DE2935537A1 - Titanlegierung und deren verwendung als elektrodensubstratmaterial - Google Patents
Titanlegierung und deren verwendung als elektrodensubstratmaterialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine korrosionsbeständige Titanlegierung, die insbesondere als Elektrodensubstratmaterial
für Elektrolysezwecke verwendet werden kann.
In den letzten Jahren haben unlösliche Metallelektroden, die durch Beschichtung eines metallischen Substrates mit einem
Metall der Platingruppe wie zum Beispiel Platin oder Ruthenium oder deren Oxide hergestellt werden, eine große kommerzielle
Bedeutung als Elektroden für die Elektrolyse von wäßrigen Lösungen von Salzen wie beispielsweise Natriumchlorid
oder Meerwasser, wäßrigen Lösungen, die verschiedene Säuren wie beispielsweise Schwefelsäure, Salpetersäure, Chlorwasserstoffsäure
oder organische Säuren enthalten, und wäßrige Lösungen, die Alkalien enthalten, erlangt. Als metallisches
Substrat wurde reines Titan verwendet.
Wenn als Elektrodensubstratmaterial reines Titan verwendet wird, wird die Substratoberfläche manchmal oxidiert oder aufgelöst
während der Elektrolyse der verschiedenen, oben beschriebenen Materialien, insbesondere bei der Elektrolyse von
sauren wäßrigen Lösungen. Weiterhin korrodiert das Substrat manchmal durch die sauren Elektrolytlösungen oder die Lösungen
der Elektrolyseprodukte, welche durch Risse oder Poren in den Elektrodenüberzugsschichten eindringen. Dies beschleunigt
das Abschälen bzw. den Verschleiß des Elektrodenüberzugs land
verkürzt die Lebensdauer der Elektrode.
Andererseits sind korrosionsbeständige Legierungen mit Titan als Basis und anderen verschiedenen Metallen, beispielsweise
Legierungen von Titan und Metallen der Platingruppe (Japanische Patentveröffentlichung Nr. 6053/58) und eine Legierung
aus Titan und Niob (Japanische Patentveröffentlichung Nr. 15007/78) bekannt. Es ist weiterhin bekannt, binäre Legierungen
zu verwenden, die aus Titan und Zirkonium, einem Metall der Platingruppe, Niob oder Tantal, als Substrat für eine unlösliche
metallische Elektrode bestehen (Japanische Pa-
030015/0716 ORIGINAL INSPECTED
tentveröffentlichung Nr. 31510/72). Diese Legierungen und das
Substrat haben jedoch eine geringe Säurebeständigkeit und Bindungsfähigkeit an Elektrodenüberzüge und sind im Hinblick
auf die elektrochemische Beständigkeit nicht vollständig zufriedenstellend
.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, diese Nachteile zu überwinden.
Das heißt,es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung,, eise Legierung
für -ein elektrisch leitendes Elektrodensubstratmaterial
zur Verfügung zu stellen, welches eine überlegene Korrosionsbeständigkeit
und eine gute Bindungsfähigkeit an Elektrodenüberzüge hat und die Lebensdauer der Elektrode verlängert«
Diese Aufgabe wird-gelöst durch eine Legierung, die als Sub- stratmaterial
für Elektroden für. Elektrolysezwecke verwendet werden kann, und welche aus
(1) Titan und
(2) 0,05 bis 10 Gew„-%. (a) Tantal und (b) Niob und/oder Zirkonium
besteht, wobei das Tantal in einer Menge von 0,01 bis 9,99 Gew.-% anwesend ist, und wobei jede Gewichtsprozent=
angabe auf das Gewicht der Legierung bezogen ist.
Gemäß -einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird eine Legierung zur Verwendung als Elektrodensubstratmaterial für Elektrolysezwecke" zur Verfügung gestellt,, wobei diese
Legierung aus
(1) Titan
(2) 0,05 bis 10 Gew.-% (a). Tantal und (b) Niob und/oder zirkonium,
wobei Tantal in einer Menge von 0,01 bis 9,.99 Gew.-% anwesend ist, und ■ -
(3) 0,001 bis 1,5 Gew.-% mindestens eines Metalles der Platingruppe,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Platin, Iridium, Rhodium, Ruthenium, Palladium und Osmium besteht,
030 0 15/0716
hergestellt wird, wobei jede Gewichtsprozentangabe auf das Gewicht der Legierung bezogen ist.
