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Einrichtung zur aufeinanderfolgenden
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Abgabe von vereinzelten Briefsendungen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Fördereinrichtungen dieser Art sind in der Regel ein Bestandteil einer
Einrichtung zum Vereinzeln von flachen Sendungen von einem Stapel oder werden in
unmittelbarem Anschluß an eine solche Einrichtung angewandt. Sie sind jedoch nicht
grundsatzlich auf diesen Verwendungszweck beschränkt.
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Bei solchen Fördereinrichtungen ist bereits eine größere Anzahl von
Ausführungsmöglichkeiten für die Rückhaltevorrichtung bekannt geworden, die hinsichtlich
der Sicherheit gegenüber Mehrfachabziigen, der Anwendungsbreite und des erforderlichen
technischen Aufwandes unterschiedliche Vor-und Nachteile aufweisen.
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Beispielsweise ist bei dem yereinzeler der DT-OS 23 09 756 eine Rückhaltevorrichtung
dargestellt, die einen Abstreifer in Form eines zweiarmigen Hebels enthält, dessen
eines, mit
einem Reibbelag versehenes Ende sich unter der Wirkung
einer am anderen Ende angreifenden Zugfeder gegen die Sendungen anlegt. Die Drehachse
ist aus Platzgriinden so angeordnet, daß die Verbindungslinie zwischen der Drehachse
und der Haupt-Angriffsstelle des Abstreifers mit der Förderrichtung einen spitzen
Winkel von etwa 450 einschließt. Auf Grund der beim Durchlaufen der Sendungen zwischen
diesen und dem Abstreifer wirkenden Reibung tritt eine Kraftkomponente auf, die
tangential zur Drehachse gerichtet ist. Sie hat ein Drehmoment zur Folge, durch
welches die Andruckkraft des Abstreifers in Abhängigkeit vom Reibungsbeiwert der
durchlaufenden Sendungen vermindert wird.
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Bei dem Vereinzeler der DT-OS 25 48 756 wird ein kufenartiger Abstreifer
verwendet, der von einem unter der Einwirkung einer Federkraft stehenden Schwenkarm
getragen wird. Die Verbindungslinie von der Drehachse des Armes zur Angriffszone
des Abstreifers schließt mit der Förderrichtung einen stumpfen Winkel von etwa 1650
ein. Beim Durchlaufen der Sendungen wird deshalb ebenfalls ein Drehmoment auf den
Arm ausgeübt, jedoch in dem Sinne1 daß die Andruckkraft des Abstreifers in Abhängigkeit
vom Reibungsbeiwert der Sendungen verstärkt wird.
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Es ist jedoch im allgemeinen erwiinscht, daß der Reibungsbeiwert der
jeweils durchlaufenden Sendung auf die Andruckkraft des Abstreifers (Riickhalteorgans)
eine möglichst kleine Riickwirkung hat. Das Auftreten des für diese Rückwirkung
ursächlichen Drehmoments könnte in beiden beschriebenen Fällen dadurch vermieden
werden, daß man die erwähnten Winkel zu
bzw. 1800 werden läßt. Das
ist aber in der Praxis unmittelbar nicht möglich, weil die Drehachse dann in der
Ebenc der Sendungen angeordnet werden miißte. Zur Vermeidung des Drehmoments müßte
eine geeignete Lenkerführung mit entsprechend größerem Platzbedarf und Aufwand benutzt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Fördereinrichtung
der eingangs genannten Gattung die Rückhaltevorrichtung so auszugestalten, daß unter
Beibehaltung einfacher Führungselemente der Reibungsbeiwert der jeweils durchlaufenden
Sendung praktisch keinen Einfluß auf die vom Abstreifer ausgeübte Andruckkraft hat
und daß ferner ein abgenutzter Reibbelag leicht ersetzbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale auf. Weitere Möglichkeiten zur
Ausgestaltung der Erfindung im Sinne der Unteransprüche ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen: Fig. 1 in Draufsicht
und schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fördereinrichtung
in Verbindung mit einem Vereinzeler für Briefsendungen; Fig. 2 die Fördereinrichtung
aus Fig. 1 in größerem Maßstab;
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie
III in Fig. 2; Fig. 4 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel in Verbindung
mit einer anderen Ausfijhrungsform eines Vereinzelers fiir Briefsendungen; Fig.
5 einen Schnitt gemäß der Linie V in Fig. 4, jedoch im gleichen Maßstab wie in Fig.
3; Fig. 6 ein zweites Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung; und die Fig. 7, 8 und
9 jeweils ein drittes, viertes und fünftes Ausführungsheispiel der Erfindung.
