DE3106293A1 - "verfahren und vorrichtung zum entfernen von kohlenwasserstoffen aus feststoffen" - Google Patents
"verfahren und vorrichtung zum entfernen von kohlenwasserstoffen aus feststoffen"Info
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- DE3106293A1 DE3106293A1 DE19813106293 DE3106293A DE3106293A1 DE 3106293 A1 DE3106293 A1 DE 3106293A1 DE 19813106293 DE19813106293 DE 19813106293 DE 3106293 A DE3106293 A DE 3106293A DE 3106293 A1 DE3106293 A1 DE 3106293A1
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- E21B21/06—Arrangements for treating drilling fluids outside the borehole
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G1/00—Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
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- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L21/00—Joints with sleeve or socket
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von Bohraushub bei Öl- und/oder Gasbohrungen
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Beim Anbohren von Öl- und/oder Gasvorkommen ist es häufig
erforderlich, Öl oder andere Kohlenwasserstoffe aufgrund unterschiedlicher
Bedingungen am unteren Ende des Bohrloches der Bohrflüssigkeit hinzuzufügen. Wenn der Bohraushub zusammen
mit der Bohrflüssigkeit die Oberfläche erreicht, werden sie durch herkömmliche Einrichtungen, wie etwa Schütteianlagen
getrennt. Wenn Bohrflüssigkeiten verwendet werden, die nicht auf der Basis von Öl oder anderen Kohlenwasserstoffen
hergestellt worden sind, kann der Bohraushub bei Bohrungen auf dem Meer über Bord geworfen oder bei Bohrungen auf dem
Land an geeigneter Stelle abgelagert werden. Wenn jedoch Öl oder andere Kohlenwasserstoffe zur Hersteilung der Bohrflüssigkeit
verwendet werden, kann der mit diesen Kohlenwasserstoffen getränkte Bohraushub aus Gründen des Umweltschutzes
nicht über Bord geworfen werden. Obgleich in diesem Zusammenhang zahlreiche Lösungsvorschläge existieren, wird in der
Praxis beim Bohren auf dem Meer (off-shore) der Bohraushub gesammelt und an Land geschickt und dort abgelagert. Dies
ist naturgemäß sehr teuer, und zahlreiche weitere Ölvorkommen könnten ausgebeutet werden, wenn in wirtschaftlicher Weise
mit einem auf Ölbasis bestehenden Bohrschlamm oder einer Bohrflüssigkeit gearbeitet werden könnte.
Die US-PS 3 658 654 ist auf eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Öl aus Ölschiefer oder ähnlichen Feststoffen gerichtet.
Das Öl wird von den Feststoffen mit Hilfe eines einfachen Pyrolyse-Verfahrens in Anwesenheit von Stickstoff getrennt,
so daß die Bildung von Materialien mit hohem Molekuiargewicht verhindert wird. Die ölhaltigen Feststoffe werden
durch einen langgestreckten, im wesentlichen waagerechten
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Pyrolyse-Behälter mit einem in diesem befindlichen Schneckenförderer
hindurchbewegt. Während des Durchgangs durch den Pyrolyse-Behälter werden die ölhaltigen Feststoffe erhitzt.
Als Hexzeinrichtungen können ein Ofen oder elektrische Heizwicklungen vorgesehen sein.
Die US-PS 4 098 648 beschreibt ein drehbares Retortenrohr mit einer im Inneren befindlichen Schraube, die fest an dem
Rohr angebracht ist, so daß keine relative Drehung zwischen beiden stattfindet. Das Patent bezieht sich auf eine Lösungsextraktion
von Teerianden oder ölhaltigen Schiefermateriaiien und befaßt sich mit der Überwindung eines Problems,
das in der Entziehung von Restlösungsmittein aus dem bereits im wesentlichen ölfreien Material besteht, bevor αχεί 5 ses Material an die Umgebung zurückgegeben wird. Es wird ein
Behälter zur Lösungsmittel-Rückgewinnung verwendet, in dem das Lösungsmittel erhitzt und abgepumpt wird. Es ist nicht
notwendig, die Temperatur wesentlich über 90 bis 950C zu
erhöhen, um eine ausreichende Verdampfung des Lösungsmittels zu erreichen. Zur Erwärmung des Lösungsmittels wird
eine Induktionsheizung vorgeschlagen.
