DE2913847A1

DE2913847A1 - Motorwagen-bremsventil mit steuerung fuer die dritte bremse

Info

Publication number: DE2913847A1
Application number: DE19792913847
Authority: DE
Inventors: Arnold Haas; Helmut Ing Grad Ulrich
Original assignee: Wabco Fahrzeugbremsen GmbH
Current assignee: ZF CV Systems Hannover GmbH
Priority date: 1979-04-06
Filing date: 1979-04-06
Publication date: 1980-10-30
Also published as: GB2051272B; IT1128401B; SE8001482L; FR2453059A1; ATA89780A; GB2051272A; SE445725B; DE2913847C2; AT385957B; FR2453059B1; IT8067543A0

Description

Hannover, den 28.3.1979 WP 12/79 - B/St

WABCO Fahrzeugbremsen GmbH

Motorwagen-Bremsventil mit Steuerung für die dritte Bremse

Die Erfindung betrifft ein Motorwagen-Bremsventil für druckmittelbetätigte Bremsanlagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durch die DE-PS 26 19 775 ist eine derartige Bremsbetätigungskombination bekannt, wobei durch Niedertreten des Bremspedals sowohl die Betriebsbremse als auch eine dritte Bremse betätigt wird und wobei die dritte Bremse sich durch Schließen von elektrischen Kontakten selbsttätig in Schaltstufen einschaltet.

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Um dem Fahrer ein Gefühl dafür zu geben, daß eine Schaltstufe der dritten Bremse in Funktion tritt, wurden mechanische Druckpunkte geschaffen, welche entsprechend der genannten DE-PS 26 19 775 in einer Ausführungsform im Bremspedal und in einer anderen Ausführungsform am Druckstößel angeordnet sind. Bei einer anderen Einrichtung der eingangs genannten Art ist vorgeschlagen worden, diese druckpunkte mittels Federn zu erzeugen, deren Spannung beim Niedertreten für den Fahrer fühlbar überwunden werden muß.

Die genannten Einschaltmethoden für die dritte Bremse haben jedoch den Nachteil, daß die Bremswirkung nur in den festgelegten Stufen erfolgt und neben dem Druckmittelsystem ein elektrisches Steuersystem, welches ein Magnetventil einschließt, erforderlich ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Motorwagen-Bremsventil zu schaffen, welches beim Betätigen gleichzeitig eine dritte Bremse feinfühlend und stufenlos steuert,und zwar mit denselben Betätigungsmitteln - pneumatisch oder hydraulisch - wie die der Betriebsbremsanlage.

Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 aufgeführte Erfindung gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Aufgrund dessen, daß für die Steuerung des Retarders ein Drucksteuerventil eingesetzt wird, welches an das Bremsventil angeflanscht oder auch mit diesem integriert über eine mechanische Verbindung mit dem Druckstößel des Bremsventils be- und entlüftet wird, ist ein

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feinfühliges, stufenloses Bremsen des Fahrzeugs mit dem als sogenannte dritte Bremse eingesetzten druckmittelbetriebenen Retarder möglich, wobei die Druckbeaufschlagung mit den selben Druckmitteln erfolgt wie die der Betriebsbremsanlage.

Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert werden.

Die Figur 1 zeigt ein pneumatisches Motorwagen-Bremsventil mit einem, angeflanschten Drucksteuerventil und die Figur 2 zeigt ein Diagramm über den Druckverlauf der dritten Bremse in Abhängigkeit vom Pedalweg und von der Pedalkraft.

Bei dem in Figur 1 dargestellten stößelbetätigten Motorwagen-Bremsventil 1 bekannter Bauart wird auf eine Beschreibung im einzelnen nur so weit eingegangen wie dies zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist. Diese Beschreibung bezieht sich demnach nur auf die aus einer Trittplatte 2 und einem Druckstößel 3 bestehenden Betätigungseinrichtung, Wobei das untere Ende 4 des Druckstößels 3 mit dem Abstufungskolben 5 des Bremsventils 1 in Verbindung steht. Eine Schraube dient der Einstellung eines Leerweges 7» welcher der Druckstößel 3 bei Pedalbetätigung bis zum Eingriff dieses Druckstößels 3 mit dem Kolben 5 zurücklegt. Eine mit dem Druckstößel 3 fest verbundene Betätigungsplatte 8, wobei der Druckstößel 3 die Betätigungsplatte 8 durchdringt, stellt eine mechanische Verbindung mit einem an das Motorwagen-Bremsventil 1 angeflanschten Drucksteuerventil 9 her, wobei die Betätigungsplatte derart ausgebildet und angeordnet ist, daß die Abwärtsbewegung des Druckstößels 3 bei einer Betätigung der Trittplatte 2 auf ein Druckstößel 10 des Drucksteuer-

