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29.10.1979 Rs/Hm
ROBERT BOSCH GMBH, 7000 STUTTGART 1
Steueranordnung für eine Wischanlage für Kraftfahrzeugscheiben
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer Steueranordnung nach der Gattung des Hauptanspruches. Diese ist bekanntermaßen so
aufgebaut, daß dem Getriebe des Antriebsmotors elektromechanische Steuerscheiben zugeordnet sind, welche die
verschiedenen Betriebsweisen des Antriebsmotors steuern. Derartige Anordnungen sind einerseits hinsichtlich der Zahl
der möglichen Steuerfunktionen und andererseits hinsichtlich der Verschiedenartigkeit der Steuerungsmöglichkeiten
an relativ enge Grenzen gebunden. Außerdem sind mechanische Steuerungen einem beachtlichen Verschleiß unterworfen,
was zu Störungen und Ausfällen führen kann. Die Ausführung der zweiten Geschwindigkeitsstufe des Antriebsmotors erfolgt
durch eine dritte Bürste.
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Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Steueranordnung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruches hat demgegenüber den Vorteil, daß keine mechanisch bewegten Bauteile mehr erforderlich
sind, weshalb die Anordnung wartungsfrei ist und Störungen weitgehend ausgeschlossen sind. Durch den
Impulsbetrieb des Motors entfällt weiterhin die dritte Bürste zur Drehzahlumschaltung. Der Motor kann durch Aufschaltung
eines stromproportionalen Korrektursignales ferner in allen Drehzahlstufen das gleiche Anzugsmoment erreichen.
Die zur Steuerung ohnehin erforderlichen Leistungshalbleiter können außerdem als Motorschalter benutzt werden.
Hierdurch läßt sich eine getrennte Bremsleitung einsparen und es sind nur dünne Zuleitungen zwischen Schalter und
Wischermotor erforderlich, Vielehe lediglich für Steuerströme ausgelegt sein müssen. Ferner ergeben sich einfachere
Schalterkontakte.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Hauptanspruch angegebenen Steueranordnung möglich. So ist es beispielsweise für den Kraftfahrzeugführer angenehm,
daß durch die Wahl einer Taktfrequenz des Generators ausserhalb des Hörbereiches Geräuschanregungen im Motor
vermieden werden und somit auch vom Fahrer wahrnehmbare, vermeidbare Störgeräusche entfallen.
Bei der vorgeschlagenen Steueranordnung ist es ohne nennenswertem Mehraufwand mit besonders einfachen Mitteln möglich,
zusätzlich einen Intervall-Wischbetrieb vorzusehen. Der Intervallgeber kann leicht in die Schaltung integriert
werden; außerdem kann ein Steuerausgang für gezieltes Spülen der Scheibe vorgesehen werden. ..
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Ferner ist eine kontaktlose Endlagenschaltung einsetzbar, wodurch eine weitere Vereinfachung der bisher üblichen
Steuerung möglich wird. Mechanische Schleifkontakte entfallen
vollständig, da das Signal für die Parkstellung der Wischanlage gemäß der vorgeschlagenen Anordnung von
einem beweglichen Permanentmagneten und einer feststehenden Aufnehmerspule oder einem elektronischen Sensor erzeugt
wird, beispielsweise einem Hall-IC.
Weiterhin ist es in sehr vorteilhafter Weise möglich, eine
Blockierschutzvorrichtung für den Wischermotor vorzusehen, welche beim Überschreiten eines vorgegebenen Motorstromes
die Endstufe zunächst abschaltet ohne die Bremsschaltung zu aktivieren und anschließend mittels eines Taktgebers
in regelmäßigen Zeitabständen durch erneutes kurzzeitiges Einschalten der Endstufe das Portbestehen der Blockierung
überprüft. Hierdurch erreicht man eine Stromersparnis im Blockierfall. Außerdem ist eine Größen- und Gewichtsersparnis
des Motors möglich durch günstigere Auslegung desselben, da für den Blockierfall eine verringerte thermische
Belastung angenommen werden kann. Der Motor erhält außerdem ein besseres Losreißverhalten im Blockierfall
durch die Impulsschaltung sowie ein höheres Losreißmoment :.m Blockierbetrieb, da die auftretende Erwärmung geringer
und somit die Verluste im Motor niedriger sind.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Die Figur zeigt ein Blockschaltbild, wobei die Einzelbausteine aus an sich bekannten
Schaltgruppen bestehen und vom Fachmann in verschiedener Weise ohne Schwierigkeiten realisierbar sind.
