Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen
Sortieren von dünnem Blattgut, insbesondere Banknoten mit
einem Vereinzeler, der die in einem Stapel vorliegenden
Banknoten vereinzelt und Blatt für Blatt in ein Trans
portsystem überführt, weiterhin mit Anwesenheitsdetekto
ren und Prüfsensoren entlang des Transportweges, mit de
nen die Banknoten erkannt und in Abhängigkeit von be
stimmten Kriterien verschiedenen Sortierklassen zugeord
net werden, mit mehreren den Sortierklassen entsprechen
den Zielorten und weiterhin mit einer den Sortiervorgang
regelnden Steuereinrichtung.
Aus der DE-OS 24 46 280 ist eine Banknoten-Sortiervor
richtung bekannt, mit der große Mengen von Banknoten ei
nes vorgegebenen Wertes und vorgegebener Währung darauf
geprüft werden können, ob sie für den weiteren Banknoten-
Umlauf noch brauchbar sind oder ob sie aus dem Umlauf
entfernt und gegebenenfalls vernichtet werden müssen.
Banknoten einer anderen Währung oder eines anderen Wertes
werden als ungültig erkannt und gesondert abgelegt.
Zur Durchführung dieser Sortiervorgänge werden die Bank
noten, die in 100er Päckchen banderoliert von den Banken
angeliefert werden, manuell entbanderoliert, durch soge
nannte Sortierkarten päckchenweise getrennt in eine Ein
gabestation eingelegt, vereinzelt, geprüft und in ver
schiedenen Stapelfächern abgelegt. Die Ablage erfolgt
nach drei Kriterien: "normale" (weder ungültig noch ver
schmutzt), "verschmutzte" und "unbrauchbare" (z. B. un
gültige, zu eng aufeinanderfolgende) Banknoten.
Beim Durchgang der Banknote durch die Prüfstation wird
für jede Banknote ein die Ablage bestimmendes Signal er
zeugt. Zur Steuerung der Banknoten sind zwei Schieberegi
ster vorgesehen. Ein Schieberegister für "unbrauchbare"
und ein zweites für "verschmutzte" Banknoten. Für "norma
le" Banknoten ist kein eigenes Schieberegister vorgese
hen. Es wird davon ausgegangen, daß eine "normale" Note
dann vorliegt, wenn weder im Schieberegister für "un
brauchbare" noch im Schieberegister für "verschmutzte"
Noten ein entsprechendes, die zugehörigen Weichen ansteu
erndes Signal vorliegt. Die Schieberegister werden durch
Lichtschranken entlang der Transportstrecke getaktet, so
daß der Speicherinhalt entsprechend der Bewegung der Note
weitergeschoben wird. Jedes Schieberegister besteht aus
mehreren Elementen (Flip-Flops), deren Anzahl vom Trans
portweg der zugehörigen Kategorie abhängig ist. Das je
weils letzte Element eines Schieberegisters ist mit einer
Lichtschranke verbunden, die vor der für die jeweilige
Kategorie vorgesehenen Weiche angeordnet ist.
Nachdem in der Prüfstation z. B. eine Banknote als "un
brauchbar" erkannt wurde, wird das erste Flip-Flop des
zu dieser Kategorie gehörenden Schieberegisters auf "0"
gesetzt. Dieses Signal wird dann parallel zum Bankno
tentransport, getaktet durch die Lichtschranken des
Transportweges, durch die folgenden Flip-Flop's ge
schoben. Erreicht die Banknote die Weiche zur Ausson
derung der "unbrauchbaren" Banknoten, hat das Signal
das letzte Flip-Flop im Schieberegister für "unbrauch
bare" Noten erreicht und wird zur Ansteuerung der ent
sprechenden Weiche genutzt. Nach Aussortierung der Bank
note wird dieses Signal durch das "Weiterschieben" der
Signale für die nachfolgenden Banknoten automatisch ge
löscht.
Mit Hilfe von Zählern, die entlang der Transportstrecke
angeordnet sind, kann die Gesamtzahl der verarbeiteten
Banknoten und die Anzahl der in den Stapelfächern für
"normale" und "verschmutzte" Banknoten abgelegten Bank
noten bestimmt werden, um ein Maß für die als "unbrauch
bar" ausgeschiedenen Banknoten zu erhalten. Die Zähler
gebnisse können nach Abarbeitung eines Banknotenpäckchens
auf Sortierkarten aufgezeichnet werden, die zwischen die
einzelnen Banknotenpäckchen eingelegt wurden und beim
Sortiervorgang in der Stapelvorrichtung für "unbrauchba
re" Banknoten abgelegt werden.
Bei der bekannten Vorrichtung ist die Datenverarbeitung
bzw. Steuerung an eine bestimmte Konfiguration der Me
chanik bzw. des Transportsystems angepaßt. Die Steuerung
ist kategoriebezogen organisiert, wobei jeweils das
Schieberegister einer Kategorie an den Transportweg der
Banknote dieser Kategorie statisch über Lichtschranken
angebunden ist. Bei Änderungen des Transportsystems, z.
B. bei einer Umstellung, einem Austausch oder einer Er
weiterung der Stapelvorrichtungen sind entsprechende um
fangreiche Änderungen in der Hardware-Struktur der Steue
rung notwendig. Aufgrund dieser Tatsache ist die bekannte
Vorrichtung sowohl seitens der mechanischen als auch der da
tentechnischen Struktur unflexibel.
Da weiterhin die Beurteilung einer Note nur durch den
jeweiligen Zustand eines Flip-Flops repräsentiert wird,
dessen Inhalt mit der Ansteuerung der Weiche gelöscht
wird, fehlt jede Möglichkeit zur späteren Rekonstruktion
des Sortiervorgangs bezogen auf eine Banknote. Dies hat
unter anderem zur Folge, daß bei jeder Unregelmäßigkeit, z. B.
bei jeder Fehlablage oder bei jeder Unstimmigkeit in der
Auswertung der Zählergebnisse der Sortiervorgang unter
brochen, die die Störung verursachenden Banknoten entnom
men und manuell verarbeitet werden müssen. Derartige Ein
griffe sind zeitraubend und vermindern den Durchsatz der
Sortiervorrichtung erheblich.
Da die Lichtschranken direkt mit aufeinanderfolgenden
Flip-Flops verbunden sind und ein Flip-Flop jeweils nur
das Ergebnis einer Banknote aufnehmen kann, ist der Ab
stand der Lichtschranken zueinander so eng zu wählen, daß
sich jeweils nur eine Banknote zwischen zwei Lichtschran
ken befinden kann. Wenn zwei Banknoten zu nahe aufeinan
der auflaufen, werden, gesteuert durch die Lichtschran
ken, die Daten einer Banknote durch die auflaufende Bank
note gelöscht.
Außerdem werden bestimmte Vorgänge, nicht erkannt, u. a.
wenn sich das die Ablage bestimmende Signal während des
Durchschaltens durch mehrere Schieberegister aufgrund
einer Störung verändert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zuverläs
sigkeit des Sortiervorgangs durch sichere Erkennung jeder
Fehlablage zu steigern. Weiterhin soll das individuelle
Prüfergebnis jeder Banknote auch zu einem späteren Zeit
punkt rekonstruierbar sein.
Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Banknoten
unmittelbar nach ihrer Vereinzelung datentechnisch er
faßt, wobei jeder Banknote ein bestimmter Speicherbe
reich zur Aufnahme eines banknotenspezifischen Datensat
zes in einem Zentralspeicher zugeordnet wird. Während des
Durchlaufs der Banknote durch die Sortiervorrichtung wird
der Datensatz fortlaufend erweitert, wobei jedes wichtige
Ereignis einer Banknote von der Information ihrer Her
kunft bis zur endgültigen Ablage registriert wird. Auf
diesen Datensatz kann jederzeit zugegriffen werden.
Die datentechnische Struktur, d. h. die Erfassung und
Verwaltung der banknotenspezifischen Datensätze, in ei
nem Zentralspeicher ist unabhängig von der Struktur des
Transportsystems, wodurch die Steuerung optimal an die
Flexibilität einer modular aufgebauten Sortiervorrich
tung angepaßt ist. Ein Austausch, eine Umstellung oder
eine Erweiterung einzelner Bausteine ist ohne Änderung
in der Hardware-Struktur der Steuerung möglich.
Durch die Erfassung sämtlicher bei der Prüfung und Sor
tierung anfallenden Ereignisse und Informationen bezüg
lich jeder einzelnen Banknote über den gesamten Sortier
vorgang kann ein lückenloses Protokoll erstellt werden.
Diese Protokolle erlauben eine vielseitige Auswertung der
beim Sortiervorgang auftretenden Ereignisse und damit die
Möglichkeit zur Erstellung von Statistiken und Trends
bezüglich des Gesamtvorgangs oder auch über einzelne Sor
tiervorgänge.
Weiterhin kann nach Abschluß eines Banknoten-Durchlaufs
jede Phase der Prüfung zu einem beliebigen Zeitpunkt kon
trolliert werden. Im Falle einer etwaigen Unstimmigkeit
kann eine Rekonstruktion des Sortiervorgangs bezüglich
jeder einzelnen Banknote durchgeführt werden.
Da auch während der Bearbeitung der Banknoten ihre Daten
sätze zugriffsbereit vorliegen, bietet sich z. B. die
Möglichkeit, daß bei einer eventuell auftretenden Fehl
leitung einer Banknote auf die Prüfergebnisse zurückge
griffen werden kann. Damit kann während des laufenden
Sortiervorgangs entschieden werden, ob diese Fehlleitung
eine Unterbrechung des Sortiervorgangs notwendig erschei
nen läßt. Dadurch wird auch eine hohe Flexibilität bei
der Überwachung von Banknoten während des Sortiervorgangs
erreicht. Die Zahl der Unterbrechungen beschränkt sich
auf ein Minimum, was sich wiederum in einem hohen Durch
satz wiederspiegelt.
Es ist weiterhin vorteilhaft, daß jede Banknote unmit
telbar nach der Vereinzelung registriert und überwacht
wird. Deshalb kann keine Banknote, beispielsweise durch
manuelle Entnahme, unerkannt abhanden kommen. Da zudem
jede Bedieneranweisung sowie alle technischen Störungen
während des Arbeitsablaufes zusammen mit dem Namen (Kenn
zahl) der Bedienperson protokolliert werden, ist eine
Rekonstruktion der bearbeiteten Päckchen sowie aller Ar
beitsabläufe jederzeit, d. h. auch zu späteren Zeitpunk
ten, möglich.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen. In der nachfolgenden Be
schreibung wird ein Ausführungsbeispiel anhand der beilie
genden Figuren erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild der neuen Sortiervorrich
tung mit dem informationsverarbeitenden System,
Fig. 2 die Transporteinheit mit den einzelnen Bau
steinen,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des informationsverarbei
tenden Systems,
Fig. 4 die Transporteinheit mit den in Frage kommenden
Lichtschranken und Sensoren,
Fig. 5 den Aufbau eines Datensatzes,
Fig. 6 eine Datei für die Datensätze (Banknotenmerk
male),
Fig. 7 eine Entscheidungstabelle,
Fig. 8 eine schematische Darstellung "Streckenfül
lung",
Fig. 9 eine schematische Darstellung "Laufzeitüber
wachung",
Fig. 10 einen Ablaufplan "Stapler-Auswahl",
Fig. 11 einen Ablaufplan "Weichenansteuerung" und
Fig. 12 eine schematische Darstellung "Überprüfung
Synchronität".
