DE2740237C2 - Verfahren zur Herstellung einer biaxial gestreckten Folie mit rauher Oberfläche aus Polypropylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer biaxial gestreckten Folie mit rauher Oberfläche aus PolypropylenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer biaxial gestreckten Folie mit rauher Oberfläche
aus Polypropylen oder eines Copolymeren des Propylens mit einem anderen a-Olefin gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs.
Es gibt viele bekannte Verfahren zur Herstellung von Folien mit rauher Oberfläche. So sind z. B. Verfahren
zur Folienherstellung, bei denen anorganische Zusätze in großer Menge beigegeben werden, Verfahren zur
Erzielung einer rauhen Oberfläche durch Scheuern mit aufrauhenden Partikeln oder durch Prägen und
Verfahren zum Beschichten der Folie mit Mattierungsmitteln, bekannt.
Die nach diesen bekannten Verfahren hergestellten Folien sind jedoch für den Zweck der elektrischen
Isolierung ungeeignet, da sie zu hohe Zusätze enthalten, oder es erweist sich als schwierig, durch Reibung und
Druck auf der erkalteten und erhärteten Folienoberfläche eine gleichförmige Folie mit rauher Oberfläche
herzustellen, weil Verzerrungen an der Folienoberfläche eintreten und die Rauhigkeitsform ungleich ist.
Insbesondere das erstgenannte Verfahren, d. h. das
Hinzufügen von anorganischen Stoffen, macht die Folie durch die Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften
wertlos.
Aus der DE-AS 12 64 746 ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Kunststoffolien
mit rauher Oberfläche bekannt, bei dem die Folien bei erhöhter Temperatur in zwei getrennten Streckschritten
biaxial molekular orientiert und dabei an der Oberfläche unter Wärmeeinwirkung aufgerauht werden,
wobei man beim zweiten Streckvorgang eine sehr dünne Oberflächenschicht auf einer oder auf beiden
Folienseiten auf niedrigerer Temperatur als das Folieninnere hält.
Der Nachteil des Verfahrens besteht hauptsächlich darin, daß die Einstellung des Temperaturgradienten
zwischen einer sehr dünnen Oberflächenschicht und dem Inneren der durch den ersten Streckschritt bereits
stark verdünnten Folie nur sehr schwierig und nur unter hohem technischem Aufwand durchzuführen ist.
Schwankungen im Temperaturgradienten sind dabei nicht zu vermeiden, so daß die Folie zwangsläufig
unterschiedliche Rauhigkeiten aufweisen muß und so unterschiedliche Eigenschaften im Gleitverhalten und in
den elektrischen Eigenschaften besitzt
Es stellte sich somit die Aufgabe ein technisch einfaches Verfahren zu schaffen, bei dem Polypropylenfolien
mit äußerst gleichmäOiger Oberflächenrauhigkeit und damit sehr gleichmäßigen Werten im Gleitverhalten
und den elektrischen Eigenschaften erhalten werden.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung einer biaxial gestreckten Folie mit rauher
Oberfläche aus Polypropylen oder eines Copolymeren des Propylens mit einem anderen «-Olefin, wobei man
eine Schmelze des Folienmaterials aus einer Breitschlitzdüse extrudien und auf einer Kühlwalze zu einer
Vorfolie verfestigt und anschließend die Vorfolie in den orthogonalen Richtungen streckt und gegebenenfalls
thermofixiert erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Abkühlen bei der Verfestigung der Vorfolie mit
einer Abkühlgeschwindigkeit von <80°C/s vornimmt, wobei die Zeitspanne, innerhalb der die Oberflächentemperatur
der Schmelze im Bereich zwischen der Kristallisationstemperatur (tc) des Folienmaterials und
(tc- 20° C) liegt mindestens V3 s beträgt
Mit Polypropylen ist hier ein Propylen-Homopolymeros
und Copolymeres bezeichnet, das mehr als 50% Propylen und als Rest ein anderes «-Olefin, insbesondere
Äthylen, Buten usw. enthält.
Es können auch geringe Mengen an Zusätzen, wie z. B. Antioxydantien, Pigmente, Weichmacher und
organische Schlupfmittel usw. dem Polypropylen zugegeben werden.
Es ist kennzeichnend für die Erfindung, daß die Kristallisation der Schmelzenoberfläche begünstigt
wird, indem die Abkühlungsgeschwindigkeit vermindert und die Temperatur im Kristallisationsbereich gehalten
wird, in dem die Polypropylenschmelze auf die Kühlwalze aufgegossen wird.
Darüber hinaus wird die Kristallisation durch eine relativ hohe Temperatur beim ersten Strecken im
Bereich zwischen dem Schmelzpunkt des Polymerkristalles (Q und {tm - 50° C) weiter gefördert.
