DE2746159A1 - Kernenergieanlage mit einrichtung zur kuehlmittelreinigung - Google Patents
Kernenergieanlage mit einrichtung zur kuehlmittelreinigungInfo
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- G21C19/28—Arrangements for introducing fluent material into the reactor core; Arrangements for removing fluent material from the reactor core
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Description
- 2 - 24.385.6
"We/Lt 06.10.1977
INTERATOM
Internationale Atonireaktorbau GmbH
5060 Bergisch Gladbach 1
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mit Flüssigmetall, z.B. Natrium, kühlbare Kernenergieanlage mit einer Einrichtung
zur Reinigung des mit einem Schutzgas, z. B. Argon, abdecl<baren Kühlmittels von langlebigen Spaltung
Aktivierungsprodukten, die flüchtiger sind als das Kühlmittel selbst, z. B. Cäsium. Die bei der Spaltung von
Kernbrennstoff entstehenden Spaltprodukte sollen durch die
Brennstoffumhüllung zurückgehalten werden. Bei der großen
Anzahl der in einem Kernreaktor verwendeten Brennstäbe läßt sich jedoch ein gelegentliches Undichtwerden einzelner
Stäbe nicht ausschließen, das unter Umständen auch erst nach einer gewissen Zeitspanne bemerkt wird, oder das aus
anderen Gründen nicht sofort "durch Auswechseln des schadhaften Stabes behoben werden kann- Dabei gelangen vor
allem die flüchtigen Spaltprodukte in das Kühlmittel und werden in diesem über den gesamten Primärkreislauf der
Anlage verteilt- Besonders schädlich wirken sich dabei die langlebigen Cäsiumisotope Cs (Halbwertzeit 2,06 Jahre)
und C (Halbwertzeit 30 f-\ Jahre) aus. Zum Teil verbleiben
sie im Kühlmittel, z. T. gelangen sie in die Schutzgasatmosphäre und belasten bei Leckagen aus dieser die
Umwelt, z. T. lagern sie sich in der Anlage ab, so daß auch nach Ablassen des Kühlmittels Strahlenschutzprobleme
bei Wartungs- und Reparaturarbeiten am Kühlmittelkreislauf bestehen bleiben.
909816/0347 " 3 Γ
Das als Kühlmittel verwendete Flüssigmetall verdampft an seiner Oberfläche in die Schutzgasatmosphäre. Bei
einer angenommenen Oberflächentemperatur des Natriums
von 819 K und einem Argondruck von ca. 1 bar ist der Gleichgewichtszustand bei einem Natriumgehalt von
4,5 . 10 kg/m erreicht. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es infolge der Temperaturgradienten in der Schutzgasatmosphäre
zu Aerosolbildung und damit zu einem
-2 3 Natriumgehalt von ca. 5 . 10 kg/m kommt. Um ζ. B.
Natriumablagerungen in den Spalten zwischen dem Reaktorbehälter
und seinem Drehdeckel zu verhindern, wird das Schutzgas laufend von Metallaerosolea befreit, wozu
z. B. eine Dampffalle Verwendung finden kann, wie sie
von der Anmeldurin in den DT-OS 20 36 568 und 21 13 beschrieben worden ist. Es hat sich ferner gezeigt,
daß Spaltprodukte, die stärker flüchtig sind als Natrium, bevuizugt in den Kühlmittelaerosolen zu finden sind.
Dieser Umstand ist benutzt worden, um im Zuge der Reinigung des Schutzgases von Kühlmittel auch die
genannten Spaltprodukte bevorzugt abzuscheiden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Einrichtung an einer flüssigmetallgekühlten Kernenergieanlage, die
es gestattet, langlebige Spaltprodukte, insbesondere Cäsium, mit hohem Wirkungsgrad aus dem Reaktorkühlmittel
zu entfernen.
Die Aufgabe wird gelöst, indem im Anschluß an eine in an sich bekannter Weise im Schutzgaskreislauf
angeordnete Dampffalle eine Destilliervorrichtung für das in der Dampffalle abgeschiedene Flüssigmetall
vorhanden ist. Bei einem Siedepunkt von Cäsium von 943 K und einem Siedepunkt von Natrium von 1.153 K
-4 -
909816/0347
ist ein Abdestillieren des ersteren Stoffes aus dem
Kühlmittel ohne Schwierigkeiten möglich, und letzteres kann im Gegensatz zur bisherigen Übung, wo es unmittelbar
von der Dampffalle in die Anlage zurückgeleitet wurde, von besonders lästigen Spaltprodukten gereinigt
werden.