Allgemeine Beschreibung (Fig. 1)
Gemäß Fig. 1 umfaßt die Banknoten-Sortiervorrichtung 1
drei wesentliche Systemeinheiten: die Transporteinheit 2,
die Transport-Steuereinheit 6 und die System-Steuerein
heit 7 mit den Peripherieeinheiten 8, 9.
Die Transporteinheit 2 ist dabei als rein mechanische
Systemeinheit für die Bewegung der Banknotenpäckchen,
Banknoten und Banderolen verantwortlich. Sie nimmt in
einer Aufnahme- und Bereitstellungseinheit 3 die in Päck
chenmagazinen verpackten und banderolierten Eingabepäck
chen (z. B. je 100 BN) auf, vereinzelt die Päckchen aus
dem Magazin und entbanderoliert sie. Die entbanderolier
ten Stapel werden daraufhin vereinzelt und mittels eines
Banknoten-Transportsystems durch eine Prüfeinheit 4 ge
führt, in der jede Banknote individuell mit Hilfe mehre
rer Prüfeinrichtungen hinsichtlich ihrer Echtheit und
ihres Zustandes geprüft wird. An die Prüfeinheit 4
schließt sich eine Sortiereinheit 5 an, die drei unter
schiedliche Sortierklassen aufweist. Eine Klasse für
nicht umlaufsfähige Banknoten (NU-BN), eine Klasse für
umlaufsfähige Banknoten (U-BN) und schließlich eine Klas
se für Banknoten, die der Handnacharbeit bedürfen (HN-
BN). In die letztgenannte Klasse gehören beispielsweise
Banknoten, die falschgeldverdächtig, schwer beschädigt
oder nicht identifizierbar sind. Neben den Unstimmig
keiten bezüglich bestimmter Banknoten sind auch Unstim
migkeiten hinsichtlich der Päckchenstückzahl möglich.
Innerhalb der Sortiereinheit 5 sind nun entsprechende
Weichen im Banknotentransportsystem vorgesehen, die die
einzelnen Banknoten abhängig vom Ergebnis der Prüfein
heit 4 den genannten Sortierklassen zuordnen.
Die bei der Päckchen-Entbanderolierung anfallenden Bande
rolen werden in einem vom Banknoten-Transportsystem unab
hängigen Banderolen-Transportsystem aufgenommen und in
diesem durch Zwischenspeicherung solange dem zugehörigen
Päckchen zugeordnet, bis das dazugehörende Päckchen voll
ständig abgearbeitet ist, d. h. bis alle Banknoten des
Päckchens das Banknoten-Transportsystem verlassen haben
und damit in eine der oben genannten Sortierklassen abge
legt worden sind. Lag auch nur eine Unstimmigkeit bezüg
lich des abgearbeiteten Päckchens vor, wird die Banderole
ebenfalls über das Banderolen-Transportsystem in der Sor
tierklasse für Banknoten abgelegt, die der Handnacharbeit
bedürfen. Damit ist die direkte körperliche Zuordnung der
Banderole zu dem Päckchen, in dem eine Unstimmigkeit vor
lag, immer gewährleistet.
Neben dem gerade beschriebenen mechanischen System
(Transporteinheit 2) ist als zweiter Bestandteil der Sor
tiervorgang 1 das informationsverarbeitende System mit
den Systemeinheiten der Transport-Steuereinheit 6 (S)
und der System-Steuereinheit 7 zu nennen. Die Transport-
Steuereinheit 6 überwacht und steuert den Durchlauf der
Banknotenpäckchen, der Banknoten sowie der Banderolen
durch die Transporteinheit 2. Sie verarbeitet dabei die
in der Prüfeinheit 4 gemessenen Ergebnisse, ermittelt
anhand der Ergebnisse die für die geprüften Banknoten in
Frage kommenden Sortierklassen, verfolgt jede im Bankno
ten-Transportsystem befindliche Banknote hinsichtlich des
von der Prüfeinheit 4 determinierten Weges und sorgt
schließlich dafür, daß die Zuordnung der Banknoten zum
entsprechenden Eingabe-Päckchen sowie zur korrespondie
renden Banderole jederzeit erhalten bleibt.
Im Gegensatz zur Transport-Steuereinheit 6, die die je
weils aktuellen, d. h. die gerade in der Transportein
heit 2 befindlichen Banknotenpäckchen, Banknoten und
Banderolen überwacht und steuert, führt die System-Steu
ereinheit 7 mit ihren Peripherieeinheiten, nämlich Hand
nacharbeitsplatz 8 und Bedienkonsole 9 die gesamte Or
ganisation der Banknoten-Bearbeitung über einen längeren
Bearbeitungszeitraum (Schicht) durch. Sie empfängt und
verwaltet alle während eines Bearbeitungszeitraums anfal
lenden Daten und sorgt für die Einhaltung eines nach Or
ganisationsvorschriften festgelegten Arbeitsablaufes. Sie
erstellt bei Bedarf aus den empfangenen Daten Protokolle
(beispielsweise das Handnacharbeits-Protokoll über den
Handnacharbeits-Platz 8) und ist in der Lage, über die
Bedienkonsole 9 mit dem Bediener der Sortiervorrichtung 1
zu kommunizieren.
Nach der allgemeinen Beschreibung der Banknoten-Sortier
vorrichtung 1 seien nun der Reihe nach die Transportein
heit 2, die Transport-Steuereinheit 6 und die System-
Steuereinheit 7 mit ihren Peripherieeinheiten 8, 9 näher
erläutert.
Transport-Einheit (Fig. 2)
Die Transport-Einheit 2 besteht aus neun Bausteinen 10-
18. Sie ist in der Fig. 2 beispielhaft dargestellt und
umfaßt folgende Bausteine:
- - Den Baustein 10 zur Vereinzelung und Entbanderolierung
der in verriegelten Päckchenmagazinen 19 antranspor
tierten Banknotenpäckchen,
- - den Baustein 11 zur Vereinzelung der Banknoten von den
entbanderolierten Banknoten-Stapeln mittels eines Ver
einzlers 20 sowie zur Vorprüfung und gegebenenfalls
zur rekonstruierbaren Zurückweisung derjenigen Bank
noten in ein erstes Rückweisungs-Magazin 29 a, deren
Durchlauf durch die Transporteinheit 2 die Beschädi
gung nachfolgender Einheiten verursachen kann,
- - den Baustein 12 zur Prüfung der Banknoten hinsichtlich
ihrer Umlaufsfähigkeit (allgemeiner Zustand z. B. Grad
der Verschmutzung) in einer ersten Prüfstrecke 22 so
wie ihrer Echtheit (Falschgeldverdacht aufgrund feh
lerhafter oder nicht vorhandener Echtheitsmerkmale) in
einer zweiten Prüfstrecke 23,
- - den Baustein 13 zur irreversiblen Zerstörung echter,
nicht umlaufsfähiger Banknoten (NU-BN) mittels eines
Doppelshreddersystems 24 sowie die Sammlung der ent
stehenden Schnipsel in einem Schnipselbehälter 25,
- - zwei identisch aufgebaute und im Tandembetrieb arbei
tende Bausteine 14, 15 zur Stapelung und unbandero
lierten Ablage nicht umlaufsfähiger Banknoten (NU-BN)
in entsprechenden Behältern 26, 27,
- - zwei identisch aufgebaute und ebenfalls im Tandembe
trieb arbeitende Bausteine 16, 17 zur Stapelung und
banderolierten Ablage umlaufsfähiger Banknoten
(U-BN) in einer Banderolierstation 28 und
- - den Baustein 18 zur rekonstruierbaren Ablage gesondert
zu bearbeitender Banknoten einschließlich der korres
pondierenden Banderole in ein zweites Rückweisungs-
oder Handnacharbeitsmagazin (HN-Magazin) 29 b sowie zur
Sammlung derjenigen Banderolen, die zu nicht beanstan
deten Banknotenpäckchen gehören.
Das gesamte System ist modular aufgebaut. Alle Bausteine
10-18, die Transport-, Prüf- und Sortierfunktionen an
Banknoten, Banderolen oder Banknotenpäckchen vornehmen,
sind sowohl hinsichtlich ihrer mechanischen als auch ih
rer elektrischen Schnittstellen einheitlich aufgebaut,
d. h. standardisiert. Dies ermöglicht einerseits die in
dividuelle Auswahl sowie Kombination einzelner Bausteine
und damit die Anpassung an unterschiedliche Anforderungen
hinsichtlich der Organisation der Banknoten-Bearbeitung
und andererseits die Anpassung an die spezifischen Merk
male unterschiedlicher Banknotentypen und Währungen.
Wie in der Fig. 2 durch Flußlinien angedeutet, weist die
Transporteinheit 2 zwei voneinander unabhängige, über
alle Bausteine 10-18 verlaufende, Transportsysteme
- das Banknoten-Transportsystem 30 und das Banderolen-
Transportsystem 32 - auf. Dabei transportiert das Bank
noten-Transportsystem 30 - ausgehend vom Baustein 10 der
Päckchenvereinzelung - die einzelnen Banknoten quasi vom
Päckchenmagazin 19 über die Bausteine 10, 11 durch die
einzelnen Prüfstationen 22, 23 des Bausteins 12 hin zu
den jeweiligen, in den Prüfstationen ermittelten, Be
stimmungs- bzw. Zielorten der Sortierbausteine 13-18.
Wie durch die Abzweigungen 31 b-31 g innerhalb der
Sortierbausteine 13-18 erkennbar, kann der Transport
der einzelnen Banknoten, je nach dem, in welchem Sortier
baustein sie abgelegt werden, von sehr unterschiedlicher
Länge sein, was besondere Anforderungen an die Transport
steuerung und -überwachung stellt.
Neben den in den Sortierbausteinen 13-18 vorgesehenen
Sortierabzweigungen 31 b-31 g weist der Baustein 11
bereits zu Beginn des Banknoten-Transports eine weitere
Abzweigung 31 a auf, in der diejenigen Banknoten aussor
tiert werden, die eine Beschädigung nachfolgender Einhei
ten verursachen könnten.
Das oberhalb des Banknoten-Transportsystems 30 angeord
nete Banderolen-Transportsystem 32 geht ebenfalls vom
Baustein 10 aus. Im Gegensatz zum Banknoten-Transportsy
stem 30 weist es allerdings nur im letzten Baustein 18
eine Verzweigung 33 auf.
