-
-
Fruchtpresse
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fruchtpresse, bestehend aus einem
mit SaftdurchlSssen versehenen Preßbehalter und einem in den Preßbehälter hinein
beweglichen Preßorgan. Solche Fruchtpressen sind zum Beispiel zum Pressen von zu
Maische gemahlenen Meintrauben seit Jahrhunderten bekannt und gebräuchlich.
-
Die bekannten Fruchtpressen bestehen aus einem zylindrischen Preßhehälter,
welcher nach obenhin von einem Kolben verschließbar ist, der mittels einer Hubspindel
in den PreB-behalter hineinbewegt werden kann. Die Hubspindel ihrerseits wird bei
kleineren Fruchtpressen von Hand mittels Handhebel gedreht. Hierzu muß die Fruchtpresse
ortsfest installiert sein, damit sich nur die Spindel und nicht statt ihrer die
ganze Fruchtpresse dreht.
-
Wegen ihres sehr einfachen Aufbaues arbeiten solche handbetEtigbaren
Fruchtpressen sehr zuverläsaig und sind nahezu wartungsfrei, so daß auch heute noch
kleinere Frucht-
pressen dieser Art benutzt und sogar neu angeschafft
werden, obgleich ihre Handhabung umständlich und zeitaufwendig ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fruchtpresse zu entwickeln,
die im Aufbau ähnlich einfach wie die bisher bekannten, handbetriebenen Fruchtpressen
ist und die ebenso zuverlässig und wartungsarm arbeitet, bei der jedoch der Preßvorgang
durch Fremdenergie erfolgt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in überraschend einfaches Weise
dadurch gelöst, daß der PreßbehSlter durch eine das PreBorgan bildende elastische
Membran von einem mit der Wasserleitung verbindbaren Druckraum abgetrennt ist.
-
Die Praxis hat gezeigt,-daß der üblicherweise vorhandene Wasserleitungsdruck
völlig ausreicht, um die Maische von zum Beispiel Weintrauben auszupreasen. Das
überrascht, denn würde man einen den Querschnitt des Preßbehälters ausfüllenden
Preßkolben lediglich mit Wasserleitungsdruck betätigen, dann erhielte ms keine genügende
Preßwirkung? Dadurch, daß die elastische Membran bei der erfindungegemäßen Fruchtpresse
sich unter Druck jedoch topfartig in den Preßbehälter hineinbeult, entsteht eine
große druckbeaufschlagte Fläche, so daß sich der Druck in der Maische gut fortpflanzt
und die ausgepreßte Fruchtflüssigkeit nur relativ kurze Wege zurücklegen muß, um
aus dem Preßbehälter hinaus zu gelangen.
-
Die Vorteile der Erfindung liegen in erster Linie darin, daß ohne
Muskelkraft eine schnelle und wirkungsvolle Ent-
saftung möglich
ist. Die erfindungsgemäse Fruchtpresse benötigt keinen elektrischen Motor und kein
mechanisches Getriebe, was bei den in der Praxis rauhen Betriebsbedingungen, unter
denen Fruchtpressen arbeiten müesen, Ur-.
-
sache für Funktionsstörungen sein konnte. Da die Benutzer von Fruchtpressen
erfahrungsgemäß auch häufig mit feuchten oder nassen Händen arbeiten, ist es ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Fruchtpresse, daß sie keine elektrischs
Energie benötigt, so daß die damit verbundene Unfaligefahr vermieden ist.
-
Günstig ist es auch, daß die erfindungsgemäße Fruchtpresse nicht im
Boden verankert zu werden braucht, da sie in sich kraftschlüssig arbeitet. Sie kann
deshalb auch leicht transportiert und dort eingesetzt werden wo sie gerade gebraucht
wird. Die erfindungagemäße Fruchtpresse ist auch sehr einfach und leicht zu reinigen,
da keine Hubspindel in den Preßbehälter ragt und auch kein beweglicher Kolben vorgesehen
ist. Diese leichte Möglichkeit der Reinigung ist vor allem deshalb ein Vorteil,
weil Fruchtpressen den hohen Sauberkeitsanforderungen für den Lebenamittelbereich
entsprechen müssen.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Fruchtpresse sich
nicht nur zum Auepressen von aus Trauben erzeugter Maische eignet, sondern auch
ohne weiteres zum Auspressen anderer FeerenfrUchte und sogar für härtere Früchte
wie Apfel verwendet werden kann.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß in
eine Leitung zwischen dem Druckraum und dem
Wasseranschluß der Fruchtpresse
eine Handpumpe zur Erhähung des Wasserdruckes im Druckraum über den Wasserleitungsdruck
hinaus geschaltet ist.
-
Diese Handpumpe bietet den Vorteil, daß besonders hohe Preßdrücke
über den vorhandenen Wasserleitungsdruck hinaus durch wenige Pùmpenstöße erzeugbar
sind. Die Handpumpe kann auch dann benutzt werden, wenn der Wasserleitungsdruck
ungewöhnlich niedrig ist. Sie ermöglicht es sogar, die Fruchtpresse gänzlich ohne
Wasserleitungsanschluß einzusetzen, indem durch die Handpumpe vom Wasseranschluß
der Fruchtpresse aus einem Wasserbehälter Wasser angesaugt wird.
-
Eine besonders einfache Konstruktion der Handpumpe erreicht man durch
die im Anspruch 3 gekennzeichneten Maßnahmen, da dann die Handpumpe lediglich einen
in einem zylindrischen Behälter auf und ab bewegbaren Kolben haben muß.
-
Um zu vermeiden, daß durch wiederholtes Betätigen der Handpumpe im
Druckraum ein unzulässig hoher Druck aufgebaut wird, der zu einer Beschädigung oder
Zerstörung der elastischen Membran führen könnte, ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung zweckmäßig, wenn der Druckraum ein bei unzulässig hohem Druck selbsttätig
öffnendes Überdruckventil hat.
