DE2721454A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung geformter produkte aus aromatischen oxadiazolpolymeren - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung geformter produkte aus aromatischen oxadiazolpolymerenInfo
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Description
MONSANTO COMPANY ST.LOUIS / MISSOURI / USA
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung geformter Produkte aus aromatischen
Oxadiazolpolymeren
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung geformter Oxadiazolpolymerprodukte
aus bestimmten Monomerlösungen. Der hier gebrauchte Begriff "Oxadiazolpolymer" bedeutet ein faserbildendes
Polimeres, das im wesentlichen aus sich wiederholenden Einheiten der Formel -Ar-X- besteht, worin Ar ein
zweiwertiges aromatisches Radikal bedeutet und X ein Radikal darstellt, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
D/b 14-540249* W ^/0935
ttOStQ) «»8X272 8 München 80, MaucrkirthcrsiralJe 45 Banken Bayerische Vereinsbank München 453100
«ΙΠΠΟ TtICX 0524SWI BFRd ii Posischeck München 65343-808
5 272U5A
die aus
N N OR O
II Il υ I H
-C C- und -C-N-NH-C- besteht, wobei
V/
R ein C1- bis C.-Alkyl bedeutet, mit der Maßgabe, daß in
mindestens 20% der Einheiten X
N N
Il Il
- C C- bedeutet; der Begriff "Monomere" bedeutet O
Monomere, aus denen Oxadiazolpolymerisate hergestellt werden; der Begriff "Monomerlösung" bedeutet eine Lösung von
Monomeren in rauchender Schwefelsäure, Chlorosulfonsäure und/oder Polyphosphorsäure.
Hier angegebene Werte für die inhärente Viskosität (η. , )
sind bei 25 0C gemessen und mit der Formel
In RV ninh C
bestimmt, worin C eine Feststoffkonzentration von 0,2 g
Polymerisat pro 100 ml konzentrierter Schwefelsäure als Lösungsmittel und RV die relative Viskosität darstellen. Die
relative Viskosität (RV) wird bestimmt, indem man die Flußzeit einer verdünnten Polymerisatlösung in einem Kapillarviskometer
durch die Flußzeit des reinen Lösungsmittels dividiert. Die Feststoffkonzentration der Polymerisatlösung
wird berechnet, dann wird ein Teil oder eine Probe dieser
- 3 7 0 9 8 U B / 0 9 3 5
-A -
6 272U5A
Lösung mit einer geeigneten Menge konzentrierter Schwefelsäure verdünnt, so daß man eine Lösung mit einer Feststoffkonzentration
von 0,2 g Polymerisat pro 100 ml konzentrierter Schwefelsäure erhält. Die hier angegebenen Werte der
Brookfield-Viskosität sind mit üblichen Verfahren bei 25 0C
gemessen.
Verfahren zur Herstellung von Oxadiazolpolymerfasern aus Monomerlösungen sind in den GB-PSen 1 407 439 und 1 417 568,
sowie der US-PS 3 886 251 beschrieben. Bei diesen Verfahren wird eine Monomerlösung in einem kesseiförmigen Reaktionsgefäß bei einer Temperatur von 140 0C - 150 0C 4 bis 6 Stunden
erhitzt, um eine Polymerisation der Monomeren zu bewirken und ein Polymerisat als Spinnlösung zu erhalten. Die
Spinnlösung wird mit konzentrierter Schwefelsäure verdünnt, um ihre Viskosität auf einen für das Extrudieren geeigneten
Grad zu reduzieren, dann wird sie zur Vermeidung von Schwierigkeiten beim Extrudieren und von Mängeln in den Fertigprodukten
entgast. Die verdünnte und entgaste Spinnlösung wird auf unter 100 0C abgekühlt und aus einem kesseiförmigen Reaktionsgefäß
oder einem anderen ähnlichen Behälter durch eine erhitzte Spinndüse in ein wässriges Medium zu einer Faser
extrudiert.
Diese Verfahren haben mehrere schwerwiegende Nachteile für die kommerzielle Anwendung. Ein Hauptnachteil ist, daß die
Viskosität der Spinnlösungen, die mit diesem Verfahren extru-
-A-
70 9 848/0935
? 272U54
diert werden können, auf etwa 30 OOO Poise begrenzt ist, was wiederum die Feststoffkonzentration der Spinnlösungen beschränkt.
