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Mechanische Löseeinrichtung für
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Federspeicherbremszylinder Die Erfindung betrifft eine mechanische
Löseeinrichtung nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei Löseeinrichtungen der gattungsgemäßen Art (DE-OS 1 555 116) ist
in Verbindung mit einem Betriebsbremszylinder ein Federspeicherbremszylinder vorgesehen,
in welchem sich ein mit einer Kolbenstange koppel barer Federspeicherkolben befindet.
Der Federspeicherkolben ist in bekannter Weise durch in eine Druckkammer eingeleitete
Druckluft verschiebbar, wobei gleichzeitig eine Speicherfeder gespannt wird. Die
aus dem Federspeicherbremszylinder in den Betriebsbremszylinder sich erstreckende
Kolbenstange steht mit Hilfe eines Kugelgesperres mit dem Federspeicherkolben in
Verbindung.
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Hierbei sind Kugeln in radialen Bohrungen des Kolbenhalses geführt
und erstrecken sich nach innen in eine Rille am Außenumfang der den Kolbenhals axial
durchsetzenden Kolbenstange. Wenn sich die Kugeln aus ihren radialen Bohrungen heraus
in die Rille am Außenumfang der Kolbenstange erstrecken, dann ist die Koppelung
zwischen Kolben bzw. Kolbenhals und Kolbenstange her-
beigeführt,
d.h. der Kraftfluß verläuft über die Kugeln in die Kolbenstange, so daß die Kolbenstange
bei Druckentlastung der Druckkammer des Federspeicherbremszylinders entsprechend
Verschiebung des Federspeicherkolbens ausfahrbar ist. Bei der bestehenden Koppelung
zwischen Kolbenhals und Kolbenstange sind die Kugeln durch eine den Kolbenhals allseitig
umgreifende Hülse daran gehindert, radial nach außen auszuwandern, ein Lösen aus
der Rille, d.h. ein Entkoppeln, ist normalerweise nicht möglich. Die auf dem Kolbenhals
aufgeschobene Hülse erstreckt sich rückseitig aus dem Federspeicherbremszylinder
und ist zusammen mit dem Kolbenhals und der gekoppelten Kolbenstange bewegbar, wenn
die Federspeicherbremse betätigt oder gelöst wird.
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Um die Verbindung'zwischen Kolbenstange und Kolben bzw.
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Kolbenhals zu lösen, ist am Innenumfang der den Kolbenhals umgebenden
Hülse eine Ausnehmung vorgesehen, d.h.
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eine Innenringnut, welche durch axial gerichtetes Verschieben der
Hülse in radiale Deckung mit den Kugeln gebracht werden kann. Das Verschieben der
Hülse geschieht durch einen von außen auf die Hülse gerichteten starken Druck oder
durch ein mit Hilfe eines Werkzeugs vorgenommenes Verschrauherl der Hülse, wenn
@@e mittel@ eines geeigneten Innengewindes auf ein Außengewinde des Kolbenhalses
aufgeschraubt ist. Wenn sich die am Innenumfang der Hülse befindliche Innenringnut
in radialer Fluchtung mit den Kugeln befindet, dann können diese radial so weit
nach außen auswandern, daß der Kraftfluß mit der Kolbenstange aufgelöst ist, d.h.
die Kugeln haben sich radial soweit aus der am Außenumfang der Kolbenstange befindlichen
Rille gelöst, daß die Kolbenstange für sich relativ zum Kolbenhals verschiebbar
ist. Diese relative Axialverschiebung der Kolben stange ist dann erwünscht, wenn
der Fedrspeicherkü1 -ben, ausgenerld von drr Brelll.- bzw. Parkstellung t'() 1 (J
einer
Leckage in der Druckkammer nicht mehr gegen die Kraft der Speicherfeder verschoben,
also gelöst werden kann. In diesem Fall ist es durch das mechanische Lösen der Kolbenstange,
also durch das Entkoppeln vom Kolben möglich, die an die Federspeicherbremse angeschlossenen
Bremsbetätigungselemente soweit zu lösen, daß das Fahrzeug weiterfahren oder abgeschleppt
werden kann. Nach Behebung des Leckageschadens der Druckkammer ist es möglich, den
Federspeicherkolben gegen die Kraft der Speicherfeder zu beaufschlagen, bis automatisch
die Kugel-Rastierung zwischen Kolbenhals und Kolbenstange wieder herbeigeführt ist.
