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Die Erfindung betrifft Lager- bzw.
Spannbuchsen, die aufgrund ihrer besonderen konstruktiven Merkmale
radial verspannt werden können.
Dadurch werden Vorteile in bezug auf Montage und Demontage dieser Buchsen
in Maschinenteilen, insbesondere Getriebelagern schwerer Maschinen
erzielt. Die erfindungsgemäßen Spannbuchsen
sind vor allem für
den Einsatz in Lagern vorgesehen, die große durch Bewegungen und / oder
Schwingungen erzeugte Kräfte
aufnehmen und ausgleichen müssen.
Derartige Spannbuchsen sind somit bevorzugt für den Einbau in Windkraftanlagen
geeignet.
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Windkraftanlagen besitzen, wie in
der Regel jedes angetriebene System, Lager zwischen den angetriebenen
Bauteilen (Motor/Getriebe) und den statischen Bauteilen (z.B. Gehäuse). An
die Lager von Windkraftanlagen sind dabei besondere Anforderungen
zu stellen. Die Lager müssen
nämlich
im besonderen Maße hohen
und unterschiedlich gerichteten Kräften standhalten. Durch die
Unregelmäßigkeiten
des Windes hinsichtlich seiner Stärke und Richtung, die sich
innerhalb kurzer Zeit ändern
können,
treten permanent Kräfte unterschiedlicher
Stärke
in Zug-, Druck- und Querrichtung auf, die um so größer sind,
je stärker
die Windkraft und je größer die
Windkraftanlage ist. Bei Stürmen
oder Orkanen müssen
Windkraftanlagen sogar extremen Belastungen standhalten. Die Bauteile
müssen
dabei die Beanspruchungen über
eine lange Betriebszeit unbeschädigt
aushalten. Die Lager von Windkraftanlagen haben überdies die Aufgabe, die durch
die einwirkenden Kräfte
bedingten und durch Schwingungen der Anlage erzeugte Geräusche abzuschwächen.
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Die Antriebswelle von Windkraftanlagen
ist hohen Kräften
und Drehmomenten ausgesetzt, welche von den Rotorblättern auf
sie übertragen
werden. Damit die Antriebswelle, sowie die mit ihr verbundenen Teile
keine übermäßige Materialermüdung erleiden
und zerstört
werden, muß sie
entsprechend gelagert sein. Die Lager müssen dabei die besagten Kräfte und
Momente aufnehmen und nach Möglichkeit
neutralisieren bzw. ausgleichen. Die Lager müssen Kräfte in radialer z-y-Richtung übertragen
und in axialer x-Richtung möglichst weich
sein, um das am Stehlager vorhandene Lagerspiel ohne größe Rückstellkräfte ausgleichen
zu können. Häufig werden
Dreipunktlagerungen verwendet.
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Eine typische moderne Dreipunktlagerung
des Standes der Technik ist in 1 dargestellt:
Die den Rotor (1) tragende Welle (3) läuft durch
das Stehlager (2) und mündet
in dem Getriebe (4). Der Getriebeblock (4) ist
mittels der Getriebe-Drehmomentstützen (8)
beidseitig des Getriebeblocks mit dem Maschinenträger verbunden.
In der Regel ist eine Drehmomentstütze auf jeder Seite vorhanden.
Die Drehmomentstützen
weisen an ihren Enden Bohrungen auf. In diesen Bohrungen befinden
sich die eigentlichen Spannbuchsen (7) durch diese wiederum
die Achse 10 geführt
ist. Die Achse ist wiederum an zwei Ständern (9) befestigt.
Die Befestigung der Achse an den Ständern kann erfindungsgemäß, wie in 1 dargestellt, in einem
aus zwei verspannten Halbschalen gebildeten Auge erfolgen. Die Achse
kann erfindungsgemäß wie in 7 dargestellt, durch radiale
Schrauben direkt am Ständer
angeschraubt werden.
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Während
die Spannbuchse im Auge der Getriebe Drehmomentstütze ruht,
lagert die Achse (10) im zylindrischen Hohlraum der Buchse.
Die Buchse selbst ist aus Materialien gefertigt, die auch elastische
Eigenschaften aufweisen und so in der Lage sind , die genannten
Kräfte
und Momente auszugleichen und abzufedern.