Der hier gebrauchte Begriff "Feststoffkonzentration"
bedeutet den in Gewichtsprozent ausgedrückten Anteil der Spinnlösung, von dem anzunehmen ist, daß er als Oxadiazolpolymerisat
ausfällt, wenn die Lösung mit einem wässrigen Medium in Verbindung gebracht wird, vorausgesetzt, daß die bei der Herstellung
der Spinnlösung verwendeten Monomeren stöchiometrisch reagieren. Bei der kommerziellen Nutzung ist selbstverständlich
die Verwendung von Spinnlösungen mit der höchstmöglichen Feststoffkonzentration erwünscht, um eine hohe Produktivität
zu erzielen und die Kosten für Lösungsmittel und Lösungsmittelrückgewinnung zu senken. Versuche, bei diesem
Verfahren Spinnlösungen mit höherer Viskosität zu verwenden, waren nicht erfolgreich. Zwar kann die scheinbare Viskosität
der Spinnlösung durch Erhöhen ihrer Temperatur verringert werden, es findet jedoch eine signifikante Degradation des
Polymerisates statt, wenn die Spinnlösung vor dem Extrudieren auf über etwa 140 0C erhitzt und eine gewisse Zeit bei dieser
Temperatur gehalten wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung geformter Oxadiazolpolym'erprodukte aus Monomerlösungen, bei dem
diese Schwierigkeiten vermieden werden.
Weitere Möglichkeiten der Erfindung ergeben sich für die Fachleute aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
709848/0935
- Sr -
272U54
der Erfindung.
Die Erfindung betrifft ein wirtschaftliches und kommerziell vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung geformter Oxadiazolpolymerprodukte aus Monomerlösungen. Im allgemeinen vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren die Schwierigkeiten der
bisherigen Verfahren durch Verwendung eines kontinuierlichen anstelle eines kesseiförmigen Reaktionsgefäßes. In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Spinnlösungen mit relativ
höheren Feststoffkonzentrationen in einem erhitzten, unter
Druck stehenden kontinuierlichen Reaktionsgefäß hergestellt und aus diesem Gefäß zu brauchbaren geformten Oxadiazolpolymerprodukten extrudiert, und zwar vorzugsweise ohne Verdünnung, Entgasung oder Abkühlung der Spinnlösung. Die Verweildauer des Materials im Reaktionsgefäß beträgt etwa 2 bis 60
Minuten.
daß man
a) in ein erhitztes und unter Druck stehendes kontinuierliches Reaktionsgefäß eine saure Lösung einleitet, die im
wesentlichen aus Monomeren, aus denen ein Oxadiazolpolymerisat hergestellt wird, und einer Säure, die aus der
Gruppe rauchende Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, PoIyphosphorsäure und deren Gemischen gewählt wird, besteht,
wobei das Äaktionsgefäß bei einer Temperatur gehalten wird, die ausreicht, um die Polymerisation der Monomeren
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zu bewirken, und unter einem Druck, der den Behälterinhalt in der flüssigen Phase hält, wodurch die Monomeren zu
einer Spinnlösung polymerisieren, und
b) diese Spinnlösung kontinuierlich in ein wässriges Koagulationsmedium
extrudiert, um ein geformtes Produkt aus Oxadiazolpolymeren zu erhalten.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Monomerlösung
kontinuierlich in ein erhitztes und unter Druck stehendes kontinuierliches Reaktionsgefäß eingeleitet, so daß eine
Spinnlösung entsteht, die kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß zu geformten Produkten extrudiert wird. Als kontinuierliche
Reaktionsgefäße werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren röhrenförmige Reaktionsgefäße bevorzugt. Der hier gebrauchte
Begriff "röhrenförmiges Reaktionsgefäß11 bedeutet ein hohles, längliches Reaktionsgefäß mit einem kreisförmigen,
elliptischen, dreieckigen, quadratischen oder ähnlichen Querschnitt. Andere kontinuierliche Reaktionsgefäße sind Pumpenreaktionsgefäße
und dergleichen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbare Monomerlösungen
sind in den oben angeführten Patentschriften beschrieben.