Informationsverarbeitendes System (Fig. 1, 3)
Nach der allgemeinen Beschreibung der Transporteinheit 2
- des mechanischen Systems - sei nun das informationsver
arbeitende System (6, 7, 8, 9) der Sortiervorrichtung 1
näher erläutert.
Entsprechend dem eingangs in der Fig. 1 gezeigten Block
schaltbild zeigt die Fig. 3 die Transport-Steuereinheit 6
und die System-Steuereinheit 7 mit den Peripherieeinhei
ten 8, 9 als Hauptelemente des informationsverarbeitenden
Systems in detaillierter Form.
Aufgaben der Transport-Steuereinheit
Die Transport-Steuereinheit hat innerhalb des informa
tionsverarbeitenden Systems folgende Aufgaben:
- - Sie nimmt alle Ergebnisse der Sensoren 22, 23 entlang
der Prüfstrecke (siehe Fig. 2) hinsichtlich der Echt
heit und des Zustandes der Banknoten auf und faßt sie,
der jeweils geprüften Banknote zugeordnet, in einem
Datensatz zusammen.
- - Nach Durchlauf einer Banknote durch die Prüfstrecke
22, 23 erstellt sie durch logische Verknüpfungen für
die jeweilige Banknote ein sogenanntes Auswertbyte,
welches ebenfalls im Datensatz gespeichert der Herlei
tung der Stapelkriterien und damit (Fig. 2) der Aus
wahl einer der Sortierbausteine oder Zielorte (Bau
steine 13-18) dient.
- - Sie verfolgt außerdem jede im Transportsystem befind
liche Banknote entsprechend der im Datensatz festge
legten Zielorte, wobei Unregelmäßigkeiten und Abwei
chungen von den vorgeschriebenen Transportwegen regi
striert werden, um gegebenenfalls den Sortiervorgang
zu unterbrechen.
- - Sie sorgt weiterhin dafür, daß die Zuordnung der in
Arbeit befindlichen und der abgearbeiteten Banknoten
zum entsprechenden Eingabepäckchen sowie zur korres
pondierenden Banderole jederzeit erhalten bleibt. Im
Fall einer Beanstandung werden Banderole und die zu
treffenden Banknoten in einem Fach des Handnachar
beits-Magazins (2. Reject-Magazin) zusammengeführt.
- - Sie steuert letztlich alle als Folgesteuerungen aufge
bauten peripheren Einheiten, wie beispielsweise die
Steuerung zur Päckchenvereinzelung (Baustein 10).
Aufgaben der System-Steuereinheit
Die System-Steuereinheit 7 übernimmt bezüglich des in
formationsverarbeitenden Systems nachstehend aufgeführte
Aufgaben:
- - Sie erfaßt die von der Sortiervorrichtung gelieferten
Daten und speichert sie in einem Langzeitgedächtnis
ab.
- - Sie bereitet die aufgenommenen Daten zu verschiedenen
Protokollen und Abrechnungsunterlagen auf, wie:
Handnacharbeitsprotokolle,
Protokolle über Eingriffe und Störungen,
Statistiken über die Funktion der Banknoten-Sortier
vorrichtung.
- - Sie führt Operator-Anweisungen zur Steuerung des Be
triebsablaufes aus, wie:
Schichtbeginn,
Ausgabe von Informationen über den Zustand der
Anlage,
Sonderprozeduren zur Behebung von Betriebsstörungen,
Schichtende.
- - Über die peripheren Einheiten (HN-Platz 8 und Be
dienkonsole 9) hat sie die Möglichkeit, die aufgeführ
ten Protokolle auszudrucken sowie Anweisungen des be
dienenden Personals (Operator-Anweisungen) aufzuneh
men.
Aufbau der Transport-Steuereinheit (Fig. 3, 4)
Zur Bewältigung der genannten Aufgaben bezüglich der
Transportsteuereinheit 6 ist diese, wie Fig. 3 zeigt, in
vier Untersysteme 345-348 unterteilt. Jedes Untersy
stem ist charakterisiert durch eine oder mehrere Daten
quellen, wie beispielsweise die Sensoren S 0-S 8 oder
Lichtschranken (85 a ..., 86 a ...) und durch eine oder
mehrere Datensenken, wie beispielsweise Datenspeicher
(Dateien D₁ ... D₆ oder Steuerleitungen zur Ansteue
rung der Weichen (83 a ...).
Einige der Datenquellen (Lichtschranken, Sensoren) oder
auch Datensenken (Steuerleitungen zur Weichenansteuerung)
sind vom geometrischen Aufbau der Sortiervorrichtung 1
betrachtet der Transporteinheit 2 (Fig. 4) zuzuordnen.
Aus informationsverarbeitender Sicht sind die oben ge
nannten Datenquellen bzw. Datensenken jedoch Elemente der
Untersysteme 345, 346, 347 und 348 der Transport-Steuer
einheit und werden somit auch im folgenden als dieser
Einheit zugehörig betrachtet.
Ein für alle Systeme gemeinsamer Zentralspeicher 349, zu
dem auch, wie weiter unten erläutert wird, die System-
Steuereinheit 7 Zugriff hat, ist ein Speicher mit gerin
ger Kapazität, der seine Daten im Betrieb nur zwischen
speichert. Er umfaßt eine Datei (D₁) für Banknotenmerk
male 350 sowie eine Datei (D₆) für Ereignisse 351, die
die peripheren Vorgänge der Sortiervorrichtung 1 betref
fen. Hierzu gehört beispielsweise die Meldung, daß recht
zeitig leere Handnacharbeits-Magazine 29 b bereitgestellt
werden, damit der Sortiervorgang nicht unterbrochen wer
den muß.
Die als Mehrprozessorsystem konzipierte Transport-Steuer
einheit 6 weist jeweils als Verbindungsglied zwischen den
Datenquellen und den Datensenken eines jeden Untersystems
345-348 einen Mikroprozessor (µP₁-µP₄, 352-355)
auf, der den anfallenden Datenfluß des jeweiligen Systems
steuert. Alle Mikroprozessoren 352-355 werden mit Hilfe
eines Taktgenerators 356 zentral getaktet, um den Zugriff
zum gemeinsamen Zentralspeicher 349 zu ermöglichen.
Beschreibung der Untersysteme der Transport-Steuerein
heit (Fig. 3)
Nachfolgend werden nun die Aufgaben der Untersysteme
345-348 der Transport-Steuereinheit in folgender Reihen
folge beschrieben:
- - Erstes Untersystem 345: Allgemeine Prüfung der Bank
noten, Speichern und Auswerten der Ergebnisse.
- - Zweites Untersystem 346: Überwachung des Banknoten-
Transports.
- - Drittes Untersystem 347: Überwachung des Banderolen-
Transports.
- - Viertes Untersystem 348: Steuerung der peripheren
Einheiten der Banknoten-Sortiervorrichtung 1.
Erstes Untersystem 345 der Transport-Steuereinheit
(Fig. 3, 4, 5, 6, 7)
Das erste Untersystem 345 erfaßt individuell für jede
Banknote die während des Durchlaufs durch die Sensoren
S 0 (Baustein 11) bzw. S 1-S 8 (Baustein 12) anfallen
den Prüfergebnisse, speichert diese und ermittelt anhand
der Prüfergebnisse den in Frage kommenden Zielort (Sor
tierbausteine 13-18 oder Reject-Fach 29 a) der Bank
note.
Das erste Untersystem 345 besteht aus:
- - einem als Datenquelle wirkenden Block, in dem der
Rückweisungssensor S 0 die Zustandssensoren S 1-S 4
und die Echtheitssensoren S 5-S 8 zusammengefaßt
sind,
- - der zusammen mit den anderen Untersystemen verwende
ten Datei für Banknotenmerkmale (D₁) 350, die sowohl
als Datenquelle als auch als Datensenke anzusehen ist
und in der die von den Sensoren S 0-S 8 bereitge
stellten Daten zwischengespeichert werden,
- - einer Entscheidungsdatei (D₃) 365 und
- - einem Mikroprozessor (P₁) 352, durch den der Daten
fluß zwischen den Datenquellen und den Datensenken in
nerhalb des Untersystems 345 geregelt wird.
Im Zusammenwirken von Datenquellen, Datensenken und Mikro
prozessor wird während des Banknotendurchlaufs für jede
Banknote ein noch zu erläuternder Datensatz erstellt, der
alle für den Sortiervorgang und für die Protokollierung
notwendigen Informationen enthält.
Die Zusammenstellung eines in der Fig. 5 schematisch dar
gestellten Datensatzes 366 erfolgt parallel zum Bankno
tendurchlauf.
Wie in der Fig. 5 gezeigt, werden dabei in jedem Daten
satz folgende Informationen gespeichert:
- - die Nummer des Päckchens (P.-Nr.), zu dem die zu sor
tierende Banknote gehört,
- - die Prüfergebnisse der Sensoren S 0-S 8, die der
Reihe nach entsprechend dem Durchlauf der Banknoten
durch die Sensoren gespeichert werden,
- - die Auswerteinformation (A.-Byte), in dem die Ergeb
nisse der Sensoren S 1-S 8 zusammengefaßt sind (das
A.-Byte wird erstellt, wenn die betreffende Banknote
den Sensor S 8 im Baustein 12 passiert hat, vorliegen
de Ergebnisse von S 0 wurden schon vorher bearbeitet),
- - die "Stapler-Soll"-Entscheidungen (SD, NU, U, HN), die
Aufschluß über die in Frage kommenden Zielorte (Bau
steine 13-18) der geprüften Banknote geben und
- - die "Stapler-Ist"-Entscheidungen (SD, NU, U, HN), die
bezüglich einer Banknote Aufschluß über den Vollzug
der Ablage an einem der gewünschten Zielorte geben.
Alle Datensätze werden in der Datei (D₁) 350 für Bank
noten-Merkmale (Fig. 3) gespeichert und mindestens so
lange zur Verfügung gehalten, bis alle zu einem Päckchen
gehörenden Banknoten ordnungsgemäß bearbeitet sind bzw.
bis die Bearbeitung eines Päckchens abgeschlossen ist.
Um die Sortiervorrichtung auch in überlappender Arbeits
weise betreiben zu können, bei der sich die letzten Bank
noten eines Päckchens noch in der Transportstrecke befin
den, während die ersten Banknoten des nachfolgenden Päck
chens schon vereinzelt werden, sollte die Datei (D₁)
350 mindestens Platz für die Datensätze zweier Banknoten-
Päckchen, also 200 Plätze, aufweisen. Durch die in der
Datei (D₁) 350 vorliegende Bereitstellung von 256 Spei
cherplätzen können außerdem auch noch die Fälle problem
los bearbeitet werden, in denen die Päckchen mehr als die
zulässige Zahl von Banknoten enthalten.
