DE29510422U1 - Hydraulischer Dämpfer - Google Patents
Hydraulischer DämpferInfo
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Description
• · · &eegr;
AAl DE-G 295 10 422.8
Anm.: DICTATOR Technik Akte: 239-224 er/ze 11.10.1996
BESCHREIBUNG Hydraulischer Dämpfer
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Dämpfer mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Derartige hydraulische Dämpfzylinder oder sogenannte Lineardämpfer sind aus der Praxis in verschiedensten
Ausführungsformen bekannt. Sie besitzen einen Zylinder mit
einer Kolbenanordnung nebst Dämpfungsdrossel und einem Hydraulikölspeicher. Die Kolbenanordnung hat üblicherweise
zumindest einen im Zylinderinnenraum befindlichen Kolben, der mit wenigstens einer aus dem Zylinder herausführenden
Kolbenstange verbunden ist. Bei Betätigung des Dämpfers wird der Kolben im Hydraulikölspeicher hin- und herbewegt,
wobei das Öl über die Dämpfungsdrossel fließt und die Ein- und Ausfahrbewegungen der Kolbenstange dämpft. Derartige
Dämpfer werden für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Beim Einsatz für Brandschutzanlagen haben sich in der Praxis
Probleme ergeben. Brandschutztüren werden im Gefahrfall
automatisch ausgelöst und schließen. Die Schließbewegung wird am Ende über den hydraulischen Dämpfer gedämpft. Es
hat sich gezeigt, daß diese Dämpfer manchmal wieder ausfahren und die Brandschutztüre öffnen, wodurch das
Feuer Zugang zum nächsten Raum erhält.
Die DE-OS 42 36 961 zeigt einen für den Brandfall besser
geschützten hydraulischen Dämpfer. Er hat im Endstellungsbereich des Kolbens Wandverformungen in der
Zylinderwand, die den Kolben mit der Stange schrägstellen und ein Herausschießen des Kolbens verhindern. Diese
Wandverformungen müssen außerhalb des normalen Bewegungsbereiches des Kolbens liegen, weshalb der Kolben
Überlange hat. Die Anordnung verhindert auch nur ein Herausschießen der Kolbenstange, aber kein Platzen des
Zylinders unter Druck.
Aus der DE-OS 39 19 945 ist ein anderer hydraulischer &iacgr;&ogr; Dämpfer bekannt. Dieser besteht aus zwei ineinander
geführten Rohren, die mit einem schwimmenden Trennkolben versehen sind und eine Führungsbuchse zwischen sich
aufweisen. Im Brandfall wird die Verbindungsstelle an der Führungsbuchse undicht.
Die DE-PS 24 57 938,DE-OS 41 01 567, DE-PS 42 16 573 und das DE-G 89 06 615 zeigen gattungsfremde Gasdruckfedern
mit einer thermisch aktivierbaren Entlastungseinrichtung in verschiedenen Ausfuhrungsformen, die im Brandfall das
hochgespannte Gas entweichen läßt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen hydraulischen Dämpfer für Brandschutzanlagen aufzuzeigen,
der den Anforderungen besser gerecht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
Mit der Erfindung wurde erkannt, daß die aufgetretenen Probleme mit der Volumenkompensation im Dämpfzylinder
zusammenhängen. Beim Ein- und Ausfahren der Kolbenstange wird durch deren Volumen das im Hydraulikölspeicher
befindliche Gesamtvolumen verändert, weil die einfahrende Kolbenstange Hydrauliköl verdrängt. Die Volumenänderung
wird üblicherweise durch eine in den Hydraulikölspeicher eingebrachte Luftblase kompensiert, die bei einfahrender
Kolbenstange und' Volumenzunahme entsprechend komprimiert und bei ausfahrender Kolbenstange wieder entlastet wird.
Im Brandfall dehnt sich die Luftblase stark aus, was zu einer Volumen- und Druckzunahme im Hydraulikölspeicher
führen kann und dadurch den Kolben mit der Kolbenstange ausfahren läßt.
Der erfindungsgemäße Dämpfer besitzt eine Entlastungseinrichtung, die im Brandfall oder bei einem
sonstigen Auftreten hoher Hitze den entstehenden übermäßigen Innendruck im Zylinder kompensiert oder
&iacgr;&ogr; abläßt. Sie verhindert dadurch ein unerwünschtes Ausfahren
der Kolbenstange im Brandfall. Die Entlastungseinrichtung kann durch Hitze aktiviert werden.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Belastungseinrichtung als Thermoverschluß, insbesondere
als Schmelzverschluß, ausgebildet. Sie spricht direkt auf Hitze an und öffnet im Brandfall einen Kanal, durch den
das Hydrauliköl und/oder die Luftblase abgelassen werden können. Der Thermo- oder Schmelzverschluß kann dazu
unterschiedlich ausgebildet und angeordnet sein. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen
angegeben.
