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Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehpflug, insbesondere Volldrehpflug, in einer Ausbildung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
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Bei einem bekannten Drehpflug (DE-OS 23 44 139) bestehen die Mitnehmer des Grindels aus sich von diesem zwischen den Stützplatten des Pflugrahmens nach oben bzw. nach unten erstreckenden Ansätzen. Als Kraftspeicher ist ein Paar Druckmittelzylinder vorgesehen, die in Parallelanordnung beidseits außerhalb der Stützplatten des Pflugrahmens sowie dabei in Fahrtrichtung hinter der Querachse zwischen Pflugrahmen und Grindel angeordnet sind. Eine solche Überlastsicherung für den Grindel ist baulich aufwendig, störanfällig und nimmt verhältnismäßig viel Platz in Anspruch. Durch die Anordnung der Druckmittelzylinder in Fahrtrichtung hinter der Querachse wird der Raum für die Anbringung von Vorwerkzeugen verbaut.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehpflug der eingangs genannten Art mit einer Überlastsicherung zu schaffen, die baulich wesentlich einfacher, billiger und raumsparend ausgebildet ist, dabei zuverlässig arbeitet und trotz verhältnismäßig geringer Abmessungen ein optimales Rückstellmoment auf einen im Überlastfalle ausgeschwenkten Grindel ausübt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Drehpflug ausgehend von einem solchen der eingangs im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angeführten Merkmale gekennzeichnet.
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Bei dem Drehpflug nach der Erfindung bilden die Stützplatten des Pflugrahmens und die des Grindels zwischen sich einen freien Aufnahmeraum für einen einzelnen Druckmittelzylinder als Kraftspeicher, der aufgrund seiner Anordnung in Fahrtrichtung vor der Querachse trotz verhältnismäßig geringer Dimensionierung ein hohes Rückstellmoment auf den Grindel erzeugen kann. Die gewissermaßen gekapselte Anordnung eines derartigen Kraftspeichers schützt diesen im Betrieb, senkt Kosten und Platzbedarf und beläßt genügend Freiraum für Vorwerkzeuge, die mit dem Grindel ausschwenken können, wenn auf den in Arbeitsstellung befindlichen Pflugkörper ein Widerstand einwirkt, der ein Auslösen der Überlastsicherung herbeiführt.
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Die Ausbildung des Kraftspeichers als Druckmittelzylinder und dessen Anordnung vor der Querachse für den Grindel ist für sich bekannt (DE-OS 21 21 555), jedoch bei einer Pflugausführung, bei der das vordere Ende des Grindels mit einer quergerichteten Zentrierplatte versehen und diese kippbar in einem am Pflugrahmen befestigten Gehäuse untergebracht ist. Ferner ist ein Drehpflug bekannt (DE-OS 15 57 787), bei dem der Grindel von zwei zueinander parallelen Platten gebildet ist. Auch bei dieser bekannten Ausführung ist der Kraftspeicher als Druckmittelzylinder ausgebildet, dessen Zylindergehäuse an einem einzelnen Stützarm am Pflugrahmen abgestützt ist und dessen Kolbenstange an einem Gelenkbolzen angelenkt ist, der nahe den Pflugscharen die den Grindel bildenden Stützplatten durchgreift.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung in abgebrochener Ausschnittdarstellung näher veranschaulicht. Im einzelnen zeigt
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Fig. 1 eine abgebrochene Seitenansicht eines Drehpfluges im Bereich der Anlenkung eines Grindels am Pflugrahmen entsprechend den Pfeilen I-I in Fig. 2, teilweise im Schnitt, und
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Fig. 2 eine vereinfachte Draufsicht zu Fig. 1.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel zeigt einen Volldrehpflug mit einem Pflugrahmen 1, an den ein Grindel 2 mit zwei Pflugscharen 3, 4 angelenkt ist. Es versteht sich, daß der Pflugrahmen 1 mit einer Mehrzahl Grindel 2 und einer entsprechenden Anzahl Pflugschare 3, 4 ausgestattet sein kann. Am Pflugrahmen 1, der wie üblich zur Fahrtrichtung 5 eine gewisse Schrägstellung (Fig. 2) aufweist, ist ein Paar Stützplatten 6, 7 befestigt, die in Draufsicht eine sich entgegen Fahrtrichtung öffnende starre Gabel bilden. Die Stützplatten 6, 7 sind dabei im Abstand zueinander parallel und senkrecht zu einer Querachse 8 ausgerichtet, um die der Grindel 2 schwenkbar mit dem Pflugrahmen 1 verbunden ist.
