DE2803814A1 - Mittel zum aufsaugen von oel - Google Patents

Mittel zum aufsaugen von oel

Info

Publication number
DE2803814A1
DE2803814A1 DE19782803814 DE2803814A DE2803814A1 DE 2803814 A1 DE2803814 A1 DE 2803814A1 DE 19782803814 DE19782803814 DE 19782803814 DE 2803814 A DE2803814 A DE 2803814A DE 2803814 A1 DE2803814 A1 DE 2803814A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
granules
granulate
water
oil
use according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19782803814
Other languages
English (en)
Other versions
DE2803814B2 (de
DE2803814C3 (de
Inventor
Dieter Dipl Chem Dr Klockner
Richard Zahn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EKOPERL GmbH
Original Assignee
EKOPERL GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EKOPERL GmbH filed Critical EKOPERL GmbH
Priority to DE2803814A priority Critical patent/DE2803814C3/de
Publication of DE2803814A1 publication Critical patent/DE2803814A1/de
Publication of DE2803814B2 publication Critical patent/DE2803814B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2803814C3 publication Critical patent/DE2803814C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/32Materials not provided for elsewhere for absorbing liquids to remove pollution, e.g. oil, gasoline, fat
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/12Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/34Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used
    • C02F3/344Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used for digestion of mineral oil

