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Mit einer wellenförmigen Preßfläche ausgebildete
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Preßvorrichtung innerhalb einer Anlage zum Herstellen von gewellten
Asbestzementplatten Die Erfindung betrifft gattungsgemäß eine mit einer wellenförmigen
Preßfläche ausgebildete Preßvorrichtung innerhalb einer Anlage zum Herstellen von
gewellten Asbestzementplatten, wobei die Preßvorrichtung als Plattenpresse mit zwei
Pressenplatten ausgebildet ist, die Jeweils mit Bohrungen versehen sind, wobei die
Bohrungen
der oberen Pressenplatte an ein Unterdrucksystem anschließbar sind und unter der
oberen Pressenplatte eine Gummihaut angeordnet ist, die beim Schließen der Preßvorrichtung
mittels des Unterdrucksystems an der oberen Pressenplatte festsaugbar ist.
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Es kann sich dabei um eine Anlage zum Herstellen von gewellten Asbestzementplatten
mit einem endlosen, mit wellenförmigem Querschnitt geführten Transportband, einer
Materialaufgabestation und einer unter dem Transportband angeordneten Entwässerungseinrichtung
handeln. Im übrigen kann neben dem Unterdrucksystem ein Drucksystem vorgesehen sin,
mit dem ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmittel zwischen Gummihaut und
Pressenplatte einführbar ist, so daß beim Preßvorgang gleichsam ein hydrostatischer
Druckzustand auf das Preßgut ausUbbar ist.
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Bei der bekannten gattungsgemäßen Preßvorrichtung (DE-Patent 19 30
223) ist die Anordnung so getroffen, daß die obere Pressenplatte an den Profilflanken
der Wellen nutartige Ausnehmungen aufweist, die mit den Bohrungen in Vebindung stehen.
Nach dem Schließen der Presse wird bei der bekannten gattungsgemäßen Preßvorrichtung
ein Druckmittel zwischen Gummihaut und Pressenplatte eingeführt und die Gummihaut
insbes. auch im Bereich der nutartigen Ausnehmungen gegen die herzustellende Asbestzementplatte
gepreßt. Im Ergebnis erreicht man, daß beim Schließen der Pressen Materialverschiebungen
im Bereich der Wellenflanken nicht auftreten, so daß in allen Bereichen der herzustellenden
gewellten Asbestzementplatten eine homogene Materialverbilung sichergestellt ist,
die gleichsam hydrostatisch gepreßt wird. Die Gummihaut ist zwar elastisch aber
nur so eingestellt, daß sie in der beschriebenen Weise arbeiten kann. Das alles
hat sich bewährt, kann Jedoch insbes. dann vereinfacht werden, wenn es sich um die
Herstellung von Asbestzementplatten verhältnismäßig geringer Plattendicke handelt.
Das ist die Aufgabe der Erfindung.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Profilflanken
als glatte Flanken ausgeführt sind, an denen die Gummihaut verschiebbar ist, und
daß die Gummihaut in dem Maße weich elastisch verformbar ist, daß sie beim Schließen
der Preßvorrichtung am Preßgut liegenbleibend, sich unter elastischer Verformung
an den Profilflanken verschiebt. Zweckmäßigerweise besitzt die Gummihaut dabei eine
Dicke von etwa einem Millimeter. Die elastische Verformbarkeit der Gummihaut kann
leicht experimentell ermittelt werden, sie richtet sich im übrigen nach der Steilheit
der Wellenflanken und nach der Zusammensetzung des Preßgutes.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß beim Herstellen von
gewellten Asbestzementplatten das Preßgut beim Schließen der Preßwerkzeuge an den
Flanken geringe Schubspannungen, die noch nicht zu Materialverschiebungen führen,
aufzunehmen in der Lage ist und begrenzt die aufzunehmenden Schubspannungen durch
die weichelastische Gummihaut, die an den glatten Flanken der Profil~ flanken ausgleichend
verschiebbar ist. Die Schubspannungen, die das Preßgut aufnehmen kann, sind umso
größer, je verfilzter das Preßgut ist, welches allerdings nicht zu dick sein sollr
Überraschenderweise erreicht man mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung stets eine
homogene Materialverteilung.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Anlage in der Aufsicht, Fig. 2 in vergrdBertem Maßstab eine Teilansicht des Schnittes
in Richtung der Pfeile A-A.
