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BELEIMUNGSVORRICHTUNG FÜR KALTLEIM IN ETIKETTIERMASCHINEN
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Die Erfindung betrifft eine Beleimungsvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Bei einer derartigen Beleimungsvorrichtung wird der Kaltleim durch
die Leimdüse mit einem gewissen Überschuß kontinuierlich zugeführt und durch die
in ihrem Abstand zur Leimwalze verstellbare und meist bei Bedarf von der Leimwalze
abschwenkbare Leimleiste über die Leimwalzenoberfläche verteilt, wobei durch die
eingestellte Spaltenbreite zwischen Leimwalze und Leimleiste die Dicke des Leimfilms
entsprechend reguliert wird Von der Leimwalze wird dann der Leim auf die Entnahmeelemente
für die Etiketten oder direkt auf die Etiketten übertragen.
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Die in Etikettiermaschinen verarbeiteten Klebstoffe wie Dextrinleime,
Kaseinleime usw. sind nun nicht bei allen Temperaturen gleich gut verarbeitungsfähig.
So liegt z.B. die günstigste Verarbeitungstemperatur des in Flaschenetikettiermaschinen
häufig verwendeten Kaseinleims bei 24 bis 26 0C. Bei höheren Temperaturen wird der
Kaseinleim dünnfließender und seine Klebekraft wird schwächer. Dies führt zur Verschmutzung
der Etikettiermaschine durch abspritzenden Leim und kann außerdem einen schlechten
Sitz der Etiketten verursachen. Bei niedrigeren Temperaturen steigt die Klebekraft
des Kaseinleims stark an, was insbesondere bei empfindlichen Etiketten zu Störungen
beim Etikettiervorgang und zu einem erhöhten Leimverbrauch führt. Eine möglichst
genaue Einhaltung des günstigsten Temperaturbereichs des Klebstoffs ist daher im
Sinne einer wirtschaftlichen und störungsfreien Arbeitsweise der Etikettiermaschine
äußerst erstrebenswert.
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Nachdem der gtinstigste Temperaturbereich der in Etikettiermaschinen
für Kaltleim eingesetzten Klebstoffe meist etwas überhalb der normalen Raumtemperatur
liegt, ist dieser Bereich nur mittles einer Leimheizung zu erreichen. Zu diesem
Zwecke ist es bereits bekannt geworden, die Leimgebinde vor der Verarbeitung im
Wasserbad oder in Heizräumen zu erwärmen. Auch werden beheizbare Leimpumpen oder
beheizbare Verbindungsschläuche eingesetzt.
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Bei keiner der bekannten Beleimungsvorrichtungen und Heizeinrichtungen
ist eine Kontrolle der Leimtemperatur direkt an der Verarbeitungsstelle vorgesehen,
so daß die Einhaltung des günstigsten Temperaturbereichs äußerst schwierig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beleimungsvorrichtung
der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln dahingehend auszubilden, daß eine
mühelose und schnelle Kontrolle der Leimtemperatur an der Verarbeitungsstelle möglich
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein an der Leimzuführung
befestigtes und deren Temperatur messendes Thermometer.
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Es hat sich gezeigt, daß hierdurch mit ausreichender Genauigkeit die
Temperatur des Kaltleims gemessen werden kann, da die Leimzuführung über einen großen
Teil ihrer Oberfläche mit dem Leim in Berührung steht und daher rasch dessen Temperatur
annimmt.
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Das Thermometer kann an jeder geeigneten Stelle der Leimzuführung
angebracht werden, z.B. an der Leimdüse. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das Thermometer an der Leimleiste befestigt
ist und deren Temperatur mißt. Die Leimleiste bietet ausreichend Raum für eine optimale
Anordnung des Thermometers, so daß die Handhabung der Leimzuführung nicht behindert
wird.
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Das Thermometer kann verschieden ausgebildet sein, so z.B. als Bimetallthermometer
oder als elektrisches Thermometer mit Fernanzeige. Nach einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung jedoch ist auf der Oberfläche der Leimleiste ein digitaler Temperaturmeßstreifen
befestigt. Ein derartiger Temperaturmeßstreifen, der auf Elektrolyt- oder Flüssigkristall-Basis
arbeitet, ist sehr kostengünstig, gut abzulesen und widerstandsfähig, so daß er
die häufig erforderliche Reinigung der Leimleiste mittels warmem Wasser sowie die
Handhabung der Leimleiste nicht behindert. Die Widerstandsfähigkeit kann noch erhöht
werden, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der digitale Temperaturmeßstreifen
von einer an der Leimleiste befestigten durchsichtigen Schutzfolie abgedeckt ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer Weiterbildung der Neuerung
der digitale Temperaturmeßstreifen über seine gesamte Länge die Oberfläche der Leimleiste
flächig berührt. Auf diese Weise wird ein optimaler Wärmeübergang und daher eine
genaue Messung ermöglicht.
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Eine besonders einfache Befestigung und exakte Messung ist möglich,
wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der digitale Temperaturmeßstreifen
auf einer ebenen Fläche der Leimleiste befestigt ist.
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Eine widerstandsfähige und einfache Befestigung wird gemäß einer anderen
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß der digitale Temperaturmeßstreifen
auf die Leimleiste aufgeklebt ist.