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Mittel zum Aufsaugen von öl
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zum Aufsaugen von mineralischem 51 und von ähnlichen Schadflüssigkeiten. Ahnliche Schadflüssigkeiten meint insbesondere auch Schneidöle, wie sie bei der spanabhebenden Bearbeitung von Metallen eingesetzt werden.
  • Die (aus der Praxis) bekannten Mittel zum Aufsaugen von öl und von ähnlichen Schadflüssigkeiten sind Granulate aus expandiertem Perlite, expandiertem Vermiculite, aus Schaumkunststoff od. dgl.. Sie sind zumeist durch Beigabe chemischer Substanzen für die Aufsaugung aufbereitet oder auf differenzierende Aufsaugung eingestellt, arbeiten aber stets rein physikalisch, nämlich über Oberflächen- und Kapillarkräfte aufsaugend. Sie wurden ursprünglich hauptsächlich als Mittel zum Aufsaugen von ausgelaufenen mineralischen ölen verwandt, werden inzwischen aber immer mehr auch zum Aufsaugen anderer organischer Flüssigkeiten eingesetzt.
  • Der Erfolg dieser Mittel zum Aufsaugen von mineralischem öl und von ähnlichen Schadflüssigkeiten ist jedoch begrenzt, weil das öl bzw. die Schadflüssigkeiten nur zu einem Teil gebunden werden. Das ermöglicht zwar eine Beseitigung von ausgelaufenem mineralischem öl oder ähnlichen Schadflüssigkeiten an der Anfallstelle, aber keine Sicherung nach Ablagerung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß zumindest ein Teil des aufgenommenen mineralischen öls oder der sonstigen Schadflüssigkeiten im Laufe der Zeit wieder frei wird, z. B.
  • abgewaschen wird. Das gilt insbesondere auch dann, wenn die Granulate in der Ablagerung im Laufe der Zeit Zerstörungen erfahren.
  • Allerdings sind auch Mittel zum Aufsaugen von öl- und ähnlichen Schadflüssgkeiten in Form von Granulaten bekannt, die nicht nur eine physikalische Aufsaugung, sondern im Anschluß daran auch einen biologischen Abbau des aufgesaugten öls oder der aufgesaugten Schadflüssigkeiten anstreben# (US-PS 38 43 517). Dabei wird eine gefriergetrocknete Bakterienmasse einschließlich Nährstoffen in poröse Trägermaterialien der schon genannten Art (expandiertes Perlite, expandiertes Vermiculite und dergleichen) eingebracht. Sie dringen in die Kapillaren ein. Auch Hydrophobierung ist zusätzlich dazu bekannt. Ein derartiges Granulat wird auf das aufzusaugende öl oder die sonstige Schadflüssigkeit aufgestreut. Es wurde erwartet, daß damit die Voraussetzungen für eine bakterielle Zersetzung der Schadflüssigkeiten in den Trägerkapillaren gewährleistet sei. Die Erwartungen haben sich jedoch nicht erfüllt. Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, daß in den engen Kapillaren der Trägermaterialien den Bakterien nicht hinreichend Sauerstoff für eine biologische Abbautätigkeit zugeführt werden kann.
  • Andererseits arbeiten Bakterien in Anlagen zur biologischen Aufbereitung von industriellen und/oder häuslichen Abwässern.
  • Sie produzieren weitgehend aus eben Bakterien bestehendem Schlamm oder Überflußschlamm, der im Gegensatz zu Schlamm aus Vorkläranlagen mit abgeführten Feststoffen und dergleichen als Abwasser-Bakterienschlamm bezeichnet wird. Es ist bekannt, diesen Abwasser-Bakterienschlamm zu Trockengranulat aufzubereiten. Die Trocknung erfolgt bis zur Hygenisierung.
  • Das bedeutet, daß die Bakterien bei der Trocknung abgetötet werden und nicht mehr biologisch aktiv sind. Sie stellen nur noch tote organische Materie dar. Trockengranulat dieser Art wird zumeist als Dünger eingesetzt. Jedenfalls hat Trockengranulat dieser Art die Probleme um das Aufsaugen und den biologischen Abbau von mineralischem öl und anderen Schadflüssigkeiten bisher nicht beeinflußt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel anzugeben, mit dem mineralische öle und andere Schadflüssigkeiten aufgesaugt und biologisch - außerhalb von Kläranlagen und dergleichen - abgebaut werden können.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines Granulates aus Abwasser-Bakterienschlamm, dessen Granulatkörner durch schonende Trocknung des Abwasser- Bakterienschlammes biologisch aktiv eingestellte Bakterien aufweisen, als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und von ähnlichen Schadflüssigkeiten. - Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird aus Gründen, die weiter unten erläutert werden, die schonende Trocknung des Abwasser-Bakterienschlammes so weit geführt, daß die Granulatkörner einen Wassergehalt von 5 bis etwa 15 % aufweisen. Soll das Granulat für lange Lagerungszeiträume eingerichtet werden, bei Aufnahme von Wasser aber schnell aktiv werden, so ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner Beimischungen und/oder Anlagerungen von Bakteriennährstoffen, vorzugsweise auf der Basis von Stickstoff- und Phosphorverbindungen, enthalten. Zur Beeinflussung der Aktivierbarkeit einerseits, der Lagerungsbeständigkeit andererseits lehrt die Erfindung weiterhin, den Granulatkörnern Beimischungen und/ oder Anlagerungen von sauerstoffabgebenden Salzen beizumischen, insbesondere Beimischungen von Natriumperborat und/oder Natriumpercarbonat und/oder Natriumpersulfat. Durch die Beigabe dieser Substanzen läßt sich fernerhin erreichen, daß das Granulat bei der Lagerung und beim Einsatz keine störenden Geruchsbelästigungen entwickelt. Im Rahmen der Erfindung liegt es, den Granulatkörnern Beimischungen von biologisch leicht abbaubaren organischen Stoffen, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 1 kg BSB5/kg Granulat, beizugeben. Das kann vor der Trocknung und/oder vor der Granulierung geschehen.