Die Monomerlösungen werden im allgemeinen durch Zugabe der Monomeren zu rauchender Schwefelsäure, Chlorosulfonsäure
und/oder Polyphosphorsäure hergestellt, und zwar unter Rühren
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Λ*
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bei etwa 60 0C, bis sich eine Lösung gebildet hat. Die
Monomeren bestehen vorzugsweise aus einem geeigneten Hydrazinsalz,
wie Hydrazinsulfat (HySO.), und einer oder mehreren
carbonylhaltigen Verbindungen der Formel I
0 0
Il Il YOC - Ar1 - COY
worin Y -H oder ein C1- bis C.-Alkyl bedeutet und Ar1
oder
darstellt, in einem molaren Verhältnis HySO. zu Verbindung(en)
der Formel I von etwa 1:1 bis 2:1. Vorzugsweise werden die
Monomeren zuerst gemischt und dann zu der Säure gegeben.
Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, bei denen Y -H oder -CH3 bedeutet; es gehören dazu: Terephthalsäure
(TA), isophthalsäure (IA) und deren Dimethylester, d.h.
Dimethylterephthalat (DMT) und Dimethylisophthalat (DMI).
Bei der Herstellung geformter Produkte aus einem Oxadiazolpolymeren,
das aus Einheiten der Formel
N N
fl Π
Ar1 - C C- besteht, werden TF und/oder IA verwendet,
Ar1 - C C- besteht, werden TF und/oder IA verwendet,
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- g-
M
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während bei der Herstellung geformter Produkte aus einem Oxadiazolpolymeren, das zusätzlich zu den oben angegebenen
Einheiten aus Einheiten der Formel 0 CH, 0
Ii I Ii
- Ar' -C-N-NH-C- besteht, vorzugsweise DMT
und/oder DMI verwendet werden. Wenn gewünscht, kann eine Menge DMT und/oder DMI durch eine äquivalente Molmenge TA
und/oder IA ersetzt werden.
HySO. kann in Form von Monohydrazinsulfat, Dihydrazinsulfat
oder Gemischen daraus verwendet werden. HySO. wird vorzugsweise
in leichtem Überschuß (bis zu 5 mol %) relativ zu der
theoretisch für die Reaktion mit Verbindung(en) der Formel I benötigten Menge verwendet. Im allgemeinen hat eine Erhöhung
des molaren Verhältnisses der in der Monomerlösung vorhandenen überschüssigen HySO.-Menge eine Erhöhung der Viskosität
des Polymerisats und der bei der Polymerisation der Monomeren gebildeten Spinnlösung zur Folge. Obwohl bei der Herstellung
der Monomerlösungen HySO. bevorzugt wird, kann ein Teil des HySO. durch eine äquivalente Menge eines anderen Hydrazinsalzes oder durch Terephthaloyldihydrazid und/oder Isophthaloyldihydrazii ersetzt werden.
Bei Verwendung von rauchender Schwefelsäure oder Polyphosphorsäare zur Herstellung von Monomerlösungen müssen die Säuren
selbstverständlich ausreichend SO. bzw. P2 0S enthalten, die
sich/mit dem Nasser verbinden, das sich während der Polymerisation der Monomeren in der Säure bildet. Es ist üblich, die
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in der jeweiligen Säure vorhandene SO,- bzw. P-O^-Menge
mit dem Prozentsatz ihrer Ausnutzung anzugeben; ist beispielsweise bei der Verwendung von rauchender Schwefelsäure
nur ausreichend SO, vorhanden, um sich mit dem während der Polymerisation der Monomeren in der Säure sich bildenden
Wasser zu verbinden, dann beträgt die Ausnutzung 100%. Verbinden sich jedoch nur 60% des in der rauchenden Schwefelsäure
vorhandenen SO3 mit dem während der Polymerisation der Monomeren gebildeten Wasser, dann beträgt die SO3-AuS-nutzung
60%. Die SO3- bzw. P-O^-Ausnutzung beträgt vorzugsweise
10% bis 90%, eine Ausnutzung von 30% bis 80% wird besonders bevorzugt. Für die Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird wegen ihrer Kosten, leichten Verfügbarkeit und geringen Viskosität rauchende Schwefelsäure bevorzugt.
