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Blindstichnähmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Blindstichnähmaschine der im Oberbegriff
des Hauptanspruchs angegebenen Gattung.
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Derartige Blindstichnähmaschinen sind bekannt (DE-PS 25 11 568). Dabei
ist der Nähgutabtaster über ein Gestänge mit dem Stoffbeuger verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blindstichnähmaschine
der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Gattung zu schaffen, bei welcher
insbesondere das Zusammenwirken von Nähgutabtaster und Stoffbeuger vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausge staltungen der erfindungsgemäßen
Blindstichnähmaschine sind in den restlichen Ansprüchen gekennzeichnet.
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Nachstehend sind drei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Blindstichnähmaschine
anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben. Darin zeigen, jeweils schematisch:
Fig.
1 die teilweise aufgebrochene Vorderansicht der ersten Ausführungsform; Fig. 2 bis
5 in größerem Maßstab den Stoffbeuger und den Nähgutabtaster der Ausführungsform
nach Fig. 1, und zwar einen Längsschnitt ohne die Verbindung mit der Stoffbeugerwelle
bzw. eine noch weiter vergrößerte Seitenansicht der Schraubspindel bzw. die Ansicht
der Stoffbeugerhülse in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 2 und deren Verbindung mit
der Stoffbeugerwelle bzw. die Ansicht dieser Verbindung in Richtung des Pfeiles
V in Fig. 4; Fig. 6 und 7 jeweils den Längsschnitt entsprechend Fig. 2 der zweiten
Ausführungsform, wobei die Verbindung mit der Stoffbeugerwelle wiedergegeben ist,
bzw. die Ansicht in Richtung des Pfeiles VII in Figur 6; und Fig. 8 und 9 jeweils
die Fig. 6 bzw. 7 entsprechende Ansicht der dritten Ausführungsform.
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Die Blindstichnähmaschine gemäß Fig. 1 weist einen hohlen Sokkel 1,
einen hohlen senkrechten Ständer 2, einen sich von dem dem Sockel 1 abgewandten
Ende des Ständers 2 seitlich weg und waagerecht über den Sockel 1 hinweg erstreckenden
hohlen Oberarm 3 mit Kopf 4 am freien Ende und einen zum Oberarm 3 parallelen, unterhalb
desselben angeordneten, hohlen Stofftragarm 5 auf. Der Kopf 4 trägt einen um eine
Achse 6 verschwenkbaren Nadelhebel 7 mit bogenförmiger Nadel 8 sowie eine Stichplatte
9.
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An dem benachbarten freien Ende des Stofftragarmes 5 sind eine Stoffanpreßplatte
10 und ein Stoffbeuger 11 vorgesehen.
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Der Nadelhebel 7 wird mittels einer Hauptwelle 12 angetrieben, an
deren in Fig. 1 rechtem, äußerem Ende ein Handrad 13 und eine Riemenscheibe 14 befestigt
sind. Auch die Auf- und Abbewegung des Stoffbeugers 11 wird von der Hauptwelle 12
abgeleitet, welche mit einem Exzenter 15 über eine Pleuelstange 16 eine rohrförmige
Stoffbeugerwelle 17 hin- und herschwenkt. Die Pleuelstange 16 ist an dem dem Exzenter
15 abgewandten Ende an einem Schwenkhebel 18 angelenkt, welcher auf dem in Fig.
1 rechten Ende der Stoffbeugerwelle 17 befestigt ist. Zum Lüften des Stoffbeugers
11, wie beispielsweise für das Einführen von neuem Nähgut erforderlich, dient eine
in der äußeren Stoffbeugerwelle 17 angeordnete Lüfterwelle 19, an deren in Fig.
1 rechtem Ende ein Schwenkhebel 20 befestigt ist, an welchem eine Lüfterstange 21
angreift.
