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Abstandshalter für das Bewehrungsmaterial
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im Stahlbetonbau Die Erfindung betrifft einen Abstandshalter für das
Bewehrungsmaterial im Stahlbetonbau, der von einem blockartigen Formteil aus Beton,
Asbestzement, Kunststein oder dergleichen gebildet ist, das randoffene Ausnehmungen
aufweist, mittels denen es auf die Bewehrungsstäbe aufsteckbar ist.
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Es ist bekannt, derartige Abstandshalter sowohl im konventionellen
Stahlbetonbau als auch bei der Herstellung von Betonfertigteilen zu verwenden, um
das Bewehrungsmaterial, welches entweder in Form von einzelnen Stäben oder aber
als Mattengitter Verwendung findet im Abstand voneinander und von der Schalung zu
fixieren.
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Bisher wurden diese Abstandshalter entweder mittels weichgeglühtem
Draht oder durch Gummiklipse mit dem Bewehrungsmaterial verbunden.
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Da der Arbeitsaufwand für das Befestigen dieser Abstandshalter beträchtlich
ist, wurde durch die DT-OS 24 25 768 auch bereits ein Abstandshalter entwickelt,
der aus einem blockartigen Formteil mit randoffenen Ausnehmungen besteht.
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Hit der Öffnung wird dabei der Abstandshalter zunächst seitwärts auf
einen Bewehrungsstab aufgesteckt und dann im Wintitel zur Öffnung verschoben, bis
der Bewehrungsstab in den Endbereich der Ausnehmung gelangt. Auf diese Art und Weise
ergibt sich gewissermaßen eine hakenartige Verbindung des Abstandshalters mit dem
Bewehrungsmaterial, die allein
durch die Gewichtskomponente des
Formteils aufrechterhalten wird. Muß das Bewehrungsmaterial aus irgendwelchen Gründen
vor dem Betonieren noch verschoben oder angehoben werden, kann es aber leicht vorkommen,
daß die Abstandshalter sich von dem Bewehrungsmaterial unbeabsichtigt lösen und
dann die ihnen zugedachte Aufgabe nicht mehr erfüllen.
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Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden.
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Es liegt ihr daher die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshalter der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, der mit einfachen Mitteln eine sichere Lagenfixierung
am Bewehrungsmaterial findet und sich nicht unbeabsichtigt von diesem lösen kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im wesentlichen gekennzeichnet
durch in das Formteil eingesetzte oder eingeformte Federglieder, die als Sperrelemente
elastisch verbiegbar wenigstens in den randoffenen Bereich der Ausnehmungen hineinragen.
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Die Federglieder können gemäß der Erfindung als Draht- oder Blattfedern
ausgebildet sein, während die Formteile mit Schlitzen versehen sind, in die die
Federglieder mit einem Ende einsetzbar sowie darin verrastbar bzw. vergießbar sind.
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Erfindungsgemäß ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn die Schlitze
mit ihren offenen Enden in die Ausnehmungen münden und an ihrem geschlossenen Ende
eine Erweiterung aufweisen.
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Es ist gemäß der Erfindung möglich, die Federglieder als einfache
Federzungen auszubilden. Die Federglieder können aber auch einen relativ zum randoffenen
Bereich der Ausnehmungen geneigten Einlaufschenkel und einen im wesentlichen quer
dazu gerichteten Sperrschenkel aufweisen.
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Eine besonders sichere Halteverbindung ergibt sich nach einem anderen
Erfindungsmerkmal dann, wenn der Sperrschenkel mit seinem freien Ende in einer Vertiefung
des Formteils längsschiebbar abgestützt ist.
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Nach der Erfindung ist auch vorgesehen, daß mehrere Formteile durch
Drahtbügel gegeneinander abstützbar sowie mit diesen unter Vermittlung der Bewehrungsstäbe
formschlüssig verbindbar sind. Zu diesem Zweck weisen die Drahtbügel an ihren Enden
mindestens zwei in rechtwinkligen Ebenen zueinander liegende U-Haken auf, von denen
einer die Formteile aus einer Richtung dreiseitig umgreift, während der andere den
in der Ausnehmung des Formteils liegenden Bewehrungsstab aus der entgegengesetzten
Richtung dreiseitig umfaßt.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung nunmehr in verschiedenen
Ausführungsbeispielen erläutert werden. Dabei zeigt Figur 1 in der Seitenansicht
einen Abstandshalter mit im wesentlichen rechteckiger Umrißform, Figur 2 einen Abstandshalter
von etwa L-förmiger Gestalt, Figur 3 einen Abstandshalter mit im wesentlichen kreisförmigem
Umriß, Figur 4 einen im Umriß kreisförmigen Abstandshalter in abgewandelter Ausführung,
Figur 5 in Seitenansicht eine andere Ausführung eines im wesentlichen rechtwinkligen
Abstandshalters, Figur 6 eine Draufsicht auf den Abstandshalter nach Figur 5,
Figur
7 in Seitenansicht die Verbindung von zwei Abstandshaltern durch einen Distanzbügel,
Figur 8 die Anordnung nach Figur 7 in Pfeilrichtung VIII gesehen, Figur 9 in Seitenansicht
die Verbindung eines Abstandshalters mit einem anderen Distanzbügel und Figur 10
die Anordnung nach Figur 9 in Pfeilrichtung X gesehen.
