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Vorrichtung zum Verbinden von schwimmenden Schiffs-
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rumpfabschnitten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verbinden von schwimmenden Schiffsrumpfabschnitten, dia durch den hydrostatischen
Auftrieb von unten an den Schiffsrumpf~anlegbar ist, um trockene Arbeitsräwme insbesondere
für das Zusammenschweißen der Schiffsrumpfabschnitte zu schaffen, und die einen
Schwimmkörper und an jedem Ende desselben Backen aufweist, von den2n mindestens
eine beweglich mit d-m Schwimmkörper verbunden und dadurch dichtend an die Schiffsrumpfseitenwand
anl-gbar ist, wobei zum .Mbdicht2n des Zwischenraumes zwischein der Vorrichtung
und der benachbarten Schiffsrumpfoberflfich2 eine Dichtung und Auftriebsregelkammern
vorgesehen sind. Der genannte Schwimmkörper kann aus einem oder mehreren starren
Gliedern bestehen. Die Auf triebskainmern sind dazu vorgesehen, durch Füllen oder
Entleeren mit Wassar den Auftrieb der Vorrichtung zu regeln.
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Beim Bau von Schiffen, die aus mehreren Rumpfabschnitten bestehen,
die miteinander schwimmend verbunden werden, sind verschiedene Vorrichtungen bekannt,
um zum Verbinden dieser Rumpfabschnitte trockene Arbeitsräume zu schaffen.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art weisen einen langgestreckten
Schwimmkörper auf, der unterhalb des Schweißbereiches unter den benachbarten Schiffsrumpfabschnitten
so angeordnet wird, daß er sich von einer Schiffsseite zur der anderen erstreckt,und/mit
einer Dichtung versehen ist, die für jede Seite das Schweißbereiches vorgesehen
ist. Nach der genannten Anordnung des Schwimmkörpers wird das Wasser aus seinen
Auftriebsregelkammern herausgepumpt, so daß der Schwimmkörper vom Auftrieb an den
Schiffsrumpf gehoben wird. Die seitlich vorstehenden Enden des Schwimmkörpers erstrecken
sich nach oben über die tqasseroberfläche auf jeder Seite des Schiffes, so daß ein
Trockenraum entsteht, in dem das Verbinden, z.B. das Schweißen, unter normalen Bedingungen
ausgeführt werden kann.
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Schiinmkörper dieser Art werden üblicherT:J.eise als starre Xonstruktionen
ausgeführt und vorteilhafterweise in mehrere Abschnitte unterteilt, die dem zu umfassenden
Querschnitt besonders angepaßt sind.
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Weiterhin sind verschiedene Verfahren bekannt, um das Anlegen eines
solchen Schwimmkörpers zu ermöglichen. Bei einem bekannten Verfahren werden mehrere
starre Glieder, die mit Dichtungen vcrs-hn sind, im eingetaucht2n Zustand von Tauchern
miteinander verbunden.
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Ein Grund für das Aufteilen des Schwimmkörpers in verschiedene Abschnitte
besteht darin, daß es sehr sc'-lwierig ist, einen durchgehenden Schwimmkörper an
die benachbarten Schiffsrumpfabschnitte dadurch anzulegen, daß er zuerst eingetaucht
und anschließend an die Schiffsrumpfabschnitte angehoben wird. Die Schwierigkeiten
ergeben sich in erster Linie daraus, daß die S-itn des Schiffes in der Regel oberhalb
der Bod2ntzolbung in dem Bereich, wo die Verbindung durchgeführt werden muß, einander
parallel sind. Elieraus folgt, daß vor dem Anheben des Schwimmkörpers die Dichtungen
sich um ein Stiick über die Stellung hin -aus erstrecken, die sie nach dem Anlegen
an den Schiffsrumpf einnehmen sollen. Beim Anheben des Schiffskörpers stoßen si
daher gegen die Schiffsseiten und verhindern das Anlegen und machen dadurch das
Abdichten schwierig.
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Die Benutzung ar oben beschriebenen unterteilten starren Schwimmkörper
hat verschiedene Nachteile. Die Dichtung ist in mehrere Teile unterteilt. Dadurch
ergeben sich mehrere Verbindungen auf dem Schwimmkörper, die das Risiko eines Lecks
vergrößern. Die Notwendigkeit,zum Verbinden der verschiedenen Abschnitte Taucher
in Anspruch zu nehmen, muß ebenfalls als Nachteil angesehen werden. Es ist daher
offensichtlich, daß trotz der oben genannten Schwierigkeiten beim Anlegen eines
einstückigen Schwimmkörpers dieser wegen der hier möglichen durchgehenden Dichtung
eine bessere und sicherere Lösung darstellt als der unterteilte, mit unterteilten
Dichtungen versehene Schwimmkörper.
