DE2740945B2 - Verfahren zum Übertragen von Bildsignalen mit Hilfe der Differenz-Puls-Code-Modulation (DPCM) und gest euertem Quantisierer - Google Patents
Verfahren zum Übertragen von Bildsignalen mit Hilfe der Differenz-Puls-Code-Modulation (DPCM) und gest euertem QuantisiererInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Bildsignalen mit Hilfe der Differenz-Puls-Code-Modulation
(DPCM) und gesteuertem Quantisierer, wobei zwischen verschiedenen Quantisierungskennlinien umgeschaltet
wird.
Zur wirtschaftlichen Übertragung von Bildsignalen, wie z. B. Fernsehsignale, werden heute verschiedene jo
Arten von DPCM-Verfahren vorgeschlagen. Ein prinzipielles Blockschaltbild eines DPCM-Systems ist in
F i g. 1 angegeben. Das analoge bandbegrenzte Videosignal einer Bildquelle (Kamera, Diaabtaster, Filmabtaster
od. ä.) wird in einem Analog/Digital-Wandler J5
abgetastet und jeder Abtastwert mit beispielsweise K = 256 Stufen, entsprechend 8 bit je Bildpunkt, linear
quantisiert Von dem entstehenden digitalen Signal χ wird ein ebenfalls digitaler Vorhersagewert χ subtrahiert
Das Differenzsignal e wird in einem Quantisierer Q mit K' Quantisierungsstufen, wobei K'
< K, quantisiert im Codierer C mit Codeworten konstanter Länge codiert und über den Übertragungskanal
übertragen. Das quantisierte Differenzsignal e, wird des weiteren zu χ addiert und dem Prädiktor P zugeführt, 4
> der aus den quantisierten Werten xq den Vorhersagewert χ bildet
Im Empfänger entsteht am Ausgang des Decodierers D wieder das Signal e,. Es wird zu χ addiert. Bei
fehlerfreier Übertragung entspricht das Ergebnis der Addition χφ bis auf den Quantisierungsfehler e - βφ dem
ursprünglichen Wert x. Gleichzeitig wird xq einem
Prädiktor P zugeführt, der genauso wie der Prädiktor P im Sender aufgebaut ist und den Vorhersagewert χ
bildet Das digitale Signal xq wird in einem Digital/Analog-Wandler
in ein analoges Signal zurückverwandelt und kann dann auf einem Monitor sichtbar gemacht
werden.
DPCM-Verfahren dieser Art erzeugen selbst bei 4 bit Übertragungsbitrate je Bildpunkt noch sichtbare Quan- bo
tisierungsfehler, wie »edge busyness« und »overload«, auch wenn aufwendige zweidimensionale Prädiktoren
verwendet werden. (1) Connor, D. J., Pease, R. F. W., Scholes, W. G.: »Television Coding Using Two Dimensional
Spatial Prediction«, BSTJ 50 (1971), S. b5 1049-1061.
Um die Sichtbarkeit solcher Fehler von DPCM-Systemen
zu verringern, wurden Verfahren mit umschaltbaren Quaniisierungskennlinien vorgeschlagen. (2) Musmann,
H. G.: Nachrichtenübertragungssystem, Patentanmeldung P 21 31 083.8 vom 23. 6. 71. F i g. 2 zeigt das
Blockschaltbild eines solchen Systems mit Umschaltung für N Quantisierungskennlinien. (3) Kummerow, Th.:
»Ein DPCM-System mit zweidimensionalem Prädiktor und gesteuertem Quantisierer«, NTG-Fachtagung Signalverarbeitung,
4. bis 6.4.73 in Erlangen, Tagungsbericht S. 425—439. In diesem System entscheidet eine
Steuerlogik 5, unter Verwendung bereits übertragener Informationen χφ für jeden zu quantisierenden Abtastwert,
welcher Quantisierer und Codierer aus dem Quantisierersatz und Codierersatz verwendet wird. (4)
Heitmann, J.: System zur Codierung von Video-Signalen nach dem sogenannten Differenzverfahren, DE-OS
23 64 629. Hier wird ein DPCM-System mit gesteuertem Quantisierer vorgeschlagen, der über zwei Quantisierungskennlinien
verfügt und abhängig davon, ob der maximale Prädiktionsfehler e, benachbarter Bildpunkte
eine vorgegebene Schwelle überschreitet oder nicht, die eine oder andere Kennlinie einschaltet
Die erreichbare Bildqualität hängt in starkem Maße von der Wahl der Quantisierungskennlinien und des
Steuerkriteriums ab. Insbesondere kann die mit dem gesteuerten Quantisierer beabsichtigte Verminderung
des Quantisierungsrauschens auch dadurch beeinträchtigt werden, daß Umschaltungen der Quantisierungskennlinien durch Rauschen der Bildquelle ausgelöst
werden. Diese Umschaltungen können sichtbare Störungen erzeugen, wenn beispielsweise für die Quantisierung
eines Bildpunktes einer ruhenden Bildvorlage in einer Sequenz von Fernsehbildern unterschiedliche
Quantisierungskennlinien verwendet werden und damit der Bildpunkt mit sich zeitlich verändernden Quantisierungsrauschen
reproduziert wird.