  • Für die erfindungsgemäße Verwendung ist die Größe der Granulatkörner beliebig. Im allgemeinen besitzen die Granulatkörner eine Korngröße von bis zu 10 mm. Dabei empfiehlt sich eine Klassierung beim Einsatz derart, daß nach Maßgabe zunehmender Viskosität des aufzusaugenden Öls bzw. der aufzusaugenden Schadflüssigkeiten mit groberem Korn gearbeitet wird.
  • Um zu verhindern, daß beim Einsatz oder bei der Manipulation des Granulates Staubbelästigung auftritt, empfiehlt die Erfindung, daß die Granulatkörner, insbesondere die feinkörnigen Granulatkörner, mit durch Besprühen aufgebrachten paraffinischen Kohlenwasserstoffen versetzt sind. Im Rahmen der Erfindung liegt die Verwendung einer Mischung des vorbeschriebenen Granulates aus Abwasser-Bakterienschlamm einerseits, körnigen Ölaufsaugmitteln auf Basis von expandiertem Perlite, Vermiculite od. dgl. andererseits für den angegebenen Zweck.
  • Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache aus, daß Abwasser-Bakterienschlamm so vorsichtig getrocknet werden kann, daß die Bakterien weitgehend biologisch aktiv bleiben, - jedoch in dem Granulat über lange Zeit warten können, bis mit dem Aufsaugen von mineralischem Öl und/oder anderen Schadstoffen ihre Aktivität geweckt wird und ein Abbau dieser Substanzen erfolgt. Uberraschend sind aber auch die hohe Aufsaugkraft und die durch Aufsaugen adsorbierbare Menge an Öl und anderen Schadflüssigkeiten. Dabei ist das Granulat lange lagerfähig, ohne daß eine störende Umweltbeeinflussung durch Geruchsbelästigung od. dgl. in Kauf genommen werden müßte. Im einzelnen ist zur Erläuterung der Erfindung folgendes vorzutragen: Der Abwasser-Bakterienschlamm, mit dem erfindungsgemäß gearbeitet wird, enthält Aerobier, aber auch Anaerobier bzw. thermophile Bakterienstämme. Die hergestellten Granulate kann man als sedimentierte Anhäufungen von Körnern definieren, die aus gleichsam zusammengekitteten, jedoch in Wasser dispergierbaren Konglomeraten aus getrockneten Bakterien bestehen. Das Granulat kann, wie bereits erwähnt, ohne nachteilige Veränderungen transportiert und gelagert werden. Die Körnung ist durch Verkleinerungsmaßnahmen dem speziellen Verwendungszweck unter Berücksichtigung der Viskosität des aufzunehmenden mineralischen Öls bzw. der aufzunehmenden sonstigen Schadflüssigkeit einzurichten. Das Schüttgewicht des Granulates beträgt je nach Korngröße ca. 300 bis 700 g pro Liter. Die Wasseraufnahmekapazität beträgt ca. 180 Gew.-%. Die Aufnahmekapazität für organische Flüssigkeiten wie mineralische Öle und sonstige Schadflüssigkeiten beträgt, in Abhängigkeit von der Korngröße, bis zu 50 Gew.-%. Von der Provenienz her oder durch Beigabe enthält das Granulat auch die für die Bakterien lebensnotwendigen Nährstoffe auf der Basis von insbesondere Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Das Kohlenstoff/Stickstoff/Phosphor-Verhältnis liegt etwa im Rahmen 100 : 5 : 1. Die Trocknung des Abwasser-Bakterienschlammes läßt sich ohne weiteres und ohne Schwierigkeiten so einrichten, daß die Bakterien biologisch aktiv bleiben, - daß andererseits bei der Lagerung und beim Einsatz eine Geruchsbelästigung nicht eintritt. Eine Behandlung der Bakterien mit Kalk wird wegen der hohen Alkalität praktisch vermieden.
  • Zur Ausfällung bzw. Agglomeration der Bakterien zwecks Erreichung einer besseren Filtrierfähigkeit können als Hilfsmittel statt Kalk auch bekannte organische Flockungsmittel (z. B. auf der Basis von Polyacrylaten) verwandt werden. Derartige Hilfsstoffe werden z. B. bei der Kohleaufbereitung zur Ausfällung von Feinstschlämmen verwandt. Besonders geeignet ist im übrigen das Sprühtrocknungsverfahren, welches auch zur Schlammtrocknung bei Anlagen für die biologische Abwasserreinigung an sich bekannt ist. Der Trocknungsvorgang muß nämlich einerseits sehr schnell und andererseits hinreichend schonend geführt werden.
  • Nach bevorzugter Ausführungsform wird, wenn es der Einsatz des Granulates verlangt, mit Abwasser-Bakterienschlämmen gearbeitet, die Coli-Bakterien nicht oder lebende Coli-Bakterien nicht mehr enthalten. - Durch Versuche läßt sich unschwer ermitteln, ob und in welchem Maße nach einem solchen Trocknungsvorgang an Abwasser-Bakterienschlamm die Bakterien noch biologisch aktiv sind. Jedenfalls sind die erfindungsgemäß zu verwendenden Bakteriengranulate über Jahre hinaus lagerbar, wenn der Wassergehalt in den angegebenen Grenzen und unter 15 Gew.-% gehalten wird. Die ursprüngliche Aktivität der Bakterien stellt sich innerhalb kurzer Zeit wieder ein, wenn Wasser und biologisch abbaubares Material zugesetzt und entsprechend dem Bedarf Luftsauerstoff eingebracht wird, - was durch Diffusion regelmäßig von selbst erfolgt. Zur Erfindung gehörende Versuche haben festgestellt, daß diejenige Zeitspanne bei der Trocknung, während der eine erhöhte Temperatur auf Bakterien einwirkt, kritisch ist, um das Absterben der Bakterien zu verhindern. Es läßt sich im übrigen regelmäßig dadurch umgehen, daß den Bakterien in der beschriebenen Weise vor dem Trocknungsprozeß biologisch abbaubares Material in Mengen von ca. 0,1 bis 1 kg BSB5/kg Bakterien zugesetzt wird. Hierzu geeignete Substanzen sind z. B.
