DE2932224C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Feuerungsanlage für feste Brennstoffe nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, wie sie beispielsweise in der US-PS 23 92 189 gezeigt ist.

In Verbindung mit Feuerungsanlagen sind Förderschnecken bekannt, durch die fester Brennstoff in den Feuerungs­ raum transportiert wird und die gleichzeitig einen be­ weglichen Feuerungsrost bilden. Ferner wird dort die ge­ samte Verbrennungsluft mittels eines Gebläses durch die Hohlwelle der Förderschnecke in Gegenrichtung zum Brenn­ stofftransport über die mit vielen seitlichen Ausström­ öffnungen versehene durchgehende Schneckenschaufel in den Brennraum ausgeblasen, vgl. US-PS 39 42 455.

Bei der Feuerungsanlage nach der US-PS 23 92 189 wird die durch ein Gebläse gelieferte Verbrennungsluft nach diesem in zwei Teilmengen aufgeteilt, wovon der eine Luftanteil über eine Leitung einem die Hohlwelle der den festen Brennstoff transportierenden Förderschnecke umgebenden Verteilerkasten zugeführt, von dem dieser Luftanteil in die Hohlwelle gelangt und im Bereich des Verbrennungsraumes aus hutzenförmigen Öffnungen in den Brennraum ausströmt, während der andere Luftanteil über einen Zubringerkanal direkt zum Feuerungsraum strömt und dort unkontrolliert verteilt eingeblasen wird. Durch diese Art der Einbringung dieses Anteiles der Ver­ brennungsluft leidet jedoch die Qualität der Verbrennung.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, gegenüber den be­ kannten Feuerungsanlagen eine neue Anlage mit größerer spezifischer Leistung durch schnellere Verbrennung und mit einem höheren Wirkungsgrad durch günstigere Luftzu­ fuhr sowie Luftverteilung und damit Intensivierung des Ausbrandes zu schaffen.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unter­ ansprüchen.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Feuerungsraumes wird der eine Luftanteil als verbrennungstechnisch wirk­ same Unterluft gezielt verteilt, dem Bedarf der Ver­ brennung an Luftsauerstoff angepaßt, über die ganze Länge des Feuerungsraumes zu beiden Seiten der Förderschnecke in die Rostmulde eingefördert. Durch diese Maßnahme läßt sich auch eine kürzere Ausbrandstrecke verwirklichen. Durch die hiermit möglich werdende Reduzierung der Bau­ länge können Baugewicht sowie Einbauraum und damit auch Baukosten gespart werden.

Vorteilhaft ist es, die in der Rostmulde des Feuerungs­ raumes zusätzlich vorgesehenen Einblasöffnungen mit ver­ schieden großen Querschnitten auszuführen und dabei die Querschnitte im Bereich des Brennstoffeintritts am größten, an der Ascheaustragsseite am kleinsten auszubil­ den.

Die durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Feuerungs­ raumes gegebene Möglichkeit einer Variierung der Ver­ teilung der zusätzlichen Verbrennungsluft bzw. Unter­ luft über verschiedene Einblasquerschnitte in der Rost­ mulde erlaubt durch ihre grundsätzliche Fähigkeit der Festsetzung der Menge der Verbrennungslufteingabe in den Feuerungsraum auch eine Verwendung der vorgeschlagenen Feuerungsanlage für Pyrolyse-Verbrennungsprozesse zur Er­ zeugung von brennbaren Gasen durch Verbrennung mit Sauer­ stoffunterschuß, da die Sauerstoffzufuhr über die ganze Länge des Brennraumes lokal bestimmbar bzw. dosierbar ist.

Auch die doppelwandige Ausbildung der Förderschnecke be­ stehend aus einem innenliegenden Zentralrohr und einem dieses in lichtem Abstand umgebenden äußeren Förder­ rohr mit der Förderschnecke für den festen Brennstoff als Zubringer und Verteiler für den zweiten Luftanteil ist vorteilhaft, da das Zentralrohr und das Förderrohr mit den Schneckenschaufeln in wirtschaftlich optimaler Weise aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt werden können, die den verschiedenen Beanspruchungen und Belastungen mechanischer und thermischer Art jeweils entsprechen.

