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Patentanspniche: 1. Verfahren zur Herstellung rohrförmiger Glaskolben
mit Pumprohr, insbesondere zur Fertigung rohrförmiger Glühlampen, bei dem ein Glasrohrstück
horizontal gehalten. um die Rohrachse in Rotation versetzt, ein Rohrabschnitt erhitzt,
dieser nach Erreichen der Erweichungstemperatur zum Bilden des Pumprohres ausgezogen
und abschlie-Bend das Glasrohrstück in zwei Glaskolben mit Pumprohr geteilt wird,
dadurch gekennz e i c h n e t, daß der zum Pumprohr gewünschter Form auszuziehende
Rohrabschnitt (4) des Glasrohrstückes (1), d. h. die zum Pumprohrbilden benötigte
Glasmenge des Glasrohrstückes (1) gewonnen wird durch Erhitzen des Glasrohrstückes
(1) auf Verformtemperatur in Bereichen (3), die im Abstand (a)voneinander symmetrisch
zur Rohrmitte (2) liegen, und anschließendes Einschnüren des Glasrohrstückes (1)
in diesen Bereichen (3) durch ein in Richtung senkrecht zur Rohrachse (A) auf das
Glasrohrstück (1) einwirkendes mechanisches Mittel.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einschnüren
des Glasrohrstückes (1) in den Bereichen (3) eine formende Doppelrolle (7) verwendet
wird.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung rohrförmiger
Glaskolben mit Pumprohr, insbesondere zur Fertigung rohrförmiger Glühlampen.
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Bei der Herstellung derartiger Glaskolben wird üblicherweise an ein
den späteren Lampenkolben bildendes erstes Glasrohrstück als Pumprohr ein zweites,
dünneres Glasrohrstück angeschmolzen. Diese Verfahrensweise ist aufwendig und teuer.
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Einfacher und billiger ist, die Glaskolben mit sich daran anschließendem
Pumprohr aus einem einzigen Glasrohrstück zu bilden. Praktisch restlose Verwertung
des Glasrohrstückes bietet ein Verfahren, das die FR-PS 22 93 059 beschreibt. Ein
Glasrohrstück wird horizontal gehalten, um die Rohrachse in Rotation versetzt, mittig
auf Erweichungstemperatur erhitzt, anschließend ausgezogen und in zwei rohrförmige
Glaskolben mit Pumprohr halbiert.
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Das bekannte Verfahren ist anwendbar, solange der Innendurchmesser
der zu verarbeitenden Glasrohrstükke 10 mm nicht übersteigt, andernfalls kann das
beim Ausziehen sich bildende Pumprohr aus der Rohrachse auswandern, d. h. es beginnt
durchzuhängen und das fertige Pumprohr weist Unterschiede in der Wanddicke bzw.
im Durchmesser auf, die Schwierigkeiten beim späteren Abschmelzen des Pumprohres
verursachen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung rohrförmiger Glaskolben mit Pumprohr, insbesondere zur Fertigung rohrförmiger
Glühlampen zu schaffen, bei dem ein Glasrohrstück horizontal gehalten, um die Rohrachse
in Rotation versetzt, ein Rohrabschnitt erhitzt, dieser nach Erreichen der Erweichungstemperatur
zum Bilden des Pumprohres ausgezogen und abschließend das Glasrohrstück in zwei
Glaskolben mit Pumprohr geteilt wird, das in seiner Anwendung nicht auf Glasrohrstücke
bis 10 mm Innendurchmesser beschränkt ist, sondern
auch auf Glasrohrstücke anwendbar
ist, deren Innendurchmesser 10 mm übersteigt.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die zum Pumprohrbilden benötigte
Glasmange bzw. der zum Pumprohr gewünschter Form auszuziehende Rohrabschnitt des
Glasrohrstückes vor dem Erhitzen auf Erweichungstemperatur und Ausziehen zum Pumprohr
durch Erhitzen des Glasrohrstückes auf Verformtemperatur in Bereichen, die beiderseits
der Rohrmitte von dieser in Abstand liegen, und anschließendes Einschnüren des Glasrohrstückes
in diesen Bereichen durch ein in Richtung senkrecht zur Rohrachse auf das Glasrohrstück
einwirkendes mechanisches Mittel festgelegt wird.
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Einzelheiten können nachfolgender Beschreibung mit Zeichnungen entnommen
werden. Von den Figuren zeigt F i g. 1 das Erhitzen des Glasrohrstückes in den genannten
Bereichen, F i g. 2 das Glasrohrstück nach dem Einschnüren, F i g. 3 das Erhitzen
der mit dem Einschnüren festgelegten Glasmenge bzw. des ihr entsprechenden Rohrabschnitts,
F i g. 4 das ausgezogene, zu teilende Glasrohrstück, F i g. 5 das in zwei Glaskolben
mit Pumprohr geteilte Glasrohrstück.
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Mit 1 ist in den Fig. 1 bis 4 das zu bearbeitende Glasrohrstück bezeichnet.
Es ist horizontal liegend von um die Rohrachse drehenden Spindeln (nicht dargestellt)
aufgenommen. Das rotierende Glasrohrstück wird in Bereichen 3, die mittels gestrichelter
Linien in der F i g. 1 angedeutet sind, und die im Abstand a voneinander symmetrisch
zur Mitte 2 des Glasrohrstükkes 1 liegen, mittels Brennern 6 mit relativ spitzer
Flamme auf Verformtemperatur erhitzt und nach Erreichen der Plastizität in den Bereichen
3 mittels eines in Richtung senkrecht zur Rohrachse A auf das Glasrohrstück 1 einwirkenden
mechanischen Mittels, vorzugsweise eine formende Doppelrolle 7 durch Einrollen eingeschnürt,
womit die zum Pumprohr auszuziehende Glasmenge festliegt Der entstandene und ihr
entsprechende zur Rohrachse A etwa symmetrisch gestaltete Glasrohrabschnitt 4 wird
auf Erweichungstemperatur erhitzt (Brenner 8) und zum Pumprohr 5 ausgezogen, indem
die das Glasrohrstück 1 haltenden Spindeln in Rohracnsenrichtung voneinander wegbewegt
werden. Das ausgezogene Glasrohrstück 1 wird in fertige Glaskolben 9 mit Pumprohr
5' gewünschter Form geteilt und dessen Trennstelle verrundet (Fig. 5 Als Trennwerkzeug
kann ein Diamantschneider 10 dienen.
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Der Abstand a, in dem die Bereiche 3 voneinander liegen, richtet
sich nach dem Innendurchmesser und der Wandstärke der zu bearbeitenden Glasrohrstücke
1, die beispielsweise aus Hartglas, Quarzglas usw. sein können sowic nach der gewünschten
Pumprohrlänge und ist im Einzelfall experimentell zu ermitteln.
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Beträgt die Wandstärke des zu bearbeitenden Glasrohrstückes 1 beispielsweise
1,4 mm, der Innendurchmesser etwa 12,5 mm und die Länge des fertigen Pumprohres
5' etwa 50 mm, so beläuft sich der Abstand a auf etwa 13,5 mm. Beträgt dagegen der
Innendurchmesser eines im übrigen unveränderten Glasrohres beispielsweise 15 mm,
ist der Abstand a etwa 11,5 mm.