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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verglasungselement mit längs-und querverlaufenden
Sprossen.
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Größere Glasflächen in Fenstern oder Türen werden aus architektonischen
Gründen oft durch Sprossen in kleinere Glasflächen unterteilt. Dabei werden in der
Regel in die Fenster- bzw. Türrahmen die Sprossen eingebaut, und in die von den
Sprossen gebildeten Felder an der Baustelle bzw. beim Zusammenbau des Fensters oder
der Tür die Glasscheiben eingesetzt.
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Die Herstellung von Sprossenverglasungen nach dieser konventionellen
Methode ist aufwendig. Man ist deshalb bereits dazu übergegangen, Isolierglasscheiben
für die Verglasung zu verwenden, bei denen die Sprossen in den Luftzwischenraum
des Isolierglases eingelegt sind (DE-OS 26 37 034). Auf diese Weise erübrigt sich
der Einbau tragender Sprossen in den Fenster- bzw. Türrahmen, und es kann auch beim
Einbau großer Einheiten das Bild eines Sprossenfensters in gewissem Maße beibehalten
werden.
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Bei diesen bekannten Sprossen-Isoliergläsern werden die Außenflächen
jedoch wiederum durch große Glasflächen gebildet. Wenn solche Fenster in reflektiertem
Licht betrachtet werden, kommt die an sich gewünschte Unterteilung der Glasflächen
durch die Sprossen nicht voll zur Geltung. Wenn der Blick auf solche Fensterflächen
gar unter einem relativ großen Winkel zur Flächennormalen fällt, dominiert die Lichtreflexion,
so daß die Wirkung der Sprossen dann sogar besonders gering ist.
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Sprossenfenster haben auch den Vorteil, daß sie die individuelle optische
Wirkung kleinerer Glasscheiben zur Geltung bringen. Sie finden deshalb insbesondere
Anwendung für den Einbau sogenannter ~Butzenscheiben", d.h. nach außen ausgewölbter
Glasscheiben, die infolge ihrer Reflexionseigenschaften der Fassade ein besonders
lebhaftes Aussehen geben und darüberhinaus den Durchblick von außen durch das Fenster
erschweren. Um die erwähnten Nachteile, die durch den Einbau einzelner Butzenscheiben
in mit einem Gitterwerk versehene Fenster- bzw. Türrahmen gegeben sind, zu umgehen,
ist es bereits bekannt, die Butzenglasscheiben mitsamt der zwischen den Butzenscheiben
angeordneten Stege in den Luftzwischenraum einer Isolierglasscheibe anzuordnen,
wodurch wiederum ein großflächiges Verglasungselement geschaffen wird (DE-GM 78
23 786). Auch bei diesem bekannten Verglasungselement ist jedoch nachteilig, daß
die Außenfläche wiederum von einer großen ebenen Glasscheibe gebildet wird, die
insbesondere beim Betrachten von der Seite her die gewünschten charakteristischen
Wirkungen der Sprossen und der Butzengläser vermissen läßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verglasungseinheit
zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist, sondern die über die Glasflächen
vorspringende Sprossen aufweist und als ein mehrere kleinere Glasscheiben bzw. Isolierglasscheiben
oder Preßglaskörper umfassendes größeres Element gehandhabt und in den Fenster-
oder Türrahmen eingebaut werden kann.
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Das Verglasungselement nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß eine Mehrzahl von im Verhältnis zu dem gesamten Verglasungselement kleinen Glaskörpern
unter
Zwischenschaltung von die einzelnen Glaskörper einfassenden
Sprossen durch einen umlaufenden Rahmen bildende Profilstäbe zusammengehalten sind,
indem die den umlaufenden Rahmen bildenden Profilstäbe mit den Sprossen und den
Glaskörpern verspannt sind.
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Gemäß der Erfindung besteht also das Verglasungselement nicht aus
einem zuerst hergestellten, in sich tragfähigen Rahmen- bzw. Gitterwerk, in das
anschließend die einzelnen Glasscheiben eingesetzt werden, vielmehr werden die einzelnen
Glasscheiben als tragende Elemente verwendet, indem sie mit den Sprossen und den
Rahmenprofilen fest verspannt werden, so daß dadurch insgesamt ein größeres Element
geschaffen wird, das erst als solches die notwendige Eigensteifigkeit und Festigkeit
aufweist.
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Die Sprossen kommen dabei optisch voll zur Geltung, denn sie bilden
über die Glasscheiben vorstehende Trennstege zwischen den einzelnen Glasscheiben.
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Das erfindungsgemäße Verglasungselement kann grundsätzlich mit einschaligen
Glasscheiben aufgebaut werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn als Glaskörper
mehrschalige Isolierglasscheiben verwendet werden, die infolge ihrer größeren Dickendimension
die Gesamtstabilität des Elementes erhöhen. Anstelle von Isolierglasscheiben können
jedoch auch Preßglaskörper, und ggf. auch andere Ausfachungsmaterialien, wie z.B.