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Löseeinrichtungen dieser Art unterliegen jedoch gewissen Nachteilen
der Konstruktion als auch der Funktion. Es ist als nachteilig anzusehen, daß die
den Kolbenhals umschließende und zum Lösen dienende Hülse, rückwärtig aus dem Federspeicherbremszylinder
sich erstreckend, die Längsbewegungen von Kolben und Kolbenstange mitmacht, d.h.,
daß sich die Hülse bei gelöster Federspeicherbremse beträchtlich aus der Rückseite
erstreckt, die axialen Gesamtabmessungen des Federspeicherbremszylinders sind dadurch
hinsichtlich des Hubes der rückwärtig sich erstreckenden Hülse zu berücksichtigen.
Bei den gedrängten baulichen Verhältnissen in Nutzfahrzeugen führt dies zu Problemen,
insbesondere dann, wenn die Hülse durch von außen gerichteten Druck, d.h.also mit
Hilfe eines Schlagwerkzeugs zu betätigen ist, um das radiale Fluchten der an der
Hülse vorgesehenen Innenringnut mit den Kugeln herbeizuführen. Auch die alternativ
vorgesehene Drehung der Hülse zum Zwecke deren Axialverschiebunq vermittelt, unabhängig
von den auch hier bestehenden Dimensionsproblemen einen Nachteil, da die Hülse nur
in einer bestimmten Drehrichtung betätigt werden kann, wenn das Lösen bzw.
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Entkoppeln erwünscht ist. Mit anderen Worten, die Steigung
des
Innen- und Außengewindes zwischen Kolbenhals und Hülse legt fest, ob die Hülse im
Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gerichtet zu drehen ist, um das vorgenannte
radiale Fluchten und damit Entkoppeln herbeizuführen. Das Festlegen der Drehbewegung
bindet den Konstrukteur bei der Montage derartiger Federspeicherbremszylinder in
einem Fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, da außer den axialen Gesamtabmessungen
ein gewisser Drehbereich zu berücksichtigen ist. Schließlich ist es für den Fahrer
eines Fahrzeugs sehr schwierig, unterhalb des Fahrzeugs liegend bzw. in der Nacht,
jeweils festzustellen, welcher Drehsinn besteht, in welcher Richtung also die Hülse
zu drehen ist. Drehpfeile oder andere Markierungen sind bei derartigen Federspeicherbremszylindern
allgemein schnell verschmutzt, ungeachtet der Tatsache, daß während der Nacht ohnehin
sehr schwer festzustellen ist, welche Einbaulage der Bremszylinder besitzt und welcher
Drehsinn festgelegt ist.
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Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Lösungseinrichtung
der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß die baulichen Gesamtmaße bei Betätigung
der Löseeinrichtung unverändert bleiben; auch soll es möglich sein, die Löseeinrichtung
zu betätigen, ohne daß der Drehsinn der Betätigungseinrichtung zu beachten ist,
d.h., es soll insbesondere unter erschwerten Einsatzbedingungen möglich sein, die
Entkoppelung durch Drehung der Betätigungseinrichtung im Uhrzeigersinn oder gegen
den Uhrzeigersinn gerichtet zu erreichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil
des Patentanspruches 1.
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Die erfindungsgemäße mechanische Löseeinrichtung ist von "kurzer"
Bauart, d.h. die zum Entkoppeln zwischen Kolbenstange und Kolben dienenden Betätigungselemente
verbleiben während ihrer Betätigung als auch während des normalen Betriebs des Federspeicherbremszyl
inders innerhalb der vorgegebenen Axialabmessungen des Bremszylinders. Gleichzeitig
ist die Löseeinrichtung als echte "Schnellöseeinrichtung" wirksam, derart, daß durch
Verwendung des Nockengetriebes nur eine verhältnismäßig kurze Drehbewegung erforderlich
ist, um eine ausreichend große Hubbewegung des zum Entkoppeln dienenden Arretierkörpers
zu erreichen. Hierbei ist es von Vorteil, daß der an der Rückseite des Federspeicherbremszylinders
vorgesehene, durch einen geeigneten Schlüssel betätigbare Betätigungsteil im Uhrzeigersinn
gerichtet oder gegen den Uhrzeigersinn gerichtet drehbar ist, um das Entkoppeln
oder Lösen des Kugelgesperres zu erreichen.
