-
Ständer für Elektrowerkzeuge
-
Die Erfindung betrifft einen Ständer für Elektrowerkzeuge, beispielsweise
Elektro-Handbohrmaschinen, Elektro-Handschleifmaschinen und dgl..
-
Für Elektro-Handbohrmaschinen sind bereits Tischständer mit einer
auf einer Tischplatte od. dgl. angebrachten Säule bekannt, entlang welcher die in
einem geeigneten Support gehaltene Handbohrmaschine in vertikaler Richtung verschiebbar
ist, um in Werkstücken beliebiger Art Bohrungen anbringen zu können. Derartige Ständer
sind jedoch dann ungeeignet, wenn beispielsweise mittels einer Elektro-Handbohrmaschine
Löcher in Fußböden oder Decken angebracht werden müssen, wenn auf dem Boden oder
an der Decke Armaturen, Verkleidungen
od. dgl. befestigt werden
sollen. Um in Fußböden oder Decken Bohrungen anzubringen, besteht die übliche Technik
darin, die Bohrmaschine mit den Händen festzuhalten und-für die für das Bohren notwendige
Anpreßkraft ausschließlich die Muskelkraft zu benutzen. Eine derartige-Handhabung
einer Elektro-Handbohrmaschine ist sehr kräfteraubend, was sich insbesondere dann
nachteilig bemerkbar macht, wenn eine Vielzahl von Löchern im Boden der über Kopf
angebracht werden sollen. Ein weiterer Nachteil einer derartigen Handhabung besteht
darin, daß dann, wenn der eigentliche Bohrer auf ein Hindernis, beispielsweise eine
Stahlarmierung od. dgl., trifft starke Schlagkräfte direkt auf die Hände bzw. den
Körper der Bedienungsperson übertragen werden -Im Fall von Elektro-Handschleifmaschinen
stellt die in der Regel auftretende Funkenbildung eine Gefährdung für die-Benutzungsperson
dar, wenn die Elektro-Handschleifmaschine mit den Händen festqehalten-- -wird. Wenn
eine Elektro-H-andschleifmaschine zum Schneiden oder Trennen von Stein oder Me-t-allbenutzt
wird, besteht eine weitere Gefahr darin, daß die Schleif-bzw. Trennscheibe zu Bruch
geht, was der Anlaß zu erheblichen Körperverletzungen sein kann.
-
Der Erfindung-liegt die Aufgabe zugrunde, einen vielseitig einsetzbaren
Ständer für Elektrowerkzeuge zu schaffen, der das bisher übliche Festhalten derartiger
Werkzeuge mit den Händen überflüssig macht, wobei auch die Möglichkeit bestehen
soll, die jeweiligen Anpreßkräfte über die eigentliche Muskelkraft hinaus zu erhöhen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Ständer für Elektrowerkzeuge
dadurch gekennzeichnet, daß er eine
auf einer Bodenplatte befestigte
vertikale Ständersäule aufweist, an der eine um eine Horizontalachse verschwenkbare
Tragstange befestigbar ist, die an ihrem einen Ende eine Halterung zum Anbringen
des Elektrowerkzeuges aufweist.
-
Wenn an dem Ende einer. derartigen Tragstange ein Elektrowerkzeug
befestigt ist, können unter Ausnutzung von Hebelkräften über die eigentliche Muskelkraft
hinausgehende beträchtliche Anpreßkräfte erzeugt werden, wobei eine unmittelbare
Gefährdung der Bedienungsperson beispielsweise durch Funkenbildung oder Schläge
ausgeschaltet ist, da die Bedienungsperson das eigentliche Elektrowerkzeug nicht
mehr unmittelbar mit den Händen festzuhalten braucht, sondern eine Art "Fernbedienung"
vorliegt. Wenn die Bedienungsperson sich mit einem Fuß auf die Bodenplatte stellt,
ist eine ausreichende Lagestabilisierung des Ständers gewährleistet.
