DE3131014C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste zur gleichzeitigen Reinigung der Außen-, Innen- und Kauflächen der Zähne nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Bei einer derartigen bekannten Zahnbürste (DE-OS 25 18 845) sind die drei Reihen von Borstenbüscheln an einem im Quer­ schnitt konkav gekrümmten Borstenhalterkopf angeordnet. Die Borsten aller drei Reihen sind dabei geradlinig ausgebildet. Damit die Borsten eine ausreichende Länge und damit eine ausreichende Nachgiebigkeit aufweisen, muß der konkav ge­ krümmte Borstenhalterkopf quer zum Stiel verhältnismäßig breit ausgebildet sein. Der Borstenhalterkopf hat hierbei eine Breite, die etwa doppelt so breit ist wie die Breite des Borstenhalterkopfes bei einer allgemein üblichen Zahn­ bürste, mit der jeweils nur eine Zahnfläche gereinigt werden kann. Bei diesen allgemein üblichen Zahnbürsten sind die Bor­ stenhalterköpfe etwa so breit wie der Stiel. Ist hingegen der Borstenhalterkopf, wie es bei der eingangs erwähnten vorbekannten Zahnbürste der Fall ist, etwa doppelt so breit wie der Stiel, so findet er im Mund schlecht Platz und ist beim Zähneputzen hinderlich. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Herstellung. Der Borstenhalterkopf und der Stiel werden heutzutage im Spritzverfahren aus Kunststoff herge­ stellt, wobei beim Spritzen die für die Aufnahme der Bor­ stenbüschel erforderlichen Bohrungen ebenfalls hergestellt werden. Die Form weist zu diesem Zweck vorstehende Zapfen auf. Bei einer Form zur Herstellung des Borstenhalterkopfes gemäß der DE-OS 25 18 845 wären diese Zapfen an einem kon­ vexen Formkörper angeordnet und würden radial in verschie­ denen Richtungen vorstehen. Wegen diesen in verschiedenen Richtungen vorstehenden radialen Zapfen könnte der Borsten­ halterkopf nicht entformt werden. Nur wenn die zur Erzeu­ gung der Bohrungen für die beiden äußeren Borstenreihen er­ forderlichen Zapfen einfahrbar wären, wäre im Prinzip ein Entformen möglich. Aus Platzgründen lassen sich jedoch ein­ fahrbare Zapfen kaum verwirklichen, und außerdem würde hier­ durch die Form sehr teuer und störanfällig werden. Die Bohrungen müßten also nach dem Formen einzeln gebohrt wer­ den, was ebenfalls einen erheblichen Arbeitsaufwand erfor­ dert. Auch das sogenannte "Einstanzen" der Borstenbüschel bereitet bei der vorbekannten Zahnbürste Schwierigkeiten, denn beim Einstanzen müssen die Borstenbüschel immer genau in Achsrichtung der Aufnahmebohrungen im Borstenhalterkopf bewegt werden. Infolgedessen müßte zum Einstanzen der beiden äußeren Borstenreihen der Borstenhalterkopf jeweils um seine Längsachse geschwenkt werden, was teurere Werkstückhalterungen erfordert. Darüber hinaus haben die geraden Borsten der bei­ den äußeren Borstenreihen den Nachteil, daß sie, um die Abmessungen des Borstenhalterkopfes möglichst klein halten zu können, verhältnismäßig kurz und damit auch entsprechend steif sind. Sie können in ihrer Längsrichtung nicht auswei­ chen, sondern lediglich zur Seite hin umbiegen, wobei sie sich tangential an den Zahn anlegen. Bei dieser tangentialen Anlage wird jedoch eine schlechte Bürstwirkung erzielt. Die einzelne Borste streift nämlich nicht mit ihrer Spitze, son­ dern mit ihrer gekrümmten Mantelfläche an der Zahnoberfläche entlang. Des weiteren dringen die relativ kurzen Borsten auch schlecht in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Zähnen ein. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Zahnbürste um ihre Längsachse zu drehen. Auf diese Weise können zwar die Zahn­ flächen und die Zahnzwischenräume an der einen Seite, bei­ spielsweise der Bukkalseite, intensiver gereinigt werden, jedoch entfällt dann die Reinigung auf der anderen Seite oder sie ist dort entsprechend geringer. Kurze und damit relativ steife Borsten können außerdem zu einer Verletzung des Zahnfleisches führen.