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Zur selbsttätigen Einstellung der relativen Lage des Stoffbeugers
11 zur Bahn der Nadel 8 in Abhängigkeit von der Jeweiligen Nähgutdicke dient ein
als Rolle 22 ausgebildeter Nähgutabtaster, welcher im Bereich der Nähstelle angeordnet
ist und den kürzesten Abstand des Stoffbeugers 11 zur Nadelbahn bestimmt. Die Rolle
22 ist an einer Stoffbeugerhülee 23 neben dem Stoffbeuger 11 drehbar gelagert, in
welcher der Stoffbeuger 11 axial verstellbar ist und welche mit dem Stoffbeuger
11 senkrecht zur Stichplatte 9 auf- und abbewegbar sowie auf die Stichplatte 9 zu
federbelastet ist, wie noch geschildert.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 ist die Stoffbeugerhülse
23 im Stofftragarm 5 axial verschieblich gelagert und mit einem seitlichen Antriebszapfen
24 versehen, an welchem ein Antriebshebel 25 angreift. Gemäß Fig. 4 ist der Antriebshebel
25 auf der Stoffbeugerwelle 17 begrenzt drehbar gelagert und am freien Ende mit
einem Längsschlitz 26 versehen, in welchem ein Gleitstein 27 untergebracht ist,
der auf dem Antriebszapfen 24
drehbar ist. Ein in den Antriebshebel
25 eingesetzter Mitnehmerstift 28 bildet einen Innenvorsprung 29 in der Lagerbohrung
30 des Antriebshebels 25, welcher in Ausnehmungen 31 und 32 der Stoffbeugerwelle
17 bzw. der Lüfterwelle 19 ragt. Gemäß Figur 5 ist auf der Stoffbeugerwelle 17 ein
Ring 33 mittels einer Madenschraube 34 festgeklemmt, an welchem eine auf der Stoffbeugerwelle
17 angeordnete Drehfeder 35 mit einem Ende angreift.
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Mit dem anderen Ende greift die Drehfeder 35 am Antriebshebel 25 an,
um ihn in Fig. 4 im Uhrzeigersinn bezüglich der Stoffbeugerwelle 17 zu belasten,
so daß also die Stoffbeugerhülse 23 in Richtung des Pfeiles 36 auf die Stichplatte
9 zu federbelastet ist.
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Gemäß Fig. 1 ist in die Blindstichnähmaschine kein Nähgut eingeführt.
Die den Nähgutabtaster bildende Rolle 22 liegt an der Stichplatte 9 bzw. einem Schieber
37 an, welcher an der Stichplatte 9 mittels eines Drehmagneten 38 zur Gewährleistung
eines Intervallbetriebes verstellbar ist. Der Stoffbeuger 11 tangiert die Nadelbahn
bzw. die bogenförmige Nadel 8. Er läuft davon weg, wenn die Stoffbeugerwelle 17
aus der Stellung gemäß Fig. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, da sie dann
den Antriebshebel 25 über dessen Innenvorsprung 29 mitnimmt, welcher seinerseits
die Stoffbeugerhülse 23 über den Gleitstein 27 und den Antriebszapfen 24 entgegen
der Richtung des Pfeiles 36 mitnimmt. Verschwenkt dann die Stoffbeugerwelle 17 in
entgegengesetzter Richtung, also in Fig. 4 im Uhrzeigersinn, dann nimmt sie auf
dieselbe Weise die Stoffbeugerhülse 23 in umgekehrter Richtung, nämlich in Richtung
des Pfeiles 36, mit, allerdings mit dem Unterschied, daß der Antriebshebel 25 nicht
über den Innenvorsprung 29 formschlüssig von der Stoffbeugerwelle 17 mitgeschleppt
wird, sondern vielmehr kraftschlüssig über die Drehfeder 35. Sobald die Rolle 22
an der Stichplatte 9 bzw. deren Schieber 37 oder bei eingelegtem Nähgut an dem
Nähgut
zur Anlage kommt, welches sich zwischen Stichplatte 9 und Stoffanpreßplatte 10 erstreckt,
hört die Aufwärtsbewegung der Stoffbeugerhülse 23 und somit auch des Stoffbeugers
11 in Richtung des Pfeiles 36 gemäß Fig. 4 auf, selbst wenn die entsprechende Schwenkbewegung
der Stoffbeugerwelle 17 noch nicht beendet ist. Die Stoffbeugerwelle 17 kann jedoch
wegen der sich in Umfangsrichtung erstreckenden Ausnehmung 31 und der nachgebenden
Drehfeder 35 bis zum Ende der Schwenkbewegung weiterlaufen, um dann umzukehren und
in der anderen Richtung zu verschwenken.
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Der an der Stoffbeugerhülse 23 angeordnete und von der Rolle 22 gebildete
Nähgutabtaster bestimmt also den kürzesten Abstand, bis zu welchem sich der Stoffbeuger
11 der Bahn der Nadel 8 nähern kann, und zwar in Abhängigkeit von der Jeweiligen
Nähgutdicke. Dabei ist die gegenseitige Stellung von Stoffbeuger 11 und Rolle 22
veränderbar, wozu der Stoffbeuger 11 in der Stoffbeugerhülse 23 axial verstellbar
ist.
