich bis in den Kantenbereich der Glocke erstrecken
und so einen wirksamen Kantenschutz bilden.
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Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch die Glocke eines
Rohres mit eingesetzter Dichtung und Untermuffe, Fig. 2 die Anordnung gem. Fig.
1 mit gezogener Untermuffe, Fig. 3 die Anordnung gem. Fig. 2 mit eingeschobenem
Spitzende, Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Steckmuffendichtung mit eingeschobenem
Spitzende.
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Bei der in Fig. 1 in einem Teillängsschnitt dargestellten Glocke 1
eines Betonrohres ist die für die Fertigung der Innenkontur der Glocke erforderliche
Untermuffe 2 noch nicht entfernt. Auf die Untermuffe ist vor dem Einfüllen des Betons
ein ringförmiges Formteil 3 aus einem elastomeren Material aufgeschoben worden,
das in den Beton eingeformt ist und nach dem Ziehen der Untermuffe 2 als Dichtungselement
fest in der Glocke verbleibt. In Einschubrichtung eines Spitzendes gesehen (Pfeil
4) weist
das Formteil in seinem vorderen Bereich einen Dichtungsring
5 und daran anschließend eine an der Wandung 6 der Glocke anliegende Verlängerung
7 mit geringerer Dicke auf. An ihrem dem Glockenspiegel 8 zugekehrten Ende geht
die Verlängerung 7 in ein Preßpolster 9 über, das so an die Verlängerung 7 angeformt
ist, daß es nach dem Ziehen der Untermuffe 2 in der in Fig. 2 dargestellten Lage
am Glockenspiegel 8 anliegt. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Dicke d des Preßpolsters
9 so bemessen, daß bei umgelegtem Preßpolster (Fig. 1) und im wesentlichen unverpreßtem
Dichtungsring 5 beide Teile in etwa den gleichen Innendurchmesser begrenzen. Hierdurch
ist gewährleistet, daß das mit umgelegtem Preßpolster 9 auf die Untermuffe 2 aufgezogene
Formteil ohne zusätzliche Zwischenringe eine ausreichende Formsteifigkeit besitzt
und die beim Einfüllen und Rütteln des Betons auf das Formteil 3 wirkenden Druckkräfte
aufnimmt, da durch das umgelegte Preßpolster 9 die Verlängerung 7 von innen her
gegen den Druck des eingefüllten Betons abgestützt wird. Durch entsprechende Bemessung
des Formteils 3 bei seiner Herstellung kann darüberhinaus bewirkt werden, daß durch
das Umlegen des Preßpolsters 9 der Verlängerung 7 eine gewisse Vor spannung gegeben
wird, die die Formsteifigkeit gegenüber dem Druck des in die Form eingefüllten Betons
erhöht.
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Am Außenumfang des Formteils und zwar - in Einschubrichtung 4 gesehen
- vor dem Dichtungsring 5 ist ein-in Umfangsrichtung verlaufender Ansatz 10 angeordnet,
durch den das Formteil fest im Beton verankert ist.
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Im Übergangsbereich 11 zwischen Verlängerung 7 und Preßpolster 9 ist
auf der dem Glockenspiegel 8 zugekehrten Seite ein radial nach innen gerichteter
lippenförmiger Vorsprung 12 vorgesehen, der so gestaltet ist, daß er die entsprechend
angerundete Kante 13 der Untermuffe 2 überdeckt und für einen glattflächigen Übergang
des Glockensplegels in diesem Bereich sorgt.
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In Fig. 2 ist die Steckmuffendichtung nach dem Ziehen der Untermuffe
in gebrauchsfertigem Zustand dargestellt.
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Wie aus dieser Darstellung ersichtlich, ist der Ubergang zwischen
Verlängerung 7 und Preßpolster 9 nutförmig ausgebildet, wobei die geringste Materialstärke
im Ubergangsbereich 11 unmittelbar neben dem Preßpolster 9 angeordnet ist. Die der
Glöckenötfnung zugekehrte Fläche des im wesentlichen haKenförmig ausgebildeten Endes
14 der Verlängerung 7 und die zugeordnete Kante des Preßpolsters ist so geformt,
daß das Preßpolster 9, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in Richtung auf den Dichtungsring
5 umlegbar ist.
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Durch entsprechende Maßnahmen bei der Herstellung des Formteils 3
ist dafür gesorgt, daß das Preßpolster 9 so vorgespannt ist, daß auch in der in
Fig. 2 dargestellten Lage eine in Richtung des Pfeiles 15 wirkende Rückstellkraft
auf das ringförmige Preßpolster 9 wirkt, so daß eine dichte Anlage am Glockenspiegel
8 gewährleistet ist.
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Fig. 3 zeigt de Anordnung gem. Fig. 2 mit einem eingeschobenen Spitzende
im Verlegungszustand. Die Verformung des Dichtungsringes 5 und des Preßpolsters
9 ist hierbei aus der Zeichnung ersichtlich. Das Spitzende und der Dichtungsring
5 sind hierbei in üblicher Weise mit einem Gleitmittel bestrichen.
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In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform im Verlegungszustand dargestellt.
Hierbei ist der Formkörper 3 am Dichtungsring 5 mit einem gegen die Glockenöffnung
gerichteten Zentrierkragen 17 versehen, der sich bis in den Kantenbereich der Glockenöffnung
erstreckt. Bei dieser Ausführungsform kann der stegförmige Ansatz 10 in Richtung
auf die Glockenöffnung verschoben sein, um.die durch den Ansatz bedingte Schwächung
des Glockenquerschnittes möglichst weit von der Belastungszone des Dichtungsringes
anzuordnen. Dieser Zentrierkragen dient als Kantenschutz für die Glocke,um eine
Beschädigung beim Einschieben des Spitzendes 16 zu vermeiden. Das in Fig. 4
dargestellte
Formteil weist ferner die Besonderheit auf, daß für den Dichtungsring 5 und das
Preßpolster 9 eine Materialzusammensetzung gewählt ist, die eine geringere Härte
aufweist als das für die Verlängerung 7 und den Zentrierkragen 17 gewählte Material.
Bei der Herstellung des Formteils 3 aus einem extrudierten Profil läßt sich eine
derartige Kombination in einfacher Weise durch Koextrusion bewirken. Je nach den
Anforderungen genügt es aber auch, wenn nur der Dichtungsring oder nur das Preßpolster
9 aus einem entsprechend weicherem Material besteht.
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Die Erfindung ist vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert
worden, bei denen die Dichtung als Gleitdichtung ausgebildet ist. Kombination mit
einem Preßpolster ist aber auch für solche Bauformen möglich, bei denen der den
Dichtungsring bildende Teil rollbar ausgebildet ist und dementsprechend beim Einschieben
des Spitzendes nicht mehr unmittelbar auf der Wandung der Glocke sondern auf der
durch die Verlängerung gebildeten Fläche in diesem Bereich abrollt. Die Verbindung
zwischen der Verlängerung und dem Dichtungsring kann entweder über ein dünnes, verformbares
Zwischenstück oder aber durch eine lösbare Steckverbindung bewirkt werden, die sich
beim Einschieben des Spitzendes löst-.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 kann neben dem dargestellten
Steg 10 im Bereich des Zentrierkragens 17 ein weiterer, entsprechender Steg im Bereich
des Dichtungsringes 5 entsprechend der Darstellung in Fig. 3 angeordnet sein.
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