Nach dem zweiten Strecken im rechten Winkel zum ersten Streckvorgang wird dann die biaxial gestreckte
Folie mit rauher Oberfläche und guten Antiblockeigenschaften erhalten.
Die Kristallisationstemperatur des Polymeren (fc).
wird hier mit einem Differential-Thermoanalysator gemessen. Sie liegt für Polypropylen gewöhnlich bei 110
bis 12O0C, kann sich jedoch durch einige Zusätze, z. B.
durch Zumischen eines anderen Polymeren oder durch Copolymerisieren usw. leicht verändern.
Die Abkühlungsgeschwindigkeit wird aus der folgenden Gleichung errechnet:
AL
UAt
cp p-1
cp p-1
Hierin bedeuten:
= Abkühlungsgeschwindigkeit [° C/h]
t = Schmelzetemperatur [0C]
θ = Zeit[h]
U = Gesamtwärmeleitzahl [kcal/m2 · h · 0C]
t = Schmelzetemperatur minus Abkühlungstemperatur [0C]
t = Schmelzetemperatur minus Abkühlungstemperatur [0C]
Cp — spezifische Wärme der Schmelze [kcal/
kg ■ 0C]
ρ = spezifisches Gewicht der Schmelze [kg/m3]
J = Dicke der Schmelze [m]
Im Falle von Polypropylen kann konkret nach der
folgenden Gleichung gerechnet werden:
Abkühlungsgeschwindigkeit (°C/s) = 235
Schmelzetemperatur - Abkühlungstemperatur (0C)
Dicke der Schmelze (;j.m)
Dicke der Schmelze (;j.m)
Bei der Erfindung müssen beide Voraussetzungen erfüllt werden, nämlich daß die Abkühlungsgeschwindigkeit
der Schmelze bei der Kristallisationstemperatur des Polymeren (fc)<80°C/s gehalten werden muß und
daß die Zeitspanne, innerhalb derer die Oberflächentemperatur der Schmelze im Bereich zwischen tc und
/fc-20°C) liegt, mindestens W3 Sekunde betragen muß.
Ohne diese Bedingungen besteht die Gefahr, daß die Schmelze an der Kühlwalze kleben bleibt oder die
Kristallisation eventuell nicht gefördert wird, so daß das Ziel der Erfindung nicht erreicht werden kann.
Anschließend wird die erfindungsgemäß hergestellte Vorfolie in einem bekannten Temperaturbereich gestreckt,
d.h. die Polymerfolie wird durch das erste Strecken vorzugsweise im Bereich zwischen der
Schmelztemperatur des Polymerkristalles (tm) und (fm-35°C) kristallisiert und getrübt. (fm) wird gleichfalls
mit dem Differential-Thermoanalysator gemessen und beträgt im Falle von Polypropylen gewöhnlich 150 bis
170° C. Das erste Strecken erfolgt im Verhältnis 3,5 ois 6.
Beim zweiten Strecken (im rechten Winkel zum ersten Streckvorgang) wird vorzugsweise im Temperaturbereich
zwischen (fm-25°C) und (fro+15°C) und mit
einem Streckungsverhältnis von 6,0 bis 12,0 gearbeitet. Falls erforderlich, wird anschließend eine Oberflächenbehandlung,
wie z. B. eine Coronabehandlung, durchgeführt.
Von den unter den beschriebenen Bedingungen hergestellten gestreckten Folien enspricht bei dieser
Erfindung insbesondere eine dünne Folie dem vorgesehenen Zweck, d. h. eine Folie, die eine Dicke von
weniger als 25 μίτι, vorzugsweise weniger als 15 μηι, hat.
Die Oberflächenrauhigkeit der Folie beträgt dabei 0,3 ■bis 2,0 μπι.
ι Die Herstellung der Folie wird anhand einer Zeichnung näher erläutert:
Die Zeichnung verdeutlicht an einem praktischen Beispiel ein auf dieser Erfindung beruhendes Folienherstellungsverfahren.