Der Aufbau des für die Erfüllung der gestellten Speicher
aufgaben erforderlichen Datei wird in der Fig. 6 anhand
einer dreidimensionalen Speichertrommel veranschaulicht.
Jeder Punkt auf der Zylinderoberfläche ist dabei bestimmt
durch die Zylinderkoordinaten des Winkels ϕ und der Län
ge l. Die Daten der Banknoten sind auf Längslinien der
Zylinderoberfläche datensatzweise so angeordnet, daß ei
nem Wert von ϕ eine Banknote und einem Wert l ein be
stimmter Informationstyp innerhalb des Datensatzes, z. B.
das Meßergebnis eines Sensors, zugeordnet ist. Die Nummer
der jeweils geprüften Banknoten sind im Datensatz selbst
nicht aufgeführt. Sie sind aber über die Werte der Win
kel ϕ indirekt bestimmt. Jedem Informationstyp im Daten
satz kann daher quasi ein Zeiger (beispielsweise 367 a
für P.-Nr.) eines Zeigerfeldes zugeordnet werden, der
durch seine Position des Drehpunktes auf der Zylinder
achse (maßgebend für die Zugehörigkeit eines Zeigers zu
einem speziellen Informationstyp) und seinen jeweiligen
Winkel 369 (maßgebend für den Datensatz der in Frage kom
menden Banknote) eindeutig definiert ist. Damit ist durch
Summe der voneinander unabhängigen Zeiger 367 a ... jede
Adresse des Speichers anwählbar.
Die Bewegung der Zeiger 367 a ... erfolgt zyklisch, wo
durch ausgehend von einem Ausgangswert nach 256 Schrit
ten, d. h. nach der Bearbeitung von 256 Banknoten und da
mit Datensätzen automatisch der Ausgangswert wieder er
reicht wird. Sind also die Datensätze von 256 Banknoten
gespeichert, so wird der älteste im Speicher befindliche
Datensatz für die Bearbeitung einer neu einlaufenden
Banknote gelöscht. Da mit 256 Speicherplätzen die Datei
so ausgelegt ist, daß sie ihre Daten mit Sicherheit so
lange speichern kann, bis alle zu einem Päckchen gehören
den Banknoten ordnungsgemäß bearbeitet sind, ist somit
eine kontinuierliche Datenverwaltung möglich.
Das Sammeln der zu einem Datensatz gehörenden Informatio
nen geschieht also durch Abspeichern der beim Durchlauf
einer Banknote durch die Transporteinheit entstehenden
Daten, in den durch die Winkelstellung der jeweiligen
Zeiger 367 a ... bestimmten Speicherplätzen der Datensätze
der Datei.
Das Drehen der einzelnen Zeiger in die jeweilige Winkel
stellung erfolgt dabei mittels den Zeigern zugeordneten
Meßwertgebern, die im Transportsystem verteilt, beim
Durchlauf der Banknoten diese registrieren. Meßwertgeber
sind die Lichtschranken 85 a, b ... im Banknoten-Transport
system und die Lichtschranken (in der Zeichnung nicht
spezifiziert dargestellt), die sich in den Sensoren S 0
bis S 8 befinden.
Die Lichtschranken sind jeweils an den Stellen des Trans
portsystems vorgesehen, an denen für den Datensatz der
Banknoten benötigte Informationen entstehen.
Ausgehend von einem definierten Ausgangszustand wird nun
der einem Meßwertgeber zugeordnete Zeiger um eins wei
tergesetzt, sobald der Meßwertgeber eine Banknote regi
striert. Um in den Fällen, in denen eine Banknote das
Transportsystem vor Erreichen eines Meßwertgebers verlas
sen hat, z. B. bei der Ablage in einem davor befindlichen
Sortierbaustein, das richtige Weiterschalten der Zeiger
367 a, b ... bei nachfolgenden Banknoten zu gewährleisten,
werden die entsprechenden Zeiger, wie später noch be
schrieben, in diesen Fällen auch ohne die Registrierung
dieser Banknoten entsprechend weitergestellt. Damit ist
sichergestellt, daß für alle Banknoten die erstmalige
Zuordnung des Datensatzes während des gesamten Durchlaufs
erhalten bleibt.
Im folgenden sei die Entstehung eines Datensatzes 366
beim Durchlauf einer Banknote durch die Sensoren S 0 bis
S 8 (Fig. 4) näher erläutert. Dabei sei davon ausgegan
gen, daß sich keine Banknote in der Transporteinheit 2
befindet, die Datei (D₁) 350 gelöscht ist und alle Zei
ger 367 a, b ... in einer definierten Ausgangsstellung ste
hen.
Bei der erstmaligen Registrierung einer Banknote unmit
telbar nach der Vereinzelung durch die Lichtschranke 85 a
wird der für den Aufbau eines neuen Datensatzes notwen
dige Speicherplatz in der Datei für Banknotenmerkmale 350
reserviert. Diese Situation sei in der Fig. 6 durch ei
nen schematisch auf der Mantelfläche des Zylinders dar
gestellten Datensatzes 366 verdeutlicht. Dieser Daten
satz gehört ausgehend von dem oben erläuterten Zeigerfeld
der Datei zur Banknote mit der Nr. 1, da der Zeiger 367 a
der Lichtschranke bei Ankunft der Vorderkante der Bank
note 1 von "0" auf "1" gesprungen ist. Dabei soll die
"Null-Lage" als diejenige Lage definiert sein, die in der
Fig. 6 die Zeiger 367 b, c, d usw. einnehmen. Als erste
Information wird nun entsprechend der Position des Dreh
punktes des Zeigers 367 a auf der Zylinderachse die Päck
chen-Nr. (P.-Nr.), zu der die registrierte Banknote ge
hört, in den Datensatz 366 eingetragen. Im weiteren Ver
lauf passiert die Banknote den Sensor S 0. Die Aktivie
rung der im Sensor S 0 befindlichen Lichtschranke (nicht
dargestellt) schaltet den entsprechenden Zeiger 367 b
ebenfalls in die Pos. "Banknote 1", worauf das Prüfergeb
nis des Sensors S 0 auf den in der Fig. 6 entsprechend
markierten Platz des Datensatzes gespeichert wird. Es sei
hier davon ausgegangen, daß kein Rückweisungsfall vor
liegt, so daß die Banknote in den nachfolgenden Baustein
12 der Transporteinheit 2 eintritt und der Reihe nach die
Prüfsensoren S 1-S 8 passiert. Während des Durchlaufs
durch die Sensoren S 1-S 8 werden die ihnen zugeordne
ten Zeiger 367 c, d usw. jeweils in die Position "Bank
note 1" gesetzt und anschließend die anfallenden Prüfer
gebnisse an den entsprechenden Stellen im Datensatz ge
speichert.
Hat die besagte Banknote den letzten Sensor S 8 passiert,
was die im letzten Prüfsensor vorhandene Lichtschranke
registriert, so werden bis zum Eintritt der Banknote in
die nachfolgenden Bausteine (Fig. 4) folgende Operationen
durchgeführt:
- - Erstellen einer Auswerteinformation (A-Byte) anhand
der Prüfergebnisse der Sensoren S 1-S 8.
- - Herleitung der Zielorte (Auswahl einer der Bausteine
13-18) für die jeweilige Banknote mit Hilfe der Aus
werteinformation und einer Entscheidungstabelle, die
in der Entscheidungsdatei (D₃) 365 gespeichert ist.
Die Erstellung einer Auswerteinformation besteht im Prin
zip in der Zusammenfassung der Prüfergebnisse der einzel
nen Sensoren S 1- S 8. Das Ergebnis des Sensors S 0 wird
dabei nicht berücksichtigt, da im Rückweisungsfall, d. h.
beim Ansprechen des Rückweisungssensors S 0, die entspre
chende Banknote in das Rückweisungsfach 29 a gelangt und
damit dem weiterführenden Transportsystem entzogen ist.
Die Zusammenfassung der Meßergebnisse ist zweckmäßig, da
dadurch mit einem einzigen Datenwort eine eindeutige Aus
sage über Zustand und Echtheit jeder Banknote gemacht
werden kann. Somit werden die Ergebnisse aller Sensoren
zur Erstellung der Auswerteinformation durch logische
Verknüpfungen derart zusammengefaßt, daß mit Hilfe einer
einfachen Entscheidungstabelle jede Banknote einem der
Zielorte innerhalb der Sortierbausteine 13-18 eindeutig
zuzuordnen ist.
Im folgenden sei erläutert, wie mit der acht Merkmale
umfassenden Auswerteinformation anhand einer in der Datei
(D₃) 365 gespeicherten Entscheidungstabelle die Stapel
kriterien hergeleitet werden. Dabei sei vereinfachend
eine Auswerteinformation mit nur zwei Merkmalen herange
zogen: einem Echtheitsmerkmal (E) und einem Zustandsmerk
mal (Z).
Entsprechend der aufgeführten Übersicht in Fig. 7 sind
als Zielorte die Bausteine 16 und 17 (siehe auch Fig. 2)
für umlaufsfähige Banknoten (U-Bst.), die Bausteine 14
und 15 für nicht umlaufsfähige Banknoten (HN-Bst.) und
der Baustein 13 zum Shreddern nicht umlaufsfähiger, aber
echter Banknoten (SD-Bst.) gewählt. Weiterhin bedeutet:
E = log. 1, daß eine entsprechend bewertete Banknote auf
grund ihrer Echtheitsmerkmale als echt und: Z = log. 1,
daß der Zustand einer entsprechenden Banknote als brauch
bar bzw. umlaufsfähig identifiziert wurde. Nicht als echt
erkannte und damit falschgeldverdächtige Banknoten werden
in das Handnacharbeits-Magazin 29 b geführt. Sie sind in
jedem Fall vorrangig zu behandeln. Aufgrund der Auswahl
von nur zwei Merkmalen kann das Auswertebyte, welches
jeweils als Adresse für die in der Datei (D₃) 365 ge
speicherten Tabelle dient, vier unterschiedliche Konfigu
rationen annehmen. Dabei wird beispielsweise für diejeni
gen Banknoten, deren Auswertebyte 370 die Konfiguration:
Z = log. 1 und E = log. 1 aufweist, gemäß der gewählten
Tabelle der Zielort für umlaufsfähige Banknoten (U-Bst.)
vorgesehen usw.
Durch die Verwendung unterschiedlicher Tabellen 381 ge
lingt es nun, jede sinnvolle Kombination zwischen den
Banknotenmerkmalen und den jeweiligen Zielorten herzu
stellen. So ist es beispielsweise ohne weiteres möglich,
für nicht umlaufsfähige Banknoten nicht die Bausteine
14, 15 (NU-Bst.), sondern den Baustein 13 zum Shreddern
der Banknoten (SD-Bst.) vorzusehen, womit die nicht um
laufsfähigen Banknoten nicht gestapelt, sondern zerstört
werden. Andererseits ist es gleichfalls möglich, weitere
Kriterien zur Auswertung heranzuziehen und diese je nach
Interpretation durch die Verwendung einer entsprechenden
Tabelle 381 entweder als Zustands- oder als Echtheits
merkmal zu werten. Außerdem ist es möglich, durch Eingabe
verschiedener Entscheidungstabellen und wechselweise ge
zielte Auswahl derselben unterschiedliche Banknoten-Typen
und Währungen in kurzer Folge nacheinander zu prüfen. Da
mit ist auch das informationsverarbeitende System dem
modularen Aufbau der Transporteinheit und damit der Aus
wahl und Kombination der Bausteine sowie der Verarbeitung
unterschiedlicher Banknoten-Typen und Währungen angepaßt.