-
Konstruktiv zweckmäßig ist es, wenn die Handpumpe einen am Saftsammelbehälter
der Fruchtpresse angelenkten Handhebel hat.
-
Um bei der ersten Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Fruchtpresse
Luft aus dem Druckraum abführen zu kennen ist es zweckmäßig, wenn unterhalb der
elastischen Membran im Druckraum ein hendbetätigbares Entlüftungsventil vorgesehen
ist. Durch das Herauslassen der Luft aus dem Druckraum wird dem einfließenden Wasser
die Mglichkeit gegeben, sich überall gleichmäßig an die dem Druckraum zugewandte
Innenfläche der Membran anzulegen. Elastische Luftpolster im Druckraum werden dadurch
vermieden,so daß selbst bei einem Versagen des Überdruckventils und zu hohem Druck
in der Fruchtpresse diese nicht infolge der elastischen Kompression der Luft explosionsartig
aneinanderfliegen kann.
-
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsmdglichkeiten zu. Eine davon
ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung
zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Fruchtpresse, wobei im
linken Teil der Zeichnung die Fruchtpresse im drucklosen Zustand und im rechten
Teil unter Druck dargestellt wurde.
-
Die erfindungsgemäße Fruchtpresse hat ein Gestell 1, welches eine
Wanne 2 trägt, die kreisförmigen Querschnitt hat und mit einem Flansch 3 versehen
ist. Zwischen diesem Flansch 3 und einem Saftsammelgefäß 4 ist eine elastische Membran
5 eingespannt, so daB unterhalb dieser Membran 5 in der Wanne 2 ein Druckraum entsteht.
Die elastische Membran 5 wird vorzugsweise aus einem Spezialgummi, welcher für Lebensmittel
zugelassen sein muß, gefertigt.
-
Oberhalb der Membran 5 ist ein siebartiger Zylinder 7 angeordnet,
der nach obenhin durch einen gewölbten Deckel 8 abgeschlossen ist. Dieser Deckel
8 hat Ösen 9 und ist mittels Knebelmuttern 1o, welche auf vom Flansch 3 hochgeführte
Verbindungsschrauben 11 achraubbar sind, fest auf dem Zylinder 7 gehalten. Durch
den siebartigen Zylinder 7, den Deckel 8 und die Membran 5 wird ein Pre8-raum 25
begrenzt. Aus diesem Preßraum 25 gelangt der ausgepreßte Saft über das Saftsammelgefäß
zu einem Saftabfluß 12, von dem aus er abfließen kann.
-
Von der tiefsten Stelle des Druckraumes 6 führt eine Leitung über
ein Manometer 14, zwei Rückschlagventilen 15, 16 sowie einen Absperrhahn 17 zu einem
Wasseranschluß 18, der mit einer üblichen Anschlußarmatur an einen Wasserhahn angeschlossen
werden kann. Die Schließrichtung der beiden Rückschlagventile 15 und 16 ist derart,
daß Wasser vom Wasseranschluß 18 in den Druckraum 6, jedoch nicht in umgekehrter
Richtung fließen kann. Unterhalb der Wanne 2 weist die Leitung 13 ein Wasserablaufventil
19 sowie ein Überdruckventil 20 auf.
-
Wichtig für die Erfindung ist, daß zwischen den Rückschlagventilen
15 und 16 eine Zweigleitung 21 zu einem Pumpenraum 22 einer Handpumpe 23 hochgefUhrt
ist. Diese Handpumpe 23 ist durch einen Handhebel 24 betätigbar, der an das Saftsammelgefäß
4 angelenkt ist.
-
Die Funktionsweise der erfindungagemäßen Fruchtpresse ist überaus
einfach. Nach dem Lösen der Knebelmuttern 10
wird der Deckel 8
abgehoben. Danach wird die Maische in den Preßbehälter 25 gefüllt und der Deckel
8 wieder auf gesetzt und mittels der Knebelmuttern 10 festgehalten.
-
Durch Öffnen des Absperrhahnes 17 läßt man dann Wasser von dem nicht
dargestellten Wasserhahn Dber den Wasser anschluß 18 durch die Leitung 13 in den
Druckraum 6 strömen. Die elastische Membran 5 beult sich dann, wie im rechten Teil
der Zeichnung dargestellt, in den Pore" behälter Z5 hinein und preßt die Fruchtflüssigkeit
aus d.er Maische. Diese gelangt durch die Öffnungen des siebartigen Zylinders 7
in das Saftsammelgefäß 4 und dadurch zum Saftabfluß 12. Der vorhandene Druck in
der Wasser leitung reicht in aller Regel zu einem vollständigen Entsaften der Maische.
Sollte das jedoch nicht der Fall sein, so kann der Druck im Druckraum 6 durch wenige
Pumpensthße mittels des handhebels 24 erhöht werden. Durch die Auf-und Abbewegung
des Kolbens im Pumpenraum 22 wird dabei vom Wasseranschluß 18 her Uber das Rückschlagventil
16 Wasser angesaugt und über das Rückschlagventil 15 in den Druckraum 6 gefordert.
-
Ist die Maische vollständig entsaftet, so schließt man den Absperrhahn
17 und öffnet das Wasaerablaufventil 19.
-
Dadurch vermag Wasser aus dem Druckraum 6 abzufließen, so daß die
Membran 5 wieder in die im linken Bildteil dargestellte Position sich zurückformen
kann. Anschließend ist der Deckel 8 zu öffnen, der Trester aus der Fruchtpresse
zu entfernen und diese für einen neuen Preßvergang zu beschicken.
-
Leerseite