DE2901412A1 - Treibladung fuer rueckstossfreie waffen oder raketen und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Treibladung fuer rueckstossfreie waffen oder raketen und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Treibladung mit mehreren rechteckigen Treibmittelstreifen, für rückstoßfreie Waffen oder
Raketen, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Treibladung.
Bei Treibmittel- oder Pulverladungen für rückstoßfreie
Waffen werden gewöhnlich Treibmittelstreifen verwendet,
die in dem Raum (dem Ladungsgehäuse) in den sie gefüllt werden, willkürlich und ungeordnet angeordnet sind. In
diesen Fällen ist es am günstigsten, die Entladung von einer kurzen Seite des Ladungsraumes aus durchzuführen,
um zu vermeiden, daß die großen Oberflächen der Streifen den Zünd- oder Brenngasen in einer kreuzweisen Lage ausgesetzt
sind. Unter diesen Bedingungen entspricht der Weg der Zündgase durch die Streifenpackung der Länge der
Streifen.
Die Intensität, d.h. die Geschwindigkeit und die Temperatur der Zündgase ist in diesem Fall offensichtlich in dem
Teil der Treibladung, der der Zündstelle benachbart ist, höher als im gegenüberliegenden Teil, d.h. es findet
eine verhältnismäßig ungleichmäßige Zündung und Entflammung des Treibmittels statt.
Eines der größten Probleme, das bei einer solchen Treibmittelanordnung
am schwierigsten zu lösen ist, besteht darin, daß das Treibmittel durch die Düse ausgestoßen
wird. Gewöhnlich werden etwa 10 bis 20 % der Gesamtmenge des Treibmittels in Form von vollständig oder teilweise
verbrannten Treibmittelelemente ausgestoßen. Dieser Treibmittelaustoß bedingt weitgehend die Geschwindigkeitsunterschiede der Waffe.
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Ein weiterer Grund für die Geschwindigkeitsunterschiede der Waffe ist die ungleichmäßige Entflammung der brennbaren
Oberflächen des Treibmittels.
Bei Versuchen, bei denen u.a. die angegebenen Nachteile behoben werden sollten, wurde vorgeschlagen, daß die
Streifen miteinander verbunden, z.B. an den äußeren Rändern vergossen werden und an der Mantelwand des
Ladungsgehäuses angebracht werden sollten, so daß die Ränder der Streifen zur Mitte des Ladungsraumes gerichtet
sind.
In dieser Lage ist das Treibmittel am wenigsten den hohen Gasgeschwindigkeiten ausgesetzt. Erfolgt bei einer röhrenförmigen
Ladung die Zündung in der Mitte des Ladungsraumes, so wird das Treibmittel durch die Zünd- oder Brenngase
nicht beeinflußt, bis sich die Gase ausgebreitet haben, wobei die Verbrennung gegen einen größeren Teil des Treibmittels
wirkt als wenn sie in direkter Verbindung mit der Zündladung gestanden hätte. Weiterhin werden die Treibmittelstreifen
unter dem Einfluß der Verbrennungsgase nicht gegen die Düse gedrückt, sondern gegen die Außenwand
des Ladungsgehäuses.
Ein Nachteil der Einbettung (z.B. in Kunststoff) der äußeren Ränder des Streifens besteht darin, daß diese Ränder nach
Beendigung der eigentlichen Verbrennung weiterbrennen, so daß Flammen aus Feuer und Rauch die Position der Waffe
auch nach dem Abschießen verraten.
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Treibladung für rückstoßfreie Waffen und Raketen, bei der das Treibmittel
mit Hilfe einer Zündvorrichtung, die axial und zentral im
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Ladungsraum angeordnet ist, möglichst vollständig verbrannt wird. Auf diese Weise werden verbesserte Zünd- und Verbrennungswirkungen
erzielt, die einem Ausstoßen von Treibmittel sowie Geschwindigkeitsdifferenzen entgegenwirken.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung derartiger Treibladungen.
Die Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen angegeben.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen verkürzten Stapel von miteinander verbundenen Treibmittelstreifen;
Fig. 2 einen Stapel nach Fig. 1, röhrenförmig gebogen;
und
Fig. 3 die röhrenförmige Treibladung von Fig. 2, teilweise
im seitlichen Schnitt.
Eine Treibladung gemäß der Erfindung enthält mehrere rechteckige Treibmittel- oder Pulverstreifen 1, die aufeinandergestapelt
werden, während sie mit einem oder mehreren Fäden 3 und 4 an einer Seite des Stapels miteinander verbunden werden,
worauf der Stapel röhrenförmig gebogen wird, so daß die miteinander verbundenen Ränder der Streifen 1 die Innenseite
des Rohres bilden.