  • kurzkettige Alkohole. Die Einwirkungszeit bis zu Beginn des Trocknungsprozesses sollte zwischen 0,5 und 10 Stunden liegen.
  • Üblicherweise entstehen durch Bakterien in Verbindung mit Wasser und organischem Stoffen übelriechende, gasförmige Verbindungen Als besonders unangenehme Geruchsbildner sind Thioalkohole, Mercaptane sowie deren Oxydationsprodukte Dialkylsulfide als auch Dialkylderivate des Schwefelwasserstoffes bekannt. Die besonders widerwärtig riechenden Dialkylsulfide entstehen bekanntlich meistens aus Thioalkoholen, wenn diese durch mild wirkende Osydationsmittel. wie Luft allmählich oxydiert werden.
  • Es sind eine Reihe von Vorschlägen zur Desodorierung chemischer Verbindungen, insbesondere im Zusammenhang mit Schlämmen aus biologischen Kläranlagen, die zur Ablagerung anstanden, bekannt geworden. So wurden z. B. thermische Behandlungen bei höheren Temperaturen vorgenommen und weiterhin auch in Verbindung mit Wasser bzw. Feuchtigkeit chlorentwickelnde Chlorsauerstoffverbindungen wie Natriumchlorit, Natriumhypochlorit, Calciumhypochlorit, Chlordioxyd, Toluolsulfonchloramidnatrium u. a. zugesetzt. Mit diesen und ähnlich wirkenden Mitteln ließ sich zwar eine Desodorierung erreichen, es mußte aber in Kauf genommen werden r daß dabei die Bakterien abgetötet wurden. Schließlich fand dieser Nebeneffekt sogar eine ausgesprochen positive Bewertung. Im Gegensatz dazu sollen gemäß der Konzeption des erfinderischen Verfahrens zwar auch unangenehme Gerüche beseitigt, aber dabei nicht die Bakterien getötet werden, da diese in granulierter Verwendungsform dazu dienen sollen, organische Verbindungen bzw. ölige Stoffe biologisch abzubauen. Überraschenderweise lassen sich durch die angegebenen Beimischungen von sauerstoffabgebenden Salzen zu dem Bakteriengranulat alle unangenehmen Gerüche ohne Minderung der Bakterienaktivität beseitigen. - Diesem Vorschlag der Erfindung kommt daher besondere Bedeutung zu.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Granulate sind vielseitig einsetzbar. Es ergibt sich ein breites Anwendungsspektrum zur Unschädlichmachung anfallender organischer Abfallstoffe, wie sie im Rahmen der Erfindung kurz als mineralische Öle und Schadflüssigkeiten bezeichnet werden. Hierunter fallen z. B.
  • Produkte, die bereits von herkömmlichen Ölaufsaugmitteln aufgenommen werden, als auch solche, die mit üblichen Ölaufsaugmitteln nicht unschädlich gemacht werden können, Auch Werkstattböden in der metallverarbeitenden Industrie, die mit sogenannten Spritzböden beaufschlagt werden, können mit dem erfindungsgemäßen Granulat behandelt werden, und zwar insbesondere dann, wenn in der beschriebenen Weise übliche Ölaufsaugmittel in Form von expandiertem Perlite, expandiertem Vermiculite beigegeben sind. Während sich grobkörniges Granulat hauptsächlich zur Aufnahme konzentrierter Ölmengen eignet, ist bei dünnen Ölschichten zwecks besserer Verteilung die Anwendung eines feinkörnigen Granulates empfehlenswert. Bei Einsatz des schon erwähnten Sprühtrockenverfahrens ist der Anfall von feinkörnigem Granulat ohnehin gewährleistet. Andererseits kann es durch Nachmahlung hergestellt werden. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß ein erfindungsgemäßes Granulat, hat es mineralisches 51 oder andere Schadstoffe aufgenommen, ohne weiteres einer Deponie zugeführt werden kann, wo der biologische Abbau abläuft. Dabei können die Anfangsbedingungen eingestellt werden. In diesem Sinne ist Gegenstand der Erfindung auch ein Verfahren zum Einsatz des Granulates, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß nach Zumischen des Granulates zu dem aufzusaugenden mineralischen Öl oder der sonstigen Schadflüssigkeit zusätzlich eine Beimischung oder Tränkung mit Wasser erfolgt. Wo die Temperaturen zu tief liegen, erfolgt diese Tränkung mit warmem Wasser. Tatsächlich ist es bekannt, daß sich bei aerobischen Bakterien die Abbaugeschwindigkeit bei tieferen Temperaturen unter 10 0C sehr verlangsamt und bei Kälte ganz zum Erliegen kommt. Wird das erfindungsgemäße Granulat eingesetzt, so wird infolge der bakteriellen Umsetzung beim Abbau der aufgenommenen Substanzen Wärme frei. Das kann zu Temperaturerhöhungen bis zu 80 0C führen. Also bedarf es nur einer Einrichtung der Anfangsbedingungen für diesen Abbauprozeß durch Beimischung oder Tränken mit warmem Wasser, nachdem das Granulat mineralische Öle oder andere Schadflüssigkeiten aufgenommen hat. Auch bei größeren Ölmengen ist es nur erforderlich, einen Teil dieser Masse mit warmem Wasser zu besprühen, weil sich nach Anlaufen des Abbaues ausreichende Temperaturen von selbst einstellen.