Kunststoffkörper, verwendet werden.
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Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Verglasungselementes, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, daß der Aufbau
der Sprossen und des Rahmens im Zuge der Verglasung erfolgt,
indem
bei einer Längs seite beginnend durch Aneinanderfugen der Grundprofile und der Glaskörper
das Element zusammengesetzt, anschließend zum Verspannen die Umreifung angebracht,
und danach die Abdeckprofile auf den Grundprofilen befestigt werden. Auf diese Weise
wird eine optimal wirksame Verspannung von Rahmen, Sprossen und Glas erreicht, die
zu der gewünschten Eigenssteifigkeit des ganzen Elementes führt. Hierzu trägt neben
der Umspannung und neben stellenweisen Verschraubungen der Grundprofile mit den
Deckprofilen und der Sprossen mit den Randprofilen auch die Tatsache bei, daß die
Glasscheiben mit den sie einfassenden Profilen verklebt werden.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung und weitere Vorteile ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine erfindungsgem~aß aufgebaute Isolierverglasung
mit Butzenglasscheiben in der Ansicht von der Außenseite; Fig. 2 eine Schnittdarstellung
durch Fig. 1 entlang der Linie II-II in vergrößertem Maßstab; Fig. 3 einen Ausschnitt
des aus den Grundprofilen bestehenden Rasters; Fig. 4 einen Schnitt entlang der
Linie IM der Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V
der Fig. 3, und Fig. 6 die Gesamtansicht eines aus den Grundprofilen zusammengesetzten
Rasters.
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Das in Fig. 1 dargestellte Isolierverglasungselement umfaßt achtzehn
Isolierglasscheiben 1, die unter Zwischenschaltung von durchgehenden Längssprossen
2 und Quersprossen 3 von zu einem umlaufenden Rahmen zusammengesetzten Profilstäben
4, 5 umgeben sind.
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Der Aufbau der Isolierverglasung ergibt sich im einzelnen aus den
Fig. 2 bis 6. Die Längssprossen 2, die Quersprossen 3 und die umgebenden Profilstäbe
4, 5 weisen denselben Querschnitt und Aufbau auf, und sind daher aus den gleichen
Profilen gefertigt, die zweckmäßigerweise aus einem geeigneten Kunststoff bestehen.
Die Sprossen und Rahmenprofilstäbe bestehen aus einem im Querschnitt T-förmigen
Grundprofil 8 und einem mit diesem verbundenen Abdeckprofil 20. Der Mittelsteg des
Grundprofils 8 weist am Ende eine hinterschnittene Nut 9 auf. Die die Hinterschneidung
bildenden Vorsprünge 10 bilden Klemmvorsprünge, die mit entsprechenden Klemmvorsprüngen
21 an dem Abdeckprofil 20 zusammenwirken. In der Mitte des Mittelsteges ist ein
in Längsrichtung verlaufender Schraubkanal 11 vorgesehen. Zwischen dem Schraubkanal
11 und der Nut 9 ist ein Längsschlitz 12 mit geriffelten Wänden vorgesehen.
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Dadurch erhält der Mittelsteg des Grundprofils die Elastizität, die
für die Herstellung der Klemmverbindung mit dem Abdeckprofil erforderlich ist. In
demselben Sinn wirken die auf den Außenflächen des Mittelsteges angeordneten im
Querschnitt halbkreisförmigen oder V-förmigen Ril-
-len 13. Diese
dienen gleichzeitig als Rillen für die Wasserführung und zur Erleichterung beim
Anbringen von Bohrungen 14, die als Drainage- bzw. Lüftungsbohrungen vorgesehen
sind, und den Hohlraum der Schraubkanäle 11 mit dem die Isolierglasscheiben umgebenden
Hohlraum 15 zwischen den Dichtungsstreifen verbinden.
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Der Mittelsteg des Grundprofils 8 weist ferner am Ende nach beiden
Seiten gerichtete Vorsprünge 16 auf.
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Diese Vorsprünge 16 ermöglichen es, daß bei einer Stoßverbindung zweier
Profile das eine profil zwischen dem Vorsprung 16 auf der einen Seite und dem Vorsprung
17 und dem Steg 18 auf der anderen Seite verankert werden kann, wenn die entsprechenden
Teile des zu verankernden Grundprofils weggefräst werden. In Fig. 5 z.B. ist eine
Einzelheit dargestellt, die eine von den beiden den äußeren Profilstab 4 und eine
Längssprosse 2 darstellenden Grundprofilen 4 gehaltene Quersprosse 3 zeigt, die
ebenfalls aus einem Grundprofil mit demselben Querschnitt wie die Profile 8 besteht.