Die US-PS 1 739 066 beschreibt eine Vorrichtung mit einer Trommel und einer entgegengesetzt drehbaren Schnecke. Es
wird im wesentlichen angestrebt, zur Mischung von teilchenförmigen Materialien wie Viehfutter, Zement, Kunstdünger
und dgl. durch die Gegendrehung eine gute Mischung zu erzielen,
Die US-PS 4 094 769 beschreibt ein Schnecken-Retorten-System zur Rückgewinnung von Öl aus Schiefer und ähnlichen
Materialien. Die Retorte ist nicht drehbar und kann unter Verwendung einer elektrischen Widerstandsheizung geheizt
werden, die sich in Form von Heizstreifen in Längsrichtung der Retorte erstrecken. Die Vorrichtung ist mit einem Isoliermaterial
versehen, das im Abstand die Retorte volistän-
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dig umgibt und zu einer guten Isolierung führt und als Sicherheitsschirm für die streifenförmigen Heizleiter dient.
Die US-PS'en 2 973 312, 3 997 388 und 3 652 447 beschreiben
unterschiedliche Verfahren zum Beheizen von Materialien in einer Retorte. Die ersten beiden Patente beziehen sich auf
die Verwendung von Ultraschall- und/oder Mikrowellenheizungen, und die US-PS 3 6 52 447 schlägt die pyrolytische Rückgewinnung
von Öl unter Verwendung von Impuls-Laserstrahlen vor.
Weitere Patente zum Hintergrund der Erfindung sind die US-PS 4 077 868 und 3 616 266.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine einfache und wirtschaftliche
Trennung von Bohraushub und öl sowie anderen Kohlenwasserstoffen ermöglichen.
Die Erfindung ergibt sich im einzelnen aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs und des ersten Vorrichtungsanspruchs
.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung vorgesehen, die einen
drehbaren Retortenbehälter und einen in diesem angeordneten, entgegengesetzt drehbaren Schneckenförderer umfaßt. Die Vorrichtung
weist einen zylindrischen, im wesentlichen waagerechten Retortenbehälter auf, in dem sich die erwähnte Schnecke
befindet. Eine Zuführeinrichtung dient zum Einleiten von
kohlenwasserstoff-haltigem Bohraushub in den Retortenbehälter
, und eine Auslaßeinrichtung dient zur Abfuhr der Feststoffe
und der Kohlenwasserstoff-Gase aus dem Behälter. Eine
Heizeinrichtung, insbesondere Induktionsheizspule ist zum Erwärmen der kohlenwasserstoff-haltigen Feststoffe während
des Durchgangs durch den Retortenbehälter und zur Trennung der Kohlenwasserstoffe von den Feststoffen vorgesehen.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist ein Schneckenförderer
exzentrisch in Richtung des Bodens des Retortenbehälters versetzt, so daß das Material vom Boden des Behälters abgeschabt
werden kann, in anderen Bereichen aber ausreichender Spielraum besteht. Bei einer anderen Ausführungsform ist
die Heizeinrichtung eine Induktionsspule, die den Behälter umgibt und über die Länge des Behälters während des Heizvorganges
hin- und herbewegt wird, so daß die Bildung von Wärmekonzentrationen in dem Behälter vermieden wird.
Weiterhin kann eine Rückhalteplatte an der Ausiaßseite des
Schneckenförderers vorgesehen sein, die den Bohraushub und andere Feststoffe entgegen der in stromabwärtige Richtung
gerichteten Förderwirkung des Förderers zurückhält, so daß eine weitergehende Entfernung von Kohlenwasserstoffen
aus den Feststoffen sichergestellt wird. Bei einer anderen Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei
drehbare Retortenbehälter mit entgegengesetzten drehbaren Schneckenförderern. Einer der Retortenbehälter liegt senkrecht
oberhalb des anderen Retortenbehälters, und der Auslaß des oberen Retortenbehälters ist mit dem Einlaß des
unteren Retortenbehälters verbunden.
Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der Gesamtanordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Verwendung auf einer Bohrplattform auf dem Meer;
Fig. 2 ist ein Querschnitt entlang der Linie
A-A1 in Fig. 1;
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer
anderen Ausführungsform der Erfindung;
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Fig. 4 ist ein Schnitt entlang der Linie
B-B1'in Fig. 1;
Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Veranschaulichung der
Materia!bewegung;
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung der
Vorrichtung zur Veranschaulichung der relativen Drehungen der einzelnen
Teiie.
Eine in Fig. 1 gezeigte, insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung umfaßt einen oberen Retortenbehälter 2 und einen
unteren Retortenbehälter 3. Der obere Retortenbehäiter 2
wird durch Lager 4,5 drehbar abgestützt, während der untere Retortenbehälter 3 in Lagern 6,7 drehbar ist. Die Lagerpaare
liegen in geeigneten, nicht gezeigten Lagerböcken.
Innerhalb des oberen Retortenbehälters 2 befindet sich ein Schneckenförderer 8, dessen Enden 9,10 in geeigneten, nicht
gezeigten, senkrecht einsteilbaren Buchsen liegen. In entsprechender
Weise enthält der untere Retortenbehälter 3 einen Schneckenförderer 11, dessen Wellen-Enden 12,13 in
ebenfalls nicht gezeigten, senkrecht einstellbaren Buchsen liegen. Das Ende des oberen Retortenbehäiters, das sich
auf der Seite des Lagers 4 befindet, erstreckt sich durch eine Stopfbüchse 15 in eine Zufuhrkammer 14. Auf der Oberseite
der Zufuhrkammer 14 befindet sich ein Einlaß 16, der
eine Feuerdämpfklappe 17 aus Blei enthält. Das andere Ende
des Retortenbehälters 2, das sich auf der Seite des Lagers 5 befindet, erstreckt sich durch eine Stopfbüchse 19 in eine
Ausiaßkammer 18.
Das auf der Seite des Lagers 7 liegende Ende des unteren Retortenbehäiters 3 liegt in einer Zufuhrkammer 20, in der
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sich eine Stopfbüchse 21 befindet, und das gegenüberliegende,
auf der Seite des Lagers 6 befindliche Ende des unteren Retortenbehälters 3 befindet sich in einer Ausiaßkairaner 22
mit einer Stopfbüchse 23. Am unteren Ende der Auslaßkammer
22 ist ein Feststoff-Auslaß 24 vorgesehen, der eine Feuerdämpfklappe
25 aus Blei einschließt. Ein Übertragungsrohr 26 liegt zwischen der Auslaßkammer 18 und der Zufuhrkammer
20 und verläuft im wesentlichen in senkrechter Richtung, so daß das aus der Auslaßkammer 18 austretende Material unter
der Schwerkraftwirkung in die Zufuhrkammer 20 herabfällt. Das Übertragungsrohr 26 ermöglicht es im übrigen, daß Gase, die
in dem Retortenbehälter 3 von den Feststoffen getrennt worden sind, in die Auslaßkammer 18 aufsteigen. Am oberen Ende
der Ausiaßkammer 18 befindet sich ein Rauchabzug 27, in dem
sich wiederum eine Feuerdämpfklappe 28 bzw. ein Feuerdämpfgitter
oder dgl. aus Blei befindet. Ein Luftaustritt 29 führt zu einem leichten Unterdruck innerhalb der Vorrichtung
und erleichtert das Austragen der Gase aus den Feststoffen.