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Eine Vorrichtung zum Verbinden von schwimmenden Schiffsrumpfabschnitten,
bei der ein aus mehreren starren Gliedern bestehender Schwimmkörper banutzt wird,
ist z.B. durch die norwegische Patentschrift 128 260 bekannt. Bei dieser bekannten
Vorrichtung ist ein Eckabschnitt vorgesehen, der zwischen dem Schwimmkörper und
den Backen an den Enden der Vorrichtung angeordnet ist. Der Eckabschnitt ist an
der inneren Oberfläche der Vorrichtung sowohl am Schwimmkörper als auch an der benachbarten
Backe angelenkt. Dieser Eckabschnitt ist dicht an die benachbarten Glieder durch
balgartige Mittel verbunden. Diese Konstruktion ermöglicht ein leichtes Anlegen
der Vorrichtung. Diese ist aber nur für den Gebrauch an einem bestimmten Schiffsquerschnitt
mit einer speziellen Krümmung der Bodenwölbung beschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei Schiffen mit vrscidenn Weiten und verschiedenen
Krümmungen der Bodenwölbung angewendet werden kann und die gleichzeitig schnell,
einfach und sicher angelegt werden kann.
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Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs gnannten Art
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die bewegliche Backe mit dem Schwimmkörper
mittels eines biegsamen Verbindungsgliedes verbunden ist und daß die Dichtung ununterbrochen
ist und sich längs jeder Seitenkante mindestens des Teiles des Schwimmkörpers, der
für die Berührung mit dem SchiffsSoden vorgesehen ist, des.Verbindungsgliedes und
der Backe erstreckt.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mit Bezug auf die
beiliegenden Zeichnungen im einzelnen an einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung im einzellen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematiche Seitenansicht einer erfindungsgemaßen
Vorrichtung, die unter einem schwimmenden Schiffsrumpfabschnitt angeordnet ist;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, in der die Vorrichtung in der
Arbeitsstellung gezeigt ist; Fig. 3 und 4 zwei v-rschiedene Querschnitte des Schwimmkörpers
und Fig. 5 einen QuerschniLt des biegsamen Verbindungsgliedes.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verbinden
von schwimmenden Schiffsrumpfabschnitten weist einen starren, langgestreckten Schwimmkörper
1 auf, der an jedem Ende mit einem Bock 2 versehen ist, der zum Tragen einer entsprechenden
Backe 3 vorgesehen ist. Zwischen jedem Ende des Schwimmkörpers 1 und der zugeordneten
Backe 3 ist ein biegsames Verbindungsglied 4 vorgesehen, das z.B. aus einer Platte
aus Stahl oder einem anderen biegsamen, festen und dauerhaften Material besteht.
Wie das in der Zeichnung dargestellt ist, ist längs jeder oberen Seitenkante des
Schwimmkörpers leder Verbindungsglieder 4 und der Backen 3 eine Dichtung 5 vorgesehen,
die vorzugsweise aus einem ununterbrochenen Stück besteht. Die Dichtungen können
z.B. mittels eines langgestreckten, in der Zeichnung nicht dargestellten Stahlstreifens
od.dgl. befestigt sein, der durch nicht dargestellte Bolzen od.dgl. festgemacht
ist,
so daß die Dichtungen dichtend an ihre Unterlage gedrückt werden. Die Dichtungen
5 können auf diese Weise z.B.
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an sich nach oben oder nach außen erstreckenden Randstreifen und längs
den Seitenkanten des Schwimmkörpers/der Backen befestigt sein. In den Fig. 3 und
4 sind diese Randstreifen am Schwimmkörper 1 mit 6 bzw. 7 bezeichnet.
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Wie das aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind die Böcke 2 so angeordnet,
daß die biegsamen Verbindungsglieder 4 und die Backen 3 in einem Abstand von den
Seiten der Rumpfabschnitte des Schiffes 8 gehalten werden können, so daß der starre
Schwimmkörper 1 zuerst an den Schweißbereich angelegt werden kann, ohne daß die
biegsamen Verbindungsglieder und die Backen diesen Bereich berühren. Der starre
Schwimmkörper 1 ist mit Auftriebskammern 9 versehen, die mit Wasser gefüllt oder
entleert werden können, um den Auftrieb der Vorrichtung zu regeln. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel bildet der ganze Innenraum des Schwimmkörpers 1 eine solche
Auftriebsregelkammer 9. Im Schwimmkörper können aber auch mehrere solcher Auftriebsregelkammern
vorgesehen sein.
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Auch die Backen 3 sind vorzugsweise mit Auftriebsregelkammern 10 für
entsprechende Zwecke versehen, die in der Zeichnung gestrichelt angedeutet sind.
Geeignete, in der Zeichnung nicht dargestellte Leitungen zum Füllen und Entleeren
sind an die verschiedenen Auftriebsregelkammern angeschlossen.
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Vor dem Anlegen der Vorrichtung sind die Backen 3 und die mit ihnen
verbundenen biegsamen Verbindungsglieder 4 lösbar mit den Böcken 2 des Schwimmkörpers
1 verbunden. Zu diesem Zweck sind Halter 11 vorgesehen, die auch als Verbindungsgliedar
für die Haken von Hebekränen od.dgl. verwendbar sind, wenn die Vorrichtung mittels
Hebekränen an ihren Platz bewegt und unterhalb der Rumpfabschnitte angeordnet wird,
die miteinander verbunden werden sollen.