• *
.4.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt. Sie zeigt einen hydraulischen
Dämpfzylinder im Längsschnitt.
Der gezeigte Dämpfer (1) besitzt einen hohlen Zylinder
(2), der stirnseitig durch einen Deckel (10) verschlossen werden kann. Der Zylinderinnenraum ist mit einem
Hydrauliköl gefüllt und bildet einen Hydraulikölspeicher (6). Im Hydraulikölspeicher (6) befindet sich ein Kolben
&iacgr;&ogr; (3) , der mit einer nach außen führenden Kolbenstange (4)
verbunden ist. Die Kolbenstange (4) ist am Deckel (10) in einer Führung (12) längsbeweglich gelagert. Dichtungen
(11) am Deckel (10) schließen den Hydraulikölspeicher (6) gegen die Kolbenstange (4) und die Führung (12) ab.
Am Kolben (3) befinden sich eine Dämpfungsdrossel (5) und
ein Rückschlagventil (8). An der Kolbenrückseite stützt sich eine Rückstellfeder (7) gegen den Zylinderboden ab.
Im Hydraulikölspeicher befindet sich vorzugsweise auf der Kolbenstangenseite eine Luftblase (9). Sie ist der
Einfachheit als zusammenhängende Luftblase dargestellt. Im normalen Betrieb bei Kolbenbetätigung zerfällt sie in
viele kleine Luftblasen.
Bei Betätigung der Kolbenstange (4) fährt der Kolben (3) im Hydraulikölspeicher (6) hin und her, wobei das
Hydrauliköl beim Einfahren der Kolbenstange (4) durch die Dämpfungsdrossel (5) und beim Ausfahren zusätzlich über
das Rückschlagventil (8) strömt. Die Luftblase (9) kompensiert die Volumenänderungen im abgeschlossenen
Zylinderinnenraum bzw. Hydraulikspeicher, die durch das
eingebrachte Volumen der Kolbenstange entstehen.
Der Dämpfer (1) ist besonders für Brandschutzanlagen geeignet und konzipiert. Er besitzt eine
Entlastungseinrichtung (13), die den insbesondere bei Hitze entstehenden übermäßigen Innendruck im Zylinder (2)
kompensiert oder abläßt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Entlastung (13) als Thermoverschluß {14) und
speziell als Schmelzverschluß (14) ausgebildet, der auf Hitze anspricht.
Der Schmelzverschluß (14) besteht aus einem Kanal (15), der beispielsweise im Deckel (10) angeordnet ist. Der
Kanal (15) mündet auf der einen Seite neben der Dichtung (11) im Hydraulikölspeicher (6) und führt über Eck zur
Außenseite des Deckels (10). Hier befindet sich ein Stopfen (16), der unter Hitzeeinwirkung schmilzt und den
Kanal (15) öffnet. Der Stopfen (16) besteht aus einem Schmelzmaterial, das bei bestimmten wählbaren Temperaturen
erweicht und schmilzt. Der Stopfen (16) kann beispielsweise aus einem synthetischem Wachs bestehen und
bei Temperaturen ab ca. 100 0C schmelzen.
Es empfiehlt sich, den Kanal (15) radial am Deckelumfang
münden zu lassen und dort von außen den Stopfen (16) einzusetzen. Diese Stelle ist für Montage-, Wartungs- und
Inspektionszwecke gut zugänglich. Gegebenenfalls läßt sich auch ein kleiner Auffangbehälter für das im Brandfall
austretende Öl anbringen. Es empfiehlt sich zudem, nicht oder nur schwer entflammbares Hydrauliköl zu verwenden.
Der Schmelzverschluß (14) kann auch am Zylinder (2) angebracht sein. In der Zeichnung ist diese Anordnung
gestrichelt dargestellt. Der Kanal führt radial durch den Zylindermantel. Der SchmelzVerschluß (14) befindet sich
auch hier an der dem Deckel (10) zugewandten Kolbenseite. Er kann so angebracht sein bzw. der Dämpfer (1) kann so
montiert sein, daß sich die Luftblase (9) in etwa im Bereich des Schmelzverschlusses (14) befindet. Alternativ
kann der Schmelzverschluß (14) auch auf der gegenüberliegenden Seite im Bereich der Rückstellfeder (7)
angeordnet sein.
15· IiV; &kgr;
Abwandlungen der Entlastungseinrichtung (13) sind in verschiedener Weise möglich.