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform erhält die Treibladung
ihre Röhrenform dadurch, daß die Enden der Fäden an beiden Enden des Stapels miteinander vereinigt werden.
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Ein bevorzugtes Verfahren zur Befestigung der spröden Streifen mit den Verbindungsfäden 3 und 4, so daß die Streifen
nicht brechen, besteht darin, daß der Faden bzw. die Fäden um die Streifen 1 geschlungen werden. Hierbei wirken die
Fäden 3 und 4, indem sie in diesem Fall zwischen jedem Streifenpaar gezogen werden, auch als Abstandshalter, so
daß durch eine geeignete Auswahl des Fadendurchmessers der gewünschte Abstand zwischen den Streifen 1 und damit
eine vorherbestimmte Dichte der Treibladung erzielt werden.
Um der Treibladung einerseits eine gewisse Steifigkeit zu geben, andererseits aber einen guten Abstand zwischen den
Streifen 1 zu erzeugen, werden diese an mehr als einer Stelle, vorzugsweise an zwei bis vier Stellen, entlang
einer ihrer Seiten miteinander vereinigt. In Fig. 3 ist eine Treibladung mit drei Verbindungsstellen dargestellt.
Durch Verbindung von zwei Fäden 3 und 4 an jeder Verbindungsstelle
ist es möglich, die Fäden so zu ziehen, daß nach der Verbindung der Streifen 1 einer νώη diesen gestreckt
werden kann, bevor die Enden der Fäden an den Enden der Ladung miteinander verbunden werden, ohne daß die spröden
Streifen 1 brechen. Werden zwei Fäden verwendet, so kann man das Verfahren auch mit einer einfachen und zuverlässigen
Maschine ausführen.
Der verwendete Faden ist zweckmäßig hart und unelastisch, so daß sein Querschnitt bei den scharfen Biegungen, denen
er ausgesetzt ist, praktisch nicht verformt wird. Wird der Querschnitt der Fäden verformt, so ist es schwierig,
den Abstand zwischen den Streifen 1 festzulegen. Ein Beispiel eines mit Erfolg verwendeten Fadens ist der schwedische
Militärfaden m/50 mit einem Durchmesser von 0,4 mm.
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Um die Biegung des Stapels zu einem Rohr zu erleichtern, kann ein stärkerer Streifen 2, vorzugsweise aus Karton,
in der gleichen Weise wie die Treibmittelstreifen an jedem Ende des Stapels befestigt werden. Anderenfalls
brechen die äußeren Treibmittelstreifen leicht.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung einer Treibladung, welche die meisten der vorstehend angegebenen Vorteile besitzt
und welche, infolge der Kompression des Stapels und des Streckens eines der Fäden 3 (Bindefaden), der Ladung
einen gut einstellbaren Durchmesser gibt, enthält folgende Stufen: Die Streifen 1 werden aufeinandergestapelt, während
ein Bindefaden an jeder Verbindungsstelle im wesentlichen senkrecht zu den Streifen 1 an einem ihrer Ränder sowie
für jeden Bindefaden 3 ein laufender Faden 4 gezogen wird, der im wesentlichen parallel sowohl zum Bindefaden 3 als
auch zu den Rändern der Streifen 1, die am Bindefaden liegen,
gezogen wird, und zwar entlang einer ersten Fläche jedes Streifens, um den Rand, der vom Bindefaden abgewandt
ist, entlang einer zweiten Fläche jedes Streifens, um den Bindefaden 3 und danach zurück entlang der zweiten
Fläche im wesentlichen parallel zu seiner vorherigen Richtung. Dann wird der nächste Streifen 1 auf den vorhergehenden Streifen gelegt, wobei der laufende Faden 4
entlang der ersten Fläche des zweiten Streifens verläuft. Dann wird das Verfahren wMerholt, bis ein Stapel mit
einer vorherbestimmten Anzahl von Streifen gebildet ist, worauf der Streifen bis zu einer bestimmten Höhe zusammengepreßt
und der Bindefaden 3 mit einer bestimmten Kraft gestreckt und mit dem laufenden Faden an jedem Ende des Stapels
verknotet wird, worauf der Stapel röhrenförmig gebogen und die Fäden an beiden Enden miteinander verbunden werden.
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Beispielsweise hatten die Streifen, aus denen Treibladungen hergestellt wurden, eine Länge von 130 mm, eine Breite von
17 nun und eine Dicke von 0,35 mm.