Die Eingabe der gewünschten Entscheidungstabelle 381 in
die entsprechende Datei (D₃) geschieht über die Bedien
konsole 9, die an die System-Steuereinheit 6 angeschlos
sen ist.
Die aufgrund der Prüfergebnisse und der Entscheidungsta
belle ermittelten Zielorte werden ebenfalls im Datensatz
366 der jeweiligen Banknote an der Stelle "Stapler-Soll"
gespeichert (Fig. 4, 5).
Auf die Untergruppen in den "Stapler-Soll"-Entscheidungen
(NU₁/NU₂ bzw. U₁/U₂) im Datensatz 366 der Fig. 5
sowie auf die Bedeutung der "Stapler-Ist"-Entscheidung
wird weiter unten eingegangen.
Mit den Ausführungen über die Herleitung der Stapelkrite
rien bzw. der Auswahl der Zielorte anhand der beim Durch
lauf durch die Sensoren S 1-S 8 aufgebauten und für je
de Banknote spezifischen Datensätze 366 sind die eingangs
erwähnten Aufgaben des ersten Untersystems 345 der Trans
port-Steuereinheit 6 beschrieben.
Damit ist jedoch noch nicht sichergestellt, daß jede in
die Transporteinheit einlaufende Banknote individuell ge
prüft und den aufgrund der Prüfung determinierten Weg zu
einem der Zielorte auch beibehält. Zur Bewältigung letzt
genannter Aufgabe ist in der Transport-Steuereinheit 6
ein zweites Untersystem 346 vorgesehen.
Zweites Untersystem 346 der Transport-Steuereinheit 6
(Fig. 3, 4)
Das zweite Untersystem 346 hat im einzelnen folgende Auf
gaben:
- - Es hat festzustellen, ob Banknoten innerhalb der
Transportstrecke durch Nichteinhaltung des Taktabstan
des "auflaufen" und damit einen Stau bilden. In diesem
Fall ist die individuelle Prüfung sowie das Ausschleu
sen der Banknoten aus dem Transportsystem behindert
bzw. nicht möglich. Es kann außerdem geschehen, daß
die Päckchenzugehörigkeit der Banknoten gestört wird
und daß Banknoten innerhalb der Transporteinheit be
schädigt werden.
- - Es hat weiterhin dafür zu sorgen, daß keine Banknote
die Transporteinheit unregistriert verläßt, d. h. ohne
registriert zu werden aus dem Transportsystem ver
schwindet oder an irgend einer Stelle im Transportsy
stem stecken bleibt.
- - Es hat letztlich zu überwachen, daß die durch die
"Stapler-Soll"-Entscheidungen der Datensätze determi
nierten Wege eingehalten (Weichenstellung) und daß die
Banknoten synchron zu den mit den Banknoten in Berüh
rung kommenden Elementen (Weichen, Stapler) durch das
Transportsystem transportiert werden.
Die Datenquellen des zweiten Untersystems 346 sind gemäß
der Fig. 3, 6 die Lichtschranken 85 a . . . im Banknoten-
Transportsystem und eine Maschinenuhr (MU) 371 zur Er
zeugung des Grundtaktes, der für alle Abläufe innerhalb
der Sortiervorrichtung die Bezugszeit darstellt. Weitere
Datenquellen sind die Staplerfach-Freigabemelder (STF)
372 a ..., die feststellen, ob ein für die Ablage vorge
sehenes Staplerfach sich synchron zu den antransportier
ten Banknoten bewegt die Datei (D₁) 350 mit den Daten
sätzen sowie eine Datei (D₄) 373 zur Überprüfung der
Banknotenlaufzeit.
Datensenken des zweiten Untersystems sind die auch als
Datenquellen wirkenden Dateien (D₁) 350, (D₄) 373.
Weitere Datensenken sind Steuerleitungen 374 beispiels
weise zur Weichenansteuerung oder zum Auslösen eines Not
halts.
Die Aufgaben des zweiten Untersystems 346 der Banknoten
Transportüberwachung werden durch drei Überwachungsme
chanismen während des Banknotentransports erfüllt:
- - Überwachung der Füllung von Transportabschnitten,
- - Überwachung der Laufzeit von Banknoten im Transportsy
stem bezogen auf den Grundtakt der Maschinenuhr 371,
- - Überwachung des durch die "Stapler-Soll"-Entscheidun
gen determinierten Weges (Weichenansteuerung) sowie
der Synchronität der abzulegenden Banknoten zu den Ab
lagefächern des in Frage kommenden Stapels.
Überwachung der Füllung von Banknoten-Transportab
schnitten (Fig. 4, 8)
Die Überwachung der Füllung von Transportabschnitten ist
notwendig, um das Auflaufen von Banknoten innerhalb eines
Transportabschnittes zu erkennen.
Der kontinuierlich ablaufende Überwachungsvorgang, der
bezüglich aller jeweils durch zwei Lichtschranken be
grenzten Transportabschnitte durchgeführt wird, sei am
Beispiel des durch die Lichtschranken 85 a, 85 b be
grenzten Transportabschnittes erläutert (Fig. 4). Durch
den geometrischen Abstand der Lichtschranken sowie durch
den Taktabstand (T₀) der Banknoten zueinander - Abstand
von Banknoten-Vorderkante zur Vorderkante der nachfolgen
den Banknote - ist die Anzahl derjenigen Banknoten be
stimmt, die für einen ordnungsgemäßen Ablauf max. zwi
schen den jeweiligen Lichtschranken eines Transportab
schnitts Platz finden. Eine Überfüllung wird nun mit
Hilfe zweier an die Lichtschranken angeschlossener Zähler
festgestellt, deren Zählerstände ständig miteinander ver
glichen werden.
Zur Erläuterung der Überwachung der Transportabschnitts
füllung (Fig. 8) sei ein Anfangszustand definiert, der
dadurch bestimmt ist, daß noch keine Banknote in den oben
definierten Transportabschnitt eingelaufen ist und daß
der Zähler 375 der Eintritts-Lichtschranke 85 a den Zäh
lerstand "0" und der Zähler 376 der Austritts-Licht
schranke 85 b der entsprechenden Transportstrecke den
Zählerstand "1" aufweist. Wird bei dem genannten Zähler
zustand in einem für beide Zähler gemeinsamen Subtrahie
rer 377 die Differenz (D) der Zählerstände gebildet, so
ergibt sich ein negativer Wert, der damit aussagt, daß
sich keine Banknote in dem angegebenen Transportabschnitt
befindet. Registriert nun die Eintritts-Lichtschranke
85 a die erste antransportierte Banknote (BN₁) 382 a,
so schaltet der angeschlossene Zähler 375 von "0" auf
"1". Die Differenz der Zählerstände ist nun: D = 0, was
dahingehend interpretiert wird, daß eine Banknote in
den Transportabschnitt eingelaufen ist. Entsprechend der
im Transportabschnitt befindlichen Banknoten erreicht
die Differenz der Zählerstände einen positiven Wert:
(D = 0).
Ist es nun gemäß der Darstellung in Fig. 8 aufgrund der
geometrischen Bedingungen beispielsweise möglich, daß
die Eintritts-Lichtschranke 85 a max. drei in den Trans
portabschnitt eingelaufene Banknoten 382 a, 382 b, 382 c
registriert, bevor die Austritts-Lichtschranke 85 b den
Auslauf der ältesten im Transportabschnitt befindlichen
Banknote (BN₁) 382 a erkennt, so darf die Differenz der
Zählerstände nicht größer als "2" werden. Wird die Dif
ferenz dennoch größer als "2", so muß der Sortiervorgang
unterbrochen werden, da das Transportsystem aufgrund der
oben gemachten Voraussetzungen "überfüllt" ist.
Überwachung der Laufzeit von Banknoten im Transport
system (Fig. 1, 2, 9)
Die Überwachung der Laufzeit der im Transportsystem be
findlichen Banknoten bezogen auf den Grundtakt der Ma
schinenuhr 371 ist notwendig, um sicherzustellen, daß
jede Banknote, die in einen durch zwei Lichtschranken
begrenzten Transportabschnitt eingelaufen ist, diesen
nach einer festgelegten "Sollaufzeit" wieder verläßt.
Dabei ist die Sollaufzeit wiederum durch die geometri
schen Abmaße des jeweiligen Transportabschnittes be
stimmt.
Gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 9 soll er
neut der durch die Lichtschranken 85 a, 85 b begrenzte
Transportabschnitt zur Erläuterung der Laufzeitüberwa
chung herangezogen werden.
Entsprechend der Fig. 9 weist der an die Eintritts-Licht
schranke 85 a angeschlossene Zähler 375 (Eintritts-Zäh
ler) - ausgehend von der oben definierten Anfangsstel
lung - den Zählerstand "0" und der an die Austritts-
Lichtschranke 85 b angeschlossene Zähler 376 (Austritts-
Zähler) den Zählerstand "1" auf. Der bei Eintritt einer
Banknote in den Transportabschnitt angezeigte Zähler
stand des Eintritts-Zählers 37 gibt an, an welcher Adres
se der angeschlossenen Laufzeitdatei (D₄) 373 die zum
Eintritt der Banknote aktuelle Zeit einer Maschinenuhr
371 gespeichert werden muß. Der Zählerstand des Aus
tritts-Zählers 376 gibt andererseits an, aus welcher
Adresse der Laufzeitdatei 373 die für den Vergleich be
nötigte gespeicherte Eintritts-Zeit jeweils abberufen
werden muß, um die Laufzeitüberwachung für eine in den
Transportabschnitt eingelaufene Banknote durchführen zu
können.
Da alle Transportabschnitte des gesamten Banknotentrans
portsystems hinsichtlich der Banknotenlaufzeit zu über
wachen sind, werden die Abfragezeitpunkte für die ein
zelnen Transportabschnitte durch ein übergeordnetes,
zyklisch organisiertes Abfrageprogramm gesteuert. Dabei
ist das Programm, welches hier nicht näher spezifiziert
werden soll, so aufgelegt, daß eine Banknote während
des Durchlaufs durch einen Transportabschnitt in sehr
kurzen Zeitabständen mehrere Male durch Vergleich der
Ist- mit der Soll-Laufzeit überwacht wird, um möglichst
schnell auf einen Laufzeitfehler reagieren zu können.
