DE2809556C3

DE2809556C3 - Beckenteilprothese

Info

Publication number: DE2809556C3
Application number: DE2809556A
Authority: DE
Inventors: Paul Prof. Dr. Brinckmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-03-06
Filing date: 1978-03-06
Publication date: 1980-09-25
Also published as: DE2809556A1; DE2809556B2; GB2016275A; US4245360A; GB2016275B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Beckenteilprothese zur Aufnahme einer Hüftgelenkpfanne bestehend aus einem Implantatkörper mit einem Aufnahmeraum für die Hüftgelenkpfanne. Anschlußöffnungen für Befei'.igungskörper zur Verbindung des Implantatkörpers mit dem verbleibenden natürlichen Beckenknochen.

In der Zeilschrift »Orthopädie« 112 (1974. Seite —970) wird unter der Überschrift »Die Beckenendoprothese — eine Alternative zur Hemipelvekiomie bei Tumorpatienten« eine Beckenendoprothese beschrieben und dargestellt, die aus einem Implantatkörper besieht, der einerseits eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Hüftgelenkpfanne aufweist und andererseits in individueller Weise derart an die Beckenausbildung des Patienten angepaßt ist, daß dadurch von Anfang an nach Resektion des kranken Beckenteiles eine möglichst »tabile Konstruktion mit solider Verankerung an den gesunden verbleibenden Knochenteilen erreicht wird. Diese Beckenendoprothese ist in fünfwöchiger Arbeitsweise individuell für den Patienten erstellt worden und besteht im wesentlichen aus vier Elementen. Diese Elemente sind die rinnenförmige und mit Bohrlöchern versehene Aufnahme für die Darmbeinschaufel, eine Traverse, die Hüftgelenkpfanne und schließlich eine SiIt' Und Schambeinaüflage mit den erforderlichen Befestigungsmitteln,

Diese Elemente wurden individuell ausgebildet und miteinander Verschweißt

Es ist offensichtlich, daß eine kostengünstige und schnelle Herstellung derart individuell auszubildender großer Bauteile nicht möglich ist und daß insbesondere schnell durchzuführende Eingriffe unter Verwendung derartiger Beekenendoprothesen nicht durchgeführt werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Implantatkörper zu schaffen, der vorgefertigt werden kann, trotzdem aber eine Anpassung an die unterschiedlichen Beckenausbildungen und eine gute und stabile

to Verankerung an dem verbleibenden natürlichen Bekkenknochen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Implantatkörper zwischen einer Kreuzbeinfläche und einer Sitzbeinfläche flach ausgebildet ist, daß die

!5 Kreuzbeinfläche und Sitzbeinfläche Anschlußöffnungen für unterschiedlich abgewinkelte und unterschiedlich lange Befestigungskörper bildende Verbindungsstifte aufweist und an einer Schambeinfläche eine Ausnehmung für den Anschluß eines biegbar ausgebildeten Verbindungselementes angeordnet ist.

Die Erfindung geht also von der Überlegung der Schaffung eines Baukastensystems aus, wobei das Grundbauteil der Implantatkörper ist, der in verschiedenen Größen vorgefertigt hergestellt werden kann.

Dieser den Grundkörper bildende Implantatkörper weist den Aufnahmeraum für die Hüftgelenkpfanne auf und ist außerdem mit Anschlußöffnungen für Befestigungskörper bildende, unterschiedlich ausgestaltete Verbindungsstifte ausgerüstet, die die individuelle Anpassung dieses Grundkörpers an das jeweilige Becken des Patienten ermöglichen, und zwar unter Berücksichtigung verschieden großer resezierter Bekkenteile. Der die Verbindung zum Schambein herstellende Verbindungsstift ist biegbar ausgebildet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. I schaubildlich den Implantatkörper, in

F i g. 2 eine abgeänderte Ausführungsform eines Implantatkörpers, in

Fig. 3 in größerem Maßstab gerade gestaltete Verbindungsstifte und in

F i g. 4 gebogen ausgebildete Verbindungsstifte.

