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Bohrgestell zum Herstellen von Gebirgsankerbohrlöchern
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im Streckenvortrieb für den Berg- und Tunnelbau" Die Erfindung betrifft
ein Bohrgestell zum Herstellen von Gebirgsankerbohrlöchern im Streckenvortrieb für
den Berg-und Tunnelbau, bei dem wenigstens eine Bohrmaschine mit ihrer Lafette auf
einem Drehteller verlagert ist, der mit einer Schelle auf einer Traverse geführt
und auf der Traverse feststellbar ist, deren Enden auf mit Fußplatten versehenen
senkrechten Säulen befestigt sind.
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Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf das Setzen von Gebirgsankern
unmittelbar hinter den Vortriebsaggregaten in dem Bereich der Strecke, der von Teilen
der Vortriebsausrüstung beansprucht wird; vorzugsweise bezieht sich die Erfindung
auf Vortriebe, die mit Teil- oder Vollschnittmaschinen ausgerüstet sind und bei
denen bekanntlich besonders wenig Platz hinter der Vortriebsausrüstung zur Verfügung
steht.
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Man weiß auf grund von sorgfältigen Messungen seit langem, daß sich
um den Streckenraum ein hochbeanspruchter Ring aus anstehendem Gebirge bildet, der
als Tragring bezeichnet wird (Zeitschrift Glückauf 113 (1977), Nr 11 539,545).
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Da man die meisten Strecken mit einem Ausbau versieht, der eine offene,
d.h. nicht ausgebaute Sohle aufweist, bilden sich in diesem Bereich Schwachstellen
aus, welche durch Sohlanker verstärkt werden, so daß ein geschlossener Tragring
entsteht. Diz Ankerlänge und deren Anordnung in dem gegebenen Streckenquerschnitt
kann man nach den Ergebnissen einer Meßankerbeobachtung verhältnismäßig exakt bestimmen.
Für den Erfolg ist jedoch neben einer genauen Einhaltung der vorausbestimmten
Ankeranordnung
entscheidend, daß die Gebirgsanker möglichst früh gesetzt werden, um Auflockerungen
und Verformungen des Gebirges zuvorzukommen, die das Tragverhalten negativ verändern
würden. Daraus ergibt sich nicht nur die Notwendigkeit, die Sohlenanker so nahe
als möglich an der Ortsbrust einzubringen, sondern auch der Zwang, das Bohren der
Ankerlöcher in den Arbeitsrythmus des Streckenvortriebes einzubauen. Dafür müssen
eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden, welche einerseits die Beschleunigung
der Bohrarbeit durch eine leistungsfähige Bohrhilfe betreffen und andererseits eine
Verkürzung und Verkleinerung der Bohrhämmer bzw. der Bohrhilfe erzwingen, um die
Gesamteinrichtung in dem wenigen zur Verfügung stehenden Raum unterbringen zu können;
dieser ist in Teil- bzw. Vollschnittmaschinenvortrieben u.a. durch die der Maschine
folgenden, nachgeschalteten Ausbauhilfe besonders eng (Zeitschrift Glückauf a.a.O.
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Nr. 9 465,470).
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Als Bohrhilfen kennt man Fahrzeuge, auf denen einer oder mehrere Lafetten
mit den dazugehörigen Bohrmaschinen verlagert sind.
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Solche Bohrwagen sind trotz der kompakten Bauweise ihres Fahrgestelles
und ihres Aufbaus nicht in den beengten Räumen unteranbringen, welche im Vortriebsbereick
eines Streckenvortriebes zur Verfügung gestellt werden können. Außerdem verlangen
die Bohrwagen trotz ihres verhältnismäßig großen Gewichtes wegen ihrer Radabstützung
eine verhältnismäßig komplizierte Verspannung mit dem Gebirge, bevor die Bohrarbeit
aufgenommen werden kann. Dazu dienen einerseits Bodenabstützungen, welche die Radabfederung
aufheben und andererseits Firststützen, welche die Gegenkräfte abtragen. In den
Streckenvortrieben, insbesondere in den durch Teil- bzw. Vollschnittmaschinen mechanisierten
Streckenvortrieben kann aber eine Verspannung
einer zum Bohren von
Sohlenankerlöchern dienenden Bohrausrüstung hauptsächlich deshalb nicht zur Verfügung
gestellt werden, weil sie üblicherweise mit firstengebundenen Einrichtungen überfahrbar
sein muß. Außerdem befinden sich im oberen Drittel des Strecke: querschnittes Einrichtungen,
wie Lutten, Rohrleitungen, Einschienenhängebahnen o.dgl..