OR 0
Il I Il
die -C-N-NH-C- Einheiten enthalten, kann ein Alkylie
rungsmittel wie z.B. ein Alkohol der Formel ROH, worin R ein
C1- bis C4-Alkyl (z.B. Methanol), ein C1- bis C4-Alkylsulfat
oder -phosphat (z.B. Mono- oder Dimethylsulfat) oder dergleichen bedeutet, in der Säure oder der carbonylhaltigen Verbindung im Voraus aufgelöst werden, um den Anteil der
OR 0
Il I Il
-C-N-NH-C- Einheiten in den Oxadiazolpolymeren zu
kontrollieren oder zu vergrößern» Das Alkylierungsmittel wird
vorzugsweise im Voraus in der Säure gelöst. Die verwendete
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Menge des Alkylierungsmittels liegt zwischen Null und einer Menge, die ausreicht, um ein molares Verhältnis von Alkylierungsmittel
zu Hydrazinsulfat von etwa 5:1 herzustellen.
Die Monomerlösung wird vorzugsweise mit einer Verdrängerpumpe kontinuierlich in ein röhrenförmiges Reaktionsgefäß eingeleitet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbare röhrenförmige Reaktionsgefäße enthalten innere Mischvorrichtungen für
gute Wärmeübertragung, Durchmischung der Flüssigkeit und portionsweisen Materialfluß, wie die in den US-PSen 3 286 992
und 3 800 985 beschriebenen statischen Mischer. Das Reaktionsgefäß wird auf eine Temperatur erhitzt, die ausreicht, um
die Polymerisation der Monomeren zu bewirken, wobei sich in dem Reaktionsgefäß Spinnlösung bildet. Die Beheizung des Reaktionsgefäßes
kann auf konventionelle Weise erfolgen, z.B. durch Eintauchen des Reaktionsgefäßes in ein Medium wie Ul,
oder durch Ummantelung des Reaktionsgefäßes mit einem solchen Medium oder durch elektrische Beheizung. Ist rauchende Schwefelsäure
das Lösungsmittel für die Monomerlösung, dann wird das Reaktionsgefäß vorzugsweise mit etwa 140 0C bis 180 0C
beheizt; ist das Lösungsmittel Chlorsulfonsäure, wird das Reaktionsgefäß vorzugsweise mit etwa 100 C bis 180 0C beheizt;
ist das Lösungsmittel Polyphosphorsäure, dann wird das Reaktionsgefäß vorzugsweise mit etwa 160 0C bis 225 °C beheizt.
Unter diesen Bedingungen tritt innerhalb einer angemessenen Zeit keine signifikante Degradation des Materials ein. Im
allgemeinen beträgt die Verweildauer des Materials (Reaktionsteilnehmer und Säure) im Reaktionsgefäß etwa 2 bis 60 Minu-
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ten, beispielsweise 5 bis 30 Minuten. Die tatsächliche Verweildauer
des Materials hängt selbstverständlich von der gewünschten Zusammensetzung des Polymerisationsproduktes, Querschnitt
und Länge des Reaktionsgefäßes, Temperaturen des Reaktionsgefäßes und dergleichen ab.
Die Spinnlösung wird zur Herstellung geformter Produkte mit konventionellen Verfahren, wie sie in den GB-PSen 1 407 439
und 1 417 568 und der US-PS 3 886 251 beschrieben sind, kontinuierlich in ein wässriges Medium extrudiert. Die Spinnlösung
wird vorzugsweise direkt aus dem Reaktionsgefäß in das wässrige Medium extrudiert. Wenn gewünscht, kann jedoch die
Spinnlösung auch kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß in einen Auffangbehälter mit Rührwerk geleitet werden, von dem
aus sie dann kontinuierlich in das wässrige Medium extrudiert wird. Der Druck des Reaktionsgefäßes wird in einem Bereich
gehalten, der ausreicht, um den Behälterinhalt in der flüssigen Phase zu halten.