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Eine Schmelze 2 wird aus einer Düse 1 extrudiert und auf eine Kühlwalze 3 aufgegossen, auf der die Schmelze
zu einer Vorfolie 4 für das anschließende Strecken abgekühlt wird. Die Vorfolie 4 wird durch mit
niedrigerer Geschwindigkeit laufende Walzen 5 bis 7 und mit höherer Geschwindigkeit laufende Walzen 8
und 9 in Längsrichtung gestreckt Die biaxial gestreckte Folie entsteht dann durch Strecken im rechten Winkel
zur ersten Richtung in einem nicht abgebildeten Querstreckrahmen. Mit der Bezugsziffer tO ist eine
Heizvorrichtung für die Längsstreckung bezeichnet Die Folie verläßt in Pfeilrichtung das Längsstreckwerk und
wird dann der Querstreckung zugeführt
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung soll das folgende Beispiel dienen:
Isotaktisches Polypropylen (Intrinsic-Viskosität in Tetralin bei 135°C = 2,20, rc=116°C, rm=160°C) wird
mit 280° C aus einer Breitschlitzdüse als Schmelze extrudiert. Die Polymerschmelze wird bei unterschiedlieher
Oberflächentemperatur und unterschiedlicher Verweildauer auf einer Kühlwalze abgekühlt und
anschließend bei unterschiedlicher Temperatur irn Bereich zwischen 125 und 135°C mit gleichbleibendem
Streckverhältnis von 4,5 uniaxial gestreckt
Die biaxial gestreckte Folie, die eine Enddicke von 6 μίτι besitzt, wird anschließend mit einem Streckverhältnis
von 8,5, einer Strecktemperatur von 150" C und einer Temperatur von 1650C beim Thermofixieren
hergestellt
In der Tabelle sind Ergebnisse für die vorgenannten Folien aufgeführt, die in bezug auf Oberflächenrauhigkeit,
Trübung, Antiblockeigenschaften, Aussehen und Filmqualität miteinander verglichen wurden, wobei die
Filmqualität eine Beurteilung hinsichtlich der Dickengleichmäßigkeit
und der Abrißfreiheit der hergestellten Filme darstellt.
Abkühlungsgeschwindigkeit*), (' C/s)
Verweildauer**), (s)
Temperatur beim 1. Strecken, ( C)
Trübung, (%)
Verweildauer**), (s)
Temperatur beim 1. Strecken, ( C)
Trübung, (%)
Blockscherkraft***) (blocking shear force),
(kg/12 cm2)
(kg/12 cm2)
Oberflächenrauhigkeit, (μ)
Vergleichsversuche | (2) | Folien | nach der Erfindung | (3) |
(1) | 85 | (D | (2) | 40 |
85 | 0,25 | 80 | 40 | 0,80 |
0,25 | 135 | 0,35 | 0,80 | 135 |
125 | 0,50 | 125 | 125 | 3,50 |
0,20 | 700 | 1,00 | 2,10 | 250 |
2500 | 500 | 300 | ||
0,5
0,8
1,0
1,2
Fortsetzung
Vergleichsversuche (1) (2)
Folien nach der Erfindung (D (2)
Aussehen
Filmqualität
Filmqualität
In der Tabelle bedeuten:
U = gleichförmig.
NU = nicht gleichförmig.
SB = weniger zufriedenstellend.
G = gut.
NU
G
G
U
G
U G
U G
Anmerkungen:
Abkühlungsgeschwindigkeit der Schmelzeoberfläche bei der Kristallisationstemperatur.
Zeitspanne, innerhalb derer die Oberflächentemperatur der Folie zwischen ic und (tc - 20 C) liegt.
nach der Coronabehandlung gemessener Wert. Die Messungen wurden wie folgt durchgeführt: Trübung: nach ASTM
(D 1003-52, D 1003-61) Blockscherkraft: gemessen mit einem Zugmeßgerat nach dem Pressen von 30X40 mm großen
Folienstücken unter einer Last von 480 p/12 cm2, bei einer Temperatur von 40 C und 85% relativer Luftfeuchtigkeit
für die Dauer von 24 Stunden.
Oberflächenrauhigkeit: nach JIS B 0601.
Aus den vorgenannten Ergebnissen geht hervor, daß die Oberflächenrauhigkeit der Folie 0,3 bis 2,0 μ
betragen muß, die Trübung mehr als 1,0% ausmachen muß und die Abkühlungsbedingungen in dem vorge-
gleichförmiges Aussehen der Oberfläche zu erzielen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Folien sind für elektrische Isolierzwecke geeignet, insbesondere zur
Herstellung von Kondensatoren, da ihre Oberflächen
schriebenen Bereich gehalten werden müssen, um ein 30 ohne anorganische Zusätze aufgerauht sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer biaxial gestreckten Folie mit rauher Oberfläche aus Polypropylen oder eines Copolymeren des Propylens mit einem anderen a-Olefin, wobei man eine Schmelze des Folienmaterials aus einer Breitschlitzdüse extrudiert und auf einer Kühlwalze zu einer Vorfolie verfestigt und anschließend die Vorfolie in den orthogonalen Richtungen streckt und gegebenenfalls thermofixiert, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abkühlen bei der Verfestigung der Vorfolie mit einer Abkühlgeschwindigkeit von <80°C/s vornimmt, wobei die Zeitspanne innerhalb der die Oberfiächentemperatur der Schmelze im Bereich zwischen der Kristallisationstemperatur (tc) des Folienmaterials und (/c-20°C) liegt mindestens V3 s beträgt10
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