DE30671C - Saturateur für doppelschwefligsauren Kalk - Google Patents
Saturateur für doppelschwefligsauren KalkInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B20/00—Purification of sugar juices
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 16. August 1884 ab.
Die Verwendung des doppelschwefligsauren Kalkes . zur Reinigung von Zuckersäften verlangt
zur Erzielung günstiger Resultate besondere Einrichtungen, wie sich durch praktische
Versuche herausstellte.
Um die' bedeutenden Vortheile zu erreichen, welche die Verwendung der schwefligen Säure
im doppelschwefligsauren Kalk gegenüber der Verwendung der schwefligen Säure direct in
Gasform bietet, ist es vor allen Dingen nothwendig, den doppelschwefligsauren Kalk dem
zu reinigenden Zuckersafte in der Art und Weise zuzusetzen, dafs seine Wirkung eine
vollkommene und zweckentsprechende ist.
Der Vorgang bei Verwendung dieses Reagens ist ein solcher, dafs dasselbe bei einer Temperatur
von nicht über 600R. dem Safte zugesetzt und
durch Erwärmen bis zur Siedehitze aller doppelschwefligsaure Kalk in. einfach schwefligsauren
Kalk und schweflige Säure zersetzt wird.
Die schweflige Säure wirkt entfärbend und antiseptisch auf den Zuckersaft, und der einfach
schwefligsaure Kalk wirkt absorbirend auf die Salze desselben, indem sich schwefligsaure
.Kalksalze bilden.
Würde man nun den doppelschwefligsauren Kalk auf gewöhnlichem Wege dem Saft zusetzen,
so wäre man in demselben Mafse der Gefahr ausgesetzt, dafs die schweflige Säure auf einen Theil des Zuckersaftes im Uebermafs
wirkte, wie bei directer Verwendung der gasförmigen schwefligen Säure, indem, wie bei
dieser letzteren, leicht zu grofse Mengen schwefliger Säure auf einzelne Säftmengen
einwirken könnten, wodurch Bildung von Invectzucker und Nachwirkung der schwefligen
Säure in den Verdampfapparaten und damit Zurückgehen der Alkalität des Saftes bis zur
Säurebildung eintritt.
Da sich nun durch eingehende Versuche herausgestellt hat, dafs der Vortheil der Verwendung
des doppelschwefligsauren Kalkes gegenüber der gasförmigen schwefligen Säure darin besteht, dafs auf ein gewisses Quantum
von Saft mit absoluter Sicherheit nur ein ganz bestimmtes Quantum schwefliger Säure zur Einwirkung
kommen kann, so kam es darauf an, dafür Sorge zu tragen, dafs dieses Quantum von schwefliger Säure so . gut
wie irgend möglich auf das zu reinigende Quantum von Saft vertheilt wurde, und der
Erfinder gelangte infolge dessen zur Construction eines Saturateurs, welcher diesem
Zwecke im weitgehendsten Mafse entspricht.
Der Saturateur besteht im wesentlichen aus einem gewöhnlichen eckigen oder runden Gefäfs
A, in welches ein Rohr B in der Mitte von oben nach unten eingeführt ist. Dieses
Rohr B ist so eingerichtet, dafs der abgemessene flüssige, verdünnte doppelschwefligsaure Kalk
durch dasselbe in den unteren Theil der Pfanne eingelassen werden kann. Das Rohr B ist
unten auf einem Zapfen D gelagert, läuft oben in einem Halslager E, so dafs sich das ganze
Rohr leicht drehen kann. Dasselbe ist ferner unten mit einer oder mehreren Ausflufsöffnungen
C versehen,- die so gerichtet sind, dafs dasselbe durch das Ausfliefsen des doppelschwefligsauren
Kalkes in-Drehung versetzt wird. Die Vertheilung des letzteren geschieht hierdurch
selbstthätig im ganzen unteren Theil .des Saturateurs.
Die Vertheilung auf den unteren Theil des Gefä'fses ist wesentlich, da bei Erhitzung die
sich entwickelnde schweflige Säure nach oben steigt und so sämmtliche Schichten des zu
reinigenden Saftes durchstreicht und dabei in gewünschter Weise einwirkt.
Um diese Einwirkung noch gleichmäfsiger sämmtlichen Theilen des Saftes zukommen zu
lassen, ist die für Erhitzung des Saftes nöthige Wärmevorrichtung so construirt, dafs durch
dieselbe eine kräftige Circulation des Saftes und damit ein gehöriges und schnelles Durchkochen
desselben bewirkt wird. Die Wärmevorrichtung, z. B. Metallschlange F oder der
Rippenheizkörper G, ist zu diesem Zwecke seitlich und oben mit jalousieartigen Dachkörpern
H versehen, zwischen welchen beim Anwärmen eine kräftige Circulation des Saftes
stattfindet und dadurch inniges Vermischen des letzteren mit dem in der Zersetzung begriffenen
doppelschwefligsauren Kalk. Diese Jalousiedächer haben noch den weiteren Zweck, ein
Ablagern des Kalkschlammes direct auf den Heizkörpern zu verhindern, wodurch · eine
Reduction der Heizfläche infolge Ablagerung von Schlammtheilen verhindert und ein öfteres
Reinigen der Heizkörper unnöthig gemacht wird.
Claims (2)
1. Die Einführung des doppelschwefligsauren Kalkes in den unteren Theil der Saturationspfanne bei einer Temperatur von nicht
über 6o°R. und darauffolgende Erwärmung des Gemenges bis Siedehitze, zum Zwecke,
den Zuckersäften eine gleichmäfsige Vermischung mit einfach schwefligsaurem Kalk
und schwefliger Säure zu gestatten.
2. Ein Apparat zur Vertheilung und Erwärmung des doppelschwefligsauren Kalkes in
der Saturationspfanne, bestehend aus der drehbar gelagerten Röhre B mit Ausflufsröhren
C zur Einführung des Kalkes und aus den Heizkörpern G bezw. F in Verbindung
mit den jalousieartigen Ueberdachungen H H zur Erwärmung und
Mischung der betreffenden Substanzen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE30671C true DE30671C (de) |
Family
ID=306782
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT30671D Expired - Lifetime DE30671C (de) | Saturateur für doppelschwefligsauren Kalk |
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