So kann der Thermoverschluß statt eines schmelzenden Stopfens (16) auch ein Verschlußelement aufweisen, das
unter Hitzeeinwirkung seine Form, seine Federcharakteristik oder andere physikalische
Eigenschaften ändert (nicht dargestellt). Dies könnte z.B. ein Thermoventil mit einem Bimetall oder dgl. sein. Das
Bimetall drückt im normalen Betriebsfall einen Stöpsel oder dgl. unter Federkraft auf einen Kanal oder Auslaß
ähnlich wie in der beschriebenen Ausführungsform und gibt
ihn bei Hitze durch Erlahmung der Federkraft frei, wodurch der Kanal geöffnet wird. Möglich sind auch
Schrumpfverschlüsse mit Stopfen aus Bimetall oder anderen geeigneten Materialien, die in einem Kanal oder Auslaß
sitzen und eine derartige Form und Ausbildung haben, daß sie sich unter Hitze verkleinern und das Hydrauliköl oder
die Luft aus der Blase (9) entweichen lassen.
Weitere Abwandlungen sind auch hinsichtlich der Ausgestaltung des Dämpfers (1) möglich. Die Zeichnung gibt
hierfür nur ein einfaches Ausführungsbeispiel an. So kann die Kolbenanordnung mit Kolbenstange (4) und Kolben (3)
anders als gezeigt ausgebildet sein. Gleiches gilt für die Form und Ausbildung des Deckels (10), der Rückstellfeder
(7) und der anderen Komponenten. Zudem kann der Dämpfer (1) eine Blockiereinrichtung aufweisen, die mit einem
externen Auslöser verbunden ist und die Dämpfungsdrossel
(5) sperrt. Eine solche Anordnung kann z. B. verhindern, daß eine Person vom zulaufenden Tor eingequetscht wird.
Durch eine Schaltleiste am Tor wird bei Personenberührung die Blockiereinrichtung betätigt und die Einfahrbewegung
der Kolbenstange (4) gestoppt.
Der gezeigte hydraulische Dämpfer (1) kann an Brandschutzanlagen in verschiedener Weise eingesetzt
werden. In der bereits vorerwähnten Ausführung sitzt er als Endlagendämpfer an einem Feuerschutztor oder an der
Wand im Bereich der Toröffnung. Bei den Brandschutzeinrichtungen kann es sich außer um Schiebetore
auch um Schwenktüren, Fallklappen oder dergleichen andere bewegliche Bauteile handeln.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 | Dämpfer |
2 | Zylinder |
3 | Kolben |
4 | Kolbenstange |
5 | Dämpfungsdrossel |
6 | Hydraulikölspeicher |
7 | Rückstellfeder |
8 | Rückschlagventil |
9 | Luftblase |
10 | Deckel |
11 | Dichtung |
12 | Führung |
13 | Entlastungseinrichtung |
14 | SchmelzVerschluß |
15 | Kanal |
16 | Stopfen |
Claims (6)
1.) Hydraulischer Dämpfer für Brandschutzanlagen mit
einem Zylinder, einer Kolbenanordnung mit Dämpfungsdrossel und einem Hydraulikölspeicher,
wobei der Dämpfer eine Entlastungseinrichtung aufweist, die bei Hitze übermäßigen Innendruck im
Zylinder kompensiert oder abläßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungseinrichtung (13) als ThermoverSchluß (14)
ausgebildet ist, der durch Hitze aktivierbar ist und einen aus dem Hydraulikölspeicher (6) im Zylinder
(2) nach außen führenden Kanal (15) öffnet.
2.) Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoverschluß
(14) als Schrumpf- oder Schmelzverschluß ausgebildet ist.
3.) Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzverschluß (14) im Kanal (15) einen Stopfen (16) aus schmelzbarem Material aufweist.
4.) Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal
(15) im Deckel (10) des Zylinders (2) angeordnet ist.
5.) Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfer (1) als Einrohrzylinder mit einem innenseitig geführten Kolben (3) mit
Dämpfungsdrossel (5) und einer Kolbenstange (4) ausgebildet ist, wobei im Hydraulikölspeicher (6)
eine Luftblase (9) angeordnet ist.
• ·
• · I
6.) Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfer (1) eine auf den Kolben (3) einwirkende
Rückstellfeder (7) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29510422U DE29510422U1 (de) | 1995-07-04 | 1995-07-04 | Hydraulischer Dämpfer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29510422U DE29510422U1 (de) | 1995-07-04 | 1995-07-04 | Hydraulischer Dämpfer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29510422U1 true DE29510422U1 (de) | 1996-11-14 |
Family
ID=8009819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29510422U Expired - Lifetime DE29510422U1 (de) | 1995-07-04 | 1995-07-04 | Hydraulischer Dämpfer |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R163 | Identified publications notified | ||
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19970102 |
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R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19980625 |
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
Effective date: 20010727 |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20030715 |
|
R071 | Expiry of right |