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Die in der Zeichnung dargestellten Abstandshalter 1 sind als Formteile
aus Beton, Asbestbeton, Kunststein oder einem ähnlichen Material hergestellt und
weisen Ausnehmungen 2 auf, die nach einem Begrenzungsrand hin eine Öffnung 3 haben.
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Bei den Formteilen 1 nach den Figuren 1 und 2 erstrecken sich dabei
die Ausnehmungen 2 im wesentlichen quer zur randseitigen Öffnung 3. Im Falle der
Figuren 3 bis 5 schließen sich hingegen die in den Formt eilen 1 befindlichen Ausnehmungen
2 unmittelbar in gleicher Richtung an die randseitige Öffnung 3 an.
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In die Formteile 1 sind jeweils Federglieder 4, die als Draht- oder
Blattfedern ausgebildet werden können, eingesetzt oder eingeformt, und zwar so,
daß sie als elastisch verbiegbare Sperrelemente wenigstens in den randoffenen Bereich
3 der Ausnehmungen 2 hineinragen.
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Beim Abstandshalter nach Fig. 1 besteht das Federglied 4 aus einem
mehrfach abgewinkelten Federdraht, der mit zwei Klemmschenkeln 5 von der Seite her
in einen rechteckigen Schlitz 6 des Formteils 1 eingeschoben wird, so daß diese
Klemmschenkel 5 das Federglied 4 festhalten. Durch einen
im wesentlichen
entgegengesetzt zu den Klemmschenkeln 5 gerichteten Biegebereich 7 wird erreicht,
daß das freie Ende 8 des Federgliedes zungenartig in den randoffenen Bereich 3 der
Ausnehmung 2 hineinragt.
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Wird nun der Abstandshalter mit seinem randoffenen Bereich 3 seitlich
auf einen Bewehrungsstab 9 aufgesteckt, dann verbiegt sich der freie Schenkel 8
des Federgliedes 4 in die strichpunktierte Lage nach Fig. 1, so daß das Formteil
1 auf den Bewehrungsstab 9 bis an das Ende der Ausnehmung 2 geschoben werden kann.
Daraufhin stellt sich der freie Schenkel 8 des Federgliedes 4 in die voll ausgezogene
Lage nach Fig. 1 zurück und bildet damit ein Sperrelement gegen Lösen des Formteils
1 vom Bewehrungsstab 9.
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bine ähnliche Anordnung des Federgliedes 4 ist auch beim Formteil
1 nach Fig. 2 vorgesehen. Abgesehen davon, daß das Formteil 1 dort eine im wesentlichen
L-förmige Grundform hat, durch deren längeren Schenkel das Eingleiten der Bewehrungsstäbe
9 in den randoffenen Bereich 3 erleichtert wird, erstreckt sich dort die Ausnehmung
2 vom randoffenen Bereich 3 aus nach zwei entgegengesetzten Richtungen und macht
es dadurch möglich, im Abstand nebeneinander zwei Bewehrungsstäbe 9 aufzunehmen.
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Das in seinem Umriß im wesentlichen kreisförmige Formteil 1 nach Fig.
3 weist als Federglied 4 eine Wellenfeder auf, die einendig in einem Schlitz 6 des
Formteils 1 festgelegt, bspw. vergossen ist.
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Ds freie Ende 10 dieses als Wellenfeder gestalteten Federgliedes 4
ragt bis in den randoffenen Bereich 3 der Ausnehmung 2 vor, wobei seine Wellenflanke
11 einen nach abwärts geneigten Einlaufschenkel für den Bewehrungsstab 9 bildet.
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Die andere Wellenflanke 12 bildet hingegen einen im wesentlichen quer
zum Einlaufschenkel gerichteten Sperrschenkel, der sich gegen den im hinteren Ende
der Ausnehmung 2 liegenden Bewehrungsstab 9 anlegt.
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Auch das Federglied 4 nach Fig. 3 kann als Drahtfeder ausgebildet
werden. Es kann aber auch aus einer Blattfeder bestehen, die dann durch einen verengten
Teil 13 des Schlitzes 6 in die Ausnehmung 2 bzw. deren randoffenen Bereich 3 hineinragt.
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Auch beim Abstandshalter nach Fig. 4 weist das Formteil 1 im wesentlichen
einen kreisförmigen Umriß auf. Die mit der randseitigen Öffnung 3 versehene Ausnehmung
2 erstreckt sich dabei in Radialrichtung. Das als Blatt- oder Drahtfeder ausgebildete
Federglied 4 wird auch hier mit seinem einen Ende in einen Schlitz 6 des Formteils
1 festgelegt.
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Sein in die Ausnehmung 2 bzw. deren randoffenen Bereich 3 hineinragendes
Teilstück weist dabei einen relativ zum randoffenen Bereich 3 geneigt verlaufenden
Einlaufschenkel 14 und einen im wesentlichen quer zum randoffenen Bereich gerichteten
Sperrschenkel 15 auf.