Bei einer anderen bekannten Zahnbürste (US-PS 31 00 309), die jedoch nicht zur gleichzeitigen Reinigung der Außen-, Innen- und Kaufläche der Zähne bestimmt und brauchbar ist, sondern nur zur Reinigung jeweils einer Zahnfläche, ist der Borstenhalterkopf quer zum Stiel angeordnet, so daß die Zahnbürste ein T-förmiges Aussehen hat. Auch bei dieser Zahnbürste sind zu beiden Seiten einer mittleren Borsten­ reihe zwei äußere Reihen von Borsten angeordnet, wobei die Borstenreihen jedoch quer zum Stiel verlaufen. Die Borsten der beiden äußeren Reihen sind in Richtung zur mittleren Reihe hin bogenförmig gekrümmt oder abgewin­ kelt. Beim Zähneputzen soll der Stiel vertikal, d. h. in Richtung der Längsachsen der Zähne, auf- und abbewegt wer­ den, wobei jedoch immer nur eine Zahnfläche gereinigt wird. Die Krümmung der Borsten ist vorgesehen, um eine optimale Stellung der Borsten für eine Kratzwirkung an den Zähnen bzw. eine Massagewirkung am Zahnfleisch zu erreichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zahnbürste der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Borstenhalterkopf eine geringe Breite aufweist und sich diesbezüglich von dem einer normalen Zahnbürste nicht unterscheidet, die einfach in der Herstellung und Handhabung ist und darüber hinaus auch eine bessere Reinigungswirkung bei gutem Schutz vor Zahnfleischverletzungen aufweist.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Zahnbürste durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches gelöst.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht die einfache und preiswerte Herstellung einer Zahnbürste zur gleichzei­ tigen Reinigung der Außen-, Innen- und Kauflächen der Zähne, deren Borstenhalterkopf wie der einer normalen Zahnbürste relativ schmal ist. Der Borstenhalterkopf kann eben ausge­ bildet sein, so daß die Aufnahmebohrungen für die Borsten­ büschel im wesentlichen alle in der gleichen Richtung ver­ laufen und sich beim Entformen keine Schwierigkeiten erge­ ben. Auch können die Borstenbüschel aller drei Borstenreihen in der gleichen Richtung eingestanzt werden. Der Borstenhal­ terkopf braucht hierzu nicht geschwenkt zu werden. Dank der geringen Breite des Borstenhalterkopfes ist auch eine be­ queme Reinigung der Zähne möglich, ohne daß hierzu der Mund weit geöffnet werden müßte. Die gekrümmten Borsten können verhältnismäßig lang ausgebildet werden, ohne daß sich hier­ durch die Breite des Borstenhalterkopfes ändert. Dank ihrer großen Länge und Krümmung können sie senkrecht zur Zahnoberfläche ausweichen, wobei jedoch die Borstenspitzen an der Zahnoberfläche in Anlage bleiben und damit eine gute Reinigungswirkung entfalten. Außerdem dringen die gekrümm­ ten bzw. abgewinkelten Borsten auch gut in die Zahnzwischen­ räume ein, so daß eine gute Reinigungswirkung auch ohne Drehen der Zahnbürste um ihre Längsachse erreicht wird. Die gekrümmten Borsten haben darüber hinaus den Vorteil, daß sie sich bei Widerstand um ihre Längsachse verdrehen und bei Nachlassen des Widerstandes wieder in ihre ursprüng­ liche Lage zurückzukehren versuchen. Die Verdrehung der Borsten um ihre Längsachse und das anschließende Zurückdre­ hen ergeben einen zusätzlichen Reinigungseffekt, und außerdem werden auch Speisereste noch besser aus den Zahnzwischen­ räumen entfernt. Dank der Krümmung bzw. Abwinklung haben die Borsten auch eine verhältnismäßig große Länge und sind dementsprechend ausweichfähig. Eine Beschädigung von Zahn­ fleisch ist damit ausgeschlossen.

Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines ersten Ausfüh­ rungsbeispieles,

Fig. 2 die perspektivische Ansicht eines zweiten Ausfüh­ rungsbeispieles,

Fig. 3 einen Querschnitt des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispieles mit einer Form zur gewünsch­ ten Formgebung der Borsten.

Die Zahnbürste 1 weist einen Stiel 2 auf, an dessen einem Ende einstückig ein sich in Richtung der Stielachse er­ streckender Borstenhalterkopf 3 angeordnet ist. Der Bor­ stenhalterkopf weist zwei parallel zueinander und parallel zur Stielachse verlaufende äußere Reihen 4, 5 von Borsten­ büscheln auf und eine dazwischenliegende mittlere Reihe 6. Die Borsten der mittleren Reihe 6 erstrecken sich senk­ recht zum Borstenhalterkopf und sind gegenüber den Borsten der äußeren Reihen 4, 5 wesentlich kürzer ausgebildet. Die Borsten der beiden äußeren Reihen 5, 6 sind in Richtung zur mittleren Reihe 6 hin bogenförmig ge­ krümmt, so daß ihre freien Enden 4 a, 5 a aufeinander zu ge­ richtet sind. Zwischen den freien Enden 4 a, 5 a der Borsten ist ein gewisser Abstand vorhanden.