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Der Stoffbeuger 11 ist in der Stoffbeugerhülse 23 längsverschieblich
geführt. Ein seitlicher Stift 39 im Stoffbeuger 11 ist in einem Längsschlitz der
Stoffbeugerhülse 23 aufgenommen, um gegenseitige Verdrehungen von Stoffbeuger 11
und Stoffbeugerhülse 23 zu verhindern. Weiterhin weist der Stoffbeuger 11 eine innere
Gewindebohrung 40 auf. In der Stoffbeugerhülse 23 ist eine Schraubspindel 41 drehbar
gelagert. Wie besonders deutlich aus Fig. 3 hervorgeht, weist die Schraubspindel
41 an einem Ende ein Gewinde 42 und am anderen Ende eine ausgesparte Abflachung
43 auf. Das Gewinde 42 erstreckt sich bis zu einem Bund 44. Gemäß Fig. 2 ist die
Schraubspindel 41 mit dem Gewinde 42 in die Gewindebohrung 40 des Stoffbeugers 11
eingeschraubt und stützt sie sich mit dem Bund 44 an der Stoffbeugerhülse 23 ab.
Mit dem anderen Ende 45 ragt die Schraubspindel 41 aus der
Stoffbeugerhülse
23. Auf das Ende 45 ist eine Gleithülse 46 gesteckt und mittels einer Madenschraube
471 festgeklemmt, welche mit der Abflachung 43 zusammenwirkt. Mit Hilfe des Bundes
44 und der fest mit der Schraubspindel 41 verbundenen Gleithülse 46 ist die Schraubspindel
41 in der Stoffbeugerhülse 23 axial fixiert.
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Die Gleithülse 46 wirkt mit einem Zahnriemenrad 47 zusammen, welches
auf einer am Boden des Stofftragarmes 5 befestigten Lagerhülse 48 drehbar gelagert
ist, gehalten von einem an der Lagerhülse 48 befestigten Arm 49. Das Zahnriemenrad
47 ist von einem Zahnriemen 50 umschlungen, welcher gemäß Fig. 1 weiterhin ein zweites
Zahnriemenrad 51 umschlingt. Letzteres ist durch eine Welle 52 mit einem Stellknopf
53 verbunden.
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Die Gleithülse 46 ist im Zahnriemenrad 47 und in der Lagerhülse 48
axial verschieblich aufgenommen und mit dem Zahnriemenrad 47 drehsicher verbunden,
nämlich mittels eines nach innen ragenden Mitnehmerstiftes 54 am Zahnriemenrad 47,
welcher in einer Längsnut 55 der Gleithülse 46 aufgenommen ist.
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Zur Verstellung des Stoffbeugers 11 in der Stoffbeugerhülse 23 wird
der Stellknopf 53 gemäß Fig. 1 verdreht, was über den Zahnriemen 50 eine entsprechende
Verdrehung des Zahnriemenrades 47 gemäß Fig. 2 zur Folge hat, damit auch der Gleithülse
46 und der Schraubspindel 41, so daß sich je nach Drehrichtung der Stoffbeuger 11
auf die Schraubspindel 41 aufschraubt oder von der Schraubspindel 41 abschraubt.
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Zum Lüften des Stoffbeugers 11 wird die Lüfterstange 21 gemäß Fig.
1 betätigt, so daß die Lüfterwelle 19 in Fig. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt,
um den Antriebshebel 25 über seinen Innenvorsprung 29 mitzunehmen, welcher seinerseits
über
den Gleitstein 27 und den Antriebszapfen 24 die Stoffbeugerhülse 23 mit Stoffbeuger
11 und Rolle 22 entgegen der Richtung des Pfeiles 36 bewegt.
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Die Ausführungsformen nach Fig. 6, 7 und 8, 9 unterscheiden sich im
wesentlichen nur dadurch von der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5, daß die Stoffbeugerwelle
17 nicht hin- und herschwenkt, sondern vielmehr umläuft. Sie ist über ein entsprechendes
Getriebe mit der Hauptwelle 12 gemäß Fig. 1 verbunden.
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Eine in derselben Richtung umlaufende Stoffbeugerwelle 17 ist gegenüber
einer hin- und herschwingenden Stoffbeugerwelle 17 insbesondere im Hinblick auf
die Erzielung der erforderlichen Genauigkeit auch bei einem Drehzahlwechsel der
Hauptwelle 12 vorteilhaft.
