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Revolverkopf für eine Drehmaschine
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Revolverkopf für eine Drehmaschine,
bei dem von einer Vielzahl von Werkzeugen in Werkzeughaltern jedes Werkzeug einzeln
durch Verschwenken des Revolverkopfes in Arbeitsstellung bewegbar ist. Ein solcher
Revolverkopf ist beispielsweise in der DT-OS 19 52 o50 beschrieben.
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Bei Drehmaschinen kommt es darauf an, daß die zur Bearbeitung eines
Werkstückes erforderlichen Werkzeuge oder Werkzeuggruppen schnell nacheinander zum
Einsatz gebracht werden können. Es ist unzweckmäßig, die einzelnen Werkzeuge der
Reihe nach immer wieder aus oder einzuspannen. Deshalb werden alle zur Bearbeitung
eines Werkstückes erforderlichen Werkzeuge in einem sogenannten Revolverkopf befestigt.
Durch Weiterschwenken des Revolverkopfes stehen die Werkzeuge fest eingespannt und
immer wieder in der gleichen Stellung zur Verfügung.
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Bei derartigen Revolverdrehmaschinen haben sich zwei typische Bauformen
von Revolverköpfen entwickelt, nämlich der Trommelrevolverkopf und der Sternrevolverkopf.
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Der Trommelrevolverkopf schwenkt um eine zur Drehspindelachse parallele
Schaltachse. Zur Befestigung der Werkzeuge stehen häufig lo Werkzeugaufnahmelöcher
zur Verfügung, so daß bei jedem Weiterschwenken des Revolverkopfes um eine sechs
zehntel Umdrehung ein anderes Werkzeugaufnahmeloch mit der Drehspindelachse fluchtet.
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Wegen der parallelen Anordnung der Werkzeuge muß darauf geachtet werden,
daß der Wer#zeugradius nicht größer ist als der Abstand zum benachbarten Werkzeug.
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Es können deshalo beim Trommelrevolverkopf mit einer großen Anzahl
von Werkzeugen nur kleine Werkstücke bearbeitet werden bzw. umgekehrt bei größeren
Werkstücken
nur ein Teil der Werkzeuglöcher ausgenutzt werden, um
den erforderlichen größeren Abstand von Werkzeug zu Werkzeug zu erhalten.
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Mit dem Sternrevolverkopf wie er beispielsweise in der Eingan# genannten
DT-OS 19 52 o50 beschrieben ist, wird dieser Nachteil zum Teil vermieden. Er schwenkt
um eine senkrecht zur Drehspindelachse verlaufende Schaltachse, so daß die radial
angeordneten Werkzeuge bei einem 4-fach Revolverkopf sich gegenseitig nicht behindern
können. Bei einem Sechsfach-Revolverkopf ist die Behinderung nur gering, da die
benachbarten Werkzeuge um 600 weggeschwenkt sind. Je mehr Schaltstellungen ein Revolverkopf
besitzt, desto größer ist jedoch auch hier die Behinderung durch benachbarte Werkzeuge,
da dann praktisch die gleichen Verhältnisse vorliegen wie beim Trommelrevolver.
Sternrevolverköpfe mit einer größeren Zahl von Schaltstellungen haben darüber hinaus
den Nachteil, daß die Spannflächen für die Werkzeugträger zunehmend kürzer werden,
da alle Werkzeuge in radialer Richtung eingespannt sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Revolverkopf
der Eingangs genannten Art zu entwickeln, welcher mit einer großen Anzahl von Werkzeugen
versehen werden kann, ohne daß Kollisionsgefahr mit dem zu bearbeitenden Werkstück
oder Teilen der Drehmaschine besteht und der möglichst billig und einfach in der
Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Werkzeughalter
auf dem Revolverkopf beweglich angeordnet sind und daß eine einzige Klemmvorrichtung
ortsfest zum Klemmen des jeweils in Arbeitsstellung befindlichen Werkzeughalters
vorgesehen ist.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in erster Linie darin,
daß die nicht benutzten Werkzeuge auf dem Revolverkopf in eine solche Stellung gebracht
werden können, in der keine Kollisionsgefahr mit dem zu bearbeitenden WerkstUck
oder mit Teilen der Drehmaschine besteht. Dadurch, daß nur eine einzige Klemmvorrichtung
für den jeweils in Arbeitsstellung befindlichen Werkzeughalter vorgesehen ist, braucht
der erfindungsgemäße Revolverkopf nicht mit Einrichtungen versehen zu sein, die
ein sehr genaues Verschwenken ermöglicht. Die genaue Lage des Werkzeuges in Bezug
auf das werkstück wird durch die Klemmvorrichtung erreicht, in die der jeweils in
Arbeitsstellung befindliche Werkzeughalter justiert wird. Durch diese Maßnahme kann
auf die sonst übliche sogenannte Hirthverzahnung, die in ihrer Herstellung verhältnismäßig
teuer ist, verzichtet werden.