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Unter erschwerten Einsatzbedingungen spielt es für den Fahrer eines
Fahrzeugs keine Rolle, welche Einbaulage bzw. welcher Drehsinn vorliegt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren
Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Die Zeichnung gibt als Schnittansicht
in ihrer gemäß Darstellung oberen Hälfte die mit Hilfe des Kugelgesperres erzielte
gekoppelte Lage zwischen Kolben und Kolbenstange wieder,während die im Schnitt wiedergegebene,
untere Zeichnungshälfte die gelöste Position (bei bereits zurückgeschobener Kolbenstange)
wiedergibt, ausgehend von welcher ein Wiedereinrasten bei Belüften der Druckkammer
des Federspeicherbremszylinders erzielt wird. Der Federspeicherbremszylinder ist
sowohl
in der Zeichnung als auch in der Beschreibung beispielhaft
in Verbindung mit einem Betriebsbremszylinder wirkend dargestellt, er kann jedoch
auch bei Verwendung der Löseeinrichtung ohne ein derartiges, zusätzliches Betriebsbremssystem
direkt wirken.
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In der Zeichnung ist ein kombinierter Betriebsbrems-und Federspeicherbremszylinder,
nachfolgend Kombizylinder 1 genannt, dargestellt. Der Kombizylinder 1 besteht aus
einem Betriebsbremszylinder 3 und einem Federspeicherbremszylinder 5, welche durch
eine Zwischenwand 7 voneinander getrennt sind. Innerhalb des Federspeicherbremszylinders
5 ist ein Kolben 9 verschiebbar angeordnet, wobei an einer Seite des Kolbens 9 eine
Speicherfeder 11 anliegt. Die Speicherfeder 11 stützt sich an ihrer bezüglich des
Kolbens 9 entgegengesetzten Seite am Boden 13 des Federspeicherbremszylinders 5
ab.
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Im Boden 13 befindet sich eine öffnung 15, in welche ein Druckentlastungsventil
eingesetzt sein kann. In die gemäß Darstellung links bezüglich des Kolbens 9 bestehende
Kammer mündet ein Einlaß 17, über welchen Druckluft eingeleitet wird, um den Kolben
9 unter Verspannung der Speicherfeder 11 nach rechts gerichtet zu verschieben. Bei
dieser Verschiebung des Kolbens 9 (aus der Position gemäß unterer Zeichnungshälfte
in die Position oberer Zeichnungshälfte) wird die Luft, welche innerhalb der die
Speicherfeder 11 aufnehmend Federkammer 19 besteht, über die öffnung 15 herausgedrückt.
Wird dagegen der Druck in der Druckkammer 21 des Federspeicherbremszylinders bei
Bestätigung eines an sich bekannten, an den Einlaß 17 angeschlosseren Ventils entlastet,
dann vermag die Speicherfeder II den Kolben 9 nach links gerichtet zu verschieben,
d.h.
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in die Position, welche in der unteren Zeichnungshälfte wiedergegeben
ist (jedoch im entkoppelten Zustand).
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Der Kolben 9 ist über eine nachfolgend beschriebene ticEIn(!llo.(eirlrichEun(
mit einer Koll,enstanrJc 23 verbunden, welche sich durch die Zwischenwand 7 im Bereich
der Druckkammer 25 des Betriebsbremszylinders 3 erstreckt. Eine in die Zwischenwand
7 eingesetzte Dichtung 27 dichtet gegenüber der Außenwand der Kolbenstange 23 während
deren Längsbewegungen ab. Das sich in die Druckkammer 25 erstreckende Ende der Kolbenstange
wirkt als Druckstück 29. In die Druckkammer 25 mündet ein Einlaß 31, über welchen
zur Betätigung der Betriebsbremse Druckluft eingelassen wird. Diese Druckluft wirkt
auf die innerhalb des Betriebsbremszylinders 3 eingesetzte Membrane 33 ein, an deren
entgegengesetzter Seite ein Membranteller 35 vorgesehen ist. Der Membranteller ist
mit einem Druckstück 37 verbunden, an welchem eine (nicht dargestellte) Druckstange
einer Bremsbetätigungseinrichtung anliegt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um
eine mit einem Spreizkeil versehene Druckstange für eine Keilspreizbremse eines
Kraftfahrzeugs handeln.