Die zu der Erfindung führende Aufgabe war es, ein Verfahren anzugeben, das zur Einsparung der Übertragungsbitrate
bzw. von Bildsignalen oder Fernsehsignalen dient Dabei soll das sichtbare Quantisierungsrauschen
gegenüber bekannten Verfahren reduziert werden und störende Umschalteffekte bei der Umschaltung
der Quantisierungskennlinie vermieden werden, außerdem soll eine konstante Ausgangsbitrate je Bildpunkt
erzeugt, werden.
ebenfalls die Vorzüge der Kennlinienumschaltung zur
Verringerung des Quantisierungsgeräusches aus. Die Quantisierungskennlinien und das Steuerkriterium werden
aber nach einem speziellen Verfahren ermittelt und auf diese Weise das subjektiv wahrnehmbare Quantisierungsrauschen
im Vergleich zu den oben angegebenen bekannten Lösungen reduziert und gleichzeitig die
erwähnten Störeffekte vermieden.
Der Unterschied zu dem in (2) gemachten Vorschlag besteht darin, daß in (2) die absolute Größe des
VorhersageTertes χ zur Steuerung des Quantisierers
benutzt wird, während in der hier beschriebenen Erfindung das Steuerkriterium in geeigneter Weise vom
quantisierten Prädiktionsfehler e, abgeleitet wird.
Der Unterschied zu dem in (3) gemachten Vorschlag besteht darin, daß dort die absolute Größe des
Ausgangssignals xq zur Steuerung des Quantisierers
benutzt wird und die erwähnten dort auftretenden störenden Umschalteeffekte durch die hier beschriebene
Erfindung fast vollständig vermieden we» den und die Biidqualität dadurch beachtlich erhöht wird.
Der Unterschied zu dem in (4) gemachten Vorschlag besteht darin, daß dort die Quantisierungskennlinien
den Steuerkriterien nicht so angepaßt sind, daß die beim Umschalten der Kennlinien möglicherweise auftretenden
Quantisierungsfehler unter der Wahrnehmbarkeitsgrenze bleiben, wie es durch das in der Erfindung
beschriebene Verfahren auch bei Verwendung mehrerer Quantisierungskennlinien gewährleistet ist
Der Neuigkeitswert der Erfindung liegt darin, daß die
verschiedenen Kennlinien mit jeweils K' Quantisierungsstufen in geeigneter Weise aus einer Quantisierungskennlinie
mit wesentlich mehr als K' Stufen abgeleitet werden. Dies sei am Beispiel von Fig.3
erläutert Nach einem in (5) Thoma, W.: Optimizing the DPCM for Video Signals Using a Model of the Human
Visual System, 1974 Zürich Seminar, Tagungsband S. C3(l)-C3(7), (6) Candy, J. C, Bosworth, R. H.: Methods
for Designing Differential Quantizers Based on Subjective Evaluations of Edge Busyness, BST] 51
(1972), S.1495 bis 1516, angegebenen Verfahren wurden zunächst die Repräsentativwerte der in Fig.3b
dargestellten Quantisierungskennlinie ermittelt Für den Fall, daß der Prädiktor P den Vorhersagewert χ aus χ =
A + (C-B)/2 bildet, ist in Fig.3a der an der Stelle χ
zulässige Quantisierungsfehler in Abhängigkeit des maximalen Prädiktionsfehlers an den Bildpunkten A, B,
C und D (s. Fi g. 4) dargestellt. Diese Kurve wurde meßtechnisch ermittelt und gibt an, daß z. B. Quantisierungsfehler
unter 4,5 an der Stelle χ nicht sichtbar sind, d. h. maskiert werden, wenn am Bildpunkt A oder ßoder
Coder Dein Prädiktionsfehler größer als 32 aufgetreten ist In diesem Fall können folglich alle Repräsentativwerte
der zugrundegelegten Quantisierungskennlinie eingespart werden, deren Abstände kleiner als 9 sind.