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Für den Erzbergbau und den dort betriebenen Teilsohlenabbau sind
zur Herstellung der Gewinnungsbohrlöcher allerdings bereits Bohrgestelle entwickelt
worden, von denen einige auf Kufen fahren. Diese Bohrgestelle sind jedoch in Streskenvortrieben
nicht einsetzbar , weil sie ebenfalls zu sperrig si sind und außerdem auch noch
eine ausreichende Verspannung mit Firste des betreffenden Grubenraumes voraussetzen.
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Von einem hieraus bekannten Bohrgestell zur Herstellung von Gewinnungsbohrlöchern
in dem beschriebenen Teilsohlenabbau ash- die Bindung aus Dieses Bohrgestell hat
rohrformige Säulen mit ausziehbaren Oberteilen, welche zur Verspannung mit der Firste
dienen Die Fußplatten stützen sich unmittel-Dar auf der Sohle ab und sind zur Anpassung
an die örtlichen Verhältnisse um die Säulen und um eine dazu senkrechte Drehachse
schwenkbar. Über den Drehteller ist es möglich, die Lafette in horizontalen bis
senkrechten Ebenen aus zur fluchten aend die Einstellung der betreffenden Ebene
durch die drehbare Rohrschelle erfolgt Das vorbekannte Bohrgestell eignet sich für
die Zwecke der Erfindung icht,weil seine Standsicherheit ebenso wie die anderen
Bohrgestelle eine Verspannung mit dem Gebirge voraussetzt und weil es außerdem für
das Arbeiten in jeder neuen Bohrebene auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt
werden müßte Als weitere Schwierigkeit ergibt sich jedoch, daß die Herstellung der
Gebirgsankerlöcher mit erheblich höherer
Genauigkeit als die Herstellung
von Gewinnungsbohrlöchern erfolgen muß, um zusätzliche Schwachstellen im Tragring
zu vermeiden. Die hierfür nötigen Voraussetzu-ngen sind bei dem vorbekannten Bohrgestell
nicht gegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrhilfe zu schaffen,
welche das Bohren von Sohlenankerbohrlöchern nahestmöglich der Ortsbrust ermöglicht
und im Tempo des Vortriebes diesen im bohrbereiten Zustand folgen kann.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Bohrmaschine
mit ihrer Lafette auf einer Schwinge geführt und auf der Schwinge arretierbar ist,
welche in der Ebene des Gestells schwenkbar und an die dem Drehteller nächste Säule
angelenkt ist, und daß die winkelsteif über ihre Fußplatten mit einem Sohlbalken
verbundenen Säulen senkrechte Stützen eines freistehenden Portals bilden, das auf
Kufen, die unter dem Sohlbalken befestigt sind, senkrecht zur Gestellebene beweglich
ist.
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Erfindungsgemäß wird erreicht, daß jeder Bohrmaschine ein Raum zur
Verfürung gestellt werden kann, der im allgemeinen nur bis unterhalb der Ebene reicht
und von dem Gebirgsstoß sowie etwa von der Streckenmitte bzw. von einem dort verlegten
Fördermitte begrenzt wird. Die Höhe dieses Raumes läßt sich durch Verkürzung der
Bohrmaschinenlafetten praktisch beliebig wählen, weil durch ein mehrteiliges Bohrgestänge
solche Verkürzungen ausgleichbar sind. Durch diese Aufteilung der Bohrmaschinen
auf zwei begrenzte Räume ira Streckenvortrieb ist es möglich, die Bohreinrichtung
auch bei Voll- und Teilschnittmaschinenvertrieben unterzubringen.
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Den Erfordernissen eines mit Rücksicht auf die Vermeidung von Schwachstellen
im Tragring exakt einzuhaltenden Bohrschemas genügt das erfindungsgemäße Bohrgestell
durch die doppelte Festlegung der Bohrlafetten. Diese sichert zunächst die Einhaltung
der vorzugsweise senkrechten Bohrebene, in der die Anker angeordnet werden müssen.