-
Um die Einsåtzmöglichkeit des Ständers zu erhöhen, ist dieser gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung geFetn' zeichnet durch eine an der
Ständersäule schwenkbar befestigbare Führungshülse, in der die Tragstange verschiebbar
geführt ist. Auf diese Weise kann auf das an der Tragstange befestigte Werkzeug
einerseits eine Schwenkbewegung und zusätzlich auch eine translatorische Bewegung
übertragen werden.
-
Während bei einer Führungshülse mit einem rechteckigen Querschnitt
für die Aufnahme einer rechteckigen Tragstange neben der Schwenkbewegung nur noch
diese transiatorische Bewegung möglich ist, ermöglicht eine Führungshülse mit kreisrundem
Querschnitt für die Aufnahme einer kreisrunden Tragstange eine zusätzliche Drehbewegung
des Werkzeuges um die Tragstangenlängsachse.
-
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ständers
ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung
eines Parallelführungsgestänges
am hinteren Ende der Tragstange ein Schwenkhebel und am vorderen Ende die Halterung
für das Elektrowerkzeug angelenkt sind, und daß an dem Schwenkhebel und an der Halterung
eine weitere Verbindungsstange angelenkt ist. Eine derartige Ausgestaltung eignet
sich insbesondere dann, wenn mit einer am vorderen Tragstangenende befestigten Elektro-Handbohrmaschine
Löcher in den Boden gebohrt werden sollen. Das Parallelgestänge ermöglicht dann
in Verbindung mit der verschiebbar in der Führungshülse geführten Tragstange eine
genaue Parallelführung bzw. Senkrechtstellung der Bohrmaschine und damit des Bohrers.
-
Eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet
durch einen an der Ständersäule befestigbaren, im wesentlichen stangenförmigen Einsatzkörper,
andessen oberen Ende ein um eine vertikale Achse drehbarer Lagerkörper für die schwenkbare
Befestigung der Führungshülse gelagert ist. Eine derartige Anordnung ermöglicht
neben der Schwenkbewegung um eine Horizontalachse auch eine zusätzliche Drehbewegung
um eine Vertikalachse sowie eine Schiebebewegung, wenn die Tragstange in der Führungshülse
gelagert ist, und außerdem auch noch eine Drehbewegung um die Tragstangenlängsachse,
wenn - die Führungshülse und die Tragstange jeweils einen kreisrunden-Querschnitt-auf-weisen.
-
Wenn der erfindungsgemäße Ständer beim Anbringen von Löchern in einer
Decke verwendet werden soll, hat die Halterung vorzugsweise die Form einer an der
Tragstange angelenkten Verlängerungsstange, an deren freien Ende das Elektrowerkzeug
befestigt ist. Mit einer derartigen Ausführungsform lassen sich entsprechend der
Länge der -Verlängerungsstange beträchtliche
Abstände bis zur Decke
überbrücken.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von mehreren Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ständers; Fig. 2 eine Schnittansicht gemäß der Linie II -
II in Fig. 1; Fig. 3 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Ständer; Fig. 4 eine
Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ständers;
Fig. 5 eine Schnittansicht gemäß der Linie V - V in Fig. 4; Fig. 6 in schematischer
Darstellung eine Seitenansicht einer weiteren abgewandelten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Ständers; Fig. 7 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VII
in Fig. 6; Fig. 8 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer weiteren
abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ständers, und Fig. 9 eine Vorderansicht
in Richtung des Pfeiles IX in Fig. 8.
-
Die Figuren 1 bis 3 zeigen in mehr oder weniger schematischer Darstellung
eine Bodenplatte 1, auf der eine gabelförmige Ständersäule 2 befestigt ist. Die
gabelförmige Ständersäule 2 ist mit mehreren vertikal im Abstand angeordneten Schwenkachsen
in Form von sich paarweise gegenüberliegenden Bohrungen 3 versehen. Die Ständersäule
2 dient zur schwenkbaren Lagerung einer Führungshülse 4, die mit Bohrungen versehene
Laschen 5 zum Anlenken an der Ständersäule 2 aufweist. In Fig.
-
2 ist die Schwenkachse beispielsweise durch die Linie x - x dargestellt.
