DE2758481A1 - Glucan und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Glucan und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Glucan (Elsinan) aus wiederkehrenden
Einheiten der Formel l3)-Glc-(1->4)-Glc-(1-»4-)-0lc-(">] , worin GLc
den Alpha-D-Glucopyranose-Rest bedeutet, sowie ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Die bekennten Polysaccharide, die in Alpha-Stellung verknüpfte
D-Glucose enthalten, die Alpha-Glucane, umfassen aus PfLanzen
stammende Stärke, aus tierischem Material stammendes Glycogen
sowie mikrobiellss Dextran und mikrobielles Pullulan.
Wenngleich diese Alpha-Glucane in großen Mengen verbraucht worden sind, so wurden sie doch hauptsächlich auf dem Gebiet der
Nahrungsmittel und in der pharmazeutischen Industrie verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen GLucans, daß sich nicht nur in der Nahrungsmittel- und pharmaze^tioonen
Industrie verwenden läßt, sondern auch auf anderen unterschied-
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ORIGINAL INSPECTED
lichen technischen Gebieten*
Es wurde gefunden, daß das Polysaccharide das durch Züchten
von Mikroorganismen der Gattung Elsinoe auf einem Nährmedium
erhalten werden kann, ein neues wasserlösliches Glucan mit wiederkehrenden Einheiten der Formel [3)-Glc-(1*4)-Glc-(1-»4)-GIc-(Ii^ darstellt und sich für eine Reihe von industriellen
Verwendungszwecken eignet, einschließlich einer Verwendung in Folienform. Das neue Glucan wurde Elsinan genannt.
Das Elsinan wurde als ein Alpha-Glucan identifiziert und besitzt die folgenden Eigenschaften:
Reinheit: Durch Ultrazentrifugieren und Elektrophorese wurden keine Verunreinigungen entdeckt.
NaOH)
90%-ige Ameisensäure, Formamid und Dimethyleulfoxid.'Unlöslich in organischen Lösungsmitteln,
wie Methanol, Ethanol, Aceton, Chloroform oder Essigester.
Gelbfärbung mit Cyetein/Schwefelsäure;
bleibt farblos bei der Morgan-Elson-Eeaktion; Jodfärbung negativ.
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Infrarot-Sp^ktruai: Das Infrarotspektrum im KBr ist in Fig. 1
wiedergegeben. Die Absorption bei 840 cm ist für die Alphaverknüpfung
charakteristisch.
Komponenten: Die analytischen Ergebnisse, die durch Papierchromatografie,
Gaschromatografie, Flüssigkeitschromatografie und nach Anwendung der Glucose-Oxidase-Peroxidase-Methode erhalten
wurden, zeigten, daß der bei der Hydrolisierung von Elsinan mit
n-Schwefelsäure, η-Salzsäure oder n-TriChloressigsäure erhaltene
Zucker D-Glucose war.
Außerdem zeigten die Analyseergebnisse, die durch Anwendung chemischer
Verfahren, wie der Methylierung, Oxidation mit Perioda1:,
dem Smith-Abbau und dem gesteuerten Smith-Abbau, erhalten wurden, daß das Elsinan gemäß der Erfindung ein neues Glucan mit einer
bisher unbekannten Struktur darstellt. Die Eigenschaften des neuen Glucans Elsinan werden im folgenden im einzelnen näher
beschrieben.
1. Die hohe spezifische Drehung vonEO jp + 175 bis 280° sowie
die Absorption bei 840 cm im Infrarotspektrum deuten darauf
hin, daß die Gesamtheit oder die meisten der glucosidischen Bindungen des Elsinans vom Alphatyp sind.
2fi) Qualitative und quantitative Analyse durch Gaschromatografie
und Massenspektrumetrie des Hydrolisats von methyliertem Elsinan zeigen, daß die Hauptkomponenten 2,4,6-Tri-O-Methyl-D-Glucose
(ca. 30%) und 2,3,6-Tri-O-Methyl-D-Glucose
(ca. 68%) sind und außerdem geringe Mengen an 2,4-Di-O-Methyl-
D-Glucose (ca. Λ%) und 2,3,4,6-Tetra-O-Methyl-D-Glucose
(ca. 1%) vorhanden sind. „ 4 „
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b) Vollständige Oxidation des Elsinans mit Periodat ergab,
daß 0,8 Mol Periodat je Glucoserest verbraucht wurden, wobei
gleichzeitig 0,07 Mol Ameisensäure je Glucoserest gebildet
. wurden.
c) Qualitative und quantitative Analyse durch Papierchromatografie,
Gaschromatografie und Flüssigkeitschromatografie der Produkte des Smith-Abbaus von Elsinan bestätigten die
folgende Zusammensetzung: D-Erythrit 68 bis 70%; D-Glucose
29 bis 30%; Glycerin.