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Als Ausführungsbeispiel ist in Fig. 1 eine erfindungsgemäße Preßvorrichtung
zum Pressen von gewellten Asbestzementplatten, bestehend aus Materialaufgabestation
1 mit Breikasten und mit endlosem Transportband 2, Plattenpresse 3 und Einrichtung
zur Einführung der zu pressenden Matten m in die Plattenpresse 3 dargestellt. Der
oberhalb des Transportbandes 2 angeordnete Breikasten schließt an seinem unteren
Ende mit einer der dem Transportband 2 aufzugebenden Matte m entsprechenden Formdüse
ab. Dem Transportband 2 ist eine Entwässerungseinrichtung zugeordnet und es ist
als Einrichtung zur Einführung der Asbestzementmatten m in die Plattenpresse 3 durch
die Plattenpresse 3 geführt. Dabei ist bei dem gewählten Ausführungsbeispiel das
Transportband 2 in Transportrichtung nach Maßgabe der herzustellenden Asbestzementplatten
gewellt geführt und auch die Pressenplatten 4, 5 der Plattenpresse 3 sind entsprechend
wellenförmig ausgebildet. Das von einer aus glatten Umlenk- und Antriebstrommeln
6 bestehenden Führungsvorrichtung gehaltene und angetriebene Transport band 2 wird
durch die Wellungsvorrichtung 7 unter der Materialautabestation 1 und andererseits
hinter der Plattenpresse 3 angeordnet. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
als Wellungsvorrichtungen 7 kammförmig ineinandergreifende Rollen 8 angeordnet.
Diese Ausführungsform ermöglicht es beispielsweise, durch Änderung der Abstände
der Rollenachsen bei derselben Anlage Asbestzementplatten herzustellen, die mehr
oder weniger stark gewellt sind, wenn die Pressenplatten 4, 5 angepaßt werden.
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Die Entwässerungseinrichtung besteht aus einem unter dem Transportband
angeordneten Auflagetisch, der an seiner Oberfläche mit Bohrungen versehen ist,
die über ein System von Verbindungsleitungen mit einer Absaugevorrichtung 9 verbunden
sind. Auf diese Weise wird erreicht, daß dem Bei, unmittelbar nachdem er auf das
Transportband
2 aufgetragen worden ist, das Wasser wieder entzogen
wird. Das dann noch im Brei enthaltene restliche Wasser wird während des Preßvorganges
in der Plattenpresse 3 aus der zwischen den Pressenplatten 4, 5 liegenden Matte
m herausgedrückt und über in der unteren Pressenplatte 5 angeordnete Bohrungen 10,
die ebenfalls mit der Absaugevorrichtung 9 verbunden sind, abgeführt.
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Die von der Erfindung für die Herstellung von stark gewellten Asbestzementplatten
vorgeschlagene Ausbildung der oberen Pressenplatte 4 der Plattenpresse 3 erläuterte
Fig. 2. Unter der oberen Pressenplatte 4 ist eine Gummihaut 11 angeordnet. Die obere
Pressenplatte 4 selbst weist Bohrungen 12 auf. Die Bohrungen 12 können nun, dem
Jeweiligen Arbeitstakt entsprechend, mit einem Absaugesystem 13 und/oder einem Drucksystem
14 verbunden werden. In den Verbindungsleitungen zwischen Bohrungen 12 und Absauge-
bzw. Drucksystem 13, 14 befinden sich Flüssigkeiten, die den Druck auf die vor den
Bohrungen 12 liegende Gwmmihaut 11 übertragen. Std die Bohrungen 12 mit dem Absaugesystem
13 verbunden, so wird die Gummihaut 11 durch den von dem Absaugesystem 13 erzeugten
Unterdruck unter der Pressenplatte 4 gehalten.