Innerhalb der rechteckigen Führungshülse 4 ist
eine Tragstange 6
in Richtung des Doppelpfeiles a verschiebbar. Am vorderen Ende der Tragstange 6
ist mittels einer geeigneten im einzelnen nicht dargestellten Halterung ein Elektrowerkzeug,
beispielsweise eine Elektro-Handschleifmaschine 7, befestigbar. Die Tragstange 6
kann entweder aus Vollmaterial oder ein Hohlprofil sein.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 4 und 5 ist auf der Bodenplatte
1 wiederum eine gabelförmige mit Bohrungen 3 versehene Ständersäule 2 befestigt.
An bzw. in der Ständersäule 2 ist ein im wesentlichen stangenförmiger Einsatzkörper
8 befestigt. Der Einsatzkörper 8 ist an seiner Oberseite mit einer Gewindebohrung
9 für die Aufnahme eines an einem Lagerkörper 1o angebrachten Gewindestiftes 11
versehen. Der Lagerkörper 10 dient zur schwenkbaren Befestigung der Führungshülse
4, die mit einer Lasche 5 versehen ist. Innerhalb der Führungshülse 4 ist die Tragstange
6 in Richtung des Doppelpfeiles a verschiebbar. An dieser Tragstange ist ein Elektrowerkzeug,
beispielsweise eine Elektro-Handschleifmaschine 7; befestigt.
-
Die Anordnung gemäß den Figuren 4 und gestattet folgende Bewegungen:
1. Eine Drehbewegung um die Achse des Gewindestiftes 11; 2. eine Schwenkbewegung
in Richtung des Doppelpfeiles b um die im Bereich des Layerkörpers 1o liegende Schwenkachse
x -3. eine Verschiebebewegung in Richtung des Doppelpfeiles a, und 4. eine Drehbewegung
um die Längsachse der Tragstange 6, die zu diesem Zweck ebenso wie die Führungshülse
einen kreisförmigen Querschnitt hat.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 6 und 7 ist
an
der Bodenplatte 1 eine gabelförmige und mit Bohrungen 3 versehene Ständersäule befestigt.
Die Ständersäule 2 dient zur unmittelbaren Schwenklagerung (Schwenkbewegung in Richtung
des Doppelpfeiles b) der Tragstange 6, an deren vorderem Ende eine Verlängerungsstange
12 angelenkt ist, die in Richtung des Doppelpfeiles b1 verschwenkbar ist. Am oberen
Ende der Verlängerungsstange 12 ist eine nicht dargestellte Halterung für ein Elektrowerkzeug,
beispielsweise eine Elektro-Handbohrmaschine 18, angebracht. Die Ständerausführungsform
gemäß den Figuren 6 und 7 dient zum Überkopfbohren von Löchern in einer Decke.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 8 und 9 ist auf der Bodenplatte
2 eine mit Bohrungen 3 versehene gabelförmige Ständersäule 2 befestigt. Die Ständersäule
2 dient zur schwenkbaren Lagerung (Schwenkbewegung in Richtung des Doppelpfeiles
b) der Führungshülse 4, innerhalb der eine in Richtung des Doppelpfeiles a verschiebbare
Tragstange 6 geführt ist. Zur Bildung eines Parallelführungsgestänges sind am hinteren
Ende der Tragstange 6 ein Schwenkhebel 13 und am vorderen Ende die Halterung 14
für das nicht dargestellte Elektrowerkzeug angelenkt, wobei an dem Schwenkhebel
13 einerseits und an der Halterung 14 andererseits eine weitere Verbindungsstange
15 angelenkt ist.
-
Die Anordnung gemäß den Figuren 8 und 9 dient zum Anbringen eint Handbohrmaschine,
mit der Löcher in den Boden gebohrt werden sollen. Die genaue Senkrechtstellung
der Handbohrmaschine während des Bohrens wird einerseits durch Verschieben der Tragstange
6 innerhalb der Führungshülse 4 und zum anderen durch Betätigen des Schwenkhebels
13 gewährleistet, wenn das gesamte Parallelführungsgestänge 6, 13, 14, 15 in Richtung
des Doppelpfeiles b verschwenkt wird.