Bei den einzelnen Überwachungen wird dabei jeweils fest
gestellt, ob die Ist-Laufzeit, die durch die Differenz
der bei der Abfrage aktuellen Maschinenzeit und der ge
speicherten Eintrittszeit einer Banknote gebildet wird,
kleiner oder gleich der für den Transportabschnitt kon
stanten Soll-Laufzeit ist.
Nachfolgend sei die Laufzeitüberwachung bezüglich des
durch die Lichtschranken 85 a, 85 b begrenzten Trans
portabschnittes detailliert erläutert (Fig. 9).
Dabei sei davon ausgegangen, daß zu einem Zeitpunkt t₁
eine Banknote (BN₁) 382 a die Eintritts-Lichtschranke
85 a des besagten Transportabschnittes passiert. Mit der
Registrierung der Banknote schaltet der angeschlossene
Eintritts-Zähler 375 von dem ursprünglichen Zustand "0"
in den Zustand "1". Gleichzeitig wird die beim Einlauf
der Banknote aktuelle Maschinenzeit (MZ t1) der Ma
schinenuhr 371 in der an den Eintritts-Zähler 375 ange
schlossenen Laufzeitdatei (D₄) 373 an der Position "1"
gespeichert. Zu einem späteren Zeitpunkt t x zu dem
sich die Banknote (BN₁) 382 a zwischen den Lichtschran
ken 85 a, 85 b befindet, erfolgt nun die Laufzeitüberwa
chung der Banknote. Dazu wird entsprechend dem Zähler
stand des Austritts-Zählers 376 - dieser zeigt den Zäh
lerstand "1" an - die in der Laufzeitdatei 373 gespei
cherte Eintrittszeit der Banknote (BN₁) 382 a abberufen
und von der zum Abfragezeitpunkt t x aktuellen Maschi
nenzeit (MZ tx ) abgezogen (MZ tx - MZ t1). Die Diffe
renz bildet die jeweils aktuelle Ist-Laufzeit (ILZ). Die
se muß, wie erwähnt, kleiner oder gleich der Soll-Lauf
zeit (SLZ) sein (MZ tx - MZ t1 = SLZ). Erreicht die
Banknote (BN₁) zum Zeitpunkt t₂ die Austritts-Licht
schranke 85 b, so schaltet der angeschlossene Zähler 376
von "1" auf "2". Gemäß dem neuen Zählerstand wird von nun
an die zweite, inzwischen in das Transportsystem einge
laufene Banknote (BN₂) 382 b hinsichtlich ihrer Laufzeit
überwacht. Aufgrund des speziellen Anfangszustandes der
Zählerstände wird damit immer die Laufzeit der jeweils
ältesten im Transportabschnitt befindlichen Banknote er
faßt.
Erreicht die erstgenannte Banknote (BN₁) 382 a nicht in
der geforderten Soll-Laufzeit die Austritts-Lichtschran
ke 85 b, weil sie z. B. im Transportsystem stecken
blieb, so wird - entsprechend dem oben erläuterten Über
wachungsmechanismus - die Soll-Laufzeit bald überschrit
ten sein, was unmittelbar eine Unterbrechung des Sortier
vorgangs zur Folge hat.
Mit der Registrierung einer Banknote durch die Austritts-
Lichtschranke 85 b wird in dem geometrisch vor der Licht
schranke liegenden Transportabschnitt die Laufzeitüber
wachung der Banknote abgeschlossen. Da aber die Aus
tritts-Lichtschranke 85 b eines Transportabschnittes
gleichzeitig als Eintritts-Lichtschranke für den folgen
den Transportabschnitt verwendet wird, kann mit Hilfe
eines zweiten, ebenfalls mit dieser Lichtschranke ver
bundenen Zählers sowie einer weiteren Laufzeitdatei -in
der Fig. 9 strichliert angedeutet - die Laufzeitüberwa
chung für den nachfolgenden Transportabschnitt eingelei
tet werden.
Überwachung der durch die "Stapler-Soll"-Entscheidungen
determinierten Wege (Fig. 3, 4, 10, 11)
Als letztes sei im Rahmen der Banknoten-Transportüberwa
chung beschrieben, wie die Einhaltung des von den "Stap
ler-Soll"-Entscheidungen festgelegten Transportweges zu
einem der Sortierbausteine überwacht wird.
Beispielhaft sei in diesem Zusammenhang die Ablage von
nicht umlaufsfähigen Banknoten in einem der im Tandem
betrieb arbeitenden Bausteine für nicht umlaufsfähige
Banknoten anhand von Ablaufsplänen näher erläutert
(Fig. 10, 11).
Hat eine Banknote (Fig. 4) die Meßstrecke und damit die
Sensoren S 1-S 8 im Baustein 12 der Transporteinheit 2
verlassen, so gelangt sie, falls sie nicht für den Shred
derbaustein 13 vorgesehen ist (wird durch Entscheidungs
tabelle bestimmt) zur Ausgangs-Lichtschranke 85 g des
Shredderbausteins 13. Mit der Registrierung der Banknote
durch die Austritts-Lichtschranke 85 g wird im Datensatz
der jeweiligen Banknote - bestimmt durch die Stellung
des Zeigers der Austritts-Lichtschranke - die "Stapler-
Soll"-Entscheidung der in Frage kommenden Banknote hin
sichtlich der Nichtumlaufsfähigkeit der Banknote über
prüft (BN: = NU?). Siehe dazu das Ablaufdiagramm "Stap
ler-Auswahl" in der Fig. 10. Wird die Umlaufsfähigkeit
der Banknote festgestellt, so gelangt die Banknote, was
an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden soll, zu
den nachfolgenden Bausteinen 16, 17 für umlaufsfähige
Banknoten. Wird dagegen die Nichtumlauffähigkeit er
kannt, dann muß zunächst festgestellt werden, welcher der
beiden Bausteine 14, 15 für nicht umlaufsfähige Banknoten
für die Ablage der Banknote arbeitsbereit ist.
Im folgenden sei der erste Baustein 14 für nicht umlaufs
fähige Banknoten mit "NU₁-Bst." bezeichnet und der
zweite Baustein 15 für nicht umlaufsfähige Banknoten mit
"NU₂-Bst.". Um die Bausteinauswahl zu ermöglichen, ist
jedem Baustein 14, 15 ein sogenannter Soll-Zähler
(NU₁ SZ bzw. NU₂ SZ) zugeordnet. Der Zählerstand des
Sollzählers gibt jeweils an, wie viele nicht umlaufsfähi
ge Banknoten im jeweiligen Baustein 14 oder 15 bereits
abgelegt wurden. Die Differenz zur Sollzahl, die durch
die Kapazität der verwendeten Bausteinmagazine 26, 27 für
die Ablage der Banknoten bzw. durch organisatorische
Richtlinien der Banknotenbearbeitung festgelegt ist, gibt
Aufschluß darüber, ob die Ablage noch in dem zur Zeit in
Betrieb befindlichen Baustein oder im Parallelbaustein
erfolgen soll.
Ergibt nun, wie im Ablaufdiagramm in der Fig. 10 darge
stellt, die Abfrage nach dem Stand des Sollzählers
(NU₁ SZ: = NU₁ S ?), daß die Sollzahl noch nicht er
reicht ist, so wird der Zähler um "1" erhöht (NU₁ SZ + 1).
Mit der letztgenannten Abfrage ist die nicht umlaufs
fähige Banknote zur Ablage für den Baustein 14 bestimmt,
was im Datensatz der in Frage kommenden Banknote an der
Stelle "Stapler-Soll" entsprechend gespeichert wird:
(Stapler-Soll: NU₁-Best.). Hatte der Soll-Zähler be
reits die Sollzahl erreicht, so wird in einem weiteren
Ablaufschritt der entsprechende Soll-Zähler des nachfol
genden Bausteins 15 darauf überprüft, ob auch er die
Sollzahl erreicht hat (NU₂ SZ: = NU₂ S ?). Hat dieser
Zähler die Sollzahl nicht erreicht, wird er um 1 erhöht
(NU₂ SZ: = NU₂ SZ + 1). Entsprechend zum Baustein 14
wird im Datensatz der in Frage kommenden Banknote die
vorgesehene Ablage gespeichert (Stapler-Soll =
NU₂-Bst.). Hat dagegen aus irgendwelchen von der Norm
abweichenden Gründen auch der zweite Soll-Zähler die
Sollzahl erreicht, so gelangt die betreffende Banknote
in ein Ablagefach des letzten Bausteins 18 (HN-Bst.).
Bei der Abfrage der jeweiligen Soll-Zähler wird außerdem
überprüft, ob hinsichtlich der mechanischen Funktions
weise der Baustein 14, 15 die Ablage überhaupt möglich
ist. Es wird also beispielsweise überprüft, ob die Wei
chen der in Frage kommenden Bausteine bisher funktions
fähig waren und ob der Stapler bisher betriebsbereit war.
Nach der Auswahl des Bausteins 14 für eine nicht um
laufsfähige Banknote sei nachfolgend die Weichenansteu
erung anhand des in der Fig. 11 gezeigten Ablaufsplanes
erläutert.
Dabei wird davon ausgegangen, daß die in Frage kommende
Banknote inzwischen in den Baustein 14 eingetreten ist.
Unmittelbar nach ihrem Eintritt wird die Banknote von der
Eingangs-Lichtschranke 85 i des Bausteins 14 registriert
(Fig. 4). Mit der Registrierung wird nun zunächst festge
stellt, ob die entsprechende Banknote auch der von der
Lichtschranke interpretierten Banknote entspricht. Hat
die Lichtschranke die ankommende Banknote beispielsweise
durch einen Sprung ihres Zeigers von n-1 auf n als n-te
Banknote interpretiert, so wird durch Abfrage des Daten
satzes der n-ten Banknote festgestellt, ob bereits ein
"Stapler-Ist"-Eintrag vorlegt bzw. ob die n-te Banknote
in diesem speziellen Fall schon im Shredderbaustein 13
abgelegt wurde. In diesem Fall weist die Banknote einen
"Stapler-Ist"-Eintrag auf. Wurde die entsprechende Bank
note bereits abgelegt, so muß zur Auffindung der richti
gen Banknoten-Nummer die Abfrage - und folglich das Wei
tersetzen des Zeigers - so lange wiederholt werden, bis
der in Frage kommende Datensatz mit der fehlenden "Stap
ler-Ist"-Eintragung erreicht ist. Damit ist dann sicher
gestellt, daß der Zeiger der Lichtschranke 85 i auf einen
Datensatz weist, der zu der von der Lichtschranke regi
strierten Banknote gehört. Somit kann nun gemäß dem in
der Fig. 11 gezeigten Ablaufplan die Abfrage erfolgen, ob
die antransportierte Banknote (BN) im ersten Baustein 14
für nicht umlaufsfähige Banknoten abgelegt werden soll
(BN: = NU₁-Bst.?). Weist der Datensatz der entsprechen
den Banknote einen "Stapler-Soll"-Eintrag für den Bau
stein 14 (NU₁-Bst.) auf, so erfolgt nachfolgend die
Überprüfung der Synchronisation (BN: = SYN?), die weiter
unten detaillierter erläutert wird.