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In den Fig. 3 und 4 sind Beispiele von Querschnitten des starren Schwimmkörpers
1 dargestellt. In Fig. 3 ist der Schwimmkörper mit einem rechteckigen Querschnitt
dargçstellt und die Randstreifen 6 für die Befestigung der Dichtungen 5 erstrecken
sich von den Seitenkanten nach oben. Diese Randstreifen können sich aber auch von
den oberen Seitenkanten des Schwimmkörpers horizontal nach außen erstrecken. In
Fig. 4 ist ein dreieckiger Querschnitt dargestellt, bei dem die Randstreifen 7 durch
vorstehende Ränder der Seitenwände des Schwimmkörpers gebildet sind.
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Beim Anlegen der Vorrichtung wird diese ins Wasser auf die get.funschte
Tiefe dadurch eingetaucht, daß Wasser in die Auftriebsregelkammer 9 eingepumpt wird.
Wenn sich der Schwimmkörper 1 in der gewünschten Stellung befindet, wird das Wasser
herausgepumpt. Dadurch hebt sich der Schwimmkörper und wird an die Rumpfabschnitte
durch den hydrostatischen Auftrieb gedrückt. Die Dichtungen 5 an den Oberseiten
des Schwimmkörpers liegen dann dichtend am Schiffsrumpf. Wenn der starre Schwimmkörper
auf diese Weise richtig angelegt ist, werden die Backen 3 gelöst und mit Hilfe ihrer
Auftriebsregelkammern lO,die zu dieser Zeit leer sind, nach oben gedrückt und ziehen
die biegsamen Verbindungsglieder 4 nach innen an die Bodenwölbung des Schiffes 8
und nach oben längs der Schiffsseiten, so daß die biegsamen Verbindungsglieder sich
an die Bodenwölbung des Schiffes anschmiegen und die zugeordneten Teile der Dichtungen
5 dichtend an die Schiffsrumpfseite drücken.
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Als zusätzliche Sicherheit können die Backen 3 mit Mitteln zum Verbinden
mit Hebevorrichtungen versehen sein, um die Backen in eine dichtende Berührung mit
den Schiffsrumpfseiten in der Arbeitsstellung der Vorrichtung zu ziehen. Diese Verbindungsmittel
können z.B. aus Ansätzen mit Grifflochern 12 zum Einführen von Hebekranseilen 13
(die gestrichelt in Fig. 2 dargestellt sind) od.dgl. bestehen.
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Wenn die Vorrichtung, wie oben beschrieben, angelegt ist, wird das
Wasser aus der Vorrichtung herausgepumpt. Auch das Wasser, das aus den Abteilungen
des Schiffes,die mit dem Verbindungsbereich verbunden sind, in die Vorrichtung fließt,
wird herausgepumpt. Wenn das Wasser entfernt ist, so daß ein trockener Raum in dem
Verbindungsbereich entsteht, kann das Verbinden der Rumpfabschnitte beginnen.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein
Schiff 8 mit einem ebenen Bodenteil und Bodenwölbungen dargestellt. In den Fig.
1 und 2 sind verschiedene Schiffsbreiten und verschiedene Krümmungen der Bodenwölbungen
mit strichpunktierten Linien 14 angedeutet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
jedoch auch in Verbindung mit Rumpfabschnitten verwendet werden, die einen V-förmigen
Boden aufweisen, und für andere Unterwasserkonstruktionen, bei denen das Prinzip
der Kombination von starren und biegsamen Gliedern benutzbar ist, wie das bei dem
oben beschriebenen Ausführungsbeispiel erläutert ist. Die Anordnung der starren
und biegsamen Glieder in Bezug zueinander und die Wahl des Materials für die biegsamen
Glieder ist daher ohne Bedeutung für die Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips.
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Bei der Anwendung einer-Vorrichtung gemäß der Erfindung kann die Verbindung
von Schiffsrumpfabschnitten sowohl schneller als auch ökonomischer und sicherer
durchgeführt werden,als dies mit den bekannten Vorrichtungen dieser Art möglich
ist.
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Wie oben festgestellt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne
weiteres für Schiffe mit verschiedenen Breiten und verschiedeRen Bodenkrümmungen
verwendet werden. Auch ist es nicht erforderlich, die Vorrichtung unter Wasser aus
mehreren Teilen zusammenzusetzen, so daß die Hilfe von Tauchern nicht benötigt wird.
Die Vorrichtung kann dank der Böcke als starre Konstruktion gehandhabt und transportiert
werden, obwohl sie biegsame Glieder aufweist. Weiterhin ist die Vorrichtung
ökonomisch
herstellbar, da keine speziellen Teile erforderlich sind. Auch ist die Biegsamkeit
durch die Benutzung desselben metallischen Materials erreichbar, aus dem der übrige
Teil des Schwimmkörpers aufgebaut ist.
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L e e r s e i t e