Claims (10)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung eines Granulates aus Abwasser-Bakterienschlamm, dessen Granulatkörner durch schonende Trocknung des Abwasser-Bakterienschlammes biologisch aktiv eingestellte Bakterien aufweisen, als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und von ähnlichen Schadflüssigkeiten.
  2. 2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner einen Wassergehalt von 5 bis 15 % aufweisen.
  3. 3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner Beimischungen und/oder Anlagerungen von Bakteriennährstoffen, vorzugsweise auf der Basis von Stickstoff- und Phosphorverbindungen, enthalten.
  4. 4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner Beimischungen und/oder Anlagerungen von sauerstoffabgebenden Salzen, insbesondere Beimischungen von Natriumperborat und/oder Natriumpercarbonat und/oder Natriumpersulfat, enthalten.
  5. 5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner Beimischungen von biologisch leicht abbaubaren organischen Stoffen, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 1 kg BSB5/kg Granulat, aufweisen.
  6. 6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner eine Korngröße von bis zu 10 mm besitzen.
  7. 7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörner, insbesondere die feinkörnigen Granulatkörner, mit durch Besprühen aufgebrachten paraffinischen Kohlenwasserstoffen versetzt sind.
  8. 8. Verwendung einer Mischung des Granulates nach einem der Ansprüche 1 bis 7 einerseits, mit körnigen Aufsaugmitteln auf Basis von expandiertem Perlite, Vermiculite od. dgl. andererseits für den im Anspruch 1 angegebenen Zweck.
  9. 9. Verfahren zum Einsatz des Granulates nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Aufsaugen von wasserfreiem oder wasserarmem mineralischem 51, dadurch gekennzeichnet, daß nach Zumischung des Granulates zu dem aufzusaugenden mineralischen öl zusätzlich eine Beir.lischung oder Tränkung mit Wasser erfolgt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beimischung oder Tränkung mit warmem Wasser erfolgt.
DE2803814A 1978-01-28 1978-01-28 Verwendung von biologisch aktiv eingestellten Bakterien als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und ähnlichen Schadflüssigkeiten Expired DE2803814C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2803814A DE2803814C3 (de) 1978-01-28 1978-01-28 Verwendung von biologisch aktiv eingestellten Bakterien als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und ähnlichen Schadflüssigkeiten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2803814A DE2803814C3 (de) 1978-01-28 1978-01-28 Verwendung von biologisch aktiv eingestellten Bakterien als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und ähnlichen Schadflüssigkeiten

