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Anlage zum Ein- und Ausspeichern von Schüttgut
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zu einer bzw. aus einer insbesondere in einer Halle zumindest annähernd
kreiszylinderförmiger Wandung angeordneten Halde Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anlage zum Ein- und Ausspeichern von Schüttgut zu einer bzw. aus einer in einer
Halle oder einem unüberdachten Lagerplatz mit jeweils zumindest annähernd kreiszylinderförmiger
Wandung angeordneten Halde, wobei das auszuspeichernde Schüttgut mittels einer,
um die zentrale Achse schwenkbaren Kratzereinrichtung mit höhenveränderlichem Kratzerförderer
zum inneren Schüttgut-Böschungskegel förderbar ist, von wo es selbsttätig einem
zentralen Trichter od. dgl. mit nachgeschaltetem Abförderer zufließt.
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Bei einer bekannten Anlage dieser Art wird die Halde zu einer Kegelform
aufgebaut. Sodann fließt das Schüttgut aus dem mittleren Haldenbereich über den
zentralen Trichter dem Abförderer zu, bis sich der natürliche Böschungswinkel gebildet
hat. Das Schüttgut aus dem hierbei noch verbliebenen Haldenring mit dreieckförmigem
Querschnitt wird mit Hilfe der Kratzereinrichtung, die seitlich neben der Halde
angeordnet und deren Kratzerförderer an einem auf einer am Hallenboden befindlichen
Kreisschiene
verfahrbaren Halbportal befestigt ist, zum Haldenfirst hochgefördert bzw. - wenn
die Halde entsprechend weit abgebaut ist - in horizontaler Richtung zum Trichter
gefördert. Nachteilig bei dieser bekannten Anlage ist es, daß - wegen des seitlichen
Kratzergerätes -der zur Verfügung stehende Schüttgutlagerplatz nur relativ schlecht
ausgenutzt ist. (DE-OS 27 26 288.) Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Anlage der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine möglichst optimale
Ausnutzung des Schüttgut-Lagerplatzes zuläßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kratzereinrichtung
- abgesehen von etwaigen, im vom inneren Böschungskegel begrenzten Raum befindlichen
Stützen od. dgl. - oberhalb der Schüttguthalde angeordnet ist. - Durch die erfindungsgemäße
Anordnung ist es möglich, die gesamte Fläche des Lagerplatzes mit SchUttgut zu belegen.
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Ist die Halle mit einem Dach versehen, dann ist es vorteilhaft, wenn
- gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung - die Kratzereinrichtung am Tragwerk
des Daches hängend angeordnet ist.
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Eine kostenmäßig günstige Ausbildung der Anlage ergibt sich, wenn
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung am Rahmen des Kratzerförderers das untere
Ende einer FUhrungslenkerkonstruktion angelenkt ist, und deren oberes Ende an einer
Hängelaufkatze angelenkt ist, die auf konvex gekrUmmten Laufbahnen einer höhenunveränderlichen
Trag- und Führungskonstruktion mittels Seilzugsystem
verschiebbar
ist.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind an der
Trag- und Führungskonstruktion die innerhalb der Halle befindlichen, dezentralen
Einspeichereinrichtungen befestigt Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine zusätzliche
Drehverbindung zwischen den Einspeichereinrichtungen und der Aufhängung am Dachtragwerk
entfällt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht auf in einer Halle kreisförmigen
Querschnitts angeordnete Einrichtungen zum Ein- und Ausspeichern von Schüttgut und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtungen gemäß Fig. 1.
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In einer Halle mit kreisförmigem (oder entsprechend polygonalem) Querschnitt
sind Einrichtungen zum Ein- und Ausspeichern von Schüttgut, wie z.B. Kohle, angeordnet.
Die Halle weist eine zylindrische Außenwand la und ein flachkegeliges Dach 1b auf.
Das Dach 1b besteht aus einer gitterartigen Tragkonstruktion und einer Abdeckung
(Hülle; Beklankung).
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Das auf einem kreisförmigen Lagerplatz 2 abzusetzende Schüttgut wird
über einen oberhalb des Daches verlaufenden - in Fig. I in die Zeichenebene gedreht
dargestellten -Bandförderer 3 zur Dachmitte gefördert, über einen zentralen Trichter,
Schurre od. dgl. Niedertragvorrichtung 4 auf einen an der Tragkonstruktion des Daches
hängenden, im flachkegeligen Dachraum untergebrachten Zwischenförderer 5 übergeleitet,
mittels des Förderbandes des Zwischenförderers
5 nach haldenaußen
gefördert, über einen Trichter, Schurre 6 od. dgl. einem um eine senkrechte Achse
7 motorisch schwenkbaren, heb- und senkbaren, unterhalb des Zwischenförderers 5
befindlichen, ebenfalls im flachkegeligen Dachraum untergebrachten Bandförderer
8 übergeben, von dessen Ende es zum Aufbau der Halde abgeworfen wird.