Wird eine derartige Zahnbürste 1 auf eine Zahnreihe aufge­ setzt, so umfassen die Borsten der äußeren Borstenreihen 4, 5 die Außenflächen (Vestibulärflächen) bzw. die Innen­ flächen (Lingualflächen) der Zähne und liegen mit ihren Enden 4 a, 5 a an diesen Flächen an. Die kurzen Borsten der mittleren Reihe 6 liegen dabei an den Kauflächen (Occlusal­ flächen) der Zähne an. Wird der Borstenhalterkopf 3 mittels des Stieles 2 in Längsrichtung der Zahnreihe bewegt, dann erfolgt gleichzeitig eine Reinigung der Außen-, Innen- und Kauflächen der Zähne in einem Arbeitsgang.

Anstelle des gezeigten Stieles 2, der als Handgriff wie bei einer normalen Zahnbürste ausgebildet ist, kann am Borsten­ halterkopf 3 auch nur ein kurzer Stielansatz vorgesehen sein, der mit dem Antriebsschaft einer elektrischen Zahn­ bürste verbindbar ist.

Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Zahn­ bürste 1′ weist einen mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sehr ähnlichen Aufbau auf. Teile gleicher Funktion sind deshalb mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, und obige Beschreibung trifft sinngemäß auch auf dieses Ausfüh­ rungsbeispiel zu. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind jedoch die Borsten 4′, 5′ nicht gekrümmt, sondern zur mittleren Reihe 6 hin abgewinkelt. Ausgehend vom Borstenhalterkopf 3 verlaufen die Borsten der Borstenreihen 4′, 5′ im Abstand parallel zueinander. Ihre Enden 4 a, 5 a sind dann zur Mitte hin abgewinkelt. Auch hier sollen die Enden 4 a, 5 a die Außen- bzw. Innenflächen der Zähne reinigen, während die Borsten der mittleren Borstenreihe 6 zur gleichzeitigen Reinigung der Kaufläche dienen.

Anhand der Fig. 3 soll erläutert werden, wie man die Bor­ sten der äußeren Borstenreihen bei der Herstellung der Zahnbürste in die gewünschte Form bringen kann. Die Borsten­ reihen 4, 5 und 6 werden zunächst so in dem Borstenhalter­ kopf 3 befestigt, daß sie senkrecht zum Borstenhalterkopf 3 stehen. Es wird dann eine Form 71 aus Metall oder hochtempe­ raturfestem Kunststoff über das Borstenteil gebracht. Die Form 71 besitzt ein gebogenes Außenteil 73 und einen ge­ wölbten Innenblock 77, die in Abstand voneinander angeord­ net sind und durch den Steg 72 zusammengehalten werden. Der zwischen dem Innenblock 77 und dem Außenteil 73 verblei­ bende Raum 76 entspricht dem Aussehen, das die Borsten der Reihen 4, 5 nach der Behandlung haben sollen, hier also Bogenform. Der Innenblock 77 weist unten zwei Vorsprünge 74 auf, die in Abstand voneinander angeordnet sind, so daß zwischen ihnen ein Raum 75 entsteht. In diesen Raum 75 kann die mittlere Borstenreihe 6 eintreten.

Nachdem die Form 71 ausgerichtet ist und die Borstenbüschel durch das Außenteil 73 und den Innenblock 77 in die gezeig­ te Form gebracht wurden, wird Dampf von ungefähr 150°C in die Form eingelassen. Durch die Erwärmung werden die Bor­ sten erweicht und in die gewünschte, in vorliegendem Fall gebogene Form gebracht. Eine entsprechend ausgebildete Form könnte auch für die Formgebung der Borsten gemäß Fig. 2 benutzt werden.

Claims (1)

1. Zahnbürste zur gleichzeitigen Reinigung der Außen-, Innen- und Kauflächen der Zähne, mit einem Stiel, an dessen einem Ende ein Borstenhalterkopf angeordnet ist, der drei parallel zueinander und parallel zur Stiel­ achse verlaufende Reihen von Borstenbüscheln aufweist, wobei die freien Enden der Borsten der beiden äußeren Reihen aufeinander zu gerichtet sind, die Borsten der mittleren Reihe sich senkrecht zum Borstenhalterkopf er­ strecken und kürzer sind als die Borsten der äußeren Reihen, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten der beiden äußeren Reihen (4, 5 bzw. 4′, 5′) in einer quer zur Längsachse des Borstenhalterkopfes (13) liegenden Ebene zur mittleren Reihe (6) hin bogenför­ mig gekrümmt oder abgewinkelt sind.