Ferner wird durch die besondere Maßnahme, die im Zentral­ rohr vorgesehenen diametral sich gegenüberliegenden Aus­ strömöffnungen um 90° zu den in den Schneckenschaufeln verlaufenden Ausströmdüsen für die Verbrennungsluft ver­ setzt anzuordnen, der Strömungsweg der Verbrennungsluft in den Nabenringräumen erheblich verlängert, was eine beachtliche Wärmeaufnahme für die Verbrennungsluft be­ deutet, wodurch einerseits die Verbrennung intensiviert und andererseits die Kühlung der Förderschnecke ver­ bessert wird.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dar­ gestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Feuerungsanlage im Längsschnitt,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Teil einer Förderschnecke im Längsschnitt, gegenüber Fig. 1 vergrößert veranschaulicht,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Förder­ schnecke für eine Feuerungsanlage gemäß Fig. 1.

Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, läuft innerhalb einer Rost­ mulde 1 einer Feuerungsanlage eine Förderschnecke 2, deren eines Ende 3 im Bereich einer Brennstoffaufgabe-Einrichtung 4, wo der Hitzeanfall weniger groß ist, in einem in einer wassergekühlten Zwischenwand 5 eingebauten Lager 6 drehbar angeordnet ist und deren anderes Ende 7 in einem Lager 8 läuft. An dem Ende 7 wird die von einem hier nicht dargestellten regelbaren Antrieb erzeugte Drehbe­ wegung in die Förderschnecke eingeleitet.

Die Förderschnecke 2 besteht im wesentlichen aus einem Zentralrohr 9, das sich auf der Seite des Lagers 8 durch einen Luftka­ sten 10 hindurch erstreckt und dort vier Lufteinströmfenster 11 für die vom Gebläse geförderte Verbrennungsluft L aufweist. Wie die Fig. 3 und 4 genauer zeigen, ist auf dem Zentralrohr 9 eine Mitnehmerleiste 12 befestigt, auf der einzelne, im Querschnitt U-förmige Naben 13 als Träger von Schaufeln 14 aufgesteckt sind. Jede Nabe 13 weist zwei diametral gegenüberliegende Schaufeln 14 auf, die in bezug auf zwei aufeinanderfolgende Naben 13 um 90° zueinander versetzt sind. Zur Aufnahme der Mitnehmerleiste 12 sind die Naben 13 radial innen mit Nuten 15 versehen, die ebenfalls in bezug auf zwei aufeinander­ folgende Naben 13 um 90° zueinander versetzt sind.

Die über das Lufteinströmfenster 11 in das Zentralrohr 9 einströmende, von einem hier nicht dargestellten regelbaren Gebläse erzeugte Verbrennungs­ luft L wird mit Hilfe von Überströmöffnungen 16 und 17 zu den von den einzelnen Naben 13 gebildeten Ringräumen 18 hin verteilt, und zwar liegen sich die Überströmöffnungen 16 und 17 ebenfalls jeweils diametral gegenüber, jedoch jeweils um 90° versetzt zu den Schaufeln 14, so daß jeder Verbrennungsluftstrom einen Weg über ein Bogenstück von 90° am Umfang der Förderschnecke zurücklegt. Das Ausströmen der Verbrennungsluft L in den Feuerungsraum erfolgt über radiale Düsen 19 in den Schaufeln 14.

Die über die Förderschnecke zugeführte Verbrennungsluft dient also gleichzeitig der Kühlung der Förderschnecke.

Die Verbrennungsluft kann aber auch zusätzlich durch verschieden große Einblasöffnungen 20 in der Rostmulde 1 in den Feuerungsraum eingebracht werden, wodurch eine Einstellung der Verbrennungsluft auf unter­ schiedliche "Brennzonen" erfolgt. Die Anordnung ist dabei so getrof­ fen, daß am Brennstoffeintritt, an dem die sogenannte Entgasung des Brennstoffes sehr schnell vor sich geht, mehr Luft zugeführt wird als an der Austragsseite, wo nur noch Reste des Brennstoffes ausge­ brannt werden müssen.