Ein Antriebszahnrad 30 auf dem unteren Retortenbehälter 3 wird durch einen geeigneten, nicht gezeigten Motor über
ebenfalls nicht gezeigte Zahnräder angetrieben und bewirkt eine Drehung des Retortenbehälters 3. Ein Koppelgetriebe
31 führt dazu, daß der Retortenbehälter 2 mit derselben Drehzahl und in dieselbe Richtung wie der Retortenbehäiter 3 gedreht
wird. Das äußere Ende 13 der Welle des Schneckenförderers
11 trägt ein Antriebszahnrad 32, das durch einen geeigneten, nicht gezeigten Motor über ein ebenfalls nicht
gezeigtes Getriebe gedreht wird und den Schneckenförderer 11
in eine Richtung dreht, die der Drehrichtung des Retortenbehälters 3 entgegengesetzt ist. Ein Koppelgetriebe 33 erstreckt
sich zwischen dem Ende 13 der Welle und dem Ende 10 der Welle des oberen Retortenbehäiters 2 und bewirkt, daß
der Schneckenförderer 8 mit derselben Drehzahl und in dieselbe Richtung wie der Schneckenförderer 11 gedreht wird.
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Der Retortenbehälter 2 wird durch eine Induktionsspule 34 geheizt. Der Retortenbehälter 3 weist eine entsprechende
Induktionsspule 35 auf. Die Induktionsspulen 34,35 sind mit Hilfe geeigneter, nicht gezeigter Leitungen mit einer
Stromquelle verbunden. Die Induktionsspulen umgeben die zugehörigen Retortenbehälter und werden in Abstand zu diesen
in geeigneter Weise abgestützt. Die Induktionsspulen 34,35 sind durch ein Joch 36 verbunden, das versetzte
Jochsegmente 37,38 umfaßt, die durch einen Ansatz 39 an einer Kettenradkette 40 erfaßt werden können. Die Kettenradkette
40 erstreckt sich zwischen Kettenrädern 41 und Das Kettenrad 4 2 wird durch einen geeigneten, nicht gezeigten
Motor angetrieben. Zur Vermeidung von Wärmekonzentrationen in dem Bohraushub oder anderen erwärmten Peststoffen
werden die Induktionsspulen während des Betriebes kontinuierlich über die Länge der Retortenbehälter hin- und herbewegt.
Gewünschtenfalls können zusätzliche Induktionsspulensätze
um die Retortenbehälter herum angrenzend an die Stopfbüchsen
15,19,21 oder 23 angeordnet werden.
Leitungen 43,44 dienen zur Zufuhr von Kohlendioxid oder anderer Inertgase in die Auslaßkammer 22 oder die Zufuhrkammer
14. In Notfällen bewirkt die Einleitung von Inertgas
durch eine oder beide Leitungen die Löschung eines Feuers oder Reduzierung eines Explosionsrisikos·
Vorzugsweise sind Kohlenwasserstoff-Schnüffeldetektoren und Thermoelemente in der Auslaßkammer 18, dem Übertragungsrohr 36, der Zufuhrkammer 20 und der Auslaßkammer 22 angeordnet,
durch die die Abfuhr von Kohlenwasserstoff aus dem behandelten Bohraushub oder anderweitigen Feststoffen
überwacht wird.
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Der Schneckenförderer 8 umfaßt eine Schnecke 45 auf einer
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Welle 4 6 sowie Schaber 47, vorzugsweise aus Flugzeug-Federdraht in der Form einer 8, die zwischen den Blättern der
Schnecke angeordnet sind und die Innenfläche der Retortenbehälter zur Entfernung von anhaftendem Rückstandsmaterial
abschaben. Die Ausführung des Schneckenförderers 11 entspricht
derjenigen des Schneckenförderers 8.
Die kompakte Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist geeignet zur Verwendung auf Meeres- (off-shore-) Bohrplattformen zur Gewinnung
von öl und Gas, bei dem der verfügbare Platz eine besondere Rolle spielt. Die beiden in Reihe geschalteten
Schneckenförderer gewährleisten eine im wesentlichen vollständige Beseitigung von Öl und anderen Kohlenwasserstoffen
aus dem Bohraushub. Während sich die Induktionsspulen während des Betriebes entlang den Retortenbehältern bewegen,
erfolgt eine verhältnismäßig gleichförmige Erwärmung des Materials im Inneren des Behälters, so daß Wärmekonzentrationen
vermieden oder zumindest sehr gering gehalten werden.