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Der Revolverkopf braucht vor dem Verschwenken nicht mehr aus der Hirthverzahnung
herausgehoben und anschließend wieder abgesenkt zu werden. Es genügt eine einfache
Einrichtung zum Verdrehen des Revolverkopfes.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die
Werkzeughalter im Revolverkopf radial zum Revolverkopf ausschwenkbar gelagert sind.
Durch diese Gestaltung ist es möglich, die nicht benutzten Werkzeuge in eine zum
Revolverkopf achsenparallele Position zu schwenken. Sie befinden sich damit weit
außerhalb des Kollisionsbereiches. Dadurch wird es möglich, eine sehr große Anzahl
von Werkzeugen im Revolverkopf zu haltern.
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Eine weitere gUnstige Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß
die Klemmvorrichtung ein Prisma hat, in das der Werkzeughalter klappbar und durch
Spannbacken feststellbar ist. Das Prisma sorgt dafür, daß das Werkzeug nach dem
Hineinklappen in das Prisma stets eine sehr
genaue Position in Bezug
auf die Arbeitsspindel der Drehmaschine hat. Da das Prisma nach oben hin offen ist,
genügt ein einfaches Hineinklappen der Werkzeughalter in dieses Prisma, um die gewünschte
genaue Positionierung zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Klemmvorrichtung eine der Arbeitsspindel der Drehmaschine zugewandte axiale
Anschlagfläche hat, gegen die ein Festanschlag des jeweiligen Werkzeughalters mittels
eines Spannzylinders anlegbar ist.
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Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß die bei der Bearbeitung
auftretenden axial gerichteten Kräfte nicht die Schwenkachse der Werkzeughalter
beanspruchen, sondern unmittelbar in den Revolverkopf geleitet werden.
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Diese Maßnahme ermöglicht zudem das Arbeiten mit voreingestellten
Werkzeugen, da die Spitze der Werkzeuge stets einen exakten Abstand von der Hevolverkopfmitte
einnimmt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
des erfindungsgemäß gestalteten Hevolveropres Fig. 2 eine Draufsicht auf den Revolverkopf
nach Fig. 1 Fig. 3 eine stirnseitige Ansicht auf die Klemmvorrichtung des Revolverkopfes.
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Die Fig. 1 zeigt einen Bettschlitten 1, auf dem ein Planschlitten
2 senkrecht zur nicht dargestellten Drehachse der Drehmaschine verschiebbar ist.
Der Planschlitten 2 träge einen Revolverkopf 3, der um eine senkrechte Drehachse
mittels eines Motores 5 schwenkbar ist.
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Der Revolverkopf 3 haltert eine Vielzahl von Werkzeughaltern 6-17.
Jeder Werkzeughalter 6-17 ist um eine senk-
recht zur Drehachse
4 verlaufende Achse 18 klappbar.
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Zur genauen Positionierung des sich jeweils in Arbeitsstellung befindlichen
Werkzeuges dient eine Klemmvorrichtung 19, welche, wie die Fig. 3 zeigt, im wesentlichen
aus einem Prisma 25 und zwei Spannbacken 20 und 21 besteht. Wie die Fig. 1 zeigt,
hat die Klemmvorrichtung 19 eine der nicht dargestellten Arbeitsspindel zugewandte
Anschlagfläche 22, gegen die ein Festanschlag 23 des jeweiligen Werkzeughalters
o-17 mittels eines Opannzylinders 24 gehalten werden kann. Dadurch ist die axiale
Position der Werkzeuge in der Klemmvorrichtung jeweils genau definiert.
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Der erfindungsgemäße Revolverkopf wirt wie folgt. In der in den Figuren
dargestellten Stellung ist ein Werkzeughalter 6 in die Klemmvorrichtung 19 geschwenkt
und mittels der Spannbacken 20 und 21 festgeklemmt. Soll ein anderes Werkzeug benutzt
werden, so wird der Werkzeughalter õ nach dem Wegfahren der Spannbacken 20 und 21
und dem Lösen des Spannzylinders 24 in der Zeichnung gesehen nach oben geschwenkt.
Dann wird der Revolverkopf 3 mittels des Motors 5 um seine Drehachse 4 verschwenkt,
bis daß der gewünschte Werkzeughalter mit dem gewünschten Werkstück mit der Klemmvorrichtung
19 fluchtet. Danach wird der Werkzeughalter in die Klemmvorrichtung 19 geschwenkt,
so daß aufgrund des Prismas 25 der Klemmvorrichtung 19 und der Anschlagfläche 22
in Verbindung mit dem Festanschlag 23 eine genaue Positionierung des WerKzeughalters
und damit des Werkzeuges erfolgt.