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Das Abdeckprofil 20 weist einen mittleren und mit den Klemmvorsprüngen
21 versehenen Teil auf, der in die Nut 9 des Grundprofils 8 eingreift. Die kraftschlüssige
Verbindung des Abdeckprofils 20 mit dem Grundprofil 8 kann durch die Anbringung
von Schrauben 22 unterstützt werden.
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Die Schrauben 22 sind so dimensioniert, daß sie in den geriffelten
Schlitz 12 eingeschraubt werden können. Die Anbringung von Schrauben 22 kann sich
bei größeren ERementen empfehlen, um die unterbrochenen Quersprossen durch die Verbindung
mit dem durchgehenden Abdeckprofil zu versteifen und durch Vergrößerung des Anpreßdruckes
der Profile an die Isolierglasscheiben die Steifigkeit des Elementes insgesamt weiter
zu erhöhen.
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Die Isolierglasscheiben 1 weisen den üblichen Aufbau auf, d.h. sie
bestehen aus zwei Silikatglasscheiben 25, 26, die über einen Abstandsrabmen 27 mit
Hilfe einer Klebemasse 28 zu einer Einheit verbunden sind. Die Isolierglasscheiben
werden unter Zwischenschaltung von dichtenden Klebestreifen 30 aus plastischem Butylkautschuk
und elastischen Bändern 31 in die Sprossen eingesetzt.
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Die Klebestreifen 30 liegen auf den Kanten der Einzelscheiben 25,
26 an und belassen zwischen sich den Hohlraum 15, der zur Drainage und zur Lüftung
dient und der, wie weiter oben erwähnt wurde, mit dem Schraubkanal 11 über die Bohrung
14 in Verbindung steht. Nach dem Zusammenbau des Elementes wird die oben noch vorhandene
Fuge zwischen den Profilschenkeln und der Isolierglasscheibe mit einem Dichtstoff
32 ausgespritzt.
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Der Zusammenbau der Isolierverglasung erfolgt in der Weise, daß man
mit einem Profilstab 4 als Teil des äußeren Rahmens beginnt und entlang dieses Profilstabes,
an einer Ecke beginnend, abwechselnd die Isolierglasscheiben 1 und die Grundprofile
der kurzen Quersprossen 3 aneinanderfügt. Die Grundprofile der Quersprossen 3 sind
zuvor durch Wegfräsen der Eckbereiche so vorbereitet, daß sie, wie aus Fig. 5 ersichtlich
ist, zwischen die vorspringenden Teile 16, 17, 18 des Profilstabes 4 eingeschoben
werden können. Sobald eine Längsreihe von Isolierglasscheiben zusammengelegt ist,
wird eine Längssprosse 2 über die Isolierglasscheiben und die dazwischen angeordneten
Quersprossen geschoben, und anschließend die nächste Längsreihe von Isolierglasscheiben
auf dieselbe Weise angelegt. Selbstverständlich werden vor dem Zusammenlegen die
Klebestreifen 30 und die elastischen Bänder 31 auf den Rand der Isolierglasscheiben
aufgebracht. Wenn die erforderliche Anzahl der Längsreihen
von
Isolierglasscheiben zusammengelegt ist, werden die noch ausstehenden den Rahmen
bildenden Profilstäbe 5 und 4 auf die äußeren Isolierglasscheiben und die freien
Enden der Längssprossen 3 und der Quersprossen 2 aufgeschoben und alle Teile miteinander
verspannt.
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Um die Teile miteinander zu verspannen, werden außen auf die den Rahmen
bildenden Grundprofile im Bereich der Ecken und in den Bereichen gegenüber den Längs-
und Quersprossen Distanzklötze 36 angeordnet, und über diese Distanzklötze 36 ein
Spannband aus einem Kusntstoff wie Perlon oder ein Bandeisen 37 herumgezogen, das
in bekannter Weise gespannt und durch einen Spannverschluß 38 befestigt wird, wie
es insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht.
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In Fig. 6 ist ferner dargestellt, daß an den Kreuzungsstellen 40 der
Längs- und Quersprossen nach ihrem Zusammenfügen die obersten Vorsprünge der Grundprofile
der Längssprossen durch Wegfräsen entfernt werden, um Platz zum Anbringen der durchlaufenden
Abdeckprofile auf den Quersprossen zu schaffen. Der besseren Übersichtlichkeit halber
ist in Fig. 6 nur das Rahmenwerk ohne die eingesetzten Isolierglasscheiben dargestellt,
die jedoch selbstverständlich in diesem Stadium in dem Rahmenwerk vorhanden sind.
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Schließlich werden auf das wie beschrieben vorbereitete Element die
Abdeckprofile 20 durch Eindrücken aufgebracht und an einigen Stellen durch Schrauben
22 mit dem Grundprofil verbunden.
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