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Arbeitet man mit der beschriebenen Preßvorrichtung, so wird, während
die Presse 3 geöffnet ist, die Gummihaut 11 durch Unterdruck unter der oberen Pressenplatte
4 gehalten. Gleichzeitig wird das Transportband 2 in Bewegung gesetzt, aus dem Breikasten
wird Brei auf das Transportband aufgetragen und der bereits beschichtete Abschnitt
des Transportbandes 2 in die Plattenpresse 3 eingeführt.
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Nachdem das Transportband 2 angehalten worden ist, schließt die Presse
3, wobei die obere Pressenplatte 4 zunächst in den Wellentälern und auf den Wellenbergen
aufsetzt und die dort liegenden Teile der Matte verdichtet. Nachdem der Preßdruck
aufgebaut ist,
wird von dem Absauge- und Drucksystem 13, 14 das
Vakuum abgebaut und Druck erzeugt. Die sich in den Verbindungsleitungen zwischen
dem Absauge- und Drucksystem und denBohr'ungen 12 befindende Flüssigkeit wird gegen
die Gummihaut 11 gedrUckt. Der Druck wird soweit erhöht, daß ein gleichmäßig über
die gesamte Fläche der Matte verteilter Anpreßdruck von der Größe des Preßdruckes
in den Wellentälern bzw. Wellenbergen erreicht ist. In einer Ausführungsform ist
als Plattenpresse eine Schnelltaktpresse mit ca. 35 mm Hub vorgesehen. Dabei beträgt
die Taktzeit ca. 13 Sek., so daß es möglich ist, 5 m lange Platten, eine Plattenlänge
für deren Herstellung nach dem herkömmlichen Verfahren 34 Sek, benötigt werden,
in 13 Sek. fertigzustellen.
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Insbes. in der Fig. 2 erkennt man, daß die Profilflanken 15 als glatte
Flanken ausgeführt sind. An diesen ist die Gummihaut 11 verschiebbar. Die Gummihaut
11 ist im Ubrigen weichelastisch verformbar und zwar in dem Maße, daß sie beim Schließen
der Preßvorrichtung am Preßgut liegenbleibend sich unter elastischer Verformung
an den Profilflanken 15 versohiebt. Sie verhindert so eine Materialverschiebung
im Preßgut unter der Wirkung der Preßwerkzeuge beim Schließvorgang der Presse. Die
Gummihaut 11 besitzt nur eine Dicke D von 1 mm, sie ist also in der Zeichnung übertrieben
dick dargestellt worden. Das gilt auch für die Bohrungen 12 in der oberen Pressenplatte
4. In der Praxis arbeitet man mit sehr feinen Bohrungen, die von einem Verteilerkanal
abgehen können. Bei der erfindungsgemäßen Preßvorrichtung kann der Preßdruck allein
über die Pressenplatte 4, 5 aufgebracht werden, so daß die Bohrungen 12 lediglich
an ein Unterdrucksystem anzusohliessen sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
während des Preßvorganges über die genannten
Bohrungen 12 ein Druckmittel
einzuführen, um einen hydrostatischen Druckzustand zu verwirklichen. Dann sind die
Bohrungen 12 zusätzlich an ein entsprechendes hydraulisches oder pneumatisches Drucksystem
14 angeschlossen.
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Das Ausführungsbeispiel arbeitet mit einem Transportband 2. Man kann
aber auch gewellte Siebbleche gleichsam als Beschickunterlageneinsetzen, auf die
das vorgewellte Preßgut durch Saugwagen aufgelegt wird. Das ganze wird in die Presse
befördert sowie in der beschriebenen Weise gepreßt. Nach dem Preßvorgang werden
hinter der Plattenpresse die gepreßten Platten von den Sieben weder getrennt und
die Siebe über eine Reinigungsstation der Aufgabestelle wieder zugeführt. Um die
Siebe besser manipulieren zu können, sind diese zumeist allseitig von einem starren
Rahmen ein gefaßt.
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