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Walzlager insbesondere Rollenlager
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Die Erfindung betrifft ein Wälzlager, insbesondere Rollenlager, bestehend
aus mindestens einem mit Borden versehenen Lagerring, Wälzkörpern und nicht miteinander
verbundenen, zwischen den Wälzkörpern befindlichen Zwischenstücken, die den Wälzkörpern
angepaßte, schalenförmige Führungsflächen an den den Wälzkörpern zugekehrten Seiten
aufweisen.
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Zwischenstücke dieser Art sind bereits aus der SE-PS 190 547 bekannt.
Diese Zwischenstücke halten sich selbst, indem sie bis in die Laufbahn hineinreichend
verlängert sind. Das Halten des gesamten Wälzkörpersatzes in radialer und axialer
Richtung teils durch die Borde des Lagerringes, teils durch die Zwischenstücke ist
dadurch zwar zufriedenstellend gelöst, jedoch
ist eine Fixierung
des Wälzkörpersatzes nur durch gegenseitiges Verspreizen und damit nur im zusammengebauten
Zustand des Lagers gewährleistet. Beim Zusammenbau hingegen treten erhebliche Schwierigkeiten
auf, indem jeder eingeführte Wälzkörper und jedes eingeführte Zwischenstück gegen
Herausfallen aus der Laufbahn gesichert werden muß, bis der letzte Wälzkörper eingedrückt
worden ist. Haltevorrichtungen oder Werkzeuge für den Zusammenbau, die jeder Lagergröße
angepaßt werden müssen, sind notwendig. Ein weiterer Nachteil der bekannten Ausführung
ist das relativ schwergängige Eindrücken des letzten Wälzkörpers. Dies ist jedoch
notwendig, da die in Umfangsrichtung gerichteten seitlichen Vorsprünge der Zwischenstücke
schließlich die Wälzkörper gegen Herausfallen sichern sollen.
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Um überhaupt ein Eindrücken des letzten Wälzkörpers zu ermöglichen,
muß mindestens eines der Zwischenstücke elastisch verformbar sein, was wiederum
durch die damit herabgesetzte Steifigkeit Konsequenzen auf die Führungseigenschaften
hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wälzlager der eingangs genannten
Art zu schaffen, das einen leichten, einfachen und sicheren Zusammenbau gewährleistet
und insbesondere bei optimaler Steifigkeit und Führungseigenschaft ein Einführen
des letzten Wälzkörpers ohne Kraftaufwand ermöglichst.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zwischenstücke
im Bereich der Borde federnde Haltezungen aufweisen, die in in die Bordseitenflächen
des Lagerringes eingearbeitete Ringnuten greifen.
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Dadurch ist jedes Zwischenstück selbst in axialer und radialer Richtung
des Lagers fixiert und kann somit nicht mehr herausfallen, auch wenn das Lager noch
nicht zusammengebaut ist. Die eigentlichen Führungsflächen für die Zwischenstücke
sind die Bordführungsflächen des Lagers und die Stirnflächen der Zwischenstücke,
so daß die Haltezungen lediglich eine Sicherungsfunktion gegen Herausfallen haben.
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Beim Einführen der Zwischenstücke während des Zusammenbaus muß lediglich
ein geringer Widerstand der federnden Haltezungen bis zum Einschnappen überwunden
werden.
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Auch das letzte Zwischenstück kann ohne Schwierigkeiten ebenso leichtgängig
eingeschnappt werden.
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Nach weiteren Merkmalen der Erfindung können die für die Haltezungen
der Zwischenstücke in den Lagerring eingearbeiteten Ringnuten entweder am Außen-
oder am Innenring angebracht sein. Weiterhin ist es möglich, die Ringnuten an den
Bordseitenflächen anzubringen, die den Wälzkörpern zugewandt sind oder an denen,
die den Wälzkörpern abgwandt sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung hat der zur Laufbahn gerichtete
Teil der Zwischenstücke gleichbleibende Breite und exakt das Maß, das sich aus dem
jeweiligen Rollenabstand ergibt oder wird zur Laufbahn hin schmaler. Dadurch kann
es als letztes Element beim Zusammenbau, hier beim Einsetzen der Wälzlager, eingeführt
werden. Diese vorteilhafte Form ist nur mög-
lich, weil das Zwischenstück
mit Haltezungen fixiert wird. Dadurch daß beim Erfindungsgegenstand das Zwischenstück
als letztes Element beim Zusammenbau eingeführt werden kann, können die Halte- und
Führungsvorsprünge erheblich verbreitert werden, so daß sie die Wälzkörper vorteilhafterweise
weit umfassen. Somit ist eine größtmögliche Sicherheit gegen Herausfallen der Wälzkörper
gewährleistet und insbesondere die Führungsfläche für die Wälzkörper stark vergrößert
worden.