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Beschreibung des Ausführungsbeispieles
In der Figur sind zwischen einer Spannungsquelle UR
und Massepotential drei Widerstände 10, 11 und 12 eingeschaltet, zwischen denen jeweils Abgriffe zu einem
Schalter 13 herausgeführt sind. Der Schalter besitzt
die Stellungen "0", "J", "I" und "II". Hierbei bezeichnet "0" die Ausstellung, "J" den Intervall-Wischbetrieb,
"I" eine erste, niedrigere Drehzahlstufe und "II" eine
zweite, höhere Drehzahlstufe des Motors.
Der Schalter 13 ist über eine Leitung 14 mit einer Leitungslogik
15 verbunden, welche Komparatoren zur Ermittlung der Schaltstufe analog zur abgegriffenen Spannung
sowie eine Auswahllogik für eine entsprechende Leitung besitzt. Die Leitungslogik kann beispielsweise von einem
Pegeldetektor mit der Typenbezeichnung TL489 gebildet
werden, wie er in handelsüblicher Bauweise erhältlich ist. Ein derartiger Pegeldetektor besitzt Komparatoren und
ein Referenzspannungsnetz, wobei ein erster Ausgang geschaltet wird, wenn die Eingangsspannung eine gewisse
Schwelle überschreitet und die weiteren Ausgänge beim Überschreiten weiterer Spannungsintervalle geschaltet
werden.
Ausgangsseitig sind an die Leitungslogik 15 vier Leitungen angeschlossen, welche entsprechend den Stellungen des
Schalters 13 mit J, I, II und 0 bezeichnet sind. Die
Leitung 0 führt zu einer Bremslogik 18, welche ihrerseits eine Bremsschaltung 19 ansteuert, durch die ein Wischermotor
20 kurzschließbar ist. Der Wischermotor 20 und die
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zugeordnete Bremsschaltung 19 liegen ebenfalls an der Versorgungsspannung UR. Mit dem Wischermotor 20 ist mechanisch
eine Steuerscheibe 21 gekoppelt, mit der ein Permanentmagnet 22 umläuft, welcher seinerseits in einer Aufnehmerspule
23 ein Signal erzeugt und mit diesem Signal die Stellung des Motors in der sogenannten Parkstellung der
Scheibenwischer anzeigt. Das von der Aufnehmerspule 23 aufgenommene Signal wird der Bremslogik 18 zugeführt.
Die Leitung II führt direkt von der Leitungslogik 15 zu einer Endstufe 24, während die Leitung I von der Leitungslogik 15 zunächst zu einem ersten Tor 25 führt, an dessen
Eingang ein Taktgenerator 26 liegt und dessen Ausgang mit der Endstufe 24 verbunden ist. Die Leitung J führt
von der Leitungslogik 15 zu einem zweiten Tor 27, welches eingangsseitig weiterhin über einen Frequenzteiler 28 mit
dem Taktgenerator 26 und ausgangsseitig einerseits mit dem ersten Tor 25 und andererseits mit der Bremslogik 18
verbunden ist. Außerdem ist noch eine Stromkontrollschaltung 29 vorgesehen, welche Teil einer Blockierschutzvorrichtung
ist. Diese Stromkontrollschaltung 29 ist eingangsseitig einerseits über den Frequenzteiler 28 an den
Taktgenerator 26 und andererseits an einen Strommesser 30 angeschlossen, welcher im Versorgungsstromkreis des
Wischermotors 20 liegt. Der Ausgang der Stromkontrollschaltung 29 ist mit der Endstufe 24 verbunden.
Die erfindungsgemäße Steueranordnung arbeitet folgendermaßen:
Durch das Anlegen der Versorgungsspannung U„ an die Widerstandsanordnung
10, 11, 12 wird je nach Stellung des Schalters 13 über die Leitung 14 eine definierte Spannung
an die Leitungslogik 15 angelegt. Die Widerstände 10, 11, 12 können beispielsweise gleich groß sein und ergeben . .
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somit vier verschiedene Potentiale, wobei ein Potential von 0 Volt der "Aus"-Stellung entspricht, ein Potential
von 0,33 Ug der Intervallschaltung (J), ein Potential von
0,67 UR der Stufe "I" und das volle Versorgungspotential
Un der Schaltstufe "II". Diese verschiedenen Potentiale
sind über eine einzige Leitung 14 auf die Leitungslogik
15 übertragbar, wo wiederum mittels dreier Komperatoren
16 und nachgeschalteter Auswahllogik 17 eine Umsetzung
auf diskrete Signale für Intervallbetrieb, Stufe I, Stufe II und Bremsen erfolgt. Eine derartige Eingangsschaltung mit
Übertragung der verschiedenen Potentiale über nur eine einzige Leitung auf die genannte Leitungslogik wäre auch
unabhängig von den restlichen Merkmalen der erfindungsgemäßen Steueranordnung anwendbar in Verbindung mit einer
elektromechanischen Steuerung des Wischermotors.