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Es gibt jedoch auch Ausführungen
im Stand der Technik, bei denen zu beiden Seiten der Getriebestütze eine
Buchsenlagerung ausgeführt
ist. Die Spannbuchsen sind bei dieser Variante in den beiden Ständern beidseitig
der Drehmomentstütze
eingebracht. Diese werden nach dem Stand der Technik als nicht geteilte Vollbuchsen
in die mit Bohrungen (Augen) versehenen Ständer axial eingepreßt oder
auch in Form von geteilten Buchsen in horizontal geteilten Ständern radial
verspannt (8).
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Da, wie erwähnt, die Lager starke Kräften ausgleichen
müssen,
sind sie trotz moderner Materialien und Bautechniken einem beträchtlichen
Verschleiß ausgesetzt.
Es muß davon
ausgegangen werden, daß die Buchsen
während
der Lebensdauer von 20 Jahren zumindest einmal ausgewechselt werden
müssen.
Dazu müssen
die abgenutzten Buchsen unter erheblichen Aufwand ausgepreßt und die
neuen Buchsen entsprechend in das Lagerauge neu eingepreßt werden.
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Für
diese Tätigkeiten
des Ein- und Ausbaus neuer und gebrauchter Spannbuchsen ist in der
Regel schweres Gerät
notwendig, das auf den Turm der Windkraftanlage transportiert werden
muß. Oft
muß dabei auch
die komplette Gondel vom Turm entfernt und wieder aufgesetzt werden.
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Es bestand also daher die Aufgabe,
Spannbuchsen, insbesondere für
den Einsatz in Windkraftanlagen oder ähnlichen angetriebenen Systemen
zur Verfügung
zu stellen, welche aufgrund ihrer konstruktiven Konzeption, die
genannten Probleme nicht mehr aufweisen.
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Die Aufgabe wurde gelöst durch
Spannbuchsen, die eine geteilte Konstruktion aufweisen und somit im
geschlossenen Lagerauge auf einfache Art radial verspannt werden
und somit die an sie gestellten Anforderungen erfüllen können.
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Gegenstand der Erfindung ist somit
eine radial verspannbare Spannbuchse (7), bestehend aus
einer unteren (11) und einer oberen (12) zylindrischen
Halbschale, die, aufeinanderliegend, eine zylindrische Vollschale
mit einem zylindrischen Hohlraum zur Aufnahme der Spannbuchsenachse
(10) bilden, wobei jede Halbschale (11), (12)
zusammengesetzt ist aus einer äußeren Halbbuchse
(16), einer inneren Halbbuchse (15), und die Zwischenräume zwischen
den besagten Buchsen weitestgehend mit Elastomersmaterial (13),
(14) von gleich oder verschieden dicken Schichten ausgefüllt sind,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Mittelpunkt des Radius
(20) der inneren Halbbuchse jeder Halbschale identisch
ist mit dem Mittelpunkt des Radius der Buchsenachse (10),
und der Mittelpunkt des Radius der besagten äußeren Halbbuchse (21)
jeder Halbschale exzentrisch versetzt ist entlang der senkrecht
zur Berührungsfläche der
beiden Halbschalen gedachten Achse (32), wodurch der Mittelpunktversatz
der entsprechenden Radien von der inneren zur äußeren Halbbuchse jeder Halbschale
zunimmt und bezüglich
zur jeweils anderen Halbschale entgegengesetzt ist, so daß die Schalendicke
(26) bzw. der Durchmesser der Spannbuchse (31)
größer ist
als die Schalendicke (25) bzw. der Durchmesser der Spannbuchse
(30).
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In der einfachsten Ausführuhgsform
besteht jede Halbschale (11), (12) der erfindungsgemäßen Spannbuchse
(7) aus einer äußeren und
einer inneren Halbbuchse (16), (15), welche zwischen
sich eine Elastomerenschicht aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich zwischen den genannten Halbbuchsen eine weitere Zwischenhalbbuchse
(17), wobei die Zwischräume
jeweils weitestgehend mit Elastomermaterial ausgefüllt sind.
Prinzipiell lassen sich noch weiter Zwischenbuchsen, bzw. Zwischenschichten
einfügen.
Hierdurch kann die Härte
bzw. Steifigkeit und Verspannbarkeit der Spannbuchse variiert werden.
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Gegenstand der Erfindung ist daher
auch eine entsprechende Spannbuchse, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
zusätzlich
eine oder mehrere Halbbuchsen (17) in jeder Halbschale
aufweist, die zwischen der besagten oberen und unteren zylindrischen
Halbschale angebracht sind, wobei die Zwischenräume zwischen den besagten Buchsen
weitestgehend mit besagtem Elastomersmaterial ausgefüllt sind,
und der Mittelpunkt des Radius der besagten Zwischenhalbbuchsen
(17) analog Anspruch 1 exzentrisch versetzt ist.