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2803814A1 true DE2803814A1 (de) 1979-08-23
DE2803814B2 DE2803814B2 (de) 1980-04-30
DE2803814C3 DE2803814C3 (de) 1980-12-18

Family

ID=6030657

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2803814A Expired DE2803814C3 (de) 1978-01-28 1978-01-28 Verwendung von biologisch aktiv eingestellten Bakterien als Mittel zum Aufsaugen und zum biologischen Abbau von mineralischem öl und ähnlichen Schadflüssigkeiten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2803814C3 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2298645A (en) * 1995-03-08 1996-09-11 David Evans Degrading waste hydrocarbons using bacteria
WO2004056500A1 (en) * 2002-12-23 2004-07-08 Ferguson, Gary, Wayne Treatment composition for hydrocarbon pollutants
AT501328A1 (de) * 2005-01-18 2006-08-15 Abwasserreinigung Region Dornb Ölbindemittel

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2298645A (en) * 1995-03-08 1996-09-11 David Evans Degrading waste hydrocarbons using bacteria
GB2298645B (en) * 1995-03-08 1999-01-06 David Evans Oil degradation apparatus
WO2004056500A1 (en) * 2002-12-23 2004-07-08 Ferguson, Gary, Wayne Treatment composition for hydrocarbon pollutants
AT501328A1 (de) * 2005-01-18 2006-08-15 Abwasserreinigung Region Dornb Ölbindemittel
AT501328B1 (de) * 2005-01-18 2007-02-15 Abwasserreinigung Region Dornb Ölbindemittel

Also Published As

Publication number Publication date
DE2803814B2 (de) 1980-04-30
DE2803814C3 (de) 1980-12-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3856217T2 (de) Verfahren zur Behandlung von verseuchten Böden
EP0323482B1 (de) Verfahren zur entsorgung von schadstoffbeladenen stoffen und verwendung des dabei hergestellten produktes
DE2407008A1 (de) Verfahren zur entfernung von organischem kohlenstoff aus abwasser
US9795942B2 (en) Medium material and its preparation method for elimination of arsenic pollution from groundwater
CH670627A5 (de)
DE3726201C2 (de) Belebtschlamm-Behandlungsverfahren für Abwasser oder Industrieabwasser
DE3409274C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels mit einem Gehalt an ausgefaultem Klaerschlamm
EP0523081A1 (de) Verfahren und anlage zur reinigung von abwässern.
DE2206324A1 (de) Mischung zur Entfernung von Kohlenwasserstoffabfällen und diversen industriellen Abfällen durch biologischen Abbau
DE69400915T2 (de) Verbesserte methode zur reinigung von abwasser unter anwendung von belebtem schlamm zur vergrösserung der reinigungsausbeuten
EP4077224A1 (de) Verfahren zur aufbereitung von wässern, sedimenten und/oder schlämmen
DE2101376B2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Reinigung von Abwasser
DE4000142A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen reinigung von abwasser
DE2803814A1 (de) Mittel zum aufsaugen von oel
DE2417431C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen und Rohölen von Wasseroberflächen
DD254378A5 (de) Verfahren zur behandlung von schwermetallhaltigen schlaemmen
DE4331546C2 (de) Nährstoffangereicherte Klärschlämme sowie ihre Herstellung und Verwendung
DE19629723C1 (de) Verfahren zur Klärschlammkonditionierung
DE4417012A1 (de) Verfahren zum Aufbereiten von Klärschlamm und Verwendung des Endprodukts
EP0477538A2 (de) Adsorptionsmittel, Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung bzw. Elimination von Schadstoffen aus flüssigen Medien
EP0255745A1 (de) Verfahren zum biologischen Behandeln von Abwasser aus einer Rauchgasentschwefelungsanlage
DE10200616A1 (de) Substrat sowie Verfahren sowie Rinne zur Behandlung von Oberflächenwasser
EP0730503B1 (de) Verfahren zur reinigung und aufbereitung von verunreinigtem gut
DE10018603A1 (de) Verfahren zur Vorbehandlung von organisch belastetem Wasser
CH677740A5 (en) Conversion of sewage and/or industrial sludge to solid prods. - by mixing with slag and/or filter dust and with metal oxide(s) and/or salts

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
OI Miscellaneous see part 1
OI Miscellaneous see part 1
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee