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Brückenlegegerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brückenlegegerät, bestehend aus
einem Fahrzeug mit Einrichtungen zum Aufnehmen von mindestens zwei zu einer Brücke
zusammensetzbaren und während des Transports übereinandergelagerten Brückenabschnitten,
sowie Einrichtungen für das Zusammensetzen und Verlegen der Brücke, wobei die Brückenspuren
miteinander verbunden sind und zwischen diesen Brückenspuren eine vordere Verlegeeinrichtung
angeordnet ist, die einen Verlegebalken mit teilweise in diesem eingebetteten Vorbauträgern
umfasst und eine hintere Verlegeeinrichtung aus einem schwenkbar am Fahrzeugheck
angelenkten Auslegerarm besteht.
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Es sind Brückenlegegeräte bekannt geworden (DE-OS 24 03 494), die
mit Hilfe eines am Fahrzeug angelenkten Front- und Heckauslegers Brückenteile miteinander
kuppeln, verlegen und wieder zurück auf das Fahrzeug in eine Transportstellung heben.
Diese Brückenlegegeräte sind nur in der Lage, zwei Brückenteile untereinander zu
verbinden und vom Fahrzeug aus zu verlegen. Das Aufnehmen weiterer Brückenteile
vom Boden oder von einem Fahrzeug zur Herstellung von Brücken aus mehr als zwei
Teilen bestehend, kann mit einem derartigen Brückenlegegerät nicht erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brückenlegegerät der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem mehr als zwei Brückenteile zusammengesetzt
und verlegt werden können, wobei eine Aufnahme dieser zusätzlichen Brückenteile
über das Brückenlegegerät selbst erfolgen soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Weitere Merkmale enthalten die Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß gegenüber bekannten Brückenlegegeräten auf Fahrzeugen die Möglichkeit
besteht, zu den vorhandenen zwei Brückenteilen weitere Brückenteile ohne externe
Zusatzgeräte aufzunehmen, zu koppeln und als Brücke zu verlegen. Dies wird im wesentlichen
durch das Zusammenspiel der vorderen mit der hinteren Verlegeeinrichtung erzielt.
Hierzu ist die hintere Verlegeeinrichtung mit einem Ausleger auge, stattet, der
auf einem angetriebenen Drehkranz verschiebbar geführt und zusätzlich noch vertikal
verschwenkbar angelenkt ist. Der Ausleger kann neben der horizontalen Schwenkbewegung
über den Drehkranz noch eine vertikale Schwenkbewegung und darüber hinaus eine Verschiebebewegung
gegenüber dem Fahrzeug durchführen. Diese Beweglichkeit des Auslegers schafft in
Verbindung mit den am Ausleger vorhandenen Abstütz-und Verriegelungseinrichtungen
die Möglichkeit, Brückenteile vom Boden sowie von einem Brückentransport-Fahrzeug
zu übernehmen. Die Brückenteile brauchen zum Ubernehmen nicht in Längsrichtung des
Brückenlegegerätes ausgerichtet zu sein, sondern können auch aus anderen Positionen
heraus, wie z.B.
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bei querliegender Brückenanordnung, aufgenommen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Brückenlegegerätes mit auf
einem Vorbauträger lagernden Brückenabschnitten, Fig. 2 eine Seitenansicht eines
Heckauslegers, Fig. 3 die Ubernahme eines querliegend angeordneten und 4 Brückenteiles
von einem Transportfahrzeug über den Heckausleger des Brückenlegegerätes, und Fig.
5 das Aufnehmen eines Rampenteiles vom Boden aus.
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Das Brückenlegegerät 1 umfasst im wesentlichen einen auf einem Fahrzeug
2 längsverschiebbar gehaltenen Verlegebalken 3. der zur Führung und Aufnahme einer
Brücke 4 dient. Im Verlegebalken 3 ist ein Vorbauträger 5 teilweise von diesem umgeben
angeordnet und es sind die Antriebe zum Verschieben der Brücke 4 und des Vorbauträgers
5 in diesem untergebracht.
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Das Fahrzeug 2 ist am Bug und am Heck mit Stützen 6 versehen.
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Es weist am Heck einen Ausleger 7 auf, über den die auf dem Fahrzeug
2 angeordneten Brückenteile in eine Verlegestellung gebracht werden und weitere
Brückenteile zur Verlängerung der Brücke 4 vom Boden oder von einem Transportfahrzeug
8 aufgenommen und dem Brückenlegegerät 1 zugeführt werden. Bei einer Verkürzung
der Brücke 4 werden die Brückenteile über den Ausleger 7 vom Brückenlegegerät 1
dem Boden zugeführt bzw.
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auf einem Brückentransportfahrzeug 8 abgelegt. Der Verlegebalken 3
ist im Querschnitt U-profilartig ausgeführt und über Rollen zum Fahrzeug 2 längsverschiebbar
gehalten. Im nach oben offenen Hohlraum des U-profilartigen Verlegebalkens 3 ist
der Vorbauträger 5 von den Seitenwänden des Balkens 3 umgeben eingebettet.
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Die Brücke 4 selbst umfasst mehrere, aneinander gekoppelte Brückenabschnitte,
wobei jeder Brückenabschnitt jeweils zwei Spurbahnen umfasst, die über Querträger
miteinander verbunden sund und eine Einheit bilden.
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Die hintere Verlegeeinrichtung wird von einem Ausleger 7 gebildet,
der unter Zwischenschaltung einer Verschiebeeinrichtung 9 auf einem Drehkranz 10
mit dem Fahrzeug verbunden ist. Der Ausleger 7 ist zweiarmig ausgebildet und die
Arme sind in Richtung der auf dem Fahrzeug 2 angeordneten Brückenteile abgewinkelt.
Die beiden Arme sind miteinander über einen Querträger zu einer Einheit verbunden
und mit ihrem einen Ende fahrzeugseitig bei 11 angelenkt. Der Ausleger 7 selbst
erstreckt sich zwischen den beiden Spurbahnen eines Brückenabschnitts und weist
an seinen freien Enden 12 jeweils eine Verriegelungseinrichtung 13 auf. Diese Verriegelungseinrichtung
umfasst einen verstellbaren Haken 13, der mit einem Rastmittel
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an der Brücke 4 in Eingriff bringbar ist. Der Haken 13 wird von einem Hydraulikzylinder
15 in Abhängigkeit vom Verlegevorgang in eine Offnungs- und Schließstellung gesteuert.
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Weitere Mittel 16, 17 zum Aufnehmen und Ablegen der Brücke sind im
Bereich der Abwinkelung der Arme des Auslegers 7 vorgesehen. Diese Mittel bestehen
aus Bolzen 16 oder ähnlichen Elementen an der Brücke, die von Fangvorrichtungen
17 am Ausleger 7 aufgenommen werden.
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Auf dem Drehkranz 10 des Fahrzeuges 2 ist die Verschiebeeinrichtung
9 gehalten, die einen Rollwagen 18 umfasst, der in der Einrichtung 9 in Schienen
19 geführt ist. Der Rollwagen 18 ist über einen Hydraulikzylinder 20 verschiebbar,
der einerseits am Rollwagen 18 angreift und andererseits sich am Drehkranz 10 abstützt.
Am Rollwagen 18 selbst ist der Ausleger 7 um eine horizontale Achse 21 vertikal
verschwenkbar angelenkt. Diese Schwenkbewegung wird von einem Kolben-Zylinder-Antrieb
22 bewirkt, der mit seinem einen Ende 23 im Bereich der Abwinkelung der Arme des
Auslegers 7 angreift und sich mit seinem anderen Ende 24 am Wagen 18 im Abstand
zur Anlenkung des Auslegers 7 abstützt.
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Der Ausleger 7 kann sich somit über den Drehkranz 10 in einer horizontalen
Ebene um ca. 1800 verdrehen und durch seine horizontale Anlenkung (Achse 21) am
Wagen 18 der Verschiebeeinrichtung 9 vertikal bis auf die Fahrbahn verschwenken.
Darüber hinaus ist über die Verschiebeeinrichtung 9 eine geradlinige Verstellung
in Richtung 25 und 26 gegenüber dem Fahrzeug 2 möglich, um einen gewissen Toleranzausgleich
beim Verlegen der Brücke zu schaffen. Diese Bewegungsmöglichkeiten des Heckauslegers
7 sind schematisch in Fig. 3 bis 5 dargestellt. In Fig. 3 ist das Abnehmen eines
Brückenteiles 4a von einem Transportfahrzeug 8 zu erkennen, wobei dieses Brückenteil
4a nach Fig. 4 über den Ausleger 7 zu den auf dem Brückenlegegerät 1 angeordneten
anderen Brückenteilen ausgerichtet wird. Der Haken 13 der Verriegelungseinrichtung
umgreift das entsprechende Abstützmittel 14 am Brückenteil 4a und nachfolgend rastet
die Fangvorrichtung 17 in Abstützmittel 16 an der Brücke ein, wie auch Fig. 6 näher
veranschaulicht.
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Bei einem Aufnehmen eines Brückenteiles (Rampenteil 4b) vom Boden
wiederholt sich der Vorgang. Der Haken 13 der Verriegelungseinrichtung umgreift
das Abstützmittel 14 am Brückenteil 4b, hebt dieses einseitig an bis die Fangvorrichtung
17 mit den Abstützmitteln 16 am Brückenteil 7 Verbindung hat. Danach kann ein vollständiges
Anheben des Brückenteiles 4b auf die Höhe der auf dem Brückenlegegerät 1 gehaltenen
Brückenteile erfolgen.
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Mit dem Heckausleger 7 des Brückenlegegerätes 1 kann somit in einfacher
Weise ein Zusammenstellen von Brücken beliebiger Länge erfolgen. So ist auf dem
Verlegefahrzeug 2 normalerweise eine 28-Meter-Brücke, in zwei Brückenhälften zerlegt,
übereinander angeordnet. Nach dem Zusammenfügen beider Brückenhälften ist die 28-Meter-Brücke
verlegebereit. Wenn nun andere Brückenlängen als 28 m verlegt werden sollen, wie
z.B. kürzere Brücken von z.B. 21 m, so können diese Brücken auf dem Verlegefahrzeug
selbst auf diese Länge umgerüstet werden. Zunächst wird mit dem Ausleger 7 der hintere
Rampenteil 4b abgekuppelt und am Boden abgelegt, dann entnimmt der Ausleger 7 der
Brücke ein Brückenteil 4a, legt dieses auf einem Transportfahrzeug 8 bzw. auf dem
Boden seitlich neben dem Rampenteil 4b ab. Danach wird dann das Rampenteil 4b wieder
angefügt.
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Zum Bau längerer Brücken, wie z.B. einer 35-Meter- oder einer 42-Meter-Brücke,
wird von der 28-Meter-Brücke zunächst ebenfalls das hintere Rampenteil 4b dem Ausleger
7 entnommen und (z.B. seitlich neben dem Fahrzeug 2) am Boden abgelegt.
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Die zusätzlich benötigten Brückenteile werden vom Ausleger nacheinander
vom Boden oder von einem bereitgestellten Transportfahrzeug 8 entnommen und an die
Brücke auf dem Fahrzeug 2 angefügt. Anschließend wird dann das abgelegte Rampenteil
wieder mit den übrigen Brückenteilen gekoppelt.
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