Die obigen Ergebnisse bestätigen, daß die Glucosereste im Elsinan im wesentlichen lineare Moleküle darstellen, die im Mol-Verhältnis
von 2,0 bis 2,3 J 1»0 durch Alpha-1,4- und Alpha-1,3-Verknüpfungen
miteinander verbunden sind.
Sehr wenige der Glucosereste, die mit den benachbarten Glucoseresten
über das C-Atom 1 und das C-Atom 3 verknüpft sind, sind
durch eine Alpha-1,6Verknüpfung an C-Atom 6 verzweigt. Derartige
Glucosereste sind höchstens in einer Menge von 1:70 Glucoseresten
enthalten.
3· Die papierchromatografische und gaschromatografisehe Analyse der
Produkte des gesteuertenSmith-Abbaus von Elsinan zeigt, daß D-Erythrit und 2-0-Alpha-D-Glucopyranosyl-D-Erythrit im Mol-Verhältnis
von 1,0 bis 1,3 '· 1»0 vorhanden sind, wobei die Anwesenheit
von 2-0-alpha-D-Glucopyranosyl-D-Erythrit zeigt, daß der
Glucoserest am C-Atom 3 mit einem benachbarten Glucoserest über eine alpha-1,3-Verknüpfung und am Kohlenstoffatom 1 mit dem benachbarten
Glucoserest auf der anderen Seite über eine alpha-1,4-Verknüpfung
verbunden ist. Außerdem wurd« eine Spur Glycerin
- 5 -809830/0638
--V
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nachgewiesen, die von dem nicht reduzierenden endständigen GIucoserest
stammt.
. Partielle Hydrolyse von Elsinan mit verdünnter Säure ergibt, daß
Maltotriose eine geringe Menge Maltotetraose und andere Trisaccharide
und Tetrasaccharide, die sowohl alpha-1,4- als auch alpha-1,3 Verknüpfungen enthalten, im Hydrolysat vorhanden sind.
Die oben erwähnten Beobachtungen 1,2, 3 und 4 zeigen, daß das erfindungsgemäße
Elsinan ein Polysaccharid ist, das kaum verzweigt ist und alpha-1,3- und alpha-1,^-Verknüpfungen enthält, wobei aie
Hauptstruktur darin besteht, daß etwa drei alpha-1,4-verknüpfte
Glucosereste wiederholt durch eine alpha-1,3-Verknüpfung aneinandergereiht
sind.Mit anderen Worten besitzt das Elsinan eine praktisch linearkettige Struktur, in der Maltotriose-Einheiten wiederholt Ln
alpha-1,3-Verknüpfung aneinandergereiht sind.
Die Feststellungen 2, 3 und 4 zeigen ferner, daß obwohl· die wiederkehrenden
Einheiten vorwiegend aus Maltotriose bestehen, in geringer Menge auch Maltotetraose-Reste vorhanden sind.
Somit sind die wiederkehrenden Einheiten des Elsinans die foLgenden:
Die Struktur es ElsinanS kann wie folgt dargestellt werden:
CH1OH
CH1OH
CHiOrt ' ChtC-
I I · ι Λ I O
I/I \i .A \l ι A Nl /). \l
CHzOri CM2OH
H OH H
H OH H OK H
Nigeroserest 809830/0638
Maltotrioserest - 6 -
Das mittlere Molekulargewicht von Elsinan läßt sich im Bereich
von etwa 5OOO bis etwa 10.000.000 frei einstellen, weil das
Glucan entweder chemisch oder biochemisch hergestellt werden kann und eich leicht mit Salzsäurei Schwefelsäure usw. hydrolysieren läßt.
Das erfindungsgemäße Elsinan läßt sich chemisch beispielsweise durch Polymerisieren von Maltotrioseeinheiten mit wiederholten
alpha-1,3-Verknüpfungen herstellen.