Eine Beheizung mit Hilfe von Induktionsspulen ist vorzuziehen, da der Behälterinhalt rasch auf die gewünschte
Temperatur erwärmt und offene Flammen vermieden werden,
so daß das Risiko eines Brandes und/oder einer Explosion sehr gering ist. Die Heiztemperatur sollte wenigstens 1770C
(3500F) betragen, damit eine ausreichende Entfernung von
Kohlenwasserstoffen gesichert ist, und sollte nicht über 3160C (6000F) liegen, da oberhalb dieser Temperatur eine
erhebliche Brandgefahr besteht. Vorzuziehen ist ein Temperaturbereich von 200-2300C (400-4500F), da dieser Temperaturbereich
eine gute Beseitigung von Kohlenwasserstoffen aus dem Bohraushub oder anderweitigen Feststoffen ermöglicht,
ohne daß ein übermäßiger Energiebedarf besteht.
Die Geschwindigkeit des Materialdurchgangs durch die Vorrichtung hängt ab von der Zufuhrgeschwindigkeit des zugeführten
Materials und der Drehzahl der Retortenbehälter so-
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wie der entgegengesetzten Drehzahl der Schneckenförderer
in den Retortenbehäitern. Üblicherweise werden die Retortenbehälter
und die Schneckenförderer relativ zueinander mit einer Drehzahl von wenigstens 1/5 Umdrehung pro Minute,
vorzugsweise mit wenigstens einer Umdrehung pro Minute oder insbesondere mit zwei Umdrehungen pro Minute gedreht. Höhere
Drehzahlen können ebenfalls verwendet werden, bieten jedoch keinen wesentlichen Vorteil und führen zu höherem Energieverbrauch.
Die Drehzahl sollte nicht so hoch sein, daß die Verweilzeit des Materials in der Vorrichtung so kurz
ist, daß die Kohlenwasserstoffe nur unvollständig entfernt werden können. Insbesondere sollten die Drehzahlen nicht über
50 bis 80 1/min. liegen. Der Behälter kann etwas schneller
als der Schneckenförderer gedreht werden.
Anstelle der Induktions-Heizspulen können andere Hei-zeinrichtungen
entsprechend weniger bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden, wie etwa Uitraschaii-Heizungen,
Mikrowellen-Heizungen, Impuls-Laserstrahi-Heizungen,
elektrische Widerstands-Heizungen, offene Feuerheizungen und dergleichen. Die Verweiizeit der Feststoffe bei ihrem
Weg durch die Vorrichtung beträgt üblicherweise zwischen etwa 4 Minuten und mehreren Tagen, vorzugsweise 5 bis 25
Minuten. Der Durchmesser des Retortenbehälters kann zwischen 15 und sogar weniger cm und 30,60,90 cm und ggf. darüber liegen,
beträgt jedoch zweckmäßigerweise 30 bis 60 cm, bezogen auf den Innenraum. Die Länge des Behälters oder der Behälter
wird bestimmt durch die gewünschte Verweilzeit der Feststoffe und dem gewünschten Zufuhrdurchsatz der Feststoffe.
Innerhalb dieser Parameter kann jedoch die Behälterlänge in erheblichem Maße unterschiedlich sein. Beispielsweise
können Behälter mit einer Länge von 1,50 m auf der einen oder 9 m auf der anderen Seite verwendet werden, jedoch
beträgt eine bevorzugte Behälterlänge etwa 2,5 m bis 4,5 m.
Wenn eine größere Behälterlänge erwünscht ist, ist es ggf. möglich, eine Anzahl von zusätzlichen Behältern zu verwen-
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den, die jeweils eine in Gegenrichtung drehbare Schnecke im Inneren enthalten, wie in Fig. 1 gezeigt ist.