Die Figur ist eine graphische Darstellung des Zusammenhanges
zwischen der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Legierung
(Abszisse) und der Brinellhärte (Ordinate), wobei im Falle (a) Tantal und Niob in der Legierung anwesend sindr und
wobei im Falle (b) Tantal und Zirkonium in der Legierung vorhanden sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können Elektrodensubstratlegierungen,
die eine überlegene Korrosionsbeständigkeit in verschiedenen Elektrolytlösungen haben, dadurch erhalten werden,
daß man 0,05 bis 10 Gew.-% (a) Tantal und (b) Niob und/oder Zirkonium zum Titan hinzufügt. Die Korrosionsbeständigkeit
der Elektrodensubstratlegierung kann dadurch weiter erhöht werden, daß man wenigstens 0,001 Gew.-% wenigstens
eines Metalles der Platingruppe, wie oben beschrieben, der Substratlegierung hinzufügt.
Die Gesamtmenge an Tantal und Niob, Zirkonium oder Mischungen
von Niob und Zirkonium, die dem Titan hinzugefügt werden müs-1
sen, um eine gute Korrosionsbeständigkeit zu erreichen, liegt bei mindestens 0,05 Gew.-%. Wie in der Figur dargestellt,
nimmt die Härte der Legierung zu und die Verarbeitbarkeit der Legierung wird erheblich vermindert, wenn die Gesamtmenge an
diesen Metallen 10 Gew.-% übersteigt. Deshalb beträgt die geeignete Menge an Tantal und Niob und/oder Zirkonium in der
Gesamtlegierung etwa 0,05 bis 10 Gew.-%. Die Zugabe von Niob und/oder Zirkonium in einer Menge innerhalb des oben angegebenen
Bereiches zu dem Titan und dem Tantal, in Abhängigkeit von dem Elektrodenüberzugsmaterial, kann eine Elektrodensubstratlegierung
erbringen, die ein erhöhtes Haftvermögen mit dem Elektrodenüberzugsmaterial aufweist. Die Menge an Tantal, das
zusammen mit Niob und/oder Zirkonium in der Legierung vorliegen kan 0,01 bis 9,99 Gew.-% betragen.
030015/0716
Das Metall der Platingruppe,, ausgewählt unter Platin,, Iridium,
Rhodium, Palladium und Osmium verursacht den oben angegebenen
Effekt, wenn dieses Metall der Platingruppe in einer Menge von wenigstens 0,001 Gew„~% anwesend ist. Da die
Verwendung großer Mengen an Metall der Platingruppe die Herstellungskosten vergrößert, liegt die bevorzugte obere Grenze
bei etwa 1,5 Gew.-% an Metall der Platingruppe.
Die Elektrodensubstratlegierung der vorliegenden Erfindung hat überlegene Eigenschaften, wenn sie als Anodenmaterial
verwendet wird, jedoch-ist die erfindungsgemäße Legierung nicht darauf beschränkt. Die erfindungsgemäße Legierung kann
auch als Kathodenmaterial oder zu anderen Zwecken verwendet werden, bei denen korrosionsbeständige Materialien benötigt
werden.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Elektrodensubstratlegierung
ist in keiner Weise durch Besonderheiten eingeschränkt. Es kann leicht durch Verwendung konventioneller
bekannter Verfahren hergestellt werden, beispielsweise unter Verwendung des Vakuum-Lichtbogenschmelzverfahrens, beschrieben
in "The Science, Technology and Applications of Titanium™, R.I. Jaffee und N.E. Promisel,-Hrsg. , Seiten 57. - 71, Pe-rgamon
Press. Geeignete Ausgangsmaterialien, die verwendet werden können,
schließen die oben beschriebenen Metalle bei einer Reinheit von beispielsweise von ASTM Grad 1 - ein.»
Geeignete Überzüge, die auf das erfindungsgemäße Elektrodensubstratmaterial
aufgebracht werden können, sind in keiner Weise beschränkt, und Beispiele derartiger Oberzüge sind etwa
in den US-PS"en 3 632 498 und 3 711 385 beschrieben«,
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vörliegeriden
Erfindung. Sie stellen jedoch keine Einschränkung der vorliegenden Erfindung dar.
Falls nicht-anders angegeben, sind sämtliche Teil= und Prozentangaben
Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
030-0 15/07 18 . " ■
Die Elektrodensubstratmaterialien aus Legierungen verschiedener
Zusammensetzungen, dargestellt in Tabelle 1, wurden jeweils unter Verwendung des Vakuum-Lichtbogenschrnelzverfahrens
gegossen. Jeder der erhaltenen scheibenförmigen Titanlegierungsgußblöcke
mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Dicke bzw. Stärke von 10 mm wurde bei 9000C in der Hitze geschmiedet,
im Vakuum (etwa 10 Torr) bei 7000C 2 Stunden lang ausgeglüht
und auf eine Größe von 3mmx50mmx50mm zugeschnitten. Auf diese Weise wurden plattenförmige Elektrodensubstratlegierungen
erhalten. Diese Elektrodensubstrate wurden mit heißer Salzsäure (siedende 25 Gew.-%ige wäßrige HCl-Lösung) und dann
mit Wasser gewaschen.