Eingesparte Repräsentativwerte können dann zur Erweiterung der Quantisierungskennlinie mit dem Ziel
einer Verminderung der »overload«-Effekte und des »edge busyness« durch an den äußeren Enden der
Quantisierungskennlinie hinzugefügte Repräsentativwerte ersetzt werden. Aus dieser Überlegung resultiert
das im folgenden an Hand eines Beispiels erläuterte Prinzip zur Auswahl und Steuerung der Quantisierungskennlinien.
Will man eine Bitrate von z. B. 4 bit pro Abtastwert erreichen, so muß man sich auf K' = 16 Werte
beschränken. Die Kennlinie I gemäß F i g. 3b mit den 16
kleinsten Repräsentativwertcn der Quantisierungskennlinie muß benutzt werden, wenn die Prädiktionsfehler an
den Punkten A und B und D alle klein sind und damit nur ein kleiner Quantisierungsfehler zugelassen werden
darf. Ist an den Bildpunkten A, B, C oder D aber beispielsweise ein Prädiktionsfehkr größer oder gleich
20 aufgetreten, so werden auf Grund der in Fig.3a dargestellten Kurven Quantisieningsfehler an der Stelle
X die kleiner als 3,5 sind, maskiert Somit können die
Repräsentativwerte 0 und 5 der Kennlinie 1 zur
ίο Quantisierung des Bildpunktes X ausgelassen und dafür
ein Repräsentativwert 59 gemäß Kennlinie 11 hinzugenommen werden. In entsprechender Weise kann die
Kennlinie III für den Bildpunkt X verwendet werden, wenn an den Bildpunkten A, B, C oder D ein
Prädiktionsfehler größer als 36 aufgetreten ist und die Kennlinie IV bei Prädiktionsfehlern größer als 7Z
Dieses Verfahren kann fortgesetzt werden, indem man weitere Repräsentativwerte im inneren Teil der
Quantisierungskennlinie fortläßt und außen hinzufügt.
derart, daß der dadurch unter Umständen entstehende größere Quantisierungsfehler stets maskiert bleibt Die
Verbesserung der Bildqualität im Vergleich zu einem nicht gesteuerten Quantisierer ergibt sich aus der
Verminderung der »overload«-Effekte und des »edge busyness« durch die Verfügbarkeit größerer Repräsentativwerte.
Im Vergleich zu bekannten Lösungen gesteuerter Quantisierer ist hier gewährleistet, daß ein
von den kleinen Quantisierungsstufen erzeugtes »granular«-Rauschen
stets maskiert bleibt und auch keine sichtbaren Umsch<-Störungen auftreten können.
In der Tabelle 1 sind die Kriterien zur Steuerung der vier in Fig.3b dargestellten Kennlinien sowie die
Codierung der dazugehörigen Steuersignale SiSo angegeben.