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In gleicher Weise kann es sich um entsprechende Betätigungsteile einer
S-Nockenbremse o.dgl. Bremseinrichtung handeln. Wird die mit der Membrane 33 wirkende
Betriebsbremse durch Einleiten von Druckluft in den Einlaß 31 betätigt, dann verschiebt
die Druckluft die Membrane 33, den Membranteller 35 und das Druckstück 37 gemäß
Darstellung nach links gerichtet, so daß die an das Druckstück 37 angeschlossenen
Bremsbetätigungsteile in Wirkung kommen und die Bremse anlegen. Während dieser normalen
Betriebsbremsung verbleibt die Federspeicherbremse in ihrer inaktiven Position,
welche in der oberen Schnitthälfte der Zeichnung wiedergegeben ist.
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In dieser Position ist die Speicherfeder 11 durch Halten des Drucks
in der Druckkammer 21 zusammengedrückt.
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Die Federspeicherbremse kann verwendet werden, wenn die Betriebsbemse
ausfällt, wenn also die Druckmittelverbindung in den Einlaß 31 unterbrochen ist,
oder wenn
sie als sog. Feststellbremse benutzt werden soll. In
diesem Fall wirkt sie als Parkbremse bei einem abgestellten Fahrzeug. Bei Betätigung
der Federspeicherbremse wird der Druck in der Druckkammer 21 abgebaut, so daß die
Speicherfeder 11 zur Wirkung gelangt und bei einer gemäß Darstellung nach links
gerichteten Verschiebung über die Schnellösevorrichtung nachfolgend beschriebener
Konstruktion die Kolbenstange 23 ausfährt.
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Befindet sich die Federspeicherbremse in ihrer Bremsposition, d.h.,
ist der Kolben 9 zusammen mit der Kolbenstange 23 ausgefahren, also gemäß Darstellung
nach links gerichtet verschoben, und fällt die Druckluft für die Druckkammer 21
aus, dann kann die Bremse mechanisch gelöst werden. Hierzu ist die erfindungsgemäße
Schnellösevorrichtung vorgesehen. Die Schnellösevorrichtung weist einen Betätigungsteil
39 auf, welcher im Boden 13 des Federspeicherbremszylinders 5 unter Abdichtung drehbar,
axial jedoch nicht verschiebbar, geführt ist. Der Betätigungsteil 39 ist an seinem
Ende außerhalb des Federspeicherbremszylinder mit einem Sechskant oder Vierkant
41 versehen, wie dies in der Zeichnung schematisch dargestellt ist. Der Betätigungsteil
39 ist hohl und in seinem Inneren zum Beispiel als ein Innenvierkant ausgebildet.
In diesem Innenvierkant des Betätigungsteils 39 ist der Außenvierkant eines Lösekörpers
43 aufgenommen, derart,daß durch Drehung des Betätigungsteils 39 der Lösekörper
43 infolge des formschlüssigen Eingriffs zwischen Innenvierkant und Außenvierkant
gleichfalls gedreht wird. Der Lösekörper 43 ist innerhalb des Betätigunqsteils 39
axial verschiebbar und trägt an seinem gemäß Darstellung linken Ende einen Lösenocken
45 von beliebiger Form. Der Lösenocken 45 ist zum Beispiel an seiner um den Umfang
verlaufenden Kopfseite in Form einer
Schraubenlinie ausgebildet,
derart, daß Drehbewegungen des Lösekörpers 43 axial gerichtete Hubbewegungen auslösen.Wird
der mit Hilfe eines Sicherungsringes 47 o.dgl. Halteelement im Inneren der hohlen
Kolbenstange 23 geführte Lösekörper 43 gedreht, dann vermögen die am Lösenocken
45 vorgesehenen Nocken- oder Steuerkurven gegenüber einem Arretierkörper 49 zu wirken,
an welchem eine entsprechende, dem Lösenocken 45 zugewandte Steuerfläche bzw. Anschlagfläche
ausgebildet ist. Der Arretierkörper 49 kann zum Beispiel an der dem Lösenocken 45
zugewandten Seite einen radial gerichtet. verlaufenden tcn aufweisen, gegenüber
welchem die Steuerkurven des Le enocken zu 1 u wirken vermögen. Einc cntsprechende
Drehbewegung des Lösekörpers und des mit dem Lösekörper verbundenen Lös enocken
45 führt demnach zu einer entsprechenden, axial gerichteten Hubbewegung des Arretierkörpers
49. Der Arretierkörper 49 kann die vorgenannte Drehbewegung des Lösenocken 45 nicht
mitmachen, da er mit Hilfe eines radial auskragenden Führungsstiftes 51 in einem
axial in der Kolbenstange 23 verlaufenden Führungsschlitz 53 geführt ist, mit anderen
Worten, der Arretierkörper ist gegenüber der Kolbenstange 23 undrehbar, jedoch axial
verschiebbar geführt.