Eine Mischung aus 1 g Iridiumchlorid als Iridiummetall, 0,5 g Tantalchlorid als Tantalmetall und 10 ml einer 10 Gew,-%igen
wäßrigen Lösung von Chlorwasserstoffsäure wurde zur Beschichtung der wie oben beschrieben hergestellten Elektrodensubstrate
verwendet und anschließend wurde bei etwa 5500C an Luft gebrannt, um eine metallische Elektrode zu erhalten, die
mit einem Metalloxid beschichtet war (Schichtdicke etwa 2 μ).
Jede der erhaltenen Elektroden wurde als Anode verwendet und durch Verwendung bei einer Elektrolyse einer 15-proζentigen
wäßrigen Lösung von Schwefelsäure unter den folgenden Bedingungen (a) und (b) bewertet:
(a) Elektrolytlösungstemperatur: 900C
Stromdichte: 50 A/dm2
(b) Elektrolylösungstemperatur: 500C
Stromdichte: 75 A/dma.
Die Lebensdauern der Elektroden wurden ermittelt, um die Güte der Elektrodensubstratlegierungen zu bestimmen.
030015/0716
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 unten dargstellt,, zusammen
mit den Vergleichsergebnissen von anderen Elektrodensubstraten, die aus den in Tabelle 1 angegebenen Metallen ebenfalls ■
durch das Vakuum-Lichtbogenschmelzverfahren hergestellt wurden und dann mit einer Mischung aus Iridiumchlorid, Tantalchlorid
und einer wäßrigen Lösung von Chlorwasserstoffsäure überzogen"
und dann wie oben gebrannt wurden.
-Die Lebensdauer der Elektroden bei der Elektrolyse wurden
durch Ermittlung des Grades der Äbschälung des Elektroden·=
Überzugs und dem abrupten Anstieg des Elektrodenpafcentials„
welcher auf- die Oxide usw., die durch die Korrosions -des Elektrodensubstrates entstehen, zurückzuführen istf" ermittelt...
Beispiel Nr. | Legie | Ti | irung | iszusamrne | inset |
(Gew.%) | |||||
100 | Ta | Nb | Zr | ||
Vergleichsbeispiele | 95 | ||||
1 | 95 | — | — | — | |
2 | 95 | 5 | —_ | ||
3 | — | 5 | — | ||
4 | — | - __ | 5 | ||
Erfindungsgemäße | 99 | ||||
Beispiele | 33 | ||||
5 | 94 | 0.5 | 0.5 | __ | |
6 | 90 | 1 | 1 | —. | |
7 | Θ9 | 3 | 3 | ||
8 | 98 | 5 | 5 | — | |
9 | 94 | 0.5 | — | 0.5 | |
10 | 90 | 1 | — | 1 | |
11 | 98.9 | 3 | — | 3 | |
12 | 98 | 5 | — | 5 | |
13 | 0.5 | 0.5 | — | ||
14 | 0.5 | 0.5 |
Tsbelle 1
zung Lebensdauer
zung Lebensdauer
Pt Ir «a} (b)
Stunden) {Monate
, — __ 200
■ — :— 169 . :— ■— go
— — 190
480 430 480 400 450 450 450 400 550 570
030015/0716
Die in Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß die aus erfindungsgemäßen Elektrodensubstraglegierungen bestehenden
Elektroden eine mehr als zweimal so lange Lebensdauer haben, als die zu Vergleichszwecken getesteten herkömmlichen
Elektrodensubstratmaterialien, und daß die erfindungsgemäßen Elektrodensubstratlegierungen als Elektrodensubstrate bei der
Elektrolyse überlegene Eigenschaften haben.
Es ist offensichtlich, daß eine Vielzahl von Modifizierungen
der oben beschriebenen Beispiele möglich sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
03001 5/0716
Claims (3)
1. Legierung bestehend aus
(1) Titan und
(2) 0,05 bis 10 Gew.-% (a) Tantal und (b) Hiob und/oder
Zirkonium, wobei Tantal in einer Menge von 0,01 bis-9,99 Gew.-% anwesend ist und wobei die Gewichtsprozentangaben
auf das Gewicht der Legierung bezogen sind.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß sie zusätzlich
(3) 0,001 bis 1,5 Gew.-% wenigstens eines Metalles der
Platingruppe, ausgewählt aus Platin, Iridium,,.
Rhodium, Ruthenium, Palladium und Osmium enthält,
wobei die Prozentangabe auf das Gewicht der Legierung bezogen ist.
3. Verwendung der Legierung nach mindestens einem der Ansprüche
1 oder 2 als Elektrodensubstratmaterial SSx Elektrolyse
zwecke. 0 300 1 5707 16
TELEFON (OSS) aase Ga TELEDC 03-Π»3ββ TßLEQRAMME MONAPAT TEl-CKOPiERGR
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