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Es ist erfindungsgemäß auch möglich, daß jede Halbschale
eine unterschiedliche Zahl von Halbbuchsen enthält, wodurch sich unterschiedlich
steife, bzw. harte Halbschalen ergeben. Dies kann auch erreicht
werden, in dem – bei
gleicher Anzahl der Halbbuchsen pro Halbschale – Materialien mit unterschiedlichen
Eigenschaften in bezug auf Elastizität, Härte und Steifheit in jeder
Halbschale eingesetzt werden. Dabei wird die im Betrieb gegebenenfalls
stärker
belastete Seite der Spannbuchse mit steiferen Eigenschaften versehen
als die gegenüberliegende
Seite. Somit stellt sich ohne Belastung eine Unsymmetrie in bezug
auf die Steifheit der Spannbuchse ein, daß heißt, die Buchsenachse verschiebt
sich in Richtung der weicheren Halbschale. Sobald während der
Betriebsphase entsprechend nicht-rotationssymmetrische Belastungen
und Drehmomente erzeugt werden, nimmt die Achse annähernd wieder
ihre zentrische Mittellage ein, so daß dann nur eine geringere Druckverformung
der belasteten Seite erfolgt. Dadurch kann bei gleicher Elastomerschichtdicke
die Lebensdauer der Spannbuchse deutlich verlängert werden, bzw. es können kleinere
Buchsen für
die gleiche Lebensdauer eingesetzt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist also
auch eine entsprechende Buchse, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Halbschalen
unterschiedlich hart sind.
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Die Elastomerenschicht zwischen den
einzelnen Halbbuchsen ist weitestgehend durchgängig angebracht. Es ist jedoch
empfehlenswert an einer oder mehereren Stellen Aussparungen, Fenster
oder Hohlräume,
vorzugsweise zylindrische Hohlräume
längs der
Längsachse
der Buchse vorzusehen. Dadurch kann das durch die Vorspannung und
bei Belastung erzeugte überschüssiges Elastomer
in die vorgesehenen Hohlräume
gepreßt
werden, wodurch diese teilweise oder ganz geschlossen werden. Vorzugsweise
befinden sich solche Trennfugenfenster an den Positionen (23)
und / oder (24), wie in 2 dargestellt.
Die Trennfugen sind ferner eine weitere Möglichkeit, die Steifheit, bzw.
Härte der
Buchse zu verändern,
bzw. auf die speziellen Erfordernisse abzustimmen, ohne auf andere
Elastomermaterialien oder konstruktive Maßnahmen (z.B. unterschiedliche
Zahl der Zwischenhalbbuchsen) zurückgreifen zu müssen.
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Gegenstand der Erfindung ist also
auch eine entsprechende Spannbuchse, welche Aussparungen bzw. Hohlräume in den
elastomeren Schichten (13) (14), insbesondere
an den Positionen (23) und / oder (24) aufweisen.
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Gegenstand der Erfindung ist letztlich
die Verwendung besagter Spannbuchsen zur Aufnahme von durch Bewegung
oder Schwingungen erzeugten Kräften,
insbesondere als Maschinenlager, vorzugsweise als Getriebelager
für Windkraftanlagen.
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Im folgenden werden die Abbildungen
und die darin sowie im Text und in den Ansprüchen verwendeten Bezugsgrößen erläutert:
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1 zeigt
eine Seitenansicht des oberen Teils einer Windkraftanlage des Standes
der Technik inklusive des Getriebeblocks und eine erfindungsgemäße Lagerung
auf dem Maschinenträger.
Ferner wird eine Querschnittsansicht (A–B) des Getriebeblocks mit
erfindungsgemäßen Spannbuchsen
gezeigt.
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2 zeigt
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen Spannbuchse mit einer Zwischenschale
und Trennfenstern in der Mitte und an den Enden der Halbschalen.
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3 zeigt
jeweils zwei Ansichten (Schnitt A–B, C–D) von Schritt 1 und 2 des
Einbaus der erfindungsgemäßen Spannbuchse.
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4 zeigt
jeweils zwei Ansichten (Schnitt A–B, C–D) von Schritt 3 und 4 des
Einbaus der erfindungsgemäßen Spannbuchse.
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5 zeigt
eine Möglichkeit
der Montage der erfindungsgemäßen Spannbuchse
mittels einer Montagevorrichtung, bei der die Verspannungskraft über ein
hydraulisches Hebezeug erzeugt wird.
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6 zeigt
eine Möglichkeit
der Montage der erfindungsgemäßen Spannbuchse
mittels einer Montagevorrichtung, bei der die Verspannungskraft über Verschraubungen
erzeugt wird.
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7 zeigt
eine Variante zu 3 und 4, bei der die Achse direkt
aufgeschraubt wird.
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2 zeigt
den Querschnitt einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Spannbuchse
mit einer Zwischenschale und Aussparungen bzw. Fenstern in der Mitte
und an den Enden der Halbschalen in unverspannten Zustand. Die untere
Halbschale (11) setzt sich aus einer äußeren Halbbuchse (16),
einer inneren Halbbuchse (15) und einer Zwischenhalbbuchse
(17) zusammen. Zwischen den Buchsen sind Elastomerschichten
(13) und (14) vorgesehen. An den Halbschalenrändern sowie
in ihrer Mitte sind Trennfugenfenster vorhanden. Erfindungswesentlich
ist nun, daß der
Mittelpunkt des Radius (20) der inneren Buchsen (15)
einer Halbschale, die das Auge für
die Buchsenachse (10) bilden, identisch mit dem Mittelpunkt
besagter Buchsenachse ist, während
der Mittelpunkt des Radius der Zwischenbuchse um einen bestimmten
Betrag versetzt zu besagtem Achsenmittelpunkt entlang einer Achse
(32) ist, welche senkrecht zu den Berührungsflächen gedacht ist. Der Mittelpunkt
des Radius (21) der äußeren Halbbuchsen
(16) der entsprechenden Halbschale ist ebenfalls entlang
der gleichen Achse in der gleichen Richtung versetzt und zwar um
einen entsprechend größeren Betrag.
Hierdurch wird ein Mittelpunktversatz (22) generiert. Die
gegenüberliegende
Halbschale weist in der gezeigten Abbildung einen Mittelpunktversatz
von gleichem Betrag aber in entgegengesetzter Richtung auf. Die
Größe des gesamten
Mittelpunktversatzes beider Halbschalen der Spannbuchse richtet
sich nach der notwendigen Vorspannung, welche sich wiederum nach
den erforderlichen elastomeren Eigenschaften der Spannbuchse richtet,
die wiederum gemäß der angreifenden
Kräfte
im Betriebszustand der Anlage auszuwählen sind. Erfindungsgemäß beträgt der gesamte
Mittelpunktversatz der erfindungsgemäßen Spannbuchse 5 bis 30% der
Gesamt-Elastomerdicke
der Buchse und entspricht etwa der durch die Vorspannung erzeugten Komprimierung.
Als Folge dieses Mittelpunktversatzes ist die Dicke (31)
in Richtung der gedachten Achse (32) der Spannbuchse im
nicht vorgespannten Zustand größer als
die Dicke (30) der Spannbuchse senkrecht zu dieser Achse.
Somit entsteht eine schalenförmige
Buchse, welche im Umfang eine unterschiedliche Wandstärke (25),
(26) besitzt. Dies ist zwingend notwendig, damit die Buchse
in die Lagerung eingebaut werden kann. Gleichzeitig ist es erforderlich,
daß die
Buchsen funktionsgerecht radial verspannt werden, damit bei der
im Betrieb üblichen
radialen Bewegung der Buchsenachse (10) zum Lagerauge kein
Abheben der entlasteten Halbschale erfolgen kann.
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Im eingebauten und verspannten Zustand
wird die Wandstärke
der Schalen im Umfang gezwungenermaßen gleich. Der im Bereich
des Mittelfensters (23) überschüssige Elastomer wird beim Vorspannen
der Buchse weggepreßt
und fließt
teilweise in Richtung der Trennfugenfenster (24), so daß auch dort
eine radiale Vorspannung der Halbschalen erfolgt. Somit erfolgt
durch die Vorspannung der Spannbuchsen in Richtung der senkrechten
Achse (32) eine radiale Vorspannug am gesamten Buchsenumfang.
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Die erfindungsgemäßen Spannbuchsen können entweder
in die Lageraugen der Ständer
(9) gemäß der Anordnung
in 1 eingebaut werden.