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Die umlaufende Stoffbeugerwelle 17 bewegt eine im Stofftragarm 5 axial
verschieblich gelagerte Antriebshülse 60 in den durch den Doppelpfeil 61 veranschaulichten
Richtungen auf und ab, und zwar mittels eines an der Stoffbeugerwelle 17 vorgesehenen
Exzenters 62 mit Zapfen 63, an welchem eine Verbindungslasche 64 angreift, die drehbar
auf einem seitlichen Antriebszapfen 65 an der Antriebshülse 60 sitzt. Die Stoffbeugerhülse
23 ist in der Antriebshülse 60 axial verschieblich gelagert und durch eine Druckfeder
66 mit dem Stoffbeuger 11 auf die Stichplatte 9 zu von der Antriebshülse 60 weg,
also in der Zeichnung nach oben, belastet. Bei jedem Aufwärtshub der Antriebshülse
60 hört die Aufwärtsbewegung der Stoffbeugerhülse 23 und somit auch des Stoffbeugers
11 dann auf, wenn die Rolle 22 an dem in die Blindstichnähmaschine eingelegten,
sich zwischen Stichplatte 9 und Stoffanpreßplatte 10 erstreckenden Nähgut zur Anlage
kommt. Die Antriebshülse 60 läuft dann jedoch bei nachgebender Druckfeder 66 bis
zum oberen Totpunkt weiter, um dort umzukehren und den anschließen-
den
Abwärtshub zu vollführen, so daß der Stoffbeuger 11 sich wieder von der Stichplatte
9 weg bewegt und von der Bahn der bogenförmigen Nadel 8 entfernt.
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Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 6 und 7 erfolgt die Axialverstellung
des Stoffbeugers 11 in der Stoffbeugerhülse 23 zur Einstellung der jeweils gewünschten
Position bezüglich der Rolle 22 nicht von fern über einen Riementrieb, sondern unmittelbar
von Hand mittels eines Rändelringes 67.
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Die Stoffbeugerhülse 23 weist in dem dem Stoffbeuger 11 abgewandten
Bereich einen verminderten Außendurchmesser auf und ragt auf der dem Stoffbeuger
11 abgewandten Seite aus der Antriebshülse 60 heraus. Sie ist am äußeren Ende 68
mit einem Ringanschlag 69 versehen, welcher von zwei auf das Ende 68 aufgeschraubten
Kontermuttern gebildet ist. Die Schraubspindel 41 trägt an dem äußeren, aus der
Stoffbeugerhülse 23 vorstehenden Ende 45 den Rändelring 67, welcher durch eine Madenschraube
70 festgeklemmt ist. Die Schraubspindel 41 ist mittels des Bundes 44 und des Rändelringes
67 in der Stoffbeugerhülse 23 axial fixiert. Wird sie mittels des Rändelringes 67
gedreht, dann schraubt sich der Stoffbeuger 11 je nach Drehrichtung entweder auf
die Schraubspindel 41 auf oder von ihr ab.
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Bei der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 8 und 9 ist die gegenseitige
Stellung von Stoffbeuger 11 und Rolle 22 auf dieselbe Weise von fern veränderlich
und einstellbar, wie bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5, nämlich
mittels Gleithülse 46, Zahnriemenrad 47 und Zahnriemen 50.
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Die Stoffbeugerhülse 23 ist nur etwa halb so lang wie die Antriebshülse
60. Die Schraubspindel 41 ist in der Stoffbeugerhülse 23 mittels des Bundes 44 und
eines Ringes 71 axial fixiert, der durch einen Stift 72 auf der Schraubspindel 41
befestigt
ist. Die Schraubspindel 41 ragt auf der dem Stoffbeuger 11 abgewandten Seite aus
der Antriebshülse 60 heraus und ist am äußeren Ende 45 mit einem Ringanschlag versehen,
welcher von der Gleithülse 46 gebildet wird. Auf einem äußeren Ringflansch 73 derselben
liegt eine um eine Achse 74 verschwenkbare Lüftergabel 75 auf, welche mittels der
Lüfterstange 21 gemäß Fig. 1 betätigbar ist.
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Die Stoffbeugerhülse 23 kann sich in der Antriebshülse 60 nicht verdrehen,
weil der die Rolle 22 tragende Arm der Stoffbeugerhülse 23 gemäß Fig. 6 und 8 in
einem Längsschlitz 76 der Antriebshülse 60 aufgenommen ist. Die Druckfeder 66 ist
in der Antriebshülse 60 zwischen deren Boden und einer Ringschulter 77 der Stoffbeugerhülse
23 (Fig. 6) bzw. dem Ring 71 (Fig. 8) angeordnet und umgibt den Abschnitt verminderten
Außendurchmessers der Stoffbeugerhülse 23 (Fig. 6) bzw. die Schraubspindel 41 (Fig.
8).
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