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ventile 9 durch eine Kippbewegung dieser Betätigungsplatte 8 übertragen wird. Mittels einer an der Betätigungsplatte 8 angreifenden Exzenterschraube 11 ist der Beginn der Druckaussteuerung des Drucksteuerventils 9 bei Beginn der Betätigung der Trittplatte einstellbar. Eine auf der Seite des Druckregelventils und der Betätigungsplatte 8 angreifende zweite Exzenterschraube 12 dient der Einstelllang des Weges 13, welcher der Druckstößel 10 des Drucksteuerventils 9 zurücklegt, wobei ein Anschlag 14 diesen Weg 13 begrenzt. Die von den Exzenterschrauben 11 und 12 begrenzte Kippbewegung 13 der Betätigungsplatte 8 wird durch das freie Spiel einer entsprechend geformten, zwischen Druckstößel 3 und Bohrung der Betätigungsplatte 8 angeordneten Buchse 15 ermöglicht, wobei sich die Betätigungsplatte 8 nach unten auf einer Scheibe 16, deren der Betätigungsplatte 8 folgende Kippbewegung durch eine unter dieser Scheibe 16 im Druckstößel 3 angeordnete Rolle 17 ermöglicht wird, abgestützt. Die Anpressung der Buchse 15 an die Betätigungsplatte 8 und dieser beiden Teile 15 und 8 an die Scheibe 16 erfolgt mittels einer vorgespannten Feder 18 in Bewegungsrichtung der Trittplatte 2 bzw. des Druckstößels 3.

Weiteres über das bisher Gesagte hinausgehende Merkmal des ErfindungsgegdXBtandes sind in der nachfolgenden Funktionsbeschreibung erläutert.

Beim Betätigen der Trittplatte 2 durch den Fahrer bewegt sich der Druckstößel 3 des Bremsventils 1 zunächst ohne dabei den Abstufungskolben 5 zu beeinflussen nach unten. Die dabei mittels Exzenterschraube 11 eingestellte, gleichzeitig eingeleitete Kippbewegung der am Druckstößel 3 befestigten Betätigungsplatte 8 bewegt den Druckstößel 10 des Drucksteuerventils 9 ebenfalls nach unten, so daß

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sich unter Schließung eines Auslaßventils 19 ein Einlaßventil 20 öffnet und Druckmittel über einen Einlaßanschluß 21 und einen Auslaßanschluß 22 zum Retarder durchströmen läßt. Der mittels der Exzenterschraube eingestellte Weg 13 der Betätigungsplatte 8 erlaubt bis zum Anschlag 14 der Betätigungsplatte 8 ein stufenloses, feinfühliges Bremsen mit dem Retarder. Bei Erreichen des Anschlages 14 ist gleichzeitig der Leerweg 7 des Druckstößels 3 überwunden - Leerweg 7 des Druckstößels 3 entspricht also dem Weg 13 der Betätigungsplatte 8 - und der nunmehr vom Druckstößel 3 mitgenommene Abstufungskolben 5 schließt ein Auslaßventil 5, 23 und öffnet ein Einlaßventil 5, 24. Druckluft strömt nunmehr Über einen Einlaßanschluß 25 und über einen Auslaßanschluß 26 zu den Radbremszylindern. Bei dem hier dargestellten zweikreisigen Motorwagen-Bremsventil 1 strömt gleichzeitig Druckluft unter Schließung eines zweiten Auslaßventils 27 über einen zweiten Einlaßanschluß 28, ein zweites Einlaßventil 29 und einen zweiten Auslaßanschluß 30 in die Radbremszylinder des zweiten Bremskreises·

Die Überwindung der Kraft der um den Druckstößel 3 angeordneten vorgespannten Druckfeder 18 vermittelt dem Fahrer einen spürbaren Druckpunkt an der Trittplatte 2, wenn die Ansteuerung der Betriebsbremskreise einsetzt. Von diesem Augenblick an bleibt die Druckhöhe in der dritten Bremse, d. h. die Bremswirkung des Retarders konstant.