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Am Außenumfang des Arretierkörpers 49 ist eine Rille 55 vorgesehen,
welche bei einer durch Drehung des Lösenocken 45 hervorgerufenen Axialbewegung in
Deckung mit Kugeln 57 zu gelangen vermag, wie nachfolgend ausführlich beschrieben
ist. Die Kugeln 57 sind in Öffnungen 59 geführt, welche unter Winkelabstand die
Kolbenstange 23 durchsetzen, derart, daß die Kugeln 57 innerhalb der öffnungen 59
Radialbewegungen auszuführen vermögen.
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Der Arretierkörper 49 ist durch eine vorgespannte Feder 61 verspannt,welche
sich im Inneren der Kolbenstange 23 abstützt und den Arretierkörper 49 gemäß Darstellung
nach
rechts gerichtet zu verschieben vermag (gemäß oberer Schnittansicht in der Zeichnung),
wenn die Kugeln 57 aus der Rille 55 herausgetreten sind und demnach ein Kraftfluß
zwischen der Kolbenstange 23 und dem Kolben 9 besteht.
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Der Kolben 9 ist im Bereich seines Kolbenhalses 63 mit einer Ausnehmung
65 versehen, wie dies aus der Schnittdarstellung der oberen Zeichnungshälfte ersichtlich
ist. In diese Ausnehmung 65 vermögen die Kugeln 57 radial gerichtet einzutreten,
zumindest soweit, daß sie die Rille 55 vollständig verlassen können.
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Die Ausnehmung 65 kann in beliebiger Weise am Kolbenhals ausgebildet
sein, im dargestellten Ausführungsbeispiel ist hierzu ein Einsatzring 67 vorgesehen,
an welchen sich in Richtung der Druckkammer 21 ein Dichtungsring 69 zum Zwecke der
Abdichtung des Kolbens 9 gegenüber der Kolbenstange anschließt.
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Die Wirkungsweise der Schnellösevorrichtung ist wie folgt: Bei normaler
Betätigung der Federspeicherbremse wird, wie vorstehend ausgeführt ist, die Druckkammer
21 entlüftet, wodurch die Speicherfeder 11 den Kolben 9 gemäß Darstellung nach links
gerichtet zu verschieben vermag.
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Der Kolben 9 ist normalerweise über die Kugeln 57 formschlüssig mit
der Kolbenstange 23 verbunden (obere Zeichnungshälfte), d.h., daß die Kolbenstange
23 zusammen mit dem Kolben 9 nach links gerichtet verschoben wird und demnach über
den Membranteller 35, das Druckstück 37 (nicht dargestellte) Bremsbetätigungsteile
des Bremsmechanismus betätigt. Fällt die zum Lösen der Federspeicherbremse erforderliche
Druckluft zur Einspeisung in die Druckkammer 21 aus bzw. wird die Druck-
kammer
21 durch äußere Einwirkungen undicht, dann ist es mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Schnellösevorrichtung dennoch möglich, die eingelegte Federspeicherbremse soweit
zu lösen, daß das Fahrzeug weiterbewegt werden kann, d.h. zumindest bis zur nächsten
Werkstätte.
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Dieser Umstand ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es gilt,
das Fahrzeug bei eingelegter Federspeicherbremse von einem Verkehrspunkt zu entfernen.
