DE29820217U1 - Distanzhülle für den berührungsfreien Schutz von Wunden - Google Patents
Distanzhülle für den berührungsfreien Schutz von WundenInfo
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Description
Harald Kübeler
51545 Waldbröl
51545 Waldbröl
Distanzhülle für den berührungsfreien Schutz von Wunden
Die Erfindung betrifft eine Distanzhülle für den berührungsfreien Schutz von Wunden.
Bekanntlich kommt es bei den bekannten Pflastern und Verbänden infolge der Berührung mit der Wunde häufig zu einer Klebeverbindung
zwischen der Wunde und dem ihr aufliegenden Material. Zur WundVersorgung ist es dann öfter erforderlich, das auf der
Wunde klebende Material zu entfernen, wodurch der Heilungsprozess gestört wird-und sich die Heilung verzögert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Distanzhülle für den berührungslosen Schutz von Wunden zu schaffen, durch
deren Benutzung ein Verkleben des Verbands- oder Pflastermaterials mit der Wunde und damit auch eine Beeinträchtigung der Wundheilung
durch das mehr oder weniger häufige Lösen der Verklebung vermieden wird. Darüber hinaus soll eine DistanzhüJLle für die Wundversorgung
geschaffen werden, durch die die Schmerzbelastung des Patienten infolge des Lösens von Pflastern und Verbänden vermieden wird.
Darüber hinaus soll eine Distanzhülle zur Wundversorgung geschaffen werden, die den Arbeitsaufwand des Pflegepersonals bei der
Wundversorgung verringert. Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Diese Aufgabe wird durch eine Distanzhülle gelöst, die erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch einen von der Wunde
einseitig nach außen gewölbten, im Randbereich für die flächige
Anlage an der Körperoberfläche ausgebildeten, wenigstens teilweise
formstabilen Schalenkörper. Dieser Schalenkörper wird mit der Wölbung nach außen über die Wunde gelegt, so daß diese von ihm
überbrückt wird. Der auf der Körperoberfläche durch einen Verband, ein Pflaster oder in anderer Weise befestigte Schalenkörper hält
die Wunde frei von Kontakten mit Pflastern, Verbänden und verhindert so ein Verkleben mit den betreffenden Verbands- bzw. Pflastermaterialien.
Der von dem Verband oder dem Pflaster oder einer anderen Befestigung ausgeübte Druck wirkt nicht auf die Wunde, sondern wird
neben der Wunde auf die Körperoberfläche abgeleitet. Dadurch wird die Wunde vor Stoß gesichert. Auch ein Reiben oder Kratzen an der
Wunde ist für den Patienten nicht mehr möglich. Durch diese Vorteile ergibt sich ein schnellerer Heilungsprozess und eine Vereinfachung
der Wundbehandlung.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Distanzhülle ist in dem Schalenkörper wenigstens eine Öffnung ausgebildet. Durch diese Öffnung kann Feuchtigkeit, insbesondere von
nässenden Wunden entwickelte Dünste nach außen entweichen. Außerdem kann durch die Öffnung(en) die Wunde behandelt werden, ohne daß
der Schalenkörper entfernt werden muß. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Öffnung mit einem Deckel versehen, der an dem Schalenkörper
angelenkt sein kann. Die Öffnung(en) können durch den Deckel verschlossen werden, so daß die Wunde vor Verunreinigungen geschützt
ist, obgleich sie nicht unmittelbar durchweinen Verband, ein Pflaster
oder dergl. abgedeckt sein muß.
Bei einer anderen Ausführungsform kann der Schalenkörper wenigstens
teilweise porös sein. Der poröse Schalenkörper erlaubt ebenfalls den Gas- und Dampfaustausch mit der Umgebung, so daß es nicht
zu einem Feuchtigkeitsstau unter der Schale kommen kann. Der wenigstens teilweise poröse Schalenkörper kann daneben auch eine Öffnung
mit oder ohne Deckel für die Wundversorgung haben. Der poröse Schalenkörper
kann beispielsweise aus einem formstabilen, gepressten
Fasermaterial, z.B. einer porösen Cellulosemasse bestehen.