Die biochemische Herstellung des Elsinans läßt eich durch Verwendung von Mikroorganismen der Gattung Elsinoe durchführenc
Beispielsweise läßt sich Eleinoe leucospila für eine wirksame Herstellung von Elsinan verwenden. Der Mikroorganismus ist aus
Arg.Inst. Biol. S.Paulo, 17,Seiten 67 - 72 (1946) und Study of
Tea, 49, Seiten 79 - 88 (1975) bekannt und wurde bei dem Fermentation Institute, Agency of Industrial Science and Tehnol°ßy» 8-1, 5-chome, Inagehigashi, Chiba, Japan unter der Hinterlegungsbezeichnung FEHM-P No.387* hinterlegt.
Für die Herstellung von Elsinan sind außerdem die Mikroorganismen
der Gattung Elsinoe verwendbar«.
ΘΟ·Ι30/063·
Im folgenden wird das Verfahren zur Herstellung von Elsinan
näher erläutert: Die erwähnten Mikroorganismen der "Gattung Elsinoe werden auf einem Kulturmedium gezüchtet, das geeignete
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen, Mineralien und andere zur Erzeugung von Elsinan erforderlicheaNährstoffe enthält, wonach
das erhaltene Glucan abgetrennt und gewonnen wird.
Das Kulturmedium kann in fester oder flüssiger Form vorliegen. Im Falle eines flüssigen Mediums kann zwar auch eine statische
Kultur durchgeführt werden, jedoch ergeben Schüttelkulturen oder Submereverfahren höhere Ausbeuten an Elsinan.
Für ein Kulturmedium eignen sich Kartoffelextrakt mit heißem Wasser und Sacharose. Synthetische Verbindungen, wie Nitrate,
Ammoniumsalze, Harnstoff und natürliche organische Substanzen, wie Polypeptone, Maiseinweichflüssigkeit (corn steep liquor),
Hefeextrakt, entfetteter Sojabohnenextrakt, Peptide oder Aminosäuren, können in beliebiger Weise als Stickstoffquellen verwendet
werden.
Als Mineralien können Phosphate, Kaliumsalze, Sulfate und Magnesiumsalze
verwendet werden. Nötigenfalls können auch andere Mineralien, wie Ferrite oder Ferrate, Kalziumsalze und Manganate
verwendet werden.
Der Anfangs-pH-Wert des Kulturmediums muß in einem Bereich liegen,
der das mikrobielle Wachstum und die Elsinanproduktion begünstigt.
Im allgemeinen wird ein pH-Wert von 5 bis 8 bevorzugt. Analog
muß die Züchtungstemperatur in einem Bereich liegen, der mikro-
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bielles Wachstum und Elsinanproduktion begünstigt. Im allgemeinen
wird hierfür eine Temperatur von 20 bis JO0C bevorzugt. Die Züchtung
wird durchgeführt, bis die Maximalausbeute an Elsinan erreicht
ist, was im allgemeinen 3 bis 7 Tage dauert.
Die erhaltene Kulturbrühe, in der nach dem obenerwähnten Verfahren
Elsinan erzeugt und angereichert wird, besitzt eine hohe Viskosität. Die Brühe wird zur Entfernung der Zellen und Mycele
filtriert oder zentrifugiert, wonach das Elsinan in dem auf diene Weise erhaltenen klaren Filtrat oder der überstehenden Flüssigkeit
in Form weißer Federn oder in Gummiform durch Zugabe geeigneter Ausfällungsmittel, beispielsweise organischer Ausfällungsmittel,
wie Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Azeton ausgefällt
wird. Das Elsinan wird durch geeignete Verfahren, wie Filtrieren oder Zentrifugieren gewonnen. Das erhaltene Elsinan kann als solches
verwendet werden oder nach weiterer Reinigung, die durch Auflösen in Wasser und wiederholtes Ausfällen durch Zugabe organischer
Ausfällungsmittel erfolgt, wonach das Produkt nötigenfalls getrocknet wird. Für das Trocknen eignen sich beispielsweise
das Strömunfistrocknen (Flow drying), Heißlufttrocknen, Sprühtrocknen,
Trommeltrocknen, Vakuumtrocknen und Lyophylisieren.