Für die Ausformung der Fasern kann die Spinndüse in das wässrige Medium eingetaucht sein oder, wie in der GB-PS 1 417568
beschrieben, mit kleinem Abstand (0,3 cm bis 5 cn) über dem
wässrigen Medium angebracht werden. Das wässrige Medium besteht vorzugsweise aus einer wässrigen Lösung der für die
Herstellung der Monomerlösungen verwendeten Säure oder aus Wasser. Mit zunehmendem Säuregehalt des wässrigen Mediums
pflegt die Koagulationsgeschwindigkeit des Polymeren abzunehmen. Im allgemeinen wird eine angemessene Koagulation er-
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reicht, wenn das wässrige Medium 8 Gewichts% bis 50 Gewichts% Säure enthält.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Produkte aus Oxadiazolpolymeren
mit einer bestimmten Zusammensetzung und inhärenten Viskosität (z.B. 2 bis 8) erhalten werden, indem man
die Bedingungen auswählt und kontrolliert, unter denen das Verfahren durchgeführt werden soll. So können beispielsweise
brauchbare Fasern aus Oxadiazolpolymeren, die im wesentlichen aus sich wiederholenden Einheiten I der Formel
und Einheiten II
der Formel 0 CH, 0
N — NH — c —
bestehen, wobei das molare Verhältnis der Einheiten I und II etwa 1:1 ist, aus Monomerlösungen hergestellt werden, die aus
in rauchender Schwefelsäure gelöstem DMT und HySO. bestehen, wenn man ein in ein Ölbad getauchtes zylindrisches Reaktionsgefäß (2,5 cm χ 30 cm) verwendet und die folgenden Bedingungen
erfüllt:
A) Molares Verhältnis HySO. zu DMT in Monomerlösung:
1,03:1,00
B) Molares Verhältnis SO3 zu DMT in Monomerlösung:
/ 4,04:1,00
C) Feststoffkonzentration: 7%
- 13 -
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D) Ölbadtemperatür: 160 0C
E) Verweildauer der Flüssigkeit
Im Reaktionsgefäß: 20 Minuten.
Die Monomerlösung wird mittels einer Verdrängerpumpe mit einer Geschwindigkeit von 22,5 g pro Minute in das Reaktionsgefäß
eingeleitet. Unter den angegebenen Bedingungen wird die Spinnlösung normalerweise eine Brookfield-Viskosität von etwa
38 000 Poise haben und der Behälterinhalt wird in der flüssigen Phase gehalten.
Ändert man eine der oben angeführten Bedingungen (A bis E) und hält die anderen Bedingungen c^eich, so ändern sich die Eigenschaften
der Spinnlösung und des Polymerisationsproduktes in der in der folgenden Tabelle aufgezeigten Weise.
Af Bt Ct Dt Et
Viskosität von Spinnlösung t t t t+ t*
und Polymerisat
Molares Verhältnis der NC + ♦ ♦ ♦
Einheiten I zu II
In der Tabelle bedeutet t Zunahme, ♦ Abnahme, t+ Zunahme bis
zu einem Maximalwert und anschließende Abnahme, NC bedeutet
- 14 -
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keine Änderung. Ferner wurde gefunden, daß eine Erhöhung des molaren Verhältnisses der Einheiten I zu II eintritt, wenn
ein Teil des DMT der Monomerlösung durch eine äquivalente Molmenge TA ersetzt wird. Im allgemeinen gelten diese Abhängigkeiten
für jede ausgewählte Gruppe von Verfahrensbedingungen.
