DE273602C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 273602 KLASSE 86 d. GRUPPE

Firma RODIER in PARIS.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Dezember 1912 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von gezogenem, welligem Kettensamt mit verschieden hohen Zugnoppen in derselben Noppenreihe. Bei geschnittenem Samt wurden verschieden hohe Noppen dadurch erzielt, daß die zur Verwendung kommende Rute, wie in Fig. ι der Zeichnung dargestellt, mit verschiedenen Erhöhungen versehen ist. Das Herausziehen einer derartigen Rute aus dem Gewebe ohne Durchschneiden der Noppe ist nicht möglich, da die hohen Teile der Rute nicht durch die über dem niedrigen Teil der Rute hergestellten niedrigen Noppen hindurchgezogen werden können.

Zur Herstellung langer Noppen für Plüschgewebe ist es vorgeschlagen, die in das Fach gelegte Rute mittels einer Jacquardmaschine anzuheben und dadurch die Florkette entsprechend lang auszuziehen. Diese Einrichtung, die auch bei verschieden hohen Noppen das Herausziehen der Rute gestatten würde, kann aber nur bei ganz schmalen Geweben benutzt werden, nicht aber bei Verwendung langer Ruten, da diese sich in der Mitte so durchbiegen würden, daß ein sehr ungleichmäßiges und für die meisten Zwecke unbrauchbares Gewebe erzielt werden würde.
Nach der vorliegenden Erfindung wird das Herausziehen der Rute aus den verschieden hohen Zugnoppen dadurch ermöglicht, daß eine korkzieherartig gedrehte Rute verwendet wird. Die einzelnen Teile dieser Rute haben einen verschieden großen Abstand von dem Gewebe, so daß dementsprechend auch die über dieser Rute hergestellten Noppen verschiedene Höhe haben, Das Herausziehen der Rute erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß die Rute während des Herausziehens gedreht wird.

In Fig. 2 der Zeichnung ist die neue Rute dargestellt. Sie wird in einfacher Weise dadurch erhalten, daß sie um den Schaft irgendeines runden Eisenstabes herumgewunden und dann stark auseinandergezogen wird. An ihrem Ende wird ein Haken α vorgesehen. Beim Herausziehen der Rute kann man die Rute entsprechend der Schraubenwindung drehen, die Drehung kann aber auch selbsttätig in der Weise herbeigeführt werden, daß man an dem Haken der Rute eine Schnur befestigt, an welcher der Zug erfolgt. Die Rute kann sich dann von selbst frei drehen, indem sie sich aus den Noppen herausschraubt. An Stelle der Schnur kann man einen Handgriff d verwenden, auf dessen Scheibe c ein in den Haken α der Rute eingreifender Haken b frei drehbar angebracht ist. Bei unveränderter Haltung des Handgriffes d wird sich dann beim Herausziehen der Haken b entsprechend der Schraubendrehung drehen. Die mittels dieser Rute erhaltene Noppenreihe zeigt genau die Wellenform der Rute. Durch seitliches Versetzen der Ruten können zueinander versetzte erhöhte Noppen erzielt werden. Man kann weiter die Wirkung nach Belieben ändern, indem man verschieden starke und verschieden gewellte Ruten verwendet.

Falls gewünscht, können die höchsten Noppen an ihren Scheiteln auch abgeschoren werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Herstellung von gezogenem, welligem Kettensamt mit verschieden hohen Zugnoppen in derselben Noppenreihe, gekennzeichnet durch eine korkzieherartig gedrehte Rute, die seitwärts mittels einer Schnur, eines frei drehbaren Hakens o. dgl. so aus den Noppen herausziehbar ist, daß sie sich während des Herausziehens frei drehen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.