Die Schneckenförderer 8,11 in den Retortenbehältern sind
vorzugsweise exzentrisch in dem Retortenbehäiter angeordnet, so daß die Mittellinie der Schneckenförderer in senkrechter
Richtung unterhalb der Mittellinie der Retortenbehälter iiegt. Dies führt zu einer guten Schabewirkung zum
Abkratzen des Materials vom Boden der Retortenbehälter, während in anderen Bereichen ausreichend Abstand zwischen
dem Schneckenförderer und dem Behälter besteht. Vorzugsweise
weist der Schneckenförderer am Boden des Retortenbehälters einen Abstand von 6-12 mm, ggf. aber auch nur 1,5mm auf,
während ein Abstand von 6 mm und darüber an der oberen Seite des Retortenbehäiters besteht. Bei einem Innendurchmesser
des Retortenbehälters von beispielsweise 40 mm (16")
beträgt ein geeigneter Schneckendurchmesser 35 mm (14"), und die Drehachse des Schneckenförderers ist um 23,8 mm
(15/16") nach unten gegen die Drehachse des Retortenbehälters versetzt, so daß ein Abstand von 1,5 mm (1/16") am Boden
des Behälters und von 4 9,2 mm (1 15/16") an der Oberseite des Behälters entsteht.
Zur weiteren Ausschaltung der Möglichkeit, daß Material in dem Retortenbehälter zurückbleibt, können der Schneckenförderer
und/oder der Behälter von Zeit zu Zeit kontinuierlichen Schwingungen ausgesetzt werden, obgleich dies im
Normaifalie nicht notwendig ist.
Der im Inneren der Vorrichtung 1 mit Hilfe des Luftaustritts
29 erzeugte Unterdruck kann sich innerhalb weiter Grenzen ändern. Normalerweise herrscht ein Unterdruck von wenigstens
0,5 mm Wassersäule, vorzugsweise von etwa 25 mm Wassersäule, und es können wesentlich höhere Unterdrücke bis
zu einem Bereich von 380 bis 500 mm Quecksilber verwendet werden, jedoch sind diese Unterdrücke nicht notwendig.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 oder 3 entlang der Linie B-B' und veranschaulicht
die exzentrische Anordnung des Schneckenförderers 11. Der
Schneckenförderer 11 weist eine Weile 201 und ein Schneckenblatt
202 auf. Die Weile 201 liegt senkrecht unterhalb der Achse 20 3 des Retortenbehälters 3.
Fig. 3 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Eine mit 301 bezeichnete Vorrichtung umfaßt einen oberen Retortenbehälter 2' und
einen unteren Retortenbehälter 3' mit jeweils zugehörigen, zur Beheizung dienenden Induktionsspulen 34' und 35'. Die
Vorrichtung 301 stimmt mit derjenigen der Fig. 1 überein, ausgenommen den Antrieb für die Induktionsspulen. Ein Antriebszahnrad
302 wird durch einen nicht gezeigten Motor über ein geeignetes Getriebe gedreht. Das Antriebszahnrad
dreht eine reversierende oder mit doppelten Gewindeschnitt versehene Antriebsspindel 303. Die Antriebsspindel 303 wird
durch Lager 304, 305 abgestützt. Auf der Spindel wird ein Übertragungsgetriebe 306, das über Arme 307,308 mit den
Induktionsspulen 34',35' verbunden ist, hin- und hergehend
bewegt.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch einen Retortenbehälter 2 gemäß Fig. 1 oder 2' gemäß Fig. 3 und veranschaulicht
eine Rückhalteeinrichtung 41 am Austragende der Schnecke 45 des Schneckenförderers. Die Rückhaiteeinrichtung umfaßt
eine Rückhalteplatte 402, die um die Welle an deren Ende 10 herum an dem Ende der Schnecke 45 angebracht ist. Schiitze
403 in der Rückhalteplatte 402 werden teilweise durch eine einstellbare Platte 404 blockiert. Die Platte 404
wird eingestellt mit Hilfe von Steilgliedern 406,406, die sich aus der oberen der Ausiaßkammer 18 heraus erstrecken.