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Ein wesentlich vereinfachter Zusammenbau beispielsweise bei größeren
Lagern und manuellem Einführen des Wälzkörpersatzes ist darüberhinaus durch die
die Wälzkörper weit umfassenden Halte- und Führungsvorsprünge gegeben.
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Hierbei reicht es aus, den Walzkörpersatz in Umfangsrichtung nachzuschieben.
Merkliche Vorteile ergeben sich weiterhin unter den obengenannten Gesichtspunkten
beim Austausch einzelner Wälzkörper.
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Beim Zusammenbau spielt gegenüber bekannten Ausführungsformen die
Elastizität des Zwischenstückes mindestens im Bereich der Führungsflächen keine
Rolle, so daß hierfür sehr steife, formstabile und verschleißfreie Materialien verwendet
werden können. Weiterhin können durch exakte Maßgebung bei der Führungsfläche und
der Breite der Zwischenstücke die dynamischen Eigenschaften des Lagers erheblich
verbessert werden.
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Zwischenstücke dieser Art können aus den verschiedensten Materialien
wie z. B. Metall, Kunststoff, Keramik oder deren Kombination hergestellt werden.
Die Erfindung
beschränkt sich nicht auf die hier gezeigten Ausführungsformen,
sondern kann bei allen Wälzlagerarten angewendet werden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden im folgenden in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert: Es zeigen: Fig. 1 Teilansicht eines axial geschnittenen
Rollenlagers mit Ringnuten an den den Wälzkörpern zugewandten Bordseitenflächen,
Fig. 2 Teilansicht eines radial geschnitteten Rollenlagers nach Fig. 1 Fig. 3 Teilansicht
eines axial geschnittenen Rollenlagers mit Ringnuten an den den Wälzkörpern abgewandten
Bordseitenflächen, Fig. 4 Teilansicht eines axial geschnittenen Kegelrollenlagers
mit Ringnuten an den den Wälzkörpern zugewandten Bordseitenflächen.
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Der in Fig. 1 gezeigte Außenring 1 eines Zylinderrollenlagers 2 besitzt
beiderseits der Laufbahn Borde 3 zur Führung und zum axialen Halten insbesondere
der Wälzkörper 4.
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In die den Wälzkörpern 4 zugewandten Bordseitenflächen 5 sind Ringnuten
6 eingearbeitet, die in Umfangsrichtung des Lagerringes verlaufen. Zwischen den
einzelnen Wälzkörpern 4 befinden sich Zwischenstücke 7, die an ihren, den Borden
3 zugewandten Stirnseiten 8 federnde Haltezungen 9
aufweisen, die
nach dem Einführen in die dafür vorgesehenen Ringnuten 6 einschnappen. Ein Halten
der Zwischenstücke 7 in axialer Richtung des Lagers wird durch die Bordseitenflächen
5 des Außenringes 1 und die Stirnseiten 8 der Zwischenstücke 7 an den mit 10 bezeichneten
Stellen erzielt.
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Ein über die gesamte Breite der Laufbahn verlaufender Spalt zwischen
der Laufbahn und den Zwischenstücken gewährleistet eine optimale Verteilung des
Schmiermittels.
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Fig. 2 zeigt den Querschnitt eines Zwischenstückes 7 wie es im Ausführungsbeispiel
in Fig. 1 verwendet wird.
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Die Halte- und Führungsvorsprünge 12 umfassen die Wälzkörper 4.
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Beim Zusammenbau des Rollenlagers 2 wird zunächst ein Wälzkörper 4
in die Laufbahn 13 des Lagerringes 1 eingelegt und dann beiderseits je ein Zwischenstück
7 eingeschnappt. Danach wechselt sich das Einführen von Wälzkörpern 4 und Zwischenstücken
ab.
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Das zuletzt eingeführte Zwischenstück läßt sich infolge der parallelen
Seitenflächen 14 des zur Laufbahn 13 hingerichteten Teiles 15 ebenso leicht einführen
und einschnappen wie alle anderen.
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Soll im Reparaturfall ein defekter Wälzkörper 4 ausgewechselt werden,
führt man einen Blechstreifen in den Spalt 10 zwischen Bordseitenfläche 5 und Stirnseite
8 des Zwischenstückes. Durch leichtes Anheben des Blechstreifens zum Wälzlagermittelpunkt
hin legt sich die
federnde Haltezunge 9 an die Stirnseite 8 des
Zwischenstückes 7. Dieser Vorgang wird auf der anderen Seite ebenso wiederholt,
wodurch das Zwischenstück 7 und danach der Wälzkörper 4 entnommen werden kann.
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Fig. 3 zeigt das Beispiel eines Zylinderrollenlagers 22 bei dem die
Ringnuten 26 an den Bordseitenflächen 25 angeordnet sind, die den Wälzkörpern 24
abgewandt sind. Hier sind die federnden Haltezungen 29 von den Lageraußenseiten
zugänglich.
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Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt den gleichen
grundsätzlichen Aufbau wie in Fig. 1 und 2 bei einem Kegelrollenlager.
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