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Claims (17)
- 290U12PATENTANWÄLTE DIPL.-INS. R. SPLANEMANN dipl.-chem. dr. B. REITZNERZÜGEL. VERTRETER BEIM EPA · PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE EPO · MANDATAIRES AGREES PRES L-OEBFörenade Fabriksverken S-631 87 Eskilstuna8000 MÜNCHEN 2 15· JdXl. 1979 Tal 13Telefon (089) 226207/224209 Telegramme: fnvenfius München Telex: 528418 intus dUnsere Akte: 2106-1-10.558Ihr Zeichen:PatentanmeldungTreibladung für rückstoßfreie Waffen oder Raketen und Verfahren zu deren HerstellungPatentansprüche(1. Treibladung mit mehreren rechteckigen Treibmittelstreifen, für rückstoßfreie Waffen oder Raketen, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibmittelstreifen (1) aufeinandergestapelt und mit einem oder mehreren Fäden (3, 4) an einer Seite des Stapels verbunden sind, und daß der Stapel röhrenförmig gebogen ist, wobei die miteinander verbundenen Ränder der Streifen die Innenseite des Rohres bilden.
- 2. Treibladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stapel dadurch röhrenförmig gehalten ist, daß die Enden der Fäden beider Enden des Stapels miteinander verbunden sind.909829/0862290U12
- 3. Treibladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verbindende Faden bzw. die verbindenden Fäden (3, 4) um jeden Streifen (1) gebunden sind.
- 4. Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (1) an mehr als einer Stelle, vorzugsweise an zwei bis vier Stellen entlang ihrer Seiten miteinander verbunden sind.
- 5. Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit zwei Fäden (3, 4) an jeder Verbindungsstelle erfolgt.
- 6. Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadendurchmesser so gewählt ist, daß die Treibladung eine vorherbestimmte Dichte erhält.
- 7. Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Faden hart und unelastisch ist, so daß sein Querschnitt an den scharfen Biegungen im wesentlichen nicht verformt ist.
- 8. Treibladung nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß ein festerer Streifen (2), vorzugsweise aus Karton, an jedem Ende des Stapels in der gleichen Weise wie die Treibmittelstreifen befestigt ist.
- 9. Verfahren zur Herstellung einer Treibladung mit mehreren rechteckigen Treibmittelstreifen, für rückstoßfreie Waffen oder Raketen, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Treibmittelstreifen (1) aufeinanderstapelt, während man sie mit einem oder mehreren Fäden (3, 4) an einer Seite des Stapels verbindet, worauf man den Stapel röhrenförmig biegt, so daß die miteinander verbundenen Ränder der Streifen die Innenseite des Rohres bilden.909829/0862
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man den Stapel dadurch röhrenförmig hält, indem man die Enden der Fäden an beiden Enden des Stapels miteinander verbindet.
- 11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß man den verbindenden Faden bzw. die verbindenden Fäden (3, 4) um jeden Streifen (1) bindet.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Streifen (1) an mehr als einer Stelle, vorzugsweise an zwei bis vier Stellen, entlang ihrer Innenseiten miteinander verbindet.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindung mit zwei Fäden (3, 4) an jeder Verbindung durchführt.
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man den Fadendurchmesser so wählt, daß die Ladung eine vorherbestimmte Dichte erhält.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man einen harten, unelastischen Faden verwendet, so daß sein Querschnitt bei den scharfen Biegungen im wesentlichen nicht deformiert wird.
- 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein stärkerer Streifen (2) vorzugsweise aus Karton, an jedem Ende des Stapels in der gleichen Weise wie die Treibmittelstreifen befestigt wird.909829/0862290U12
- 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man während des Stapeins an jeder Verbindungsstelle einen Bindefaden senkrecht zu den Streifen (1) an einem ihrer Ränder zieht und daß man für jeden Bindefaden (3) einen Lauffaden (4), der im wesentlichen senkrecht zu dem Bindefaden (3) und den Rändern der Streifen (1),die am Bindefaden liegen, zieht, und zwar entlang einer ersten Fläche jedes Streifens, um den Rand, der vom Bindefaden abgewandt ist, entlang einer zweiten Fläche jedes Streifens, um den Bindefaden (3) und danach zurück entlang der zweiten Oberfläche im wesentlichen parallel zu seiner vorherigen Richtung, worauf man den nächsten Streifen (1) auf den vorhergehenden Streifen aufstapelt, wobei der laufende Faden (4) entlang der ersten Fläche des zweiten Streifens verläuft, worauf man das ganze wiederholt, bis ein Stapel mit einer vorherbestimmten Anzahl von Streifen (1) gebildet ist, worauf man den Stapel bis zu einer bestimmten Höhe komprimiert und den Bindefaden (3) mit einer bestimmten Kraft streckt und mit dem laufenden Faden (4) an jedem Ende des Stapels verbindet, worauf man den Stapel röhrenförmig biegt und die Enden der Fäden an beiden Enden miteinander verbindet.909829/0862
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