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Die Lage der Befestigungsstelle für den Temperaturmeßstreifen ist
von der Ausbildung der Leimleiste abhängig. So ist bei einer Beleimungsvorrichtung,deren
Leimleiste aus mindestens einem Halteklotz und einem daran befestigten Leimschaber
besteht, gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der digitale Temperaturmeßstreifen
auf
der Oberfläche des Leimschabers befestigt. Diese Möglichkeit ist besonders bei relativ
großflächigen Leimschabern bzw. kleinen Halteklötzen vorteilhaft. Eine gleichwertige
Möglichkeit besteht gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung darin, daß der
digitale Temperatllrmeßstreifen auf dem Halteklotz befestigt ist. In diesem Falle
ist es im Sinne einer guten Ablesemöglichkeit vorteilhaft, wenn gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung der digitale Temperaturmeßstreifen auf der von der Leimwalze abgewandten
Seite des Halteklotzes befestigt ist.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im nachstehenden ein Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf eine Beleimungsvorrichtung
Fig. 2 die Ansicht A nach Fig. 1.
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Die Beleimungsvorrichtung 1 nach Fig. 1 und 2 ist in eine nicht weiter
dargestellte Etikettiermaschine integriert und dient zur Beleimung von umlaufenden
Entnahmegliedern 2 für Etiketten mittels Kaltleim. Sie weist eine mit einem Gummimantel
3 versehene Leimwalze 4 auf, die auf einer senkrechten Welle 5 befestigt ist.
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Durch die Welle 5 wird die Leimwalze 4 in Pfeilrichtung mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit wie die Entnahmeglieder 2 angetrieben.
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Parallel zur Drehachse der Leimwalze 4 bzw. zur Welle 5 ist ein ortsfester
Bolzen 6 vorgesehen, auf dem eine Leimleiste 7 schwenkbar angeordnet ist. Diese
besteht aus einem auf dem Bolzen 6 drehbaren Halteklotz 8 aus Bronze und einem an
diesem angeschraubten Leiinschaber 9 in Form eines abgekanteten Blechstreifens aus
rostfreiem Stahl. Der Leimschaber 9 der Leimleiste 7 bildet zusammen mit der Oberfläche
der Leimwalze 4 einen Spalt
gleicher Breite, der die Leimfilmstärke
auf der Leimwalze regelt.
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Die leimwalzennahe Position der Leimleiste 7 wird durch einen nicht
gezeigten verstellbaren Anschlag bestimmt, wobei der Halteklotz 8 durch eine gleichfalls
nicht gezeigte Feder zur Leimwalze 4 hin gedrängt wird. Durch Betätigung eines am
Halteklotz 8 befestigten Handgriffs 10 kann die Leimleiste 7 entgegen der Kraft
der Feder von der Leimwalze 4 abgeschwenkt werden.
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Die Leimzuleitung erfolgt durch eine im oberen Bereich des Halteklotzes
8 befestigte, in den Winkelraum zwischen Leimwalze 4 und Leimleiste 7 gerichtete
Leimdüse 11, die durch einen Schlauch 12 mit einer nicht gezeigten, mit einer Heizeinrichtung
versehenen Leimpumpe verbunden ist. Die Leimdüse 11 bildet zusammen mit der Leimleiste
7 die Leimzuführung. Der an der Leimleiste 7 nach unten laufende überschüssige Leim
wird in einer am Fuße der Leimwalze 4 und der Leimleiste 7 angeordneter Leimschale
13 aufgefangen und über eine angeschlossene Leitung 14 zurück in den nicht gezeigten
Leimbehälter geführt. Um das Hochsteigen des Leims zu verhindern, ist am oberen
Ende der Leimleiste 7 ein den Winkelraum zwischen Leimleiste und Leimwalze 4 überdeckender,
sich über die Leimwalze hin erstreckender Abstreifer 15 angeordnet.
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Auf der von der Leimwalze 4 abgewandten ebenen Fläche des Halteklotzes
8 ist ein handelsüblicher digitaler Temperaturmeßstreifen 16 mittels eines hitze-
und wasserbeständigen Klebstoffs befestigt. Der Temperaturmeßstreifen 16 weist im
gezeigten Ausführungsbeispiel elf durch verschiedene Elektrolyten gebildete Meßfelder
auf, die mit jeweils zwei Grad Abstand den Meßbereich von 10 bis 300C bestreichen.
Das der Leimleistentemperatur entsprechende Meßfeld ist jeweils gut sichtbar, so
daß eine rasche und mühelose Ablesung gewährleistet ist. Infolge der vollflächigen
Berührung zwischen dem Temperaturmeßstreifen 16 und der Leimleiste 7 ist außerdem
ein guter Wärmeübergang und daher eine exakte Anzeige gegeben. Bei Arbeitsbeginn
nimmt die Leimleiste 7 nach kurzer Zeit weitestgehend die Temperatur des über die
Leimdüse 11 zugeführten und am Leimschaber 9 nach unten laufenden
Leims
an, so daß die Bedienungsperson jederzeit über die Leimtemperatur direkt an der
Verarbeitungsstelle informiert ist und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann, um
die Verarbeitungstemperatur im günstigsten Bereich zu halten.
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Das Abschwenken der Leimleiste 7 von der Leimwalze 4 wird durch den
Temperaturmeßstreifen 16 genausowenig behindert wie die Reinigung der Leimleiste.
Diese kann jederzeit vom Bolzen 6 abgezogen und im Wasserbad gereinigt werden, ohne
daß eine Beschädigung des Temperaturmeßstreifens zu befürchten ist. Als zusätzlicher
Schutz ist der Temperaturmeßstreifen 16 von einer durchsichtigen Kunststoffolie
17 abgedeckt, die allseitig über den Temperaturmeßstreifen übersteht und im überstehenden
Bereich mit dem Halteklotz 8 verklebt ist.