Die Schürwirkung des beschriebenen Schneckenrostes ist ausgezeich­ net, was für die Verbrennung von minderwertigen und ballastreichen Brennstoffen, wie z. B. Braunkohle, sehr wichtig ist. Schließlich erfolgt mit Hilfe des Schneckenrostes auch die mechanische Ent­ aschung.

Claims (5)

1. Feuerungsanlage für feste Brennstoffe, mit einer einen be­ weglichen Feuerungsrost bildenden Förderschnecke, die den Brennstoff in den Feuerungsraum fördert und gleichzeitig zur Einbringung eines Teiles der über ein Gebläse gelieferten Verbrennungsluft in den Feuerungs­ raum und zur dortigen gleichmäßigen Verteilung derselben über Einblasöffnungen dient, während ein zweiter Anteil an Ver­ brennungsluft dem Feuerungsraum direkt zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einbringung des einen Luftanteils zu beiden Seiten der Förderschnecke (2) in einer Rostmulde (1) des Feuerungsraumes zusätzlich Einblasöffnungen (20) für Unterluft und zur Einbringung des zweiten Luftan­ teils in den Stirnseiten der Schaufeln der Förderschnecke radiale Ausblasöffnungen vorgesehen sind.

2. Feuerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die in der Rostmulde (1) des Feuerungs­ raumes zusätzlich vorgesehenen Einblasöffnungen (20) verschie­ den große Querschnitte aufweisen, wobei die Querschnitte der Einblasöffnungen (20) im Bereich des Brennstoffeintritts am größten, an der Asche-Austragsseite am kleinsten sind.

3. Feuerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Förderschnecke (2) doppelwandig ausgebildet ist und aus einem über die ganze Tiefe des Feuerungsraumes mit Überströmöffnungen (16 und 17) für die Verbrennungsluft (L) versehenen Zentralrohr (9), das sich gebläseseitig weiter bis zu einem Luftkasten (10) und durch diesen hindurch erstreckt und im Luftkasten (10) Lufteinström­ fenster (11) aufweist, und ferner aus einem äußeren Förder­ rohr (22) für den festen Brennstoff mit einer durchgehenden Förderschaufel oder einzelnen aufgesetzten Schaufeln (14, 14 a) besteht, das sich auf dem Zentralrohr (9) in einem koaxialen lichten Abstand (18 a) abstützt sowie drehfest mit diesem ver­ bunden ist und Ausströmöffnungen (19 a), die insbesondere über die Schaufeln (14 a) führen, zum Feuerungsraum hin aufweist.

4. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf dem Zentralrohr (9) hinter­ einander einzelne, als Schaufelträger dienende Naben (13) dreh­ fest angeordnet sind, die Ringräume (18) einschließen, in welche die im Zentralrohr (9) vorgesehenen Überströmöffnungen (16 und 17) für die Verbrennungsluft (L) münden und der Aus­ tritt der Verbrennungsluft (L) aus diesen Ringräumen (18) über radial in den Schaufeln (14) verlaufende Düsen (19) erfolgt, wobei jede Nabe (13) zwei diametral gegenüberliegende Schau­ feln (14) aufweist und die im Zentralrohr (9) vorgesehenen Überströmöffnungen (16 und 17) jeweils in bezug auf die bei­ den Schaufeln (14) einer Nabe (13) um 90° versetzt diametral gegenüberliegend angeordnet sind.

5. Feuerungsanlage nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auf dem Zentralrohr (9) eine Mitnehmer­ leiste (12) befestigt ist, die in Nuten (15) der als Schau­ felträger dienenden Naben (13) eingreifen und daß die Nuten (15) zweier aufeinanderfolgender Naben (13) jeweils um 90° zueinander versetzt sind.