Im allgemeinen können die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Spinnlösungen Brookfield-Viskositäten von etwa 8000 bis 80 0OO Poise haben und 2 bis 20 Gewichts% eines Polymerisats
mit einer inhärenten Viskosität von etwa 1 bis 10 enthalten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher beschreiben. Die in den Beispielen gebrauchte Bezeichnung "röhrenförmiges
Reaktionsgefäß Typ A" bezieht sich auf ein U-förmiges zylindrisches Reaktionsgefäß (2,5 cm χ 30 cm) und die Bezeichnung
"röhrenförmiges Reaktionsgefäß Typ B" bezieht sich auf ein S-förmiges Reaktionsgefäß (2,5 cm χ 90 cm). Die in den beschriebenen
Experimenten verwendeten Reaktionsgefäße wurden jeweils durch Eintauchen in ein ölbad geheizt.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung polymerer Fasern, die im wesentlichen aus sich wiederholenden Einheiten I der
Formel
- 15 -
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und Einheiten II der Formel
C—N —NH — C
in einem molaren Verhältnis von etwa 30:70 (Einheiten I:II)
bestehen, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Eine Monomerlösung aus etwa 15 Gewichts% DMT und HySO. in
einem molaren Verhältnis von 1:1,03 in rauchender Schwefelsäure
(SO,-Ausnutzung 65%) wurde mit einer Geschwindigkeit von 19 g pro Minute mit einer Verdrängerpumpe in ein geheiztes
(150 0C) Reaktionsgefäß des Typs B geleitet. Eine geheizte
(150 0C) Spinndüse mit 0,15 mm (25,6 mil) großen öffnungen
war am Ausgang des Reaktionsgefäßes befestigt. Eine Spinnlösung mit einer Brookfield-Viskosität von etwa 47 000 Poise
und einer Feststoffkonzentration von 7%, die aus rauchender Schwefelsäure und einem Polymerisat mit einer inhärenten Viskosität
3,96 bestand, wurde in dem Reaktionsgefäß gebildet. Diese Spinnlösung wurde durch Extrudieren durch eine Spinndüse
in ein 8%iges wässriges Schwefelsäurebad mit Zimmertemperatur zu Faser versponnen. Der Druck im Reaktionsgefäß
(140 psig; 9,5 at) war ausreichend, um den Behälterinhalt in der flüssigen Phase zu halten. Die Verweildauer der Flüssigkeit
in dem Reaktionsgefäß betrug 30 Minuten. Die Spinndüse war 1,27 cm über dem Wasserbad angebracht. Nachdem die Faser
das Bad unter einer Führung durchlaufen hatte, wurde sie über eine Wasserspülwalze, eine Neutralisierungswalze, die sich in
einer 8%igen wässrigen Natriumcarbonatlösung drehte, drei
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weitere Hasserspülwalzen und eine dampfbeheizte Trockenwalze
geführt, etwa 3,6-fach bei 370 0C über einen beheizten Bügel
ausgezogen und mit 107 m/min (350 ft/min) auf eine Spule
gewickelt. Die folgenden Festigkeitseigenschaften der Faser wurden mit einem Instron Tester (Instron Engineering Corp.,
Canton, Mass.) unter Verwendung einer konstanten Dehnungsgeschwindigkeit von 10%/min und einer Meßlänge von 10 cm bestimmt:
Zugfestigkeit 5,15 g pro Denier (gpd)
Dehnung 4,03%
Modul 216 g pro Denier (gpd)
Diese Beispiele sollen die Vielseitigkeit des erfindungsgemässen
Verfahrens hinsichtlich der Möglichkeiten, die Verfahrensbedingungen so zu kontrollieren, daß geformte Produkte einer
bestimmten Oxadiazolpolymerzusammensetzung hergestellt werden können, beschreiben. Die Experimente dieser Beispiele wurden
unter Verwendung des allgemeinen Verfahrens von Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurde die Spinnlösung aus dem Reaktionsgefäß in einen Behälter und dann erst zu Faser extrudiert,
und nicht wie in Beispiel 1 direkt zu Faser versponnen. In jedem Fall wurde die Faser zur Bestimmung ihrer Polymerzusammensetzung
analysiert.
Die' in diesen Experimenten angewandten Bedingungen und die
erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
- 17 -709848/0935
1.
Molverhältnis DMT zu HySO4
2.
Molverhältnis SO3 zu DKT
3.
Zulaufgeschwindigkeit der
Monomeren (g/min)
4.
Art des Reaktionsgefäßes
(A oder B)
5.
Temperatur des Reaktionsge-,
fäßes (0C)
6.