Die Anwendung der Erfindung ist auch bei Fahrzeugbremsen möglich, deren Pedalbetätigung mittels Gestänge auf ein Motorwagen-Bremsventil übertragen wird. .

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Claims

Hannover, den 28.3.1979 WP 12/79 - B/St

WABCO Fahrzeugbremsen GmbH

Patentansprüche

Motorwagen-Bremsventil für die Steuerung von druckmittelbetätigten Betriebsbremsanlagen in Motorfahrzeugen mit einer zusätzlichen Steuerungseinrichtung für eine dritte Fahrzeugbremse, das folgende Merkmale umfaßt;

a) die Betätigung des Bremsventils (1) besteht aus einer mit einem ersten Druckstößel (3) direkt verbundenen Trittplatte (2) oder einem mit dem ersten Druckstößel (3) über Gestänge verbundenen Bremspedal}

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ORIGINAL INSPECTED

b) der erste Druckstößel (3) ist mit einem die Steuerung der Betriebsbremse auslösenden Abstufungskolben (5) verbunden;

c) es sind Mittel vorgesehen, welche mit der Betätigungsbewegung der Trittplatte (2) bzw. des Bremspedals gleichzeitig einen zusätzlichen druckmittelbetriebenen Retarder als dritte Fahrzeugbremse steuern;

gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

d) das Mittel für die Retarder-Steuerung besteht aus einem mit dem Motorwagen-Bremsventil (1) verbundenen oder angeflanschten und mittels eines zweiten Druckstößel (10) betätigbaren Drucksteuerventil (9);

e) zwischen dem ersten Druckstößel (3) des Motorwagen-Bremsventils (1) und dem zweiten Druckstößel (10) des Drucksteuerventils (9) ist eine die Betätigungsbewegung der Trittplatte (2) bzw. des Bremspedals übertragende Betätigungsplatte (8) als mechanisches Übertragungselement vorgesehen.
2. Motorwagen-Bremsventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

Zwischen dem durch eine Bohrung der Betätigungsplatte (8) geführten ersten Druckstößel (3) und der Betätigungsplatte (8) besteht eine feste Verbindung.
3. Motorwagen-Bremsventil nach Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

Die feste Verbindung zwischen dem ersten Druckstößel (3) und Betätigungsplatte (8) besteht aus:

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3.1_feiner um den ersten Druckstößel (3) angeordneten, als untere Abstützung der Betätigungsplatte (8) ausgebildeten Scheibe (16);

3.2 einer in einer Bohrung des ersten Druckstößels (3) geführten, die Scheibe (16) abstützenden Rolle (17)?

3.3 einer zwischen der Bohrung der Betätigungsplatte (8) und dem hindurchgeführten ersten Druckstößel (3) angeordneten Buchse (15);

3.4 einer die Buchse (15) in senkrechter Richtung gegen die Betätigungsplatte (8) und die Buchse (15) und die Betätigungsplatte (8) gemeinsam gegen die Scheibe (16) spannenden Feder (18).
4. Motorwagen-Bremsventil nach Ansprüchen 1 bis 3t gekennzeichnet durch folgendes Merkmal?

Die Buchse (15) ist mit ihrer an den ersten Druckstößel (3) in senkrechter Richtung zum Druckstößel anliegenden Fläche zur Ermöglichung einer Kippbewegung der Betätigungsplatte (8) ballig ausgebildet.
5. Motorwagen-Bremsventil nach Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgendes Merkmalt

Die Betätigungsplatte (8) stützt sich zwecks übertragung der Bewegung der Trittplatte (2) bzw. des Bremspedals mit ihrem einen Ende auf den zweiten Druckstößel (10) des Drucksteuerventils (9) ab.
6. Motorwagen-Bremsventil nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal;

Eine im Eingriff mit der Betätigungsplatte (8) stehende Exzenterschraube (11) ist zur Einstellung des Berührungspunktes zwischen der Betätigungsplatte (8) und dem zweiten Druckstößel (10) des Drucksteuerventils (9) vorgesehen,

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7. Motorwagen-Bremsventil nach Ansprüchen 5 und 6, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

Eine zweite Exzenterschraube (12) ist in Richtung der Kippbewegung der Betätigungsplatte (8) als verstellbarer Anschlag (14) zwecks Festlegung der Hubbewegung des zweiten Druckstößels (10) des Drucksteuerventils (9) vorgesehen.

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