Zum mechanischen Lösen der eingelegten Federspeicherbremse wird der Vierkant 41
des axial unverschieblich gehaltenen Betätigungsteils 39 mit Hilfe eines geeigneten
Werkzeugs gedreht. Der Lösekörper 43, welcher axial verschiebbar im Betätigungsteil
39 geführt ist, befindet sich infolge der gewählten, axialen Abmessungen während
der Bremsstellung des~Federspeicherbremszylinders immer noch im Dreheingriff mit
dem Betätigungsteil 39. Der Betätigungsteil 39 und der Lösekörper 43 führen folglich
während der Bremsbewegungen des Kolbens 9 eine Teleskopbewegung aus, da der Lösenocken
45 am Sicherungsring 47 anliegt und der Lösekörper 43 infolgedessen die Axialbewegungen
der Kolbenstange 23 mitmacht. Ausgehend von der zuvor genannten Bremsstellung wird
durch Drehung des Betätigungsteils 39 und des drehfest mit ihm verbundenen Lösekörpers
43 der Lösenocken 45 verdreht, welcher mit seinen Steuerkurven gegenüber dem Arretierkörper
49 einwirkt. Der Arretierkörper 49 besitzt in dieser Position des Kraftflusses zwischen
Kolbenstange und Kolben eine Position, in welcher ein vorbestimmter axialer Abstand
zwischen der Rille 55 und den Kugeln 57 bestcht. Wird der Arretierkörper 49 nunmehr
durch Betätigung durch den Lösenocken 45 axial gerichtet verschoben, dann treten
die Kugeln 57 schließlich in die in radiale Deckung gelangende Rille 55 ein. Dieses
Eintreten der Kugeln geschieht selbsttätig, da in der Bremslage der Druck der Kolbenstange
23 an ihrer gemäß
Darstellung linken Seite wirkt und die Kugeln
radial nach innen in die Rille 55 ausweichen können, wie vorstehend beschrieben.
Treten die Kugeln in die Rille 55 ein, dann ist der Kraftfluß zwischen der Kolbenstange
und dem Kolben 9 aufgehoben, d.h., daß die bei Bremsen der genannten Art vorgesehenen
(nicht dargestellten) Rückstellfedern die mit dem Kombizylinder verbundene Kolbenstange
zurzukführen, die Bremse also dadurch gelöst wird. Ein/Weiterfahren oder Abschleppen
des Fahrzeugs dienendes Lösen ist in jedem Fall durch Aufhebung des Kraftflusses
zwischen Kolbenstange und Kolben sichergestellt, da die elastischen Kräfte in den
Bremsbetätigungsteilen die Bremse soweit zu lösen vermögen, daß ein Weiterfahren
sichergestellt ist.
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Ist die Druckmittelverbindung zur Druckkammer 21 wieder hergestellt,
ist also der vorgenannte Schaden beseitigt und kann die Druckkammer 21 wieder belüftet
werden, dann wird durch eine derartige Belüftung der Kolben 9 nach rechts gerichtet
verschoben, wobei die Speicherfeder 11 gespannt wird.Kommen während dieser Verschiebung
des Kolbens 9 bei zunächst stehenbleibender Kolbenstange 23 die Ausnehmungen 65
in radiale Deckung mit den Offnungen 59, dann vermögen die bisher in der Rille 55
(untere Zeichnungshälfte) befindlichen Kugeln 57 radial nach außen in die genannten
Uffnungen 59 auszuwandern. Dieses nach außen Bewegen der Kugeln 57 geschieht selbsttätig,
da die Kugeln unter Führung durch den Arretierkörper 49 unter der axial nach rechts
gerichteten Versp.3r-lnung der vorgespannlen Feder 61 stehen untl (11 t dr<j.''
11 L( Schräge der Rille 55 die nach außen gerichtete Radialbewegung der Kugeln unterstützt.
Wenn die Kugeln 57 vollständig aus der Rille 55 radial nach außen herausgetreten
sind, dann wird der nunmehr von den Kugeln befreite Arretierkörper 49 durch die
Feder 61 in seine
Ausgangslage nach rechts gerichtet gedrückt,
d.h.
