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Titel: Vorrichtung zum rationellen Gebrauch von Farben,
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besonders von jenen, die für Kunstmalerei vorgesehen und in flexiblen
Tuben sind.
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-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-Beim Gebrauch von Farben, besonders
aber jenen, die für Kunstmalerei vorgesehen und normalerweise in flexiblen Bleibehältern
oder - seltener - Kunststoffbehältern konfektioniert sind, ist es schwer und manchmal
unmöglich, mit Präzision, schnell und in der nötigen Menge irgendeinen Farbton aus
einer Mischung von mehreren Farben zu wiederholen. Auch wenn das Verhältnis der
Mischung bekannt ist, so ist doch im Augenblick der Zusammenstellung alles dem Zufall
überlassen sowie dem Versuch und der Erfahrung des Benutzers, der leider nicht über
die entsprechenden Mittel zur Dosierung der Farben verfügt.
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Immer auf diesem Gebiet ist es bekannt, dass sich auf dem Markt ausser
den Tuben mit den sogenannten Primär- und Sekundärfarben auch Konfektionen mit sogenannten
komponierten Farben befinden, die aus einer Mischung zwischen den schon genannten
Primär- und/oder Sekundärfarben bestehen. Die komponierten Farben sind allgemein
die weniger benutzten und oft passiert es, dass eine Farbtube austrocknet oder bricht,
bevor noch die Farbe vollkommen aufgebraucht werden konnte.
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Wenn die geeigneten Mittel für die Dosierung der Farben zur Verfügung
ständen und auch eine mehr oder weniger grosse Anzahl von Musterbeispielen komponiert
er Farben, und zwar mit Hinweis darauf, welche Farben und in welcher Menge sie benutzt
wurden, könnte die Produktion und der Vertrieb die-Farbmaterien auf nur die Primär-
oder evtl. auch die Sekundärfarben begrenzt sein, was beim Gebrauch und auch im
Hinblick auf den Lehrbereich klare Vorteile bedeuten würde.
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Die Anweisung oder die obengenannten Muster könnten sich auf einfache
Hinweise bezüglich der Zusammenstellung der
Mischung mit auch nur
wörtlicher Angabe der erreichbaren Farben beschränken. Mit diesen Hinweisen kann
der Benutzer eine ganze Serie chromatischer Kompositionen erstellen, ohne dass dabei
Fehler möglich wären. Er kann weitere Mischungen ausprobieren und sich die Formeln
der neuen Farbtöne notieren, so dass er die Möglich hat, sofort darauf zurückgreifen
zu können und die Mischungen jederzeit mit grösster Genauigkeit zu wiederholen.
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Wenn man so will, können die genannten Muster auf sehr wirtschaftliche
Weise verwirklicht werden, was sich zum Vorteil der farbproduzierenden Firmen auswirken
würde.
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Um diese und andere Zwecke zu erreichen war es notwendig, das Problem
der Farbdosierung zu lösen. In der Theorie gäbe es viele Lösungen dieses Problems.
Anfangs hatte man z.B. daran gedacht, die Farben in einer Art von Spritzen mit Messeinteilung
zu liefern, wobei der Griff nachträglich auf den Kolben hätte aufgesetzt werden
können, aber ausser der gesamten Änderung der augenblicklichen Verpackungstechnik
für Farben, hätte diese Lösung auch in der praktischen Anwendung Komplikationen
mit sich gebracht und wäre damit unwirtschaftlich, komplex und uninteressant für
die Industrie geworden.
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Das obengenannte Problem wird jetzt im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung gelöst durch eine.Vorrichtung zum rationellen Gebrauch von Farben, besonders
von jenen, die für Kunstmalerei vorgesehen und in flexiblen Tuben verpackt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Hohlkörper von grundsätzlich zylindrischer
Form besteht, in welchem sich eine Dosierkammer befindet, die auf der einen Seite
durch den Kopf eines Kolbens begrenzt wird, der sich in dieser Kammer bewegt, auf
der anderen Seite Jedoch durch einen Verschluss mit einer zentralen Öffnung, die
durch den Hohlraum eines Endstückes verlängert ist. Mit Hilfe einer Befestigung
ist es vorgesehen, diese Vorrichtung
auf die Tubenöffnung zu bringen.
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Weitere Eigenschaften der Erfindung und die daraus hervorgehenden
Vorteile gehen deutlicher aus der nachstehenden Beschreibung einer vorgezogenen
Form zur Verwirklichung derselben hervor, nur als Beispiel gezeichnet und nicht
auf das Zeichnungsbeispiel begrenzt, wonach - die Abb. 1 den seitlichen Querschnitt
einer vorgezogenen Form zur Verwirklichung der Vorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung zeigt; - die Abb. 2 die Ansicht der Vorrichtung wie in Abb. 1 zeigt, aber
von der Tube gelöst und die Farbe ausstossend.
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Bezugnehmend auf Abb. 1, mit 1 ist insgesamt eine Vorrichtung zum
rationellen Gebrauch von Farben angezeigt, welche mit einer Tube 2, das Farbmaterial
enthaltend, zusammengebracht wird. Die Vorrichtung 1 enthält einen Hohlkörper 3
von grundsätzlich zylindrischer Form, in dem sich eine Dosierkammer 4 befindet,
die auf der einen Seite durch den Kopf 5 eines Kolbens, der sich darin bewegt, begrenzt
ist.