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Ist die Halle voll gefüllt, so beträgt die Stapelhöhe ca. 9 m und
die Form der Halde ist ein gerader Zylinder.
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Ausgehend von dieser zylindrischen Haldenform fließt das Schüttgut
aus dem mittleren Haldenbereich zunächst frei einem zentralen Trichter 9 od. dgl.
zu, bis sich der natürliche Böschungswinkel gebildet hat. Das dem Trichter od. dgl.
zugeleitete Schüttgut wird in der bekannten Weise einem unterirdischen Bandförderer
1o - der in Fig. 1 ebenfalls in die Zeichenebene gedreht dargestellt ist - zugeführt,
von dem es nach hallenaußen gefördert wird.
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Hat sich der natürliche, innere Böschungskegel gebildet, wird das
Schüttgut beim weiteren Ausspeichern mit Hilfe einer Kratzereinrichtung in horizontaler
Richtung nach innen gefördert.
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Die Kratzereinrichtung besteht aus einem Kratzerförderer 11 bekannter
Art und einer entsprechenden Aufhängung und Führung. Der Kratzerförderer 11 weist
einen sich in horizontaler Richtung erstreckenden, beim Ausspeicherbetrieb stets
waagrecht gehaltenen Rahmen 11a und eine endlos umlaufende Kratzerkette 11b auf.
Die Kratzereinrichtung ist an der Tragkonstruktion des Hallendaches um eine
zentrale,
senkrechte Achse 12 motorisch schwenkbar befestigt.
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Der Kratzerförderer 11 ist über eine Hubvorrichtung heb-und senkbar.
In Seitenansicht gesehen, ist etwa in der Mitte des Rahmens 11a eine seitensteife,
d.h. quer zur Längserstreckung der Lenkerkonstruktion steife, Führungslenkerkonstruktion
13 angelenkt, die sich nach oben und nach innen erstreckt und deren oberes Ende
an dem Rahmen einer mittels Ferntrieb verfahrbaren Laufkatze 14 angelenkt ist. Die
Laufkatze 14 stützt sich über Laufrollen bzw. Laufräder 15 auf kreisbogenförmigen,
konvex gewölbten Laufbahnen 16, insbesondere Katzschienen, ab, die an einer um die
senkrechte Achse 12 schwenkbaren, höhenunveränderhohen Trag- und Führungskonstruktion
17 angeordnet sind.
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(An der Laufkatze 14 können noch horizontale Führungsrollen vorgesehen
sein.) Die Trag- und Führungskonstruktion 17 ist im flachkegeligen Dachraum der
Halle oberhalb des maximalen Schüttgutplateaus untergebracht.
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Die Hubvorrichtung für den Rahmen 11 bzw. den Kratzerförderer umfaßt
zwei Seilpaare 18a, 18b sowie eine am äußeren Ende der Trag- und FUhrungskonstruktion
angeordnete, motorisch antreibbare Seiltrommel 19. Das eine Seilpaar 18a ist am
inneren (haldenmittennahen) Ende des Rahmens liabefestigt und über je eine Umlenkrolle
20 an der Laufkatze 14 zu je einem außerhalb des Verfahrbereichs der Laufkatze 14
liegenden Festpunkt 21 an der Trag- und Führungskonstruktion 17 geführt. Das andere
Seilpaar 18b ist - in der Seitenansicht gesehen -etwa in der Mitte des Rahmens lla-
in Richtung des nach innen zu fördernden Schüttguts gesehen - vor der Anlenkung
der Führungslenkerkonstruktion 13 befestigt und nach oben zur Seiltrommel 19 geführt.
Auf der Seiltrommel 19 ist außer den beiden Hubseilen 18b noch auf den beiden äußeren
Abschnitten der Seiltrommel, und zwar bei gleichem
Seiltrommeldurchmesser
wie für die Hubseile, ein Fahrseilsystem 22 angeordnet. Das Fahrseilsystem 22 führt
von dem entsprechenden äußeren Abschnitt der Seiltrommel 19 zu einer Befestigung
23 (z.B. Klemmverbindung) am Rahmen der Laufkatze 14, über Stützrollen und Ablenkrollen
der Trag-und Führungskonstruktion 17, zwei Umlenkrollen 24 mit senkrechter Achse
an der Trag- und Führungskonstruktion, und weitere Führungsrollen zum anderen (äußeren)
Abschnitt der Seiltrommel 19 zurück.
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Die Laufkatze 14 ist über die Drehmitte der Trag- und Führungskonstruktion
17 hinaus verschiebbar. Um die Laufkatze 14 an der zentralen Aufhängekonstruktion
des Querträgers vorbeiführen zu können, ist sie als "Hängekatze" mit zwei schmalen,
neben der zugeordneten Fahrbahn liegenden Trägern 14a, an denen die Laufrollen bzw.
die Laufräder und Führungsrollen seitlich befestigt sind, sowie einem bügelartigen,
die Trag- und FUhrungskonstruktion untergreifenden Rahmenwerk 14b ausgebildet.