Innerhalb dieser Ebene hat jedes Ankerbohrloch eine von dem benachbarten Bohrloch
abweichende Neigung. Auf die jeweilige Neigung wird die betreffende Bohrlafette
dadurch eingerichtet, daß man zunächst ihre Arretierung löst und die Lafette im
Drehteller schwenkt. Den richtigen Winkel erkennt man an der Stellung der Führung
auf der betreffenden Schwinge und fixiert diese Stellung durch die Arretierung.
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Das winkelsteife, freistehende Portal erübrigt die Verspannung der
Bohrmaschinen bzw. des Gestelles mit dem umgebenden Gebirge und ist deshalb u.a.
von Ausbaumanipulatoren überfahrbar. Es vermag den Vortrieb auf seinen Kufen unmittelbar
zu folgen. Die Standsicherheit des Gestells hängt im wesentlichen von dem Gewicht
des Sohlbalkens ab, das man auf die von den Bohrmaschinen ausgehenden Kräfte abstimmt
und praktisch beliebig steigern kann.
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Die Bedienung der schweren Bohrmaschinen und ihrer Lafetten beim Einrichten
vor dem Ansetzen einer Bohrung muß zur Einhaltungdes Arbeitsrythmus so erleichtert
werden, daß die Bedienungsmannschaft ohne großen Kraftaufwand in dem beengten Raum
die Bohrlafette schwenken kann. Anstelle von mechanischen oder druckmittelgetriebenen
Verstellantrieben sieht die Erfindung dazu eine vereinfachte Möglichkeit vor, indem
jeder Druck teller an der ihm zugeordneten Lafette in einem sichern Abstand von
dem oberen Lafettenende angeordnet ist,
daß bei zurückgefahrener
Bohrmaschine die Lafette im labilen Gleichgewicht pendelt. Es hat sich herausgestellt,
daß bei dieser Ausführungsform die Bohrlafetten mit einem Fuß eines Bedienungsmannes
beherrscht werden können.
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Bei praktischer Verwirklichung der Erfindung geht man zweckmäßig so
vor, daß jede Schwinge aus einem zwischen seinen Enden pendelnd aufgehängten Profilabschnitt
besteht, der in einem an die betreffende Lafette angehängten Führungsschuh gleitet,
und daß der Führungsschuh sowie der Profilabschnitt zur Arretierung mit Hilfe eines
Steckbolzens dienende, ausfluchtbare Bohrungen aufweisen, die in regelmäßigen Abständen
auf der Schwinge angebracht sind. Dadurch erhält man eine widerstandsfähige Konstruktion,deren
nennenswertes Gewicht im Hinblick auf die fehlende Verspannung des Portales von
Vorteil ist. Die Abstände der Bohrungen auf der Schwinge wählt man zweckmäßig unter
sich gleich und richtet sie auf bestimmte Winkeländerungen, z.B. auf ein halbes
Grad ein, so daß man die Verschwenkung in hinreichend kleinen Stufen vollziehen
kann.
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Um ein momentenfreies Schwenken der Bohrlafetten zu ermöglichen, sollen
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die ~Führungsschuhe an den Lafetten
fest und die Schwingen an den Säulen verschieblich angebracht werden.
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In der Regel wählt man die Abmessungen des Portales nach lichter Breite
und gegebenenfalls Höhe für jeden Streckenvortrieb einmal und beläßt die Abmessungen
dann für den gesamten Vortrieb, weil die Ausrüstung des Vortriebes in der Regel
vorgegeben ist und während des Vortriebes sich nicht ändert. Man kann aber die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch
verhältnismäßig leicht auf wechselnde Verhältnisse
umstellen, wenn man gemäB einem weiteren Merkmal der Erfindung die Fußplatten der
Säulen auf dem Sohlbalken verschieblich anordnet und mit dem Sohlbalken kraftschlüssig
verbindet.
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Dan nämlich h 1 aßt sich die lichte Breite des Portales auf die jeweils
gegebenen räumlichen Verhältnisse und die je weils verwendete Vortriebsausrüstung
einstellen.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Stirnansicht ein Bohrgestell gemäß der Erfindung
zur Herstellung von Bohrungen für Sohlanker, Fig. 2 schematisch und in Seitenansicht
einen Streckenvortrieb mit einer Teilschnittmaschine und dem erfindungsgemäßen Bohrgestell,
3 3 den Gegenstand der Fig 2 im Ausschnitt zur Wiedergabe einer Draufsicht auf das
erfindungsgemäße Bohrgestellt Fic 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der
Fig 1, Fig 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig 4, Fig G einen Schnitt längs
der Linie VI-VI der Fig 1 und Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII der Fig.