Der Nutzen der Erfindung wird anhand einer Rechnung deutlich, wie sie für einen schnellen Kernreaktor von
300 MW angestellt wurde, der insgesamt 544 t Natrium enthält. Von dem das Kühlmittel abdeckenden Schutzgas
werden stündlich 50 Nm über Dampffallen der oben bezeichneten Art geleitet. Werden die obengenannten
Temperatur-, Druck- und Anre i ehe ι ungsverba'l tnisse
zugrundegelegt, ergibt sich ein Natriumgchalt von
0,15 kg/Nm . Wird der Einfachheit halber eine Abscheidewirksamkeit
der Dampffallen von 100 % angenommen, werden
stündlich 7,5 kg und im Jahr 65,7 t Natrium abgeschieden, d. h., bezogen auf das Gesamtinventar beträgt der Reinigungsdurchsatz
0,121/a. Das Cäsium ist in den Aerosolen, bezogen auf sein Gesamtverhältnis zum Natrium um mindestens
den Faktor 10 angereichert, so daß dessen Reinigungsdurchsatz mit ca. 1,21/a anzusetzen ist. Die auf ein
Spaltprodukt zurückgehende Radioaktivität in der Anlage würde ohne Gebrauch der erfindungsgemäßen Einrichtung
entsprechend der Formel
(1 - e" L) (1)
ansteigen. Darin sind:
909816/034?
q = Konstante der Aktivitätsfreisetzung
X = Zerfallskonstante
e = Basis des natürlichen Logarithmus
t = Zeit
Wird jedoch die erfindungsgemäße Einrichtung benutzt,
so steigt die Aktivität nur entsprechend der Formel
r)t) (2)
Darin ist:
r = Reinigungsrate in Bruchteilen des
gesamten Kühlmittelinhalts je Zeiteinheit,
Für Cs mit einer Halbwertzeit von 30,1 Jahren ist
In2 = 0,023 30,1 a a
λ + τ = 0,023 + 1,21 = 1 ,233
Über die angenommene Lebensdauer des Kernreaktors von 30 Jahren gerechnet, ergibt sich die Aktivität ohne
Reinigung zu
Z - q π _ e-0,693) _ (1 - 0,5)
30 a " 0,023/a l' e ~ q 0,023/a
= q . 21 ,6 a
§09816/034?
27A6159
Dagegen ist der Aktivitätsanstieg mit Reinigung
^ = q (1 _ e-1,233/a 30 a.
Z30 a 1 '2^/*
= q . 0,81 a
Es ergibt sich ein Verhältnis von
Es ergibt sich ein Verhältnis von
^ - £14 - 27
Z °'81
137
d.h., die in der Anlage vorhandene, auf Cs zurückzuführende Aktivität ist nach 30jähriger Betriebszeit
beim Einsatz der erfindungsgemäßen Einrichtung 27 mal
geringer als ohne sie.
Bei Cs wäre das Verhältnis immerhin noch größer als
Ist, wie neuere Messungen vermuten lassen, der Grad der Anreicherung des Cäsiums in den Kühlmittelaerosolen
im Schutzgas noch höher als oben angenommen, erhöht sich die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Einrichtung
noch weiter.
909816/030
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in
der Zeichnung dargestellt.
In einem mit einem Deckel 2 verschlossenen Reaktorbehälter
ist eine Spaltzone 3, u. U. mit umgebender Brutzone angeordnet. Die Kühlung der Spaltzone 3 erfolgt durch
flüssiges Natrium, das den Reaktorbehälter 1 bis zu
einem Spiegel 4 füllt und, durch hier nicht gezeigte Pumpen umgewälzt, die in der Spaltzone 3 erzeugte Wärme über eine Saugleitung 5 abführt; über eine Druckleitung wird es in den Reaktorbchälter 1 zurückgeleitet. Ein Raum 7 oberhalb des Kühlmiti elspiegels 4 ist mit Argon gefüllt, in dem bei Betriebstemperatur des Reaktors eine erhebliche Aerosolbildung stattfindet, wobei etwa aus dem Kühlmittel ausdampfendes, z.B. aus schadhaften Elementen der Spaltzone 3 stammendes Cäsium in diesen Aerosolen angereichert ist. Das Argon aus dem Raum 7 wird zur Reinigung laufend über eine Leitung 8 und mit Hilfe
eines Gebläses 9 einer Dampffalle 10 zugeleitet, die mit Sintermetallkörpern 11 bestückt ist, an denen sich das als Aerosol im Schutzgas mitgeführte Natrium
abscheidet. Das gereinigte Argon wird über eine
weitere Leitung 12 in den Raum 7 zurückgeleitet. Das abgeschiedene flüssige Natrium wird über" eine weitere Leitung 13 einer Destilliervorrichtung 14 zugeführt, wo ζ. B. Cäsium abdestilliert und in einem Behälter bis zur endgültigen Beseitigung gespeichert wird, der mittels einer weiteren Leitung 16 an die Destilliervorrichtung 14 angeschlossen ist. Das gereinigte
Flüssigmetall wird über eine weitere Leitung 17
in den Kühlmittelkreislauf zurückgeführt.