Nicht gezeigte Einsteiimuttern auf den oberen Gewindeenden der Stellglieder 406 gestatten eine Einstellung der Platte
404. Es sei darauf hingewiesen, daß die Enden der Steliglie-
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der 406 und die zugehörigen Muttern in den Figuren 3,5 und 6 nicht gezeigt sind.
Fig. 5 veranschaulicht den Fluß der Feststoffe in der Vorrichtung der Fig. 1. Das Material tritt durch den Einlaß
16 der Zufuhrkammer 14 ein und wird sodann unter dem Einfluß
des Schneckenförderers 8 durch den Retortenbehälter 2 hindurch bewegt. Am Ende des Schneckenförderers 8 gelangt
das Material in die Auslaßkammer 18, aus der es unter dem Einfluß der Schwerkraft durch das Übertragungsrohr 26 in
die Zufuhrkammer 20 herabfällt. Aus der Zufuhrkammer 20 wird das Material von dem Schneckenförderer 11 aufgegriffen
und durch den Retortenbehälter 3 hindurch bis zur Auslaßkammer 22 gefördert, aus der es unter dem Einfluß der
Schwerkraft in den Auslaß 24 herabfällt.
Fig. 6 veranschaulicht die Drehrichtung der einzelnen Teile der Fig. 3. Der untere Retortenbehälter 3' wird durch einen
Motor über ein Antriebszahnrad 30' in die angegebene Richtung gedreht. Der Retortenbehälter 2' wird über das Koppelgetriebe
31' in dieselbe Richtung gedreht. Das Antriebs-'
zahnrad 32' des Schneckensystem wird durch einen Motor über geeignete Zahnräder derart gedreht, daß das mit dem Antriebszahnrad verbundene Ende 13' der Welle in der angegebenen
Richtung und entgegengesetzt zu der Drehrichtung des Retortenbehäiters
31 gedreht wird. Die Welle dreht ihrerseits den
Schneckenförderer 11' in dieselbe Richtung und entgegengesetzt
zu dem Retortenbehälter 3'. Diese Drehung wird auf das Ende 10' der anderen Welle über das Koppelgetriebe 33'
übertragen. Beide Wellen drehen sich entgegengesetzt zu den Retortenbehältern.
Schließlich führt eine Drehung des Antriebszahnrads 302'
zu einer Drehung der Antriebsspindel 303', die eine hin-
und hergehende Bewegung des Übertragungsgetriebes 306' über
die Länge der Spindel 303' zur Folge hat. Das Übertragungs-
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getriebe 306' ist starr über Arme 307' und 308' mit den
Induktionsspulen 34' und 35' verbunden, die sich somit
vorwärts und rückwärts über die Länge der jeweiligen Retortenbehälter 21 und 3' bewegen.
5
5
In entsprechender Weise bewirkt das Kettenrad 42 gemäß Fig. 1 einen Umlauf der Kette 40 mit zugehörigem Ansatz
39 um die Kettenräder 41 und 42. Der Ansatz 39 schlägt abwechselnd gegen die Segmente 37 und 38 an, so daß die
Induktionsspulen 34 und 35 abwechselnd vorwärts und rückwärts über die Länge der Retortenbehäiter 2 und 3 bewegt
werden.
Wie bereits erwähnt wurde, können der Durchmesser und die Länge der Retortenbehälter und die Drehzahl der Retortenbehälter
und Schneckenförderer in Abhängigkeit von verschiedenen Variablen einschließlich des Zufuhrdurchsatzes
des zugeführten Material, der Temperatur, bei dem das Material behandelt werden soll, und der gewünschten Verweilzeit
des Materials in der Vorrichtung geändert werden. Eine typische Vorrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt einen Retortenbehälter
von 3 m Länge und 31 cm (12 3/4") Durchmesser bei einem Schneckendurchmesser von 30 cm (12"). Der
Retortenbehälter kann sich bei einer Drehzahl von einer Umdrehung pro Minute in die eine und der Schneckenförderer
mit einer Drehzahl von einer Umdrehung pro Minute in die entgegengesetzte Richtung drehen. Der Schneckenförderer kann
einen Abstand von 1,5 mm zum Boden des Retortenbehälters und einen Abstand von 23,5 mm zur oberen Seite des Retorten-
30 behälters aufweisen.