Eine mögliche Realisierung des erläuterten gesteuerten Quantisierers für ein DPCM-System gemäß F i g. 5
ist in F i g. 6 dargestellt F i g. 6a zeigt die Aufteilung des Quantisierers Q in einen Entscheider E und einen
Bewerter B. Der Entscheider E entscheidet, in welche
Quantisierungsstufe der mit 9 bit dargestellte Prädiktionsfehler e feeereeese^ejezeieo) fällt Tabelle 2 gibt den
Zusammenhang zwischen dem Betrag des Prädiktionsfehlers e und den Entscheidungssignalen
EwExoEaEeEiEsEsEtE^Ex Eo aa Das Vorzeichen VZdes
Prädiktionsfehlers e und die Entscheidungssignale EuEiOE9E6E7E6E5EtE3E2E^Eo werden dem Bewerber B
zugeführt, der in Abhängigkeit der Steuersignale SiSo
entsprechende Repräsentativwerte auswählt und einer Dualzahl e^egee^e^e^e^e^e^e^ie,^) zuordnet Der
Bewerter B kann aufgeteilt werden in je ein Bewerterschaltnetz für jede Stelle e,, der Dualzahl e„ wie
in Fig.6b dargestellt Eine Realisierung für e^o ist
für die Kennlinien nach Fig.3b in Abhängigkeit der
Steuersignale SiS0 in Fig.6c angegeben. Für jede
Kennlinie wird die Wertigkeit der Stelle e,o (0 oder L) parallel berechnet Die Steuersignale SiSo schalten eine
der vier Wertigkeiten auf den Ausgang βψ. Entsprechend
werden auch die Stellen e,i bis e# realisiert Eine
mögliche Realisierung der Steuerlogik ist in F i g. 7 angegeben.
Die Erfindung kann mit den gleichen Vorteilen auch auf andere Quantisierungskennlinien mit einer anderen
Anzahl K' von Quantisierungsstufen und anderen Prädiktoren angewandt werden. Desgleichen können
die Umschaltwellen variiert werden sowie anderen Kombinationen der als Steuerkriterium dienenden
Prädiktionsfehler der Bildpunkte A, B, C, D verwendet werden.
27 40 945 5 |
6 | 0 | |
Tabelle 1 | L | ||
Kriterien | zur Steuerung der Kennlinien von Fig. 3b | 0 | |
Betrag des fehlers an |
maximalen quanlisierlen l'rädiktions- Auszuwählende den Punkten A oder B oder Coder D Kennlinie nach Fig. 3b |
L | |
>72 | IV | ||
>36 | Hi | ||
>20 | Il | Steuersignale S1 S0 |
|
<20 | I | 0 | |
0 | |||
L | |||
L |
Zusammenhang zwischen dem Betrag des Prädikationsfehlers e und den Entscheidungssignalen Ex ]E]OE9EgE1EbE5EAE}E2EiEu
0<e< 4 7
41 < e·
< 53 52<p<66 65O<80 79<e<93
p>92
Entscheidungssignal | Ex0 | E9 | E, | E1 | Eb | Ei | Ea | Ei | E2 | E1 | E |
Eu | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L | L | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L | L | L | L | L |
0 | 0 | 0 | 0 | L | L | L | L | L | L | L | L |
0 | 0 | 0 | L | L | L | L | L | L | L | L | L |
0 | 0 | L | L | L | L | L | L | L | L | L | L |
0 | L | L | L | L | L | L | L | L | L | L | L |
0 | L | L | L | L | L | L | L | L | L | L | L |
L | 1 Blatt Zeichnungen | ||||||||||
Hierzu |
Claims (3)
1. Verfahren zum Obertragen von Bildsignalen mit Hilfe der Differenz-Puls-Code-Modulation (DPCM) b
und gesteuertem Quantisierer, wobei zwischen verschiedenen Quantisierungskennlinien umgeschaltet
wird, wobei das Steuerkriterium zum Umschalten der Quantisierungskennlinien aus den quantisierten
Prädiktionsfehlern der dem jeweils betrachteten Bildpunkt benachbarten Bildpunkten abgeleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils benutzte Quantisierungskennlinie mit wenigen
Quantisierungsstufen jeweils aus einer Quantisierungskennlinie mit wesentlich mehr Quantisie- 1$
rungsstufen abgeleitet wird, daß die Repräsentativwerte der zugrunde gelegten Quantisierungskennli-,nie
nicht benutzt werden, deren Abstände kleiner als der zu den betrachteten quantisierten Prädiktionsfehlern
gehörende maximal zulässige Quantisierungsfehler sind und daß für die eingesparten
Repräsentativwerte neue Repräsentativwerte an den äußeren Enden der benutzten Quantisierungskennlinie hinzugefügt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Steuerkriterium zum Umschalten der Quantisierungskennlinien der maximale Prädiktionsfehler
der benachbarten Bildpunkte verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerkriterium zum Umschalten
der Quantisierungskennlinien eine gewichtete Summe aus den quantisierten Prädiktionsfehlern der
benachbarten Bildpunkte verwendet wird.
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