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Der Hohlkörper 3 kann aus Jedem Material und in Jeder Farbe hergestellt
werden; er kann auch transparent sein.
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Auf dor dem Kolben 6 gegenüberliegenden Seite ist die Kammer 4 durch
einen Verschluss 7 abgegrenzt, der eine zentrale Öffnung 8 hat, die durch den Hohlraum
9 eines Endstückes 10 verlängert wird.
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In der Nähe des Endstückes 10 ist der Hohlkörper 3 mit einer Befestigungsmöglichkeit
versehen, um die Vorrichtung 1 an die Öffnung 11 der flexiblen Tube 2 heranbringen
zu können. Vorteilhafterweise können diese Befestigungsmöglichkeiten aus einem Gewinde
12 bestehen, das sich auf der Innenfläche einer Verlängerung 13 des Hohlkörpers
3 befindet.
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Es muss beachtet werden, dass eine weitere Eigenschaft der vorliegenden
Erfindung. darin besteht, dass die Länge des Endstückes 10 gegenüber der Verlängerung
13 entsprechend grösser sein muss, so dass es aus dieser herausragt.
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Die Vorrichtung 1 wird durch eine Messeinteilung 14 komplettiert,
die z.B. in Kubikzentimeter angegeben ist und sich auf der Länge der Kammer 4 oder
des Kolbens 6 befindet, je nachdem, ob der Hohlkörper transparent oder matt ist.
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Die so konstruierte Vorrichtung kann sehr wirtschaftlich aus Kunststoff
hergestellt und schon auf der Farbtube befestigt geliefert werden, wie in Abb.1,
oder getrennt von der Tube, die dann in diesem Falle mit einem normalen Schraubverschluss
versehen ist.
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Das Funktionieren der oben beschriebenen Vorrichtung erweist sich
sichtlich einfach.
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Wenn die Tube 2 gedrückt und/oder evtl. der Kolben 6 aus der Kammer
1 in Pfeilrichtung D (Abb. 1) herausgezogen wird, geht eine bestimmte Menge von
Farbe aus der Tube 2 in die Dosierkammer 4.
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Mit der Farbe tritt-in die Dosierkammer auch ein gewisser Prozentsatz
Luft ein. Aus diesem Grunde sollte in dieser ersten Phase die Menge des in die Kammer
1 eingeführten Produktes höher sein als die tatsächlich benötigte. Beim anschliessenden
Drücken des Kolbens 6 in der Kammer 4 und Beobachten des Kopfes 5 im Verhältnis
zur Messeinteilung 14 wird die Luft selbst und der Überschuss an Farbe in die Tube
2 zurückgedrückt, welche flexibel und plastisch, d.h.
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ohne elastische Speiaherung ist, und sich bei dieser Farbzurückgabe
wieder ausdehnt, An diesem Punkt wird die Tube 2 von dem Gewinde 12 der Vorrichtung
1 abgeschraubt. Die Vorrichtung wird dann in der genauen Farbdosis in einen Behälter
15 entleert, wie in Abb. 2, um die Mischung vornehmen zu können. Hierbei genügt
es, den Kolben 6 in der Kammer 4 bis auf den Boden durchzudrücken. Dabei muss beachtet
werden, dass die Dosiervorrichtung gerade gehalten wird, so dass die austretende
Farbe nicht am Gewinde 12 hängenbleibt und dann im Behälter 15 sich eine geringere
Menge als die dosierte befindet.
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Das Herausragen des Endstückes 10 aus der Verlängerung 13 macht es
möglich, diesen Nachteil zu vermeiden und erlaubt es,auch den letzten Farbtropfen
abzunehmen, der andernfalls an dem Endstück hängenbliebe, Nach Beendigung dieses
Vorgangs wird die Tube 2 wieder an das Gewinde 12 der Vorrichtung 1 angeschraubt,
die damit gleichzeitig als Verschluss dient. Es ist klar, dass, wonn die aus einer
Tube herauszunehmende Farbdosis die Kapazität der Dosierkammer 4 übersteigt, der
beschriebene Vorgang in mehreren Phasen durchgeführt worden muss0 Wenn eine Tube
leer ist bevor die Dosis erreicht wurde, kann die benötigte Menge mit einer weiteren
Vorrichtung aus einer neuen Tube komplettiert werden, andernfalls mit der gleichen
Vorrichtung, die von der leeren Tube abgeschraubt und auf eine neue Tube aufgeschraubt
wird.
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Der beschriebene Vorgang wird mit Tuben von verschiedenen Farben,
jede mit ihrer eigenen Vorrichtung, wiederholt, bis in dem Behälter 19 alle Farben
und in der nötigen Menge sind, um die Farbkomposition in der bekannten Mischung
durchführen zu können, die auf jeden Fall wiederholbar ist.
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Natürlich können an der Vorrichtung laut vorliegender Erfindung Änderungen
und strukturelle Abweichungen vorgenommen werden, ohne dass diese jedoch aus ihrem
Schutzbereich heraustritt0
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