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Claims (7)
1.) Verfahren zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen aus
Feststoffen, insbesondere Bohraushub von öl- und/oder Gasbohrungen, bei dem man den Bohraushub durch einen drehbaren
Retortenbehälter mit entgegengesetzt drehbarer Förderschnekke hindurchführt und erwärmt und die getrennten Kohlenwasserstoffe
und Feststoffe abführt, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohraushub nacheinander durch zwei
Retortenbehälter hindurchgeführt wird, daß der Bohraushub
von dem ersten in den zweiten Retortenbehäiter unter Einwirkung der Schwerkraft herabfällt, daß die Heiztemperatur
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175-315, insbesondere 200-2300C beträgt, und daß die Behälter
und der Schneckenförderer in entgegengesetzte Richtung
mit einer relativen Drehzahidifferenz von wenigstens
1/5 1/min.,insbesondere 1 1/min. drehbar sind.
5
2. Vorrichtung zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen aus
Feststoffen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
ersten, drehbaren, zylindrischen, im wesentlichen waagerechten Retortenbehäiter (2,2'), einem zweiten, drehbaren, zylindrischen,
im wesentlichen waagerechten Retortenbehäiter (3, 3'), einen ersten drehbaren Schneckenförderer (8) in dem
ersten Retortenbehäiter, einen zweiten drehbaren Schneckenförderer
(11) in dem zweiten Retortenbehäiter, Antrieben (30,32...) zur Drehung der Retortenbehäiter einerseits und
der Schneckenförderer andererseits in entgegengesetzte Richtungen, einem Einlaß und einer Zufuhreinrichtung (14,
16,17) zum Einleiten von kohlenwasserstoffhaltigen Feststoffen
in das stromaufwärtige Ende des ersten Retortenbehälters, eine Überführungseinrichtung (26) zwischen dem
stromabwärtigen Ende des ersten Retortenbehälters (2,2')
und dem stromaufwärtigen Ende des zweiten Retortenbehäiters
(3,3') , eine Heizeinrichtung (34,35,34' ,35') zur Erwärmung
der Retortenbehäiter, einem Auslaß für Feststoffe am stromabwärtigen Ende des zweiten Retortenbehälters (3,3') und
einem Auslaß (27,29) für gasförmige Kohlenwasserstoffe aus den Retortenbehältern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß der erste Retortenbehäiter (2,2') senkrecht oberhalb des zweiten Retortenbehälters (3,3') angeordnet
ist, und daß das stromabwärtige Ende (18,19) des ersten Retortenbehälters im wesentlichen über dem stromaufwärtigen
Ende (20,21) des zweiten Retortenbehälters liegt.
130067/0546
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TER MEER -MÜLLER · STE1NME1STER iiwtijr=>
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichne
t durch eine Uberführungseinrichtung (26) zur Überführung
des Materials vom stromabwärtigen Ende des ersten Retortenbehälters
(2,2') zum stromaufwärtigen Ende des zweiten Retortenbehälters (3,3') durch Schwerkraftwirkung.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
ge kenn ze ichne t, daß die Heizeinrichtung Induktionsspulen
(34 , 35,34',35') sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsspulen (34,35,34 ' ,35 ')
mit einem Antrieb (40,41,42,302,303) zur Verschiebung der Induktionsspulen über die Länge der Retortenbehälter (2,3)
verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, g e kennzeichnet durch eine Rückhalteeinrichtung (402,
404) innerhalb des Retortenbehäiters zum Zurückhalten der Feststoffe entgegen der Förderwirkung der Schneckenförderer
(11) -
130067/0546
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