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Damit sich beim Aufschieben des Abstandshalters auf den Bewehrungsstab
9 der Einlaufschenkel 14 ohne Behinderung durch den Sperrschenkel 15 elastisch verbiegen
kann, ist die Ausnehmung 2 mit einer Vertiefung 16 versehen, in die der Sperrschenkel
15 ausweichen kann, wie das in Fig. 4 durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
Sobald der Bewehrungsstab 9 im hinteren Ende der Ausnehmung 2 liegt, stellt sich
das Federglied 4 in seine Ausgangsstellung zurück, wobei der Sperrschenkel 15 sich
stützend gegen den Bewehrungsstab 9 anlegt.
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Bei dem Abstandshalter nach Fig. 5 weist das Formteil 1 zwei im wesentlichen
rechtwinklig zueinander gerichtete
Ausnehmungen 2' und 2" mit je
einem randoffenen Bereich 3' und 3" auf.
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Während der randoffene Bereich 3' der Ausnehmung 2' durch ein Federglied
4 absperrbar ist, das als einfache Federzunge mit einem schrägen Einb ufschenkel
17 und einem daran stumpfwinklig anschließenden Sperrschenkel 18 besteht, ist das
Federglied 4 im Bereich der Ausnehmung 2'' in ähnlicher Weise angeordnet und ausgebildet,
wie das Federglied 4 nach Fig. 4. Es weist nämlich einen gegen den randoffenen Bereich
3'' geneigten Einlaufschenkel 14 und einen im wesentlichen quer zum randoffenen
Bereich 3'' gerichteten Sperrschenkel 15 auf, der bei der elastischen Verbiegung
des Einlaufschenkels 14 in eine Vertiefung 16 ausweichen kann.
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Jede der Ausnehmungen 2' bzw. 2' ist geeignet, einen Bewehrungsstab
9 aufzunehmen, dergestalt, daß diese beiden Bewehrungsstäbe 9 im Abstand voneinander
gehalten werden, wie das auch aus Fig. 6 ersichtlich ist. Die Enden des Formteisl
1 können sich jeweils gegen benachbarte Schalungsteile abstützen und dadurch eine
exakte Lagenfixierung der Bewehrungsstäbe 9 innerhalb der Schalung sicherstellen.
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Während nach den Figuren 5 und 6 ein durch ein relativ langgestrecktes
Formteil 1 gebildeter Abstandshalter zwei Bewehrungsstäbe 9 in ihrem Abstand voneinander
und von der Schalung fixiert, sind nach den Figuren 7 und 8 zwei Abstandshalter
in einer der Fig. 1 entsprechenden Ausführung in Verbindung mit einem Drahtbügel
18 benutzt, um zwei Bewehrungsstäbe 9 einerseits in großem Abstand voneinander und
andererseits in relativ geringem Abstand von der Schalung zu fixieren. Zu diesem
Zweck weist der Drahtbügel 18 an jedem seiner Enden einen U-förmigen Haken 19 und
einen im rechten Winkel dazu liegenden Haken 20 auf. Mit dem Haken 19 umfaßt der
Drahtbügel 18 aus einer Richtung das Formteil
1 jeweils dreiseitig,
wie das aus Fig. 8 ersichtlich ist. Andererseits umgreift der Haken 20, ebenfalls
dreiseitig, den in der Ausnehmung 2 des Formteils 1 aufgenommenen Bewehrungsstab
9, wie das aus Fig. 7 hervorgeht. Durch diese Ausgestaltung des Drahtbügels 18 wird
eine sichere Halteverbindung und Abstandshalterung der Bewehrungsstäbe 9 voneinander
und von den Schalungen gewährleistet.
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In den Figuren 9 und 1o ist ebenfalls ein Drahtbügel 18 dargestellt,
der über zwei im rechten Winkel zueinander liegende U-Haken 19 und 20 mit einem
Abstandshalter 1 zusammenwirkt. Das andere Ende 21 des Drahtbügels 18 ist dabei
rechtwinklig. Das andere Ende 21 des Drahtbügels 18 ist dabei rechtwinklig abgebogen
und bildet einen Auflageschenkel, bspw. für eine Bewehrungsmatte.
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Da bei den Abstandshaltern nach Fig. 1, 2, 7, 8, 9 und 10 die Ausnehmungen
2 nicht mittig angeordnet sind, können andere Abstandsmaße zwischen Bewehrungsstab
und Schalung auf einfache Weise dadurch erzielt werden, daß die Abstandshalter um
1800 gewendet an den Bewehrungsstäben 9 befestigt werden. Der Abstandshalter nach
Fig. 2 braucht dagegen nicht unbedingt gewendet zu werden. Bei ihm wird durch Drehen
um einen Bewehrungsstab 9 die gleiche Wirkung erzielt. Der Bewehrungsstab nach Fig.
2 dient somit nicht nur dazu, im Abstand nebeneinander zwei Bewehrungsstäbe 9 aufzunehmen.