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Die Trag- und Führungskonstruktion 17 weist einen Querträger und eine
zentrale senkrechte Hohlsäule auf, die über eine Drehverbindung 27, insbesondere
Kugeldrehverbindung, mit einem entsprechenden Hohlsäulenteil am Dachtragwerk verbunden
ist. Die Hohlsäulenteile dienen gleichzeitig als Begrenzungsflächen (Gehäuse) für
die Niedertragvorrichtung 4.
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Wird die Seiltrommel 19 im Hubsinn angetrieben, dann werden die Seile
18b aufgewickelt; um die gleiche Seillänge wird auch das Fahrseilsystem 22 auf-
und abgewickelt, wobei die Laufkatze 14 über die Trag- und Sttzkonstruktion 17 -
wenn man die Fig. t betrachtet - nach rechts bewegt wird. Die Seile 18a werden -
beim Verfahren
der Laufkatze - in gleichem Maße in ihren unteren
Teilen (Trümmern) gekürzt, wie sie in ihren oberen Teilen (Trümmern) gelängt werden.
Die Führungslenkerkonstruktion 13 bewegt sich während des Verfahrens der Laufkatze
tangential entlang eines Kreises 25, dessen Mittelpunkt 26 mit dem Mittelpunkt der
kreisförmigen Laufbahnen 16 zusammenfällt.
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Um Schlaffseil in den Seilen 18a zu vermeiden, ist der Schwerpunkt
des Kratzerförderers 11 möglichst weit -in Richtung auf die Haldenmitte zu - von
der unteren Anlenkung der Führungslenkerkonstruktion 13 entfernt, was z.B. mittels
eines Gegengewichts am inneren Ende des Rahmens 11a erreicht werden kann.
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Der Zwischenförderer 5 und der Bandförderer 8 sind an der Trag- und
Führungskonstruktion 17 befestigt und abgestützt bzw. aufgehängt. - Alternativ können
der Zwischenförderer 5 und der Bandförderer 8 aber auch über eine separate, zentrale
Drehverbindung mit der zentralen Hohlsäule der Niedertragvorrichtung 4 verbunden
sein.
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Die in Fig. 1 in strichpunktierten Linien dargestellte Lage des Kratzerförderers
11 ist die Lage, in der er im flachkegeligen Dachraum über der zur maximalen Stapelhöhe
aufgeschütteten Halde untergebracht ist. Die in durchgezogenen Linien dargestellte
Lage des Kratzerförderers 11 ist die unterste Lage, wenn die Halde entsprechend
abgebaut ist.
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Die während der Horizontalförderung vom Schüttgut auf den Kratzerförderer
ausgeübten, in der Zeichenebene liegenden Kräfte werden über die Lenkerkonstruktion
13, die
Laufrollen bzw. Laufräder der Laufkatze 14 und über das
Fahrseilsystem 22 in die Trag- und Führungskonstruktion 17 übergeleitet.
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Die vorbeschriebene Einspeichereinrichtung kann auch anders gestaltet
sein. Z.B. kann das Schüttgut über ein bis zur Hallenmitte im kegeligen Dachraum
geführtes Transportband abgeworfen und mittels des Kratzerförderers - der aber jetzt
mit reversierbarer Kratzerkette ausgerüstet sein muß - zum Aufbau der Halde verteilt
werden.
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Eine Überdachung des (zumindest annähernd kreisförmigen) Lagerplatzes
ist nicht immer erforderlich. Es reicht z.B.
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aus, wenn der Lagerplatz von einer zumindest annähernd kreisringförmigen
senkrechten Außenwand (Begrenzung) insbesondere aus Betonkonstruktion umgeben ist.
Der Kratzerförderer 11 kann dann an einem hochgelegenen, um den Hallenmittelpunkt
motorisch schwenkbaren Querträger eines Halbportals aufgehängt sein, wobei der Querträger
außen über Laufräder auf einer Laufbahn, die oben auf der zylindrischen Außenwand
vorgesehen ist, und innen über eine Kugeldrehverbindung auf einer ortsfesten, zentralen
Stütze abgestützt ist. - Möglich ist auch eine Aufhängung des Kratzerförderers an
einer den Lagerplatz überspannenden, oben auf der zylindrischen Außenwand abgestützten,
um den Hallenmittelpunkt als ideellen Drehpunkt motorisch schwenkbaren Brückenkonstruktion
ohne Mittenzentrierung. Die seitliche Führung der Briickenkonstruktion erfolgt vorzugsweise
einseitig mittels horizontaler, mit einer Kranschiene zusammenarbeitender Druckrollen.
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