1.
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Gemäß den Fig. 2 und 3 wird die Ortsbrust 1 einer Strecke mit Hilfe
einer allgemein mit 2 bezeichneten Teilschnittmaschine hereingewonnen. Unmittelbar
hinter dem Schneidkopf 3 und der Ladeeinrichtung 4 der Maschine 2 werden aus Strahlprofilsegmenten
zusammengesetzte Ausbaurahmen 5 mit vorgegebenem Bauabstand gesetzt. Die dazu erforderliche
Ausbauhilfe ist nicht dargestellt. Sie kann jedoch mit einer Einschienenhängebahn
8 zusammenwirken, deren Hängeschiene in Fig. 2 links wiedergegeben ist. Dieses Gleis
ist mit Hilfe von Aufhängungen 9 in der Firste 10 der allgemein mit 11 bezeichneten
Strecke verlegt.
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Die Vortriebsmaschine 2 besitzt den üblichen Förderer, dessen Abgabeende
6 schwenkbar ist.Ausgetragen wird das Haufwerk auf einen Streckenförderer 12, der
an einem der Stöße bei 13 verlegt ist und der dementsprechend einen quer zur Strecke
orientierten Abschnitt 14 und eine Rollkurve 15 aufweist. Ihr gerade verlaufenderAbschnitt
19 des Förderers endet an einem Fördererabwurf 20.
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Mit Hilfe von Ketten 16, 17 wird ein allgemein mit 18 bezeichnetes
Bohrgestell dem Fortschritt des Streckenvortriebes folgend von der Vortriebsmaschine
2schrittweise geschleppt.
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Das Bohrgestell wird im folgenden anhand der Fig. 1 sowie 4-7 näher
erläutert.
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In der Fig. 1 ist in gestrichelter Linienführung der Fördererabwurf
20 lediglich schematisch zur Wiedergabe ihres Profils wiedergegeben. Die Darstellung
des Förderers bei 12a soll lediglich eine Alternative zur Darstellung in den Fig.
2 und 3 wiedergeben, welche zeigt, daß das Bohrgestell 18 auch die Verlegung des
Förderers im Bereich der Streckenmitte 22 gestattet.
Jedes Bohrgestell
dient zum Herstellen von Bohrungen in der Sohle 21 der Strecke 11, in die später
die Gebirgsanker eingebracht werden. Die Bohrlöcher sind durch ihre geometrischen
Achsen u.a. bei 23 wiedergegeben. Natürlich sind die Anzahl und die Lage dieser
Achsen nur beispielsweise zu verstehen Das Bohrgestell dient als Bohrhilfe für zwei
Bohrmaschinen 24 bzw. 25, welche auf Lafetten 26 angeordnet sind. Solche Bohrmaschinen
sind für sich bekannt und bedürfen deswegen keiner Beschreibung im einzelnen. Es
genügt der Hinweis, daß die Lafette eine Führung für den Bohrmotor darstellt und
mit einem Antrieb zusammenwirkt, der den nötigen Andruck für das durch eine Führung
27 laufende Bohrgestänge herstellt, sowie die Bohrmaschine 24 in ihrer Ausgangsstellung
zurückfahren kann. Es ist jedoch ferner darauf hinzuweisen, daß die Bohrlafetten
26 eingekürzt sind, um die Bauhöhe des Bohrgestells 18 zu verringern und daß dementsprechend
das Bohrgestänge zur Herstellung der erforderlichen Bohrlochlänge geteilt ist.
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Das Bohrgestell 18 besteht im wesentlichen aus einer von einem Rohr
gebildeten Traverse 28, aus ebenfalls rohrförmigen Säulen 29 bzw. 30, welche bei
31 bzw. 31'im Bereich der Traversenenden befestigt sind. Zu dem Bohrgestell gehören
ferner Führungsschuhe 34, 35, welche die Säulen 29 und 30 mit einem Sohlbalken 38
verbinden, unter dem zwei Kufen 39 angebracht sind, auf denen das Bohrgestell 18
gleitet, wenn es über die Ketten 16 und 17 von der Vortriebsmaschine 2 geschleppt
wird.
