DE275737C

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Publication number: DE275737C
Application number: DENDAT275737D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

erzeugt wird.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Kälteerzeugungsanlage, bei der durch Verdampfung von Kälteflüssigkeit in einem sogenannten Verdampfer oder Refrigerator kalte Sole erzeugt wird, die an getrennten Orten zu verschiedenen Zwecken Verwendung finden soll. Dementsprechend sind verschiedene Temperaturen der einzelnen Soleströme erforderlich. Bei Anlagen, bei denen gleichzeitig an einzelnen Stellen eine Kühlung der Umgebung stark unter dem Nullpunkt und an anderen Stellen eine solche von etwa +. ο oder darüber unter strenger Vermeidung jeglicher Reifoder Eisbildung verlangt wird, war es bisher erforderlich, mehrere getrennte Verdampfer zu verwenden.

Sollte beispielsweise Eis erzeugt werden, wofür eine Soletemperatur von etwa —io° C nötig und gebräuchlich ist, und gleichzeitig eine Kühlung von Räumen vorgenommen werden, deren Temperatur über ±o°C erhalten und in denen Reif- und Schneebildung an den Rohren vermieden werden soll, so war es bisher unumgänglich nötig, für Soleströme von derart verschiedenen Temperaturen besondere, getrennte Verdampfer mit dazugehörigen getrennten Apparaten, wie Solepumpen usw., aufzustellen.

Eine Regelung der Wärmezu- oder -abfuhr durch Drosselung vorzunehmen, wie dies bei Heizungsanlagen üblich ist, verbietet sich mit Rücksicht auf die Forderung, daß jegliche Reif- oder Eisbildung an gewissen Stellen vermieden werden soll. Durch Drosselung läßt es sich nicht vermeiden, daß bei tiefgekühlter Sole die der Drosselstelle zunächstliegende Rohrleitung, auch wenn die Durchflußmenge sehr gering ist, sich mit Reif oder Eis überzieht.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Übelstände und besteht darin, daß für die gesamte Anlage ein gemeinsamer Verdampfer Verwendung findet, nach dem die Sohle aus allen Zweigströmen hinströmt und in dem die gesamte Sole auf eine beliebig tiefe Temperatur herabgekühlt wird. Die verschiedenen Temperaturen der Sole in den einzelnen, vom Verdampfer ausgehenden Leitungen, die zu den verschiedenen Verwendungsgebieten führen, werden dadurch erreicht, daß bei jeder Leitung, die die erwärmte Sole von ihrem Verwendungsgebiet nach dem Verdampfer zurückführt, vor diesem ein Rohr abgezweigt wird, welches sich mit der Leitung hinter dem Verdampfer vereinigt, durch welche die gekühlte Sole aus dem Verdampfer nach der Verwendungsstelle hingeführt wird.

An der Vereinigungsstelle wird ein Mischventil oder in jeder Leitung je ein Drosselventil oder je ein Einstellhahn vorgesehen, durch das oder durch die je nach der Einstellung das Mischungsverhältnis der warmen, vor dem Verdampfer abzweigenden Sole und der kalten, aus dem Verdampfer kommenden Sole und damit die Temperatur des Gemisches geregelt wird.

Abgesehen davon, daß es eine außerordentliche Vereinfachung einer Anlage bedeutet,

einen einzigen Verdampfer statt einer Reihe von solchen zu benutzen, arbeitet die Anlage außerordentlich wirtschaftlich, da, wenn während des Betriebes wenig kalte Sole gebraucht wird, der "übrige Teil der Sole im Verdampfer auf eine tiefere Temperatur durch das verdampfende Medium herabgekühlt wird und somit als Kältespeicher wirkt.

Auf der Zeichnung ist eine Anlage gemäß

ίο der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. ι zeigt ein Vergleichsschema für eine Anlage gemäß der Erfindung und eine Anlage, wie sie bisher ausgeführt wurde.

Der Einfachheit halber sind nur zwei SoIeströme dargestellt. Dabei sind die Teile, die bei der alten Ausführung vorhanden sein müssen, nach der Erfindung aber in Fortfall kommen, strichpunktiert gezeichnet. Die Anlage, wie sie sich nach der Erfindung darstellt, ist stark ausgezogen.

Fig. 2 zeigt den Verdampfer mit dem Mischventil in vergrößertem Maßstabe.

Es bedeutet 1 den Verdampfer, in welchem die Verdampfer schlange 2 liegt, in der beispielsweise CO₂ zur Verdampfung gebracht werden soll. Die Kohlensäure wird durch ein Rohr 3 mit entsprechenden Einstell- bzw. Regelventilen der Rohrschlange 2 zu- und aus ihr abgeführt. Mit 4 ist das von einer Verwendungsstelle kommende Rohr bezeichnet, welches die warme Sole dem Verdampfer zuleitet. Mit 5 ist das Abzweigrohr bezeichnet, welches vor dem Verdampfer von dem Rohr. 4 abzweigt, mit 6 das Rohr, welches die warme Sole in den Verdampfer überführt. 7 bezeichnet das Rohr, durch das aus dem Verdampfer die kalte Sole abgesaugt wird; mit 8 ist das Mischventil bezeichnet, durch welches das Mischungsverhältnis der warmen und kalten Sole geregelt wird, und mit 9 das zur Solepumpe führende gemeinsame Rohr für die Mischflüssigkeit (Fig. 2). Mit 10 sind Thermometer bezeichnet (Fig. 2). Mit 11 ist der Kompressor bezeichnet, der durch das Rohr 12 die CO₂-Dämpfe aus dem Verdampferrohr 2 absaugt, sie verdichtet und durch Rohr 13 dem Kondensator 14 zudrückt, in dem sie verflüssigt werden. Mit 15 ist die Solepumpe bezeichnet, die die Sole in Umlauf versetzt und sie den einzelnen Verwendungsstellen durch Rohr-Zweigleitungen 16, 17 zutreibt, von wo sie dem Verdampfer wieder zuläuft.

Die strichpunktierten Teile (Verdampfer und Solepumpe) kommen in Fortfall. Bei den bisher bekannten Anlagen war es nur möglieh, mittels eines besonderen Verdampfers aus einer geschlossenen Soleleitung die verlangten Temperaturen von etwa _+. ο ohne Reif- und Eisbildung zu erzeugen.

Beim vorliegenden Beispiel ist angenommen, daß die Sole mit +2⁰C warm zu dem Verdampfer zurückfließt, in welchem eine Temperatur von — io° erhalten wird. Das Mischungsverhältnis ist im vorliegenden Falle so gedacht, daß die Mischflüssigkeit eine Temperatur von +_ 0° C erhält.

Claims

Patent-Anspruch:

Kälteerzeugungsanlage, bei der kalte Sole durch verdampfende Kälteflüssigkeit erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemeinsamer Verdampfer vorgesehen ist und von der Rückleitung für die warme Sole zum Verdampfer eine Leitung abgezweigt und mit der Leitung, durch die die kalte Sole aus dem Verdampfer abgesaugt wird, vereinigt ist, derart, daß durch geeignete Einstellvorrichtungen (Mischhähne, Mischventile) das Mischungsverhältnis der warmen und kalten Sole und damit die Temperatur der Mischflüssigkeit geregelt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.