Bewegt sich die Banknote synchron zum vorgesehenen Abla
gefach des Staplers 217 a des Bausteins 14, so wird die
Weiche 83 c des Bausteins 14 in der Weise aktiviert, daß
sie die Banknote aus dem ursprünglichen Transportab
schnitt ausschleust und in das vorgesehene Fach des Stap
lers 217 a führt ("Weiche": = NU₁-Bst., Fig. 4). Unmit
telbar vor der Ablage in ein Staplerfach durchläuft die
Banknote eine letzte Lichtschranke 85 j in dem zum Stap
ler 217 a führenden Transportabschnitt, wodurch letztlich
folgende Operationen vollzogen werden.
- - Erhöhen des "Stapler-Ist"-Zählers (NU₁ IZ) um 1,
der "Stapler-Ist"-Zähler zeigt an, wieviele nicht
umlaufsfähige Banknoten tatsächlich zum ersten Bau
stein 14 befördert wurden (NU₁ IZ: = NU₁ IZ + 1).
- - Durchführen des "Stapler-Ist"-Eintrags im Datensatz
der abgelegten Banknote.
- - Vergleich der "Stapler-Soll"- und "Stapler-Ist"-Ein
tragung im Datensatz der abgelegten Banknote zur Über
prüfung der korrekten Ablage.
- - Weitersetzen der mit der Lichtschranke 85 j korres
pondierenden Ausgangs-Lichtschranke 85 k des Bau
steins 14 um 1, womit auch diese Lichtschranke auf
grund eines für beide Lichtschranken gemeinsamen
Zeigers automatisch die Ablage der Banknote regi
striert.
Wie dem Ablaufplan zur "Weichenansteuerung" in Fig. 11
zu entnehmen ist, wird vor der Ablage einer Banknote de
ren Synchronität überprüft, da unter Aufrechterhaltung
des schnellen Sortiervorgangs eine Banknote nur dann ab
gelegt bzw. gestapelt werden kann, wenn sie sich synchron
zu dem in Frage kommenden Ablagefach des ausgewählten
Staplers bewegt. Die Synchronität wird, wie am Baustein
14 erläutert sei, durch den zeitlichen Abstand zweier
Signale ermittelt (siehe dazu Fig. 12), nämlich durch das
Signal 383 des Staplerfach-Freigabemelders (STF-NU₁)
und das Signal 385 der Eingangs-Lichtschranke 85 i des
Bausteines 14, welches im Augenblick der Registrierung
einer Banknote erscheint.
Der Staplerfach-Freigabemelder ist ein Näherungstaster
(in den Fig. nicht dargestellt) am Stapler 217 a, der
jeweils dann ein Signal erzeugt, wenn ein Ablagefach
des Staplers eine definierte Stellung zu den direkt vor
dem Stapler angeordneten Transportrollen des zum Stapler
führenden Transportabschnittes einnimmt. Erscheint das
Signal 383 des Staplerfach-Freigabemelders, so muß im
Fall der Synchronität nach einem bestimmten zeitlichen
Abstand innerhalb eines Toleranzbereiches Δ t 385 das
Signal 384 der Eingangs-Lichtschranke 85 i erfolgen.
Dieser Sachverhalt ist in der Fig. 12 schematisch dar
gestellt. Der zeitliche Abstand beider Signale wird mit
einem Zähler 378, der mit dem Grundtakt der Maschinen
uhr 371 gekoppelt ist, freigestellt. Mit dem Erscheinen
des Signals 383 wird der Zähler 378 freigegeben. Läuft
die Banknote synchron zum Ablagefach, so erscheint die
Banknoten-Vorderkante nach der festgelegten Zeit inner
halb des Toleranzbereiches Δ t 385 an der Eingangs-Licht
schranke 35 i des Bausteins 14, die dann das Stop-Signal
für den Zähler 378 liefert.
Anhand eines Auswertprogramms wird schließlich überprüft,
ob der erreichte Zählerstand innerhalb des Toleranzberei
ches t liegt. Ein außerhalb des Toleranzbereichs liegen
der Zählerstand deutet auf eine asynchron laufende Bank
note hin, die dann gemäß dem Ablaufplan in Fig. 11 durch
entsprechende Aktivierung der Weiche zum Handnacharbeits-
Magazin des Bausteins 18 (HN-Bst.) geführt wird: ("Wei
che": = NU₁).
Beim Feststellen des Tatbestandes zur Asynchronität wird
im Datensatz der entsprechenden Banknote vermerkt, daß
die Banknote im Baustein 18 für Handnacharbeits-Banknoten
(HN-Bst.) abgelegt werden soll ("Stapler-Soll": = HN-
Bst.). Außerdem wird der bereits vorher gesetzte Soll
zähler des ersten Bausteins 14 für nicht umlaufsfähige
Banknoten (NU₁ SZ) um "eins" zurückgesetzt (NU₁ SZ =
NU₁ SZ - 1) sowie eine den Vorgang betreffende Meldung
an die System-Steuereinheit 7 (Fig. 3) weitergeleitet,
die, im Langzeitgedächtnis 375 der System-Steuereinheit
unter der Nummer des Päckchens gespeichert, später der
Erstellung des Handnacharbeits-Protokolls dient.
Drittes Untersystem 347 der Transport-Steuereinheit 6
(Fig. 3, 4)
Die in der oben beschriebenen Weise nicht in eine der
Sortierbausteine 13-17 abgelegten Banknoten gelangen
in das Handnacharbeits-Magazin des letzten Bausteins 18
der Sortiervorrichtung. Jeweils die Banknoten eines
Päckchens werden zusammengefaßt mit der zum Päckchen ge
hörenden Banderole - wie im Zusammenhang mit der Be
schreibung des Bausteins 18 erläutert - gemeinsam in ei
nem Fach des Handnacharbeits-Magazins 29 b abgelegt, wenn
folgende Sonderfälle vorliegen:
- - Schwerbeschädigte Banknoten,
- - falschgeldverdächtige Banknoten,
- - asynchron einlaufende Banknoten und
- - Banknoten, die zu einem Päckchen gehören, das einen
Mehrbetrag (Banknotenzahl größer 100) aufweist.
Zeigt ein Päckchen einen Fehlbetrag oder liegt in einem
Päckchen ein Rückweisungsfall vor, so wird nur die zu
diesem Päckchen gehörende Banderole in einem Fach des
Handnacharbeits-Magazins 29 b abgelegt.
Um mit Sicherheit jederzeit zum entsprechenden Eingabe
päckchen korrespondierende Banderolen mit den Handnachar
beits-Banknoten zusammen ablegen zu können, ist eine
Überwachung und Steuerung des Banderolentransports not
wendig.
Die Datenquellen dieses dritten, die obengenannten Auf
gaben erfüllenden, Untersystems 347 der Transport-Steu
ereinheit 6 sind gemäß der Fig. 3 die Lichtschranken
86 a... im Banderolentransportsystem 32, die Maschinenuhr
(MU) 371 zur Erzeugung des Maschinentaktes, der Stapler
fach-Freigabemelder (STF) 372 des Staplers 217 e, die
Datei (D₁) 350 mit den Datensätzen sowie die Laufzeit-
Dateien für Banknoten (D₄) 373 und Banderolen (D₅)
379.
Datensenken des Dritten Untersystems sind die Datei
(D₁) 350 mit den Datensätzen, die Dateien (D₄, D₅)
373, 379 für Banknoten- bzw. Banderolen-Laufzeiten und
Steuerungselemente 374.
Ähnlich wie in der Banknoten-Transport-Überwachung ist es
auch in der Banderolen-Transport-Überwachung notwendig,
die Streckenfüllung sowie die Laufzeit der Banderolen
zu überwachen. Da die Prüfungsmechanismen im Rahmen der
Banknoten-Transport-Überwachung ausführlich beschrieben
wurden, soll hier nicht näher darauf eingegangen werden.
Somit bleibt die Steuerung des Banderolentransports im
Fall einer Unstimmigkeit in einem Päckchen anhand der
Fig. 4 zu erläutern.
Wie bereits im Rahmen der Beschreibung des Handnachar
beits-Bausteins 18 ausgeführt, befindet sich die Bande
role des gerade in Arbeit befindlichen Banknoten-Päck
chens im Banderolentransport-Abschnitt 32 (Fig. 4) des
vorletzten Bausteins 17 bezogen auf die Transportrich
tung hinter der Lichtschranke 86 i in einer Warteposi
tion. Lag bisher kein Fehler bezüglich der eingangs ge
nannten Prüfungsmechanismen (Überfüllung von Strecken
abschnitten, Überprüfung der Laufzeit) vor, so muß die
in der Warteposition 32 h gespeicherte Banderole zwangs
läufig zu dem in Arbeit befindlichen Päckchen gehören.
Nun wird zunächst festgestellt, zu welchem Zeitpunkt die
letzte Banknote eines Päckchens im ungünstigsten Fall,
d. h. bei der Ablage in ein Fach des letzten Bausteins,
das Transportsystem verlassen hat. Die Bestimmung des
Zeitpunktes "Päckchenende" ist leicht möglich, da sowohl
der Zeitpunkt, zu dem die letzte Banknote eines Päckchens
vereinzelt wird, als auch die Zeit, die die Banknote ma
ximal benötigt, um eventuell den längsten Transportweg
zurückzulegen, bekannt sind (Laufzeit-Überwachung).
Ist der Zeitpunkt (Päckchenende) erreicht, wird der
Banderolentransport-Abschnitt 32 h des vorletzten Bau
steins 17 aktiviert, so daß die Banderole vom Banderolen
transport-Abschnitt 32 i des letzten Bausteins 18 über
nommen werden kann. Unmittelbar nach Eintritt der Bande
role in den Baustein 18 durchläuft sie die Eintritt-
Lichtschranke 86 j dieses Bausteins, womit die Durchsicht
aller Datensätze der zum gerade abgearbeiteten Banknoten
päckchen gehörenden Banknoten nach Handnacharbeits-Ein
trägen eingeleitet wird.
Weist eine der Banknoten in ihrem Datensatz (siehe Fig. 5)
an der Stelle "Stapler-Ist" einen Handnacharbeits-Ver
merk (HN) auf oder liegt ein Handnacharbeitsfall auf
grund eines Minder-, Mehrbetrags im Päckchen oder einer
Ablage im ersten Reject-Magazin 29 a vor, so wird die
Banderole durch entsprechende Aktivierung der Weiche 83 g
aus dem ursprünglichen Transportabschnitt 32 i ausge
schleust und über den Transportabschnitt 33 und den Stap
ler 217 e zu der oder zu den bereits unter dem Stapler
auf dem Stapelformier- und Umlenkmechanismus 255 gesam
melten Banknoten geführt. Gemeinsam mit den abgelegten
Banknoten wird die Banderole schließlich in ein Ablage
fach des Handnacharbeits-Magazins 29 b befördert.