Bei der Bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Distanzhülle ist der Schalenkörper in seinem mittleren, nach
außen gewölbten Bereich formstabil und in dem zur Anlage an der Körperoberfläche vorgesehenen Randbereich flexibel ausgebildet.
Der Randbereich kann sich aufgrund seiner Flexibilität den Unebenheiten der Körperoberfläche anpassen, wodurch ein unangenehmer
Druck auf die Anlagestellen vermieden wird, der bei einer gänzlich
starren Hülle entsteht. Die Flexibilität im Randbereich kann beispielsweise durch eine geringere Dicke des Schalenmaterials oder
durch einen höheren Gehalt an Weichmacher in dem aus Kunststoff bestehenden Schalenmaterial erreicht werden. Die Formstabilität
im mittleren Bereich muß ausreichend sein, daß bei dem Druck beispielsweise
durch das Umwickeln eines Verbands der Abstand der Hülle von der Wunde gewahrt bleibt.
Vorzugsweise trägt der Schalenkörper in dem Randbereich auf der zur Anlage an der Körperoberfläche vorgesehenen Seite eine
mit einer abziehbaren Schutzfolie abgedeckte Klebeschicht. Die erfindungsgemäße Distanzhülle kann daher ohne zusätzliche Hilfsmittel,
z.B. Pflaster oder Verband, direkt auf der Körperoberfläche befestigt werden, nachdem die Schutzfolie abgezogen wurde. Es ist
auch möglich, auf die Klebeschicht zu verzichten und den Schalenkörper
z.B. unter einem Verband anzuordnen, wenn eine,..Klebebefestigung auf der Haut nicht gewünscht wird.
Zweckmäßigerweise besteht der Schalenkörper aus einem Kunststoff , insbesondere einem hautverträglichen Kunststoff. Der Schalenkörper
kann durchsichtig sein, so daß die Wunde ohne Öffnung oder Abnahme des Schalenkörpers inspiziert werden kann.
Der Schalenkörper, insbesondere sein Deckel kann innenseitig
ein von der Wunde auf Abstand gehaltenes Depotmaterial tragen.
Das Depotraaterial kann ein an der Schale bzw. ihrem Deckel befestigtes
saugfähiges Material, z.B. ein Tupfer, Gazebausch, Schaumstoff oder dergl. sein, das ein den Heilungsprozess förderndes
Medikament aufnehmen kann, ohne daß hierfür ein direkter Kontakt mit der Wunde erforderlich ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Distanzhülle ist der Schalenkörper einschließlich seines Randbereichs
formstabil und der Rändbereich auf der der Körperoberfläche zugewandten Seite mit einer weichen Schicht versehen.
Diese weiche Schicht kann sich der Körperoberfläche, insbesondere der Körperwölbung anlegen. Die Schicht kann eine Dicke von
einigen mm bis zu 2 cm oder mehr haben und ist bei großen Schalenkörpern naturgemäß dicker als bei kleinen Schalenkörpern.
Vorzugsweise ist die weiche Schicht aus Schaumgummi, Hohlprofilgummi
oder Faservliesmaterial. Das Schaumgummi ist vorzugsweise offenporig, so daß ein Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebung
durch die Schicht möglich ist.
Zweckmäßigerweise trägt die weiche Schicht auf der zur Anlage an der Körperoberfläche bestimmten Seite eine mit einer abziehbaren
Schutzfolie abgedeckte Klebeschicht.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind in dem Schalenkörper außerhalb des Randbereichs ein oder mehrere parallele Einschnitte
oder Sollreißstellen ausgebildet. Diese Einschnitte gehen von Randbereich zu Randbereich und ermöglichen die Wölbung der Hülle
und Anpassung an die gewölbte Körperoberfläche. Zweckmäßigerweise sind die Einschnitte oder Sollreißstellen bei einem länglichen
Schalenkörper quer zu seiner Längsachse angeordnet..
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher 'beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine erste Ausführungsform der Distanzhülle unter einem Verband zum Schutz einer Wunde im Längsschnitt;
Figur 2 eine Draufsicht der Distanzhülle von Figur 1 ohne den
äußeren Verband;
Figur 3 eine zweite Ausführungsform der Distanzhülle im Längsschnitt;
Figur 4 eine dritte Ausführungsform der Distanzhülle ähnlich der von Figur 1 im Längsschnitt;
Figur 5 eine vierte Ausführungsform der Distanzhülle mit weicher Schicht an der Unterseite^
Figur 6 die Seitenansicht einer fünften Ausführungsform der Distanzhülle; und
Figur 7 die Draufsicht der in Figur 6 gezeigten Ausführungsform.
Nach den Figuren 1 und 2 ist auf einem Körperteil 1 mit einer Wunde 2 eine Distanzhülle 3 mit allseitigem Abstand von der Wunde
angeordnet. Die Hülle 3 hat auf der der Wunde 2 gegenüberliegenden Außenseite vier Öffnungen 4, die einen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch
zwischen dem Innenraum 5 der Hülle und der äußeren Atmosphäre ermöglichen. Der Schalenkörper 3 hat einen relativ flexiblen
flanschförmigen Rand 3 und den nach außen gewölbten, formstabilen Distanzteil 3 . Der Schalenkörper 3 wird durch einen,-.Verband 6, der
in Figur 1 nur teilweise und in Figur 2 garnicht dargestellt ist, auf der Körperoberfläche 1 gehalten. Es ist ersichtlich, daß bei
dieser Ausführungsform die Wunde 2 von jeglicher Berührung mit einem Verband, einem Pflaster oder dergl. freigehalten wird, so
daß auch keine Verklebung der Wunde mit den daraus resultierenden Behandlungs- und Heilungsnachteilen möglich ist..
Die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich dadurch von der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2, daß einmal
der biegesteife Außenteil 3 der Distanzhülle nur eine größere öffnung 4 hat, die durch einen bei 3 angelenkten Deckel 3 verschlossen
werden kann. Der Deckel 3 trägt innenseitig ein Depotmaterial 7, das beispielsweise als Speicher für ein bei der Wundbehandlung
zur Anwendung kommendes Medikament, wie s,B. ein Desinfektionsmittel
dient.
Der flanschförmige Rand 3a ist bei dieser Ausführungsform auf
der auf der Körperoberfläche zur Anlage kommenden Seite mit einer Klebeschicht 8 versehen, so daß die Distanzhülle ohne ein weiteres
Hilfsmittel, wie z.B. einen Verband oder ein Pflaster, auf der Körperoberfläche befestigt werden kann. Wenn der Deckel 3 geöffnet
wird, wie in Figur 3 gestrichelt dargestellt ist, kann auf der Wunde ein Medikament appliziert werden. Außerdem kann das Depotmaterial
7 mit Medikamenten beladen werden, die nach dem Schließen der Öffnung über längere Zeit verteilt auf die Wunde 2 einwirken können.
Die in Figur 4 gezeigte Ausfuhrungsform hat wie die Ausführungsform
nach den Figuren 1 und 2 in dem formstabilen Hüllenteil 3 mehrere öffnungen 4 für den Feuchtigkeits- und Luftaustausch des
Innenraums 5 mit der umgebenden Atmosphäre. In den Innenraum 5 ist ein Gazekissen 9 eingelegt, das im wesentlichen die gleiche Funktion
wie das in Figur 3 gezeigte Depotmaterial 7 hat. Durch die Formstabilität des Hüllenteils 3 kann das Gazekissen 9 in die Hülle
eingesetzt werden, ohne daß es mit der Wunde in Kontakt kommt.
Durch die erfindungsgemäße Distanzhülle wird eine Vereinfachung der Wundbehandlung insbesondere bei nässenden Wunden und eine Beschleunigung
der Heilung erreicht. Die Wunde wird besser stoßgesichert als mit einem Verband alleine. Bei durchsichtiger Hülle
kann die Heilung auch ohne ihre öffnung oder Abnahme verfolgt wer-
den. Die Größe der Hülle kann in Abhängigkeit von der Wunde sehr unterschiedlich sein. Ihre zu überdeckende Fläche kann in dem Bereich
von 1 bis 1000 cm2 liegen, ihre Höhe in dem Bereich von 0,5
bis 15 cm.