Druck im Reaktionsgefäß (at)
7. Viskosität der Spinnlösung
OO | 8. | (Poise) | 3, | 46 |
00
·>, |
η. . des Polymeren der | |||
O | 9. | Spinnlösung | 7 | |
co
to on |
10 |
Feststoffkonzentration der
Spinnlösung |
30 | |
11 |
. Verweildauer der Flüssigkeit
i.Reaktionsgefäß (Minuten) |
45, | 7 | |
12 |
. X Einheiten I (ai
im Polymerisationsprodukt |
54, | 3 | |
. X Einheiten II '2^ | ||||
im Polymerisationsprodukt
Einheiten I haben die Formel —N
3 | Beispiele | 4 | 5 | 6 | 7 | |
2 | 1 bis 1,03 | 1 bis 1,03 | 1 bis 1,05 | 1 bis 1,05 | 1 bis 1,03 | |
1 bis 1,05 | 4,05 bis 1 | 4,05 bis 1 | 4,05 bis 1 | 4,05 bis 1 | 4,O5 bis 1 | |
4,05 bis 1 | 19 | 45 | 19,6 | 25 | 22,5 | |
19 | A | B | B | B | B | |
B | 171 | 170 | 160 | 170 | 165 | |
170 | 5,76 | 6,44 | 20 | 9,52 | 4,76 | |
11,89 | 38 720 | 41 280 | 38 400 | 7 360 | 64 320 | |
36 OOO | ||||||
3,45
7 | 13, | 7 |
23 | 25, | 33 |
48 | 74, | 3 |
52 | 7 | |
3,52
2,85
30
81,7
18,3
2,05
3,85
9 | 24 | 7 |
85,8 | 26,67 | |
14,2 | 38 | |
62 |
Einheiten II haben die Formel
0 CH
0
Il I Il
„ C —iV ItH C —
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines geformten Produktes
aus einem Polymeren, das im wesentlichen aus sich wiederholenden Einheiten der Formel
-Ar-X-
besteht, worin Ar ein zweiwertiges aromatisches Radikal und X ein Radikal bedeutet, das aus der Gruppe gewählt
ist, die aus
N N OR 0
- C C- und -C-N-NH-C-
besteht, wobei R ein C1- bis C.-Alkyl bedeutet, mit der
Maßgabe, daß bei mindestens 20% dieser sich wiederholenden Einheiten X
N N
Il Il
- c ο-Χ /
bedeutet, dadurch gekennzeichnet,
a) in ein kontinuierliches Reaktionsgefäß eine saure Lösung eingeleitet wird, die im wesentlichen
aus Monomeren, aus denen ein Oxadiazolpolymerisat hergestellt wird, und einer Säure, die aus der
Gruppe rauchende Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Polyphosphorsäure und deren Gemischen gewählt wird,
- 19 -
7 () '-ι B L H / 0 9 3 S
ORIGINAL INSPECTED
Ä 272UR4
besteht, wobei das Reaktionsgefäß bei einer Temperatur gehalten wird, die ausreicht, um
die Polymerisation der Monomeren zu bewirken, und unter einem Druck, der den Behälterinhalt
in der flüssigen Phase hält, wodurch die Monomeren zu einer Spinnlösung polymerisieren, und
b) diese Spinnlösung kontinuierlich in ein wässriges Koagulationsmedium extrudiert wird, um ein
geformtes Polymerprodukt zu erhalten, wobei die Verweildauer dieser Monomeren im Reaktionsgefäß
etwa 2 bis 60 Minuten beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Monomeren im wesentlichen aus
A) Hydrazinsulfat und B) einer oder mehreren carbonylhal-
tigen Verbindungen der Formel
0 0
0 0
H Il
YO-C-Ar' - C - OY
YO-C-Ar' - C - OY
bestehen, worin Y ein C1- bis C4~Alkyl oder -H bedeutet,
und Ar1
oder
darstellt, in einem molaren Verhältnis A) zu B) von 1:1 bis 1,05:1.
- 20 -
709848/0935
277UR4
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kontinuierliche Reaktionsgefäß
ein röhrenförmiges Reaktionsgefäß ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
, daß ein Alkylierungsmittel im Voraus in der Säure oder der bzw. den carbonylhaltigen Verbindungen
gelöst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Säure rauchende Schwefelsäure
ist, die 20% bis 70% mehr SO3 enthält als notwendig ist,
um sich mit dem während der Polymerisation der Monomeren sich bildenden Wasser zu verbinden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Y -CH3 ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet , daß Ar1
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das geformte Produkt eine Faser ist.
7U984B/0935
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