Es ist aber aufgrund der zweiteiligen Anordnung und der Vorspannung
möglich,
die neuen Spannbuchsen direkt in die in diesem Fall als Lagerauge
dienenden Bohrungen der Getriebedrehmomentstützen (8) auf einfache
Weise einzubauen. Dies geschieht, wie im anderen Fall durch ein
Einbauverfahren, in dem zunächst
die eine und später
die zweite Halbschale der Spannbuchse eingebracht werden. Die Montage
der erfindungsgemäßen Spannbuchsen
unter Benutzung der umgebenden Konstruktion erfolgt beispielsweise,
wie folgend und gemäß der 3 und 4 beschrieben, in vier Schritten:
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- 1. Zunächst
wird die untere Halbschale (11) und die Buchsenachse (10)
eingelegt. Die Achse (10) wird im Ständer (9) verklemmt
und / oder kann mit einer in der Achse versenkten Schraube (28)
befestigt werden. Wichtig dabei ist, daß zumindest auf einer Seite
die obere Achsenhälfte
frei ist, damit die obere Halbschale später axial eingeschoben werden
kann.
- 2. Nun wird die untere Halbschale (11) vorgespannt.
Dazu wird die Getriebedrehmomentstütze (8) mittels eines
vorzugsweise hydraulischen Hebezeugs (19) soweit angehoben,
daß die
untere Halbschale (11) etwa um den anderthalbfachen bis
dreifachen, vorzugsweise doppelten Wert der vorgesehenen Vorspannung durch
Zusammendrücken
der Elastomerkonstruktion gespannt wird. Die große Vorspannung ist in den selten
vorkommenden und nur kurzzeitig wirksamen Montagefällen für die Bauteile
erträglich,
ohne daß Schäden auftreten.
Statt des Einsatzes des schweren, und raumintensiven Hebezeuges
(19) kann die erforderliche Vorspannkraft auch nach dem
Abstützen
der vorher angehobenen Getriebedrehmomentstütze gegenüber den Maschinenträger (6)
durch die Befestigungsschrauben (27) und (28)
der Buchsenachse (10) aufgebracht werden.
- 3. Da die untere Halbschale (11) jetzt um etwa das
doppelte Vorspannmaß gedrückt ist,
kann die obere Halbschale (12) ohne Kraftaufwand axial
in das Lagerauge eingeschoben werden.
- 4. Nachdem beide Halbschalen eingebracht sind, kann die untere,
ursprünglich
etwa doppelt so stark vorgespannte Halbschale entlastet werden.
Die Vorspannung verteilt sich dadurch gleichmäßig auf die beiden Halbschalen.
Bei Bedarf kann die Achse (10) jetzt auf der für das Einführen der
oberen Halbschale zuvor freien Seite mit einer für den Dauerbetrieb ausreichenden
Verschraubung befestigt werden.
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Die Demontage der Halbschalen beim
Erneuern der Spannbuchsen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Nun ist es denkbar, daß die in 3, 4 beschriebene Bauweise für eine Montage
beispielsweise wegen zu schwach dimensionierter Auflageflächen oder
zu enger Platzverhältnisse
ungeeignet ist. Somit bietet sich eine weitere Alternative an, die
in 5 und 6 dargestellt ist. Wie im beschriebenen
Fall wird die erfindungsgemäße Spannbuchse
z.B. in der Montagehalle in der Regel zuerst in den Getriebeblock
(4) montiert, ehe dieser auf den Maschinenträger (6)
befestigt wird. Hierzu bedarf es einer zusätzlichen Montagevorrichtung (29).
Diese besteht aus einem Haltebügel,
welcher mit der Buchsenachse (10) verschraubt wird und
sich gegen das Getriebeauge abstützt.
Durch diese Krafteinleitung wird die Halbschale (11) mit
der Achse (10) soweit vorgespannt, daß die obere Halbschale (12)
eingeführt
werden kann. Die Einleitung der Vorspannkraft kann, wie in 5 dargestellt, durch ein
zusätzliches
Hebegerät
(z. B. hydraulischer Zylinder) erfolgen. Das gleiche kann auch wie
in 6 direkt durch die
Montageverschraubung (28) erreicht werden.
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Ein weiterer Vorteil der Lagerung
ist darin zu sehen, daß bei
Montage (oder Demontage) auf der Windkraftanlage die Achse (10)
nicht entfernt werden muß,
sondern es muß nur
der Ständer
(9) auf einer Seite entfernt werden, so daß das Getriebe
im Falle außergewöhnlicher
Maßnahmen
oder Vorfälle
während
der Montage (z.B. Windstoß)
von der einseitig vorhandenen Achse noch gehalten werden kann. Somit
kann auf zusätzliche
Sicherungsmaßnahmen
verzichtet werden. 7 gibt
eine einfache Variante wieder, bei der die Achse (10) direkt
auf dem Ständer
angeschraubt ist. Hierbei besteht der Ständer nur aus einem Teil, auf
dem die hier abgeflachte Achse (10) direkt aufgeschraubt
ist. Die Montageverschraubung (28) ist in der Achse versenkt,
wodurch es möglich
ist, die obere Halbschale (12) wie bei der vorangehenden
Variante, in die Konstruktion einzuführen. Diese Verschraubung dient
nicht nur der Montage, sondern ist auch als Dauerverschraubung zur Übertragung
der Betriebslasten vorgesehen.