Liegt andererseits kein Handnacharbeits-Eintrag in dem
gerade abgearbeiteten Banknotenpäckchen vor, wird die
Weiche 83 g nicht aktiviert, wodurch die Banderole in
einen Behälter 253 für ordnungsgemäße Banderolen trans
portiert wird.
Jedes Mal, wenn der vorletzte Banderolentransport-Ab
schnitt 32 h des Bausteins 17 durch Abruf der darin zwi
schengespeicherten Banderole geleert wird, rücken die in
den davorliegenden Transportabschnitten 32 g bzw. 32 f
gespeicherten Banderolen durch Aktivierung der jeweili
gen Transportabschnitte automatisch nach, so daß jeweils
die Banderole des "aktuellen Banknoten-Päckchens" stets
zugriffsbereit im vorletzten Transportabschnitt 32 h
gespeichert ist.
Viertes Untersystem der Transport-Steuereinheit
(Fig. 3, 4)
Abschließend sei das vierte Untersystem 348 der
Transport-Steuereinheit 6 erläutert, von welchem die Überwachung
und Steuerung der mechanischen Peripherie der Banknoten-Sortiervorrichtung
1 übernommen wird.
Die Steuerung der mechanischen Peripherie-Einheiten, wie
beispielsweise die Steuerung des Handnacharbeits-Magazins
29 b im Baustein 18 wird über die als Datenquellen bzw.
Datensenken dienenden Steuerungselemente (Lichtschranken,
Schalter usw., die für alle Peripherie-Einheiten in der
Fig. 3 in einem Block zusammengefaßt, mit der Position
386 bezeichnet sind sowie über die ebenfalls als Daten
quelle und Datensenke wirkende Datei (D₆) 351 bewerk
stelligt. In der Datei (D₆) 351 werden die Maschinener
eignisse gespeichert, die die Peripherie der Banknoten-
Sortiervorrichtung 1 betreffen.
Die peripheren mechanischen Einheiten arbeiten nach rei
nen Folgesteuerungen mit verhältnismäßig niedrigen
Schaltzeiten. Jede dieser Einheiten ist hinsichtlich der
notwendigen Informationsverarbeitung ein abgeschlossenes
System, das in der Regel mit dem restlichen System über
nur 2 Bit, Startbefehl und einer Fertigrückmeldung ver
knüpft ist. Beispielhaft sei hier die Steuerung der
Handnacharbeits-Magazine kurz erläutert (Fig. 1, 4).
Liegen in einem Päckchen Unstimmigkeiten vor, so wird
als letztes Element des Päckchens stets die Banderole
über den Banderolen-Transportabschnitt 33, den Stapler
217 e auf dem Stapelformier- und Umlenkmechanismus 255
abgelegt. Registriert die End-Lichtschranke 86 l im Ban
derolen-Transportabschnitt 33 eine Banderole, so wird
nach einer entsprechenden Verzögerungszeit der Stapel
formier- und Umlenkmechanismus 255 aktiviert, der die
ggf. angesammelten Banknoten mit der Banderole in ein
bereitstehendes Ablagefach des HN-Magazins 29 b beför
dert. Diese Ablage wird über eine Lichtschranke regi
striert, woraufhin die Fach-Nummer des Ablagemagazins
5 identifiziert wird, um sie zusammen mit der Nummer des
gerade bearbeiteten Päckchens in der Datei (D₆) 351
abzuspeichern. Nachfolgend wird das Magazin weiterbe
fördert, bis sich das nächste Ablagefach in der Füll
stellung befindet.
Weitere periphere Einheiten sind beispielsweise die
Päckchenvereinzelungs- und Entbanderolierstation im Bau
stein 10 sowie die Banderolierstation 28 in den Bau
steinen 16, 17, worauf hier jedoch nicht näher eingegan
gen werden soll.
Mit dem vierten Untersystem sind alle Systeme 345, 346,
347, 348 der Transport-Steuereinheit 6 beschrieben. Ab
schließend sei nun noch auf die System-Steuereinheit 7
mit ihren peripheren Einheiten 8, 9 eingegangen.
System-Steuereinheit 7 (Fig. 3)
Im Gegensatz zur Transport-Steuereinheit 6, die den Ein
zeldurchlauf von Banknoten-Päckchen, Banknoten und Bande
rolen durch die Transporteinheit 2 überwacht und steuert,
führt die System-Steuereinheit 7 mit ihren Peripherie-
Einheiten 8, 9 die gesamte Organisation der Banknoten-
Bearbeitung in einer Bearbeitungsschicht durch. Sie sorgt
für die Einhaltung des nach Organisationsvorschriften
festgelegten Arbeitsablaufes der Banknoten-Bearbeitung
und übernimmt über ihre Peripherie-Einheiten die Kommu
nikation mit dem bedienenden Personal.
Datenquellen des Systems sind die Datei (D₁) 350 und
die Datei (D₆) 351 des Kurzzeitspeichers, die Langzeit
datei (D₂) 357 sowie Dateneingabegeräte (Tastatur 359,
360) am Handnacharbeits-Platz 8 und an der Bedienkonsole
5 9. Datensenken sind die Datei (D₁) 350 und die Datei
(D₆) 351, die Langzeitdatei (D₂) 357 sowie Datenaus
gabegeräte (Drucker 361, 362 und das Sichtgerät 363) am
Handnacharbeits-Platz 8 und an der Bedienkonsole 9. Ein
Prozeßrechner (R) 358 übernimmt die Steuerung des Daten
flusses zwischen den Datenquellen und Datensenken nach
Maßgabe der Organisationsvorschriften.
Schon während der Bearbeitung eines Banknoten-Päckchens,
spätestens jedoch nach Abarbeitung des Päckchens über
nimmt die System-Steuereinheit aus der Datei (D₁) 350,
in der die Datensätze aller bearbeiteten Banknoten ge
speichert sind, die zu den abgearbeiteten Banknoten ge
hörenden Datensätze und speichert diese unter Angabe der
zugehörenden Päckchen- und Eingabebehälter-Nummer in der
Langzeitdatei (D₂) 357, die beispielsweise als Platten
speicher ausgebildet sein kann. Außerdem werden die Da
ten aus der Datei (D₆) 351 übernommen. Mit den im Lang
zeitgedächtnis gespeicherten Daten werden im Bedarfsfall
über die Aufgabegeräte (Drucker, Sichtgerät) der Periphe
rie-Einheiten die nachfolgend aufgeführten Protokolle er
stellt:
- - Das Handnacharbeits-Protokoll,
- - das Betriebsprotokoll,
- - das Schichtprotokoll.
Das Handnacharbeits-Protokoll wird jeweils dann erstellt,
wenn ein Magazin 29 b im letzten Baustein 18 der Trans
porteinheit 2 gefüllt ist oder wenn andere organisatori
sche Richtlinien vorliegen (z. B. Päckchen-Ende). Das
Protokoll wird über den Drucker 361 des Handnacharbeits-
Platzes 8 ausgegeben und beinhaltet folgende Informatio
nen:
- - Datum und Zeitangabe der Ausgabe des Protokolls,
- - die Nummer des Eingabebehälters,
- - die Ausgabe der bearbeiteten Währung und Denomination,
- - die Nummer des Päckchens, in dem eine Unstimmigkeit
vorlag,
- - die Nummer des Handnacharbeits-Magazins (2. Reject-Ma
gazin 29 b),
- - die Fach-Nummer des Handnacharbeits-Magazins,
- - die Anzahl derjenigen Banknoten, die einen Minder-
oder Mehrbetrag kennzeichnen,
- - die Anzahl derjenigen Banknoten, die nicht der gerade
bearbeiteten Währung oder Denomination entsprechen,
- - die Anzahl derjenigen Banknoten, bei denen Falschgeld
verdacht besteht,
- - die Anzahl der Banknoten, in den jeweils in Frage kom
menden Fächern des Handnacharbeits-Magazins,
- - die Anzahl der als brauchbar oder unbrauchbar abge
legten und der geshredderten Banknoten,
- - die Angabe eines Rückweisungsfalls durch Registrie
rung der jeweiligen Fach- und Magazin-Nr. des Rück
weisungsmagazins (1. Reject-Magazin 29 a).
Das gefüllte Handnacharbeits-Magazin wird zusammen mit
dem Protokoll am Handnacharbeits-Platz 8 einer ab
schließenden manuellen Bearbeitung unterzogen.
Dabei werden beispielsweise diejenigen Banknoten in einem
Ablagefach, die nach Aussage des Protokolls zu einem
"unbestimmten" Eingabepäckchen gehören (Anzahl der Bank
noten im Päckchen konnte aufgrund einer Maschinenstörung
oder aufgrund von Mehrfachabzügen nicht ermittelt wer
den), manuell gezählt und sortiert. Das Ergebnis wird
über die Tastatur 359 am Handnacharbeits-Platz 8 zur
Vervollständigung der Daten des in Frage kommenden Päck
chens unter der Kenn-Nummer des Päckchens in die Lang
zeitdatei (D₂) 357 eingegeben.
Neben dem Handnacharbeits-Platz wird über den Drucker 262
der Bedienkonsole 9 bei Bedarf ein Betriebsprotokoll aus
gegeben, das über menschliche Eingriffe, Maschinenstörun
gen und deren Ursachen sowie über Sonderanweisungen oder
Testläufe Auskunft gibt.
Aktuelle Maschinenereignisse, wie beispielsweise das Be
reitstellen neuer Magazinbehälter oder auch die Angabe
von Störungen sowie deren Lokalisierung werden über das
Datensichtgerät 363 der Bedienkonsole 9 dem bedienenden
Personal übermittelt, womit eine schnelle System-Diag
nose in Störungsfällen möglich ist.
Schließlich ist zu erwähnen, daß nach Abschluß einer
Schicht (Verarbeitung einer bestimmbaren Anzahl von Ein
gabebehältern) ein Schichtprotokoll erstellt wird, in dem
folgende Daten aufgeführt sind:
- - Datum und Zeitangabe des Protokolls,
- - Anzahl der bearbeiteten Eingabebehälter mit Angabe der
jeweiligen Behälter-Nummer,
- - Anzahl der bearbeiteten Eingabepäckchen,
- - Angabe der Währung und Denomination der bearbeiteten
Banknoten,
- - Angabe, ob die jeweiligen Behälterinhalte vollständig
waren,
- - Anzahl der insgesamt in die Vorrichtung eingelaufenen
Banknoten,
- - Anzahl der als brauchbar oder unbrauchbar abgelegten
oder geshredderten Banknoten,
- - Anzahl der falschgeldverdächtigen Banknoten und der
Banknoten mit falscher Währung oder Denomination,
- - Gesamtzahl der Banknoten, die einen Minder- oder
Mehrbetrag kennzeichnen.