Der Wischermotor 20 ist für die höhere Drehzahlstufe II
ausgelegt. Die reduzierte Drehzahl gemäß Stufe I wird durch eine Impulsschaltung mit definiertem Tastverhältnis
erzeugt. Dazu dient ein Taktgenerator 26, dessen Taktfrequenz vorzugweise außerhalb des Hörbereiches liegt zur
Vermeidung von Geräuschanregungen im Motor. Das Ausgangssignal des Taktgenerators 26 wird beim Anwählen der Stufe I
oder des Intervallbetriebes j von dem ersten Tor 25 durchgeschaltet
auf die Endstufe 24 und den Wischermotor 20. Die Impulsschaltung für Intervallbetrieb wird im gezeichneten
Ausführungsbeispiel von dem vorhandenen Taktgenerator 26 über einen Frequenzteiler 28 abgeleitet, welcher
eine Logik zur Auswahl eines geeigneten Tastverhältnisses besitzt. Stattdessen könnte für den Intervallbetrieb jedoch
auch ein selbständiger, in der Zeichnung nicht dargestellter Taktgenerator benutzt werden. Das entsprechende Signal
wird beim Anwählen der Intervall-Wischschaltung J über das zweite Tor 27 zum ersten Tor 25 und von diesem zur
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Endstufe 2k durchgeschaltet. Gleichzeitig wird im Intervallbetrieb
vom zweiten Tor 27 aus die Bremslogik 18 betätigt. Zum Einschalten des Wischermotors in seiner höchsten
Drehzahlstufe II wird die auch in der Stufe I und im
Intervallbetrieb benötigte Endstufe 2k direkt zum Wischermotor 20 durchgeschaltet.
Beim Intervallbetrieb und beim Ausschlten des Wischermotors kommt eine Endlagenschaltvorrichtung zur Wirkung, welche
zusätzlich eine Bremslogik 18 und eine Bremsschaltung 19 erfordert. Das Abschaltsignal wird in der Bremslogik 18
aufbereitet. Hierzu werden die Informationen aus Ansteuersignal
aus der Leitungslogik 15, aus der momentanen Wischarmposition über die Aufnehmerspule 23 und gegebenenfalls
aus der IntervallschaltungJ so bewertet, daß bei jedem Abschaltbefehl unabhängig von dessen Ursprung der
Wischermotor 20 zunächst eingeschaltet bleibt, bis die Parkstellung erreicht ist. In diesem Augenblick wird der
Wischermotor abgeschaltet und die Bremsschaltung 19 aktiviert, welche den Wischermotor 20 kurzschließt.
Zur erfindungsgemäßen Steueranordnung gehört weiterhin
eine Blockierschutzvorrichtung für den Wischermotor, welche beim überschreiten eines vorgegebenen Motorstromes die
Endstufe 2k zunächst abschaltet ohne die Bremsschaltung 19 zu aktivieren. Hierzu wird mittels des Strommessers
30 der vom Wischermotor 20 aufgenommene Strom gemessen und beim Anstieg des Motorstromes über einen vorgegebenen
Wert von der Stromkontrollschaltung 29 die Endstufe 2k abgeschaltet. Anschließend wird mittels eines Taktgebers,
wozu im vorliegenden Fall der Taktgenerator 26 und der Frequenzteiler 28 benutzt werden, nach regelmäßigen, vorbestimmten
Zeitabständen durch kurzzeitiges Einschalten der Endstufe 2k geprüft, ob die Blockierung des Motors 20 noch
besteht. Ist der Motor 20 noch blockiert, so wird vom
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Stromsignal über den Strommesser 30 sofort wieder abgeschaltet. Ist die Blockierung dagegen aufgehoben, so
läuft der Wischermotor 20 wieder seinem ursprünglichen Steuerbefehl entsprechend weiter. Eine eingebaute, in der
Prinzipschaltung nicht gezeigte Verzögerungsschaltung sorgt dafür, daß der Anlaufstrom des Wischermotors 20 nicht als
Blockierstrom identifiziert werden kann.
Neben der Kombination der verschiedenen Elemente der erfindungsgemäßen
Steueranordnung ist es auch möglich, nur einzelne oder einige der Funktionen elektronisch darzustellen
und diese mit elektromechanisch erzeugten Funktionen zu kombinieren, wie sie in bekannter Weise benutzt werden.
So könnte beispielsweise eine elektromechanische Endlagenschaltung:
mit einer elektronischen Steuerung der übrigen Funktionen kombiniert werden.
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