In der Zeichnung ist mit 1 ein Implantatkörper bezeichnet, der einen Aufnahmeraum 2 zur Aufnahme der in der Zeichnung nicht dargestellten Hüftgelenkpfanne besitzt. Aus der Darstellung in Fig. 1 ist ersichtlich, daß dieser Aufnahmeraum für die Hüftgelenkpfanne eine Hinterschneidung 3 aufweist, die zur sicheren Festlegung der Hüftgelenkpfanne, z. B. mittels Knochenzement, dient.

Am Implantatkörper 1 ist im oberen Bereich die Beckenschaufel- bzw. Kreuzbeinfläche 4, im unteren Bereich die Sitzbeinfläche 5 und im rechten Bereich die Schambeinfläche f erkennbar, die zum Verbinden mit dem Schambein mit einem Verbindungselement 7 dient.

In der Kreuzbeinfläche 4 und der Sitzbeinfläche 5 sind

zylindrische Anschlußöffnungen 8 vorgesehen (bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei Stück in der Kreuzbeinfläche 4 und eine in der Sitzbeinfläche 5), in die die in den F i g. 3 und 4 dargestellten Verbindungsstifte 9 bzw. 10 spielfrei dicht einsetzbar sind. Gegenüber den Darstellungen in den Fig.3 und 4 können die Verbindungsstifte 9 und 10 auch andere Längen Und unterschiedliche Abwinkelungen aufweisen. Die Festlegung der Verbindungsstifte 9 und 10 in den zugeordneten Anschlußöffnungen 8 erfolgt über Stellschrauben 11, die in entsprechenden Bohrungen 12 bzw.

14 angeordnet sind.

Die Festlegung des die Verbindung zum Schambein herstellenden Verbindungselementes 7 erfolgt in einer Ausnehmung 15 mittels Befestigungsschrauben 17, die durch die Bohrungen 16 das Verbindungselement durchqueren.

Die in Fig.2 dargestellte Ausführungsform des Implantatkörpers la unterscheidet sich lediglich von dem in Fig. 1 dargestellten Implantatkörper 1 dadurch, daß er erheblich schmaler ausgebildet ist. Um trotzdem eine ausreichende Festlegung der einzusetzenden Hüftgelenkpfanne zu erreichen, ist eine Stützfläche 18

ausgeformt.

An den Verbindungsstiften 9 und 10 sind deutlich erkennbare Profiiierungen 19 vorgesehen, die der guten Festlegung der Verbindungsstifte 9, 10 in dem vorgesehenen Knochenzement dienen, wobei dadurch die entsprechende Verbindung zu den natürlichen Beckenteilen erreicht wird.

Die am unteren Ende der Verbindungsstifte 9, 10 vorgesehene Einschnürung dient der formschlüssigen Festlegung der Verbindungsstifte 9,10 in der Anschluß-Öffnung 8 durch die Stellschrauben 11.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Beckenteilprothese zur Aufnahme einer Hüftgelenkpfanne bestehend aus einem Implantatkörper mit einem Aufnahmeraum für die Hüftgelenkpfanne, Anschlußöffnungen für Befestigungskörper zur Verbindung des Implantatkörpers mit dem verbleibenden natürlichen Beckenknochen, dadurch gekennzeichnet, daß der Implantatkörper(1) zwischen einer Kxeuzbeinfläche (4) und einer Sitzbeinfläche (5) flach ausgebildet ist, daß die Kreuzbeinfläche (4) und Sitzbeinfläche (5) Anschlußöffnungen (8) für unterschiedlich abgewinkelte und unterschiedlich lange Befestigungskörper bildende Verbindungsstifte (9, 10) aufweist und an einer Schambeinfläche (6) eine Ausnehmung für den Anschluß eines biegbar ausgebildeten Verbindungselementes (7) angeordnet ist

2. Beckenteilprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstifte (9, 10) in oder an den Anschlußöffnungen (8) mittels querverlaufender Steilschrauben (11) festiegbar sind.

3. Beckenteilprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstifte (9, 10) an ihren mit dem verbleibenden natürlichen Beckenknochen in Verbindung kommenden Bereichen profiliert sind (19).

4. Beckenteilprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Implantatkörper (1) eine vorspringende Stützfläche (18) für die Gelenkpfanne aufweist.

5. Beckenteilprothese nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß -!er Aufnahmeraum (2) für die Hüftgelenkpfanne eine Hinterschneidung (3) zur Aufnahme eines Haftmittel· lufweist.