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Der beschriebene Aufbau des Bohrgestells 18 ergibt ein Portal, dessen
senkrechte Stützen von den Säulen 29 und 30 gebildet werden. Dabei gewährleistet
der im folgenden näher beschriebene Aufbau, daß das Portal winkelsteif ist. Die
Gewichte, insbesondere die des Sohlbalkens 38, sind so verteilt,
daß
das Portal frei steht, also keiner Verspannung während der Bohrarbeit bedarf.
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Die Anbringung der Bohrmaschinen 24, 25 bzw. ihrer Lafetten 26, sowie
die Ausgestaltung der mit diesen zusammenwirkenden Teile ist für beide Bohrmaschinen
die gleiche, so daß im folgenden die Einzelheiten anhand der Verlagerung der Bohrmaschine
25 und ihrer Lafette 26 weiter beschrieben werden.
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Gemäß Fig. 7 ist die Lafette 26 mit einer Konsole fes Xra bunden,
die Teil eines in einem Gehäuse 58 drehbare eines ist. Das Gehäuse 53 ist seinerseits
mit Hilfe einer Klemmschelle 59 an dem Rohr 28 der Traverse befestigt. Die Lösbarkeit
der Schelle 59 ermöglicht es, die Einstellung des Drehtellers-auf der Traverse 28
frei zu wählen und damit einen Drehpunkt 7 vorzugeben, um den die Lafette 26 an
der Traverse 28 schwenken kann. Die Verstellbarkeit, welche die gelöste Schelle
59 gewährleistet, ist im übrigen durch Doppelpfeile in Fig. 1 wiedergegeben.
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Die Drehkonsole 61 und damit der Dreh-teller im Gehäuse 58 sind an
der zugeordneten Lafette 26 in einem solchen Abstand von dem oberen Lafettenende
32 angeordnet, daß bei zurückgefahrener Bohrmaschine 25 die Lafette 26 im labilen
Gleichgewicht um den Punkt 7 pendelt.
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Wie die Fig. 1 ferner erkennen läßt, ist jede der Bohrmaschinen 24,
25 auf einer Schwinge 33 geführt. Die Schwinge 33 ist zwischen ihren Enden 33'und
33" bei 36 pendelnd aufgehängt. Ein Führungsschuh 37 kann auf der Schwinge 33 gleiten
und läßt sich in vorgegebenen Stellungen auf der Schwinge 33 arretieren. Die Einzelheiten
dieser Anordnung
ergeben sich aus den Fig. 4 und 5.
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Danach ist die Bohrmaschinenlafette 26 auf einer Gelenkplatte 40 befestigt,
welche um einen Zapfen 41 drehbar ist.
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Die geometrische Achse 42 des dadurch geschaffenen Drehgelenks verläuft
senkrecht zur Ebene des Bohrgestells 18.
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Der Zapfen 41 sitzt auf dem Führungsschuh 37. Der Führungsschuh besteht
aus einem U-Profilabschnitt, wobei die Flansche 43, 43'mit Führungsleisten 44, 45
versehen sind und dadurch einen Profilabschnitt 46 umfassen, welcher die Schwinge
33 bildet. Die Schwinge 33 besteht, wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt, ihrerseits
aus einem U-Profil, das in das U-Profil des Führungsschuhs 37 paßt. Im Bereich des
Anlenkpunktes 36, der bei der Darstellung der Teile in Fig. 4 mit der geometrischen
Achse 36 zusammenfällt, ist zwischen die Flansche47,54des U-Profiles der Schwinge
33 eine Befestigungsplatts48 eingeschweißt, welche ihrerseits die bei 49 angedeutete
Drehtelleranordnung trägt. Das Gehäuse ist im übrigen über eine Schelle 50 an der
Säule 30 befestigt, die dem Drehteller 58 der betreffenden Bohrlafette am nächsten
liegt. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schelle 50 in Richtung
der geometrischen Achse 51 der Säule 30 verschieblich angebracht, so daß sich entsprechend
die Schwinge 33 bewegen kann.