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in die Anschlagposition des Führungsstiftes 51 am rechten Ende des
Führungsschlitzes 53. In gleicher Weise vollzieht sich das Zurückschieben des Lösenocken
45 und des mit ihm verbundenen Lösekörpers 43 in die Anschlagposition am Sicherungsring
47. Die Kugeln 57 sind infolge der vorstehend beschriebenen Bewegungsabläufe in
ihrer arretierten Lage, d.h. sie befinden sich im Kraftfluß zwischen Kolben und
Kolbenstange 23, wodurch ein nachfolgendes Entlüften der Druckkammer 21 wiederum
zu einer normalen Bremsbetätigung mit Hilfe der Kolbenstange 23 führt.
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Ein besonderer Vorteil der Schnellösevorrichtung gemäß der Erfindung
ist darin zu sehen, daß der Betätigungsteil 39 zum Zwecke des Lösens in beliebiger
Richtung gedreht werden kann, was sich als Vorteil erweist, wenn unter erschwerten
Bedingungen unterhalb eines Nutzfahrzeugs gearbeitet werden muß, so vor allem in
der Nacht, wenn die Einbaulage des Kombizylinders nicht exakt festzustellen ist.
Mit anderen Worten, die Schnelllösevorrichtung ist unabhängig davon wirksam, ob
der Fahrer den an den Vierkant 41 anzusetzenden Schlüssel im Uhrzeigersinn oder
gegen den Uhrzeigersinn gerichtet dreht. Der Grund für diese vorteilhafte Einsatzmöglichkeit
ist darin zu sehen, daß der Lösenocken 45 bezüglich seiner gegenüber dem Arretierkörper
49 wirkenden Nocken- oder Steuerkurven symmetrisch ausgebildet sein kann, d.h.,
daß ausgehend von einer bestimmten Ausgangslage Drehbewegungen in beiden Richtungen
crlt sprc,chcntle Hubbewegungen der symmetrischen Steuerkurvt!tl un(l dallllt entsprechende
Hubbeweyungen des Arretierkörpers 49 hervorrufen.
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Ein weiterer Vorteil bei derartigen Kombizylindern ist darin zu sehen,
daß die Schnellösevorrichtung baulich gedrängt angeordnet werden kann, wozu die
teleskopartige Führung zwischen dem axial unbeweglich gehaltenen Betätigungsteil
39 und dem relativ zu diesem axial beweglichen Lösekörper 43 beiträgt. Wie vorstehend
dargelegt wurde, sind die Axiallängen des Betätigungsteils 39 und des Lösekörpers
43 so gewählt, daß der zwischen ihnen bestehende Dreheingriff auch dann noch besteht,
wenn der Kolben 9 die in der unteren Zeichnungshälfte dargestellte Position einnimmt
und dementsprechend die Kolbenstange 23 ihre ausgefahrene Position (nicht dargestellt)
zum Zwecke der Bremsbetätigung besitzt.
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Im Rahmen des der Erfindung eigenen, allgemeinen Gedankens können
der Betätigungsteil 39 und ein dem Lösenocken 45 vergleichbares Element auch verwendet
werden, um beispielsweise einen Stift-Riegel o.dgl.
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zu lösen. In diesem Falle sind anstelle der Kugeln 57 radial verschiebbare
Stifte vorgesehen. Desgleichen ist es möglich, den Arretierkörper 49 auf einen Verriegelungsstift
so einwirken zu lassen, daß dieser seitlich auswandernd in einen Längsschlitz im
Kolbenhals oder in der Kolbenstange gelangt und dadurch die Verbindung zwischen
Kolbenstange und Kolben 9 löst.
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Bezugszeichenliste 1 Kombizylinder 3 Betriebsbremszylinder 5 Federspeicherbremszylinder
7 Zwischenwand 9 Kolben 11 Speicherfeder 13 Boden 15 Uffnung 17 Einlaß 19 Federkammer
21 Druckkammer 23 Kolbenstange 25 Druckkammer 27 Dichtung 29 Druckstück 31 Einlaß
33 Membrane 35 Membranteller 37 Druckstück 39 Betätigungsteil 41 Vierkant 43 Lösekörper
45 Lösenocken 47 Sicherungsring 49 Arretierkörper 51 Führungsstift
53
Führungsschlitz 55 Rille 57 Kugel 59 Offnung 61 Feder 63 Kolbenhals 65 Ausnehmung
67 Einsatzring 69 Dichtungsring
Leerseite