Das folgende Beispiel erläutert das Herstellungsverfahren für
Elsinan.
ine-1"
Beispiel;
Ein flüssiges Medium aus 5%'(Gew./Volumen) Sacharose 0,5% (Gew./
Volumen) Hefeextrakt 0,042% (Gew./Volumen) Dinatriumhydrogenphosphat
0,018% (Gew./Volumen) Kalium Dihydrogenphosphat, einer
durch eine semipermeable Membran geführte Lösung aus Kartoffel-
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extrakt mit heißem Wasser (300 g frische Kartoffeln je 1 L Medium^
und Wasser wurde 20 Minuten bei 1200C sterilisiert und anschließend
gekühlt. Danach wurde das Medium mit Elsinoe leucospila, FERJi-P No.3874 bei einem AnfangspH-Wert
von 6,8 beimpft und bei 240C 5 Tage lang einem Submers-Verfahren
unterzogen. Nach Pasteurisieren der erhaltenen Brühe während 15 Minuten bei 85°C wurden Zellen und Mycele durch Zentrifugieren.
(20 Min. 5·000 g) entfernt. Durch Zugabe von 1,5 Volumenteilen
Äthanol zu der so erhaltenen klaren übersehenden Flüsoigkeit
wurde rohes Elsinan als Niederschlag in Form von Federn oder Gummi erhalten. Das rohe Elsinan wurde in Wasser gelöst
und zentrifugiert, um unlösliche Substanzen, wie oben beschrieben, zu entfernen, wonach es erneut durch Zugabe von ^thanoL
zu der überstehenden Flüssigkeit ausgefällt wurde. Nach dreimaliger Wiederholung dieses Vorgehens wurde die Ausfällung L.yophilisiert.
Man erhielt ein weißes Pulver aus gereinigtem Elsinan mit etwa 30%-iger Ausbeute, bezogen auf die in dem Medium eingesetzte
Saccharose.
Die Viskosität einer 3%~igen (Gew./Gew.) wässerige Lösung d^s
gereinigten Elsinans, bestimmt bei 300C uu. r Ve: ./er.dung eiriuti
Brookfield-Rotations-Viskosimeters, betrug 407 cps. Die Sch.-itzung
der Mole'culargewichtsverteilung des gereinigten Elsinans
durch Gelfiltration ergab einen Verteili </?*" dreien von etwa
10.000 bis etwa 10.000.000 oder darüber, ^e aus Fig.2 hervorgeht.
Eine 5%-ige wässerige Lösung des gereinigten Elsinans wurds
gleichmäßig auf eine klare Glasplatte νβι5>..:"" und an Luft
- 10 809830/0638
getrocknet. Man erhielt eine farblose, klare, intensive, biegsame und selbsttragende Folie; die ausgezeichnete Überzugs- und
Folienbildung des Elsinans fuhrt dazu, daß man es als Verpackungefolien oder überzugsmittel vexifenden kann.
In der folgenden Fig,1 ist das Infrarotspektrum des gereinigten
Elsinans und in der folgenden Fig·2 die Molekulargewichtsverteilung des gereinigten Elsinans, ermittelt durch Gelfiltration,
angegeben.
308830/0638
Rg.
Molekulargewicht (Mn)
120
Ci | co | =», |
ο | O | TJ |
er | (O |
O
•rl |
09 | OO | 43 |
C*> | u> | a) |
O | O | +> |
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α | O | Φ |
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lf?6
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olumen (ml)
150
200
Nummer: | 27 it 481 |
Inta.»: | crnnnm |
Anmektetag: | 28. Dezember 1977 |
QffenJegungstag: | 27, Juli 1978 |
ρ«
■ϊ
801130/063·
Claims (3)
1. Glucan aus wiederkehrenden Einheiten der Formel[3)-Glc-(1-«<O-Glc-(1*4-).GIc-(I-*] (Elsinan), worin GIc einen Alpha-D-Glucopyranose-Rest bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung eines Glucans aus wiederkehrendes Einheiten der Formel £3)-Glc-(1-*O-Glc-(1VO-Glc-(1·«!, worin
GIc einen Alpha-D-Glucopyranose-Rest bedeutet (Elsinan),
dadurch gekennzeichnet, daß man Mikroorganismen der Gattung Elsinoe, die zur Erzeugung des Glucans
Elsinan befähigt sind, auf einem Nährmedium züchtet und das erzeugte Glucan Elsinan abtrennt und gewinnt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzei :l^o.et, daß man
als Mediuip ein solches verwendet, das Saccharose enthält.
ORIGINAL INSPECTED
808830/0638
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