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Auf dem oberen Flansch 43 des Führungsschuhs- befindet sich eine Bohrung
52, welche mit mehreren Bohrungen 53 ausgefluchtet werden kann, die den oberen Flansch
54 des Profilabschnittes durchringen, der die Schwinge 33 bildet. Mit Hilfe eines
Steckbolzens 55, dessen Handhabe bei 56 dargestellt und mit einer Sicherungskette
57 an dem Führungsschuh 37 festgelegt ist, kann die Bohrmannschaft die einmal gemäß
der Bohrlochachse 23 gewählte Winkel stellung der
Lafette festlegen.
Zweckmäßig bringt man eine entsprechende Skala oder Farbmarkierung auf der Schwinge
33 an, so daß das Bohrschema auch ohne Nachmessen eingehalten werden kann.
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Die Führungsschuhe 34, 35 entsprechen einander und sind daher beide
in Richtung des Doppelpfeiles 64 auf dem Sohlbalken 38 verschieblich und arretierbar.
Die Arretierung erfolgt mit Hilfe eines Keiles 60, so daß die Führungsschuhe stufenlos
eingestellt und kraftschlüssig mit dem Sohlbalken 38 versperrt werden können. Zu
diesem Zweck ist das Traversenrohr 28 in einer lösbaren Schelle 62 untergebracht,
die ihrerseits mit einer Schelle 63 an der betreffenden Säule 30 befestigt ist.
Die Schelle 62 ermöglicht das Verschieben der Säulen längs der Traverse 28, während
die Schelle 63 das Verschieben der Traverse 28 längs der Säulen gestattet.
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Normalerweise wählt man die Stellung der Führungsschuhe 34,35 auf
dem Sohlbalken 38 und die Stellung der Teile 62 und 63 auf der Traverse 28 bzw.
den Säulen 29 und 30 entsprechend der jeweiligen Ausrüstung des Vortriebes einmal
und läßt sie dann unverändert. Dann ergibt die Festlegung der Drehteller 58 über
die Schellen 59 und den Winkelbereich, der mit jeder Bohrmaschine beherrscht werden
kann. Damit wird die Lage der Bohrung 53 auf der Schwinge 33 für eine bestimmte
Winkelstellung festgelegt, die in dem vorgegebenen Bohrschema eingehalten werden
muß.
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Abgesehen von dieser Funktion der Schwinge wird durch die beschriebene
Gestaltung des Führungsschuhs 37 die Lafette an einem weiteren Punkt neben dem Drehpunkt
7 festgelegt. Beim Anbohren werden dadurch Dejustierungen der Bohrlochachse 23 ausgeschlossen.
Außerdem trägt das Lafettenende bei 70 Gleitschuhe, welche sich auf der Stirnkante
des Sohlbalkens 38 abstützen
können und auf diese Weise ein Auswandern
der Lafette aus der Gestellebene ausschließen.
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Im Betrieb des Bohrgestelles 18 kann man davon ausgehen, daß ein etwa
6 m tiefes Bohrloch mit einem Durchmesser von 41 mm in etwa 20 Bohrminuten hergestellt
werden kann.
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Meistens setzt man in das Bohrloch ein kurzes, wiedergewinnbares Standröhrchen
ein. Diese Arbeiten sowie das Ziehen des Bohrgestänges sind in der angegebenen Zeit
enthalten. Nach Herstellen der Bohrlöcher kann man Gebirgsanker beliebiger Konstruktion
einbringen. Bewährt haben sich sogenannte Bündelanker aus mehreren Einzelstählen,
die mit einem schnell bindenden Zement in die hergestellten Bohrlöcher eingebracht
werden. Die für das Setzen solcher Anker erforderliche Einrichtung ist in den Figuren
nicht wiedergegeben.
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Wie aus den Figuren jedoch ersichtlich ist, ermöglicht es das Bohrgestell
18, die für das Setzen der Gebirgsanker nötigen Bohrungen planmäßig und lückenlos
im Zuge der Streckenauffahrung herzustellen. Das Bohrgestell 18 ist so eingerichtet,
daß es unmittelbar hinter der Vortriebsmaschine 2 mitgeschleppt werden kann. Praktische
Erfahrungen haben gezeigt, daß bei einer Auffahrung von 10,5 m und 33 Bohrungen
je Tag in vierschichtigem Betrieb hergestellt werden können. Die Anordnung der Bohrlöcher
erfolgt rechtwinklig zur Streckenachse in Reihen mit einem vorgegebenen Abstand
von z.B. 1,6 m.
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L e e r s e i t e