flüssiges Natrium, das den Reaktorbehälter 1 bis zu
einem Spiegel 4 füllt und, durch hier nicht gezeigte Pumpen umgewälzt, die in der Spaltzone 3 erzeugte Wärme über eine Saugleitung 5 abführt; über eine Druckleitung wird es in den Reaktorbchälter 1 zurückgeleitet. Ein Raum 7 oberhalb des Kühlmiti elspiegels 4 ist mit Argon gefüllt, in dem bei Betriebstemperatur des Reaktors eine erhebliche Aerosolbildung stattfindet, wobei etwa aus dem Kühlmittel ausdampfendes, z.B. aus schadhaften Elementen der Spaltzone 3 stammendes Cäsium in diesen Aerosolen angereichert ist. Das Argon aus dem Raum 7 wird zur Reinigung laufend über eine Leitung 8 und mit Hilfe
eines Gebläses 9 einer Dampffalle 10 zugeleitet, die mit Sintermetallkörpern 11 bestückt ist, an denen sich das als Aerosol im Schutzgas mitgeführte Natrium
abscheidet. Das gereinigte Argon wird über eine
weitere Leitung 12 in den Raum 7 zurückgeleitet. Das abgeschiedene flüssige Natrium wird über" eine weitere Leitung 13 einer Destilliervorrichtung 14 zugeführt, wo ζ. B. Cäsium abdestilliert und in einem Behälter bis zur endgültigen Beseitigung gespeichert wird, der mittels einer weiteren Leitung 16 an die Destilliervorrichtung 14 angeschlossen ist. Das gereinigte
Flüssigmetall wird über eine weitere Leitung 17
in den Kühlmittelkreislauf zurückgeführt.
909816/0347
-t-
L e e r s e i t e
Claims (1)
- 24.385.6We/Lt06.10.1977INTERATOMInternationale Atomreaktorbau GmbH 5060 Bergisch Gladbach 1Kernenergieanlage mit Einrichtung zur KühlmittelreinigungAnspruchMit Flüssigmetall kühlbare Kernenergieanlage, bei der die freien Oberflächen des Kühlmittels mit einem inerten Gas atideckbar sind und dieses Gas zur Reinigung durch Metalldampffallen geleitet werden kann, in denen im Gas enthaltene Metalle und andere Aerosole abgeschieden werden, dadurch gekennzeichnet-,daß eine Destilliervorrichtung für das aus der Metalldampffalle austretende Flüssigmetall vorhanden ist.909816/0347ORIGINAL INSPECTED
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DE19772746159 DE2746159A1 (de) | 1977-10-14 | 1977-10-14 | Kernenergieanlage mit einrichtung zur kuehlmittelreinigung |
BE78191066A BE871198A (fr) | 1977-10-14 | 1978-10-12 | Installation d'energie nucleaire equipee d'un dispositif pour la purification de l'agent refrigerant |
GB7840342A GB2005900B (en) | 1977-10-14 | 1978-10-12 | Nuclear reactor installation |
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NL7810346A NL7810346A (nl) | 1977-10-14 | 1978-10-13 | Kernenergiecentrale met inrichting voor het reinigen van het koelmiddel. |
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JPS5845600A (ja) * | 1981-09-11 | 1983-03-16 | 動力炉・核燃料開発事業団 | 高速増殖炉二次系からの水素除去方法 |
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-
1978
- 1978-10-12 GB GB7840342A patent/GB2005900B/en not_active Expired
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- 1978-10-13 NL NL7810346A patent/NL7810346A/xx not_active Application Discontinuation
- 1978-10-13 FR FR7829320A patent/FR2406291A1/fr active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2406291A1 (fr) | 1979-05-11 |
BE871198A (fr) | 1979-02-01 |
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