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Am Grindel 2 sind ihrerseits fest mit diesem verbundene Stützplatten 9, 10 befestigt, z. B. angeschraubt, die ebenfalls im Abstand zueinander parallel und senkrecht zur Querachse 8 ausgerichtet sind und eine in Fahrtrichtung 5 offene Gabel bilden. Die Stützplatten 9, 10 des Grindels 2 greifen bei dem dargestellten Beispiel zwischen die Stützplatten 6, 7 des Pflugrahmens 1 und liegen an diesen koplanar an. Beide Paare Stützplatten 6, 7; 9, 10 umgrenzen gemeinsam einen Zwischenraum 11, in dem im Abstand in Fahrtrichtung vor der Querachse 8 ein Kraftspeicher 12 angeordnet ist. Der dargestellte Kraftspeicher 12 ist ein an einen Druckmittelspeicher angeschlossener Druckmittelzylinder mit bei Überlast ausfahrender Kolbenstange 13.
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Sowohl die Stützplatten 6, 7 als auch die Stützplatten 9, 10 haben jeweils obere und untere Auskerbungen. Bei der Stützplatte 7 ist die obere Auskerbung mit 14 und die untere Auskerbung mit 15 bezeichnet. Die obere Auskerbung an der Stützplatte 10 ist bei 16 und die untere bei 17 angedeutet. Die obere Auskerbung der Stützplatte 6 schließlich ist mit 18 und die an der Stützplatte 9 mit 19bezeichnet. Diese Auskerbungen 14, 15, 16, 17, 18, 19, von denen die unteren Auskerbungen an den Stützplatten 6 und 9 in der Zeichnung nicht sichtbar sind, dienen zur Aufnahme und als Widerlager für einen oberen Querbolzen 20 bzw. einen unteren Querbolzen 21, die mit dem Druckmittelzylinder bzw. der Kolbenstange 13 des Kraftspeichers 12 verbunden sind. Wie sich aus Fig. 1 ersehen läßt, sind die Stützplatten 6, 7 bzw. 9, 10 so geformt, daß jeweils ihre oberen Auskerbungen 14, 16, 18, 19 in Richtung parallel zur Querachse 8 fluchtend gelegen sind, wenn sich der Grindel 2 in seiner Normalbetriebsstellung gemäß Fig. 1 befindet. Das gilt in gleicher Weise für die jeweils unteren Auskerbungen 15, 17.
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Die in Fahrtrichtung 5 hinter dem Kraftspeicher 12 gelegene Querachse 8 liegt in dem in Fahrtrichtung 5 hinteren Überlappungsbereich der beiden Stützplattenpaare 6, 7; 9, 10 und wird von zwei einzelnen, untereinander fluchtenden, den Zwischenraum 11 freilassenden Achsbolzen 22, 23 definiert, die in Bohrungen von jeweils benachbarten Stützplatten 6, 9 bzw. 7, 10 des Pflugrahmens 1 und des Grindels 2 aufgenommen und festgelegt sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Teile in Normal- bzw. Pflugbetriebsstellung. Trifft im Pflugbetrieb beispielsweise das Pflugschar 4 auf einen Stein od. dgl. Widerstand, so kann der Grindel 2 bei entsprechender Größe dieses Widerstandes in Fig. 1 im Gegenuhrzeigersinn hochschwenken, wie dies durch die strichpunktierten Linien angedeutet ist. Dieses Hochschwenken erfolgt gegen die Wirkung des auf Einfahren bzw. Zug beaufschlagten Kraftspeichers 12, der nach Überwinden des Widerstands den Grindel 2 wieder in seine dargestellte Normalbetriebslage zurückschwenkt und dabei das Pflugschar 3 bzw. 4 wieder in das Erdreich einzieht. Bei diesem Ausschwenken verlagern sich mit dem Grindel 2 die Stützplatten 9, 10 in einer Schwenkbewegung abwärts mit der Folge, daß der obere Querbolzen 20 in seiner Lage in den oberen Auskerbungen 14, 18 der Stützplatten 6, 7 des Pflugrahmens 1 zurückgehalten wird, während die unteren Auskerbungen der Stützplatten 9, 10 des Grindels 2 den unteren Querbolzen 21 mitnehmen. Der Kraftspeicher 12 erfährt dadurch eine Schwenkverlagerung, die durch das Vorhandensein eines freien Zwischenraums 11 nicht beeinträchtigt wird. Nach Überwinden des Hindernisses kehren die Stützplatten 9, 10 des Grindels 2 unter der Wirkung des Kraftspeichers 12 wieder in ihre in ausgezogenen Linien veranschaulichte Lage zurück, in der die Querbolzen 20, 21 wieder von sämtlichen oberen bzw. unteren Auskerbungen 14, 15, 16, 17, 18, 19 sämtlicher Stützplatten 6, 7; 9, 10 abgestützt sind.