Bei der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform des Schalenkörpers 3 sind die flanschartigen Randbereiche 3 unterseitig mit einer
offenporigen Schaumgummischicht 10 bekleidet, die eine Dicke von beispielsweise 1 cm hat. Der Schalenkörper 3 ist
gänzlich biegesteif, so daß die Körperunebenheiten von der Schicht 10 aufgenommen werden. Die Schaumstoffschicht trägt
unterseitig eine Folie mit einer Klebeschicht 10, die vor der Applikation der Distanzhülle durch eine Abdeckfolie (nicht dargestellt)
geschützt ist.
Bei der in den Figuren 6 und 7 gezeigten Ausführungsform ist der Schalenkörper 3 mit einer Mehrzahl von parallelen Einschnitten
12 versehen, die sich durch den nach außen gewölbten
b a
Bereich 3 , jedoch nicht durch den Randbereich 3 erstrecken.
Der Schalenkörper erhält durch die Einschnitte 12 in zu den Einschnitten senkrechter Richtung Biegsamkeit, so daß der Schalenkörper
sich an eine stärker gewölbte Körperoberfläche, z.B. einen Arm in Umfangsrichtung anlegen kann, obgleich das Schalenmaterial
an sich relativ steif ist. Bei dieser Ausführungsform erübrigt sich ein Fenster, da die Stege zwischen den Einschnitten genügend
auseinandergebogen werden können, so daß eine "Wunde auf der Körperoberfläche
zugänglich ist.
Claims (14)
1. Distanzhülle für den berührungsfreien Schutz von Wunden, gekennzeichnet durch einen von der Wunde (2) einseitig nach außen
gewölbten, im Randbereich (3a) für die flächige Anlage an der
Körperoberfläche (1) ausgebildeten, wenigstens teilweise formstabilen Schalenkörper (3).
2. Distanzhülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schalenkörper (3) wenigstens eine öffnung (4) ausgebildet
ist.
3. Distanzhülle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine öffnung (4) mit einem Deckel (3 ) versehen
ist, der an dem Schalenkörper (3) angelenkt sein kann.
4. Distanzhülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) wenigstens teilweise porös ist.
5. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) im mittleren, nach
außen gewölbten Bereich (3 ) formstabil und in dem zur Anlage an der Körperoberfläche (1) vorgesehenen Randbereich (3.,), flexibel
ausgebildet ist.
6. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) in dem Randbereich (3 ) auf der zur Anlage an der Körperoberfläche (1) vorgesehenen Seite
eine mit einer abziehbaren Schutzfolie abgedeckte Klebeschicht (8) trägt.
7. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) aus einem Kunststoff
besteht.
8. Distanzhülle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) durchsichtig ist.
9. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3), insbesondere sein
Deckel (3 ) innenseitig ein voi
tenes Depotmaterial (7) trägt.
Deckel (3 ) innenseitig ein von der Wunde (2) auf Abstand gehal-
10. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenkörper (3) einschließlich
seines Randbereichs (3 ) formstabil ist und der Randbereich (3 ) auf der der Körperoberfläche (1) zugewandten Seite mit einer
weichen Schicht (10) versehen ist.
11. Distanzhülle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (10) aus Schaumgummi, Hohlprofilgummi oder Faservliesmaterial
gebildet ist.
12. Distanzhülle nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (10) auf der zur Anlage an der Körperoberfläche (1) vorgesehenen Seite eine mit einer abziehba,ren Schutzfolie
abgedeckte Folie (U) mit Klebeschicht trägt.
13. Distanzhülle nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schalenkörper (3) außerhalb
des Randbereichs (3 ) ein oder mehrere parallele Einschnitt(e) oder Sollreißstelle(n) ausgebildet.
14. Distanzhülle nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte oder Sollreißstellen (12) bei einem länglichen Schalenkörper (3) quer zu seiner Längsachse
angeordnet.
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