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Die für die erfindungsgemäßen Spannbuchsen
verwendeten Elastomere, gegebenenfalls mit unterschiedlicher Härte, sind
im Stand der Technik bekannt und in der einschlägigen Literatur hinreichend
beschrieben. Vorzugsweise werden handelsübliche Naturkautschuke oder
Kunststoffe eingesetzt. Beispiele für geeignete Elastomere sind:
Naturkautschuk, Isopren-, Butadien-, Polynorbonen-, Chloropren-,
Styrolbutadien-, Butyl-, Äthylenpropylen-,
Nitril-, Polyurethan-, Acrylat-, Äthylenacrylat, Silicon- oder
Fluor- Kautschuke bzw. Kunststoffe. Die für diese Erfindung verwendeten
Elastomermaterialien bestehen vorzugsweise im wesentlichen aus einem
Naturkautschuk, einem Naturkautschukderivat oder aus einem geeigneten
elastischen polymeren Kunststoff oder Kunststoffgemisch. Die Elastomerschicht
kann erfindungsgemäß unterschiedliche
Härte ("Shore-Härte") und unterschiedliche
Dämpfungseigenschaften
aufweisen, entsprechend den gewünschten Anforderungen.
Vorzugsweise werden Elastomere mit einer Härte von 20 bis 100 Shore, insbesondere
40 bis 80 Shore verwendet. Die Herstellung von Elastomeren unterschiedlicher
Härte ist
im Stand der Technik hinreichend beschrieben.
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Die Halbbuchsen (15), (16)
und (17) sind aus vorzugsweise harten, widerstandsfähigen aber
in der Regel nicht zu spröden
Materialien gefertigt. Dies sind vorzugsweise Metalle oder Metallegierungen,
können
aber auch in Einzelfällen
Hartkunststoffe, Keramikmaterialien oder Carbonfasern sein, oder diese
Stoffe zusätzlich enthalten.
Als geeignete Metalle sind vor allem Eisen und Stähle, Chrom-/Vanadium-Stähle, Leichtmetalle
wie z.B. Aluminium, Titan, Zirkonium oder Tantal zu nennen oder
auch Legierungen, die diese Metalle enthalten. Vorzugsweise finden
Eisenbleche Verwendung.
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Die Bleche sind erfindungsgemäß je nach
Größe und erforderlicher
Belastbarkeit zwischen 2 und 8 mm dick, wobei die mittleren Bleche
(17) vorzugsweise dicker als die äußeren Bleche sind. Die Dicke
der Schalen der Spannbuchsen variiert erfindungsgemäß je nach
Größe der Anlage
zwischen etwa 15 und 80 mm, vorzugsweise zwischen 25 und 55 mm.
Das Lagerauge, welches die Buchsenachse (10) aufzunehmen
hat, besitzt erfindungsgemäß einen
Durchmesser zwischen 60 und 200, insbesondere zwischen 80 und 180
mm. Die Gesamtdicke einer erfindungsgemäßen Spannbuchse variiert somit
zwischen etwa 140 und 280 mm, vorzugsweise zwischen 180 und 250
mm. Die Länge
der erfindungsgemäßen Spannbuchsen
liegt, abhängig
von der notwendigen Dicke der erforderlichen Belastbarkeit und eventueller
konstruktiver Notwendigkeiten im Bereich zwischen 100 und 400 mm,
vorzugsweise zwischen 200 und 350 mm.
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Die angegebenen geometrischen Maße der erfindungsgemäßen Spannbuchsen
gelten insbesondere für
den Einsatz in Windkraftanlagen. Da aber, wie einleitend erwähnt, die
Spannbuchsen auch in anderen angetriebenen Maschinen oder Anlagen,
in denen entsprechende Kräfte,
Drehmomente und Unwuchten bei Belastung bzw. während des Betriebes auftreten,
einsetzbar sind, können
besagte Maße
von den hier angegebenen nach oben und / oder unten abweichen.