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Bei dem Vereinzeler der Fig. 1 wird entlang einer Anschlagwand (Leitwand)
1 durch nicht dargestellte, bekannte Fördermittel ein Stapel von Briefsendungen
2 an das Vereinzelungsorgan herangeführt. Als Vereinzelungsorgan und als Förderorgan
im Sinne der Erfindung dient ein Förderband 3, das an seiner mit den Sendungen zusammenwirkenden
Außenseite mit einem Reibbelag versehen ist. Das Förderband ist über eine in Richtung
des Pfeiles antreibbare Rolle 4 und eine Umlenkrolle 5 geführt,deren Achsen 6 bzw.
7 an der Grundplatte 8 gelagert sind. In Fortsetzung des Förderwegs werden die vereinzelten
Sendungen von zwei aneinanderliegenden angetriebenen Förderbändern 9 und 10 übernommen,
die um Rollen 11 bzw. 12 geführt sind.
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Der Abstreifer 20 ist als biegeelastisches Band ausgebildet, dessen
in Förderrichtung hinteres Ende mittels einer Schelle 21 an der Anschlagwand 1 befestigt
ist und welches in Fortsetzung der Anschlagwand mit einem gekrümmten Teil 20' in
einen in Förderrichtung, also parallel zum Förderband 3 verlaufenden Teil 20" iibergeht
(Fig. 2). Das Band 20 kann entsprechend der Zeichnung homogen ausgebildet sein,
aber auch beispielsweise so, daß die zum Zurückhalten der Sendungen dienende Reibschicht
auf einen gewebten Träger aufgebracht ist.
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Dem Abstreifer 20 ist als Andruckorgan ein kufenartiger häng.
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licher Stützkörper 22 zugeordnet, der im wesentlichen nur im Bereich
des in Förderrichtung verlaufenden Teils 20" des Abstreifers 20 angreift und mittels
einer Achse 23 schwenkbar an einem zweiarmigen Hebel 24 gelagert ist. Der Hebel
24 ist seinerseits um eine Achse 25 schwenkbar, und an seinem rechen Ende greift
eine Zugfeder 26 an (Fig. 1 bis 3).
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der Stützkörper22 zur Führung
des Abstreifers 20 mit einer Nut 22' und zur Aufnahme des Hebels 24 mit einer Ausnehmung
22" vorgesehen.
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Zusätzlich sind Mittel vorgesehen, um die Reibung zwischen dem Stützkörper
22 und dem Abstreifer 20 auf einen möglichst kleinen Wert herabzusetzen. Beim Ausfiihrungsbeispieldient
hierzu eine im Berührungsbereich zwischen den genannten Elementen angeordnete Schicht
aus einem Material mit niedrigem Reibungsbeiwert, nämlich ein in der Nut 22' angeordneter
Streifen 27 aus Teflon. Damit wird erreicht, daß zwischen
dem Stiitzkörper
22 und dem Abstreifer 20 im wesentlichen nur eine senkrecht zur Förderrichtung wirkende
Kraft iibertragen werden kann, nicht aber eine Kraftkomponente parallel zur Förderrichtung.
Deshalb kann hier, im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen bekannten Einrichtungen,
durch die am Abstreifer 20 wirkende Mitnahmekraft kein auf die Achse 24 bezogenes
Drehmoment entstehen. Die durch die Riickhaltereibung bedingte Längskraft wird vielmehr
ausschließlich durch die zur Befestigung des Abstreifers dienende Schelle 21 aufgenommen.
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Der Anfang des gekrümmten Teils 20' des Abstreifers 20 kann, wie mit
geFtrichelten Linien in Fig. 2 angedeutet, durch einen Streifen 28 aus einem Material
mit kleinem Reibungsbeiwert wie z.B.
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Teflon abgedeckt sein.
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Wenn der auf die Sendungen einwirkende Teil des Abstreifers 20, also
im wesentlichen der Teil 20", abgenutzt ist, kann unter Lösen der Schelle 21 ein
noch unbenutztes Bandstiick nachgeschoben und sodann das abgenutzte Stiick abgeschnitten
werden.
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Die Fig. 4 und 5 beziehen sich auf die Anwendung der beschriebenen
Förder- bzw. Rückhalteeinrichtung bei einem Vereinzeler, bei dem Abstreifer und
Förderband im Gegensatz zu dem Vereinzeler der Fig. 1 bis 3 einander nicht gegenüberstehen.
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Es sind drei mit Zwischenräumen axial nebeneinanderlaufende Förderbänder
30 vorgesehen und die angetriebene Rolle 31 weist zur Aufnahme dieser Förderbänder
drei Laufflächen 31' auf, die durch Ringnuten 31" voneinander getrennt sind.
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Die Rückhaltevorrichtung enthält zwei Abstreifer 20, die in solcher
Höhe angeordnet sind, daß sie sich jeweils dem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten
Förderbändern ,0 gegenüberbefinden. Die Abstreifer werden von einer gemeinsamen
Schelle 32 gehalten.
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Jedem Abstreifer 20 steht im Zwischenraum zwischen den betreffenden
Förderbändern 30 ein Stiitzfinger 33' gegenüber, der sich somit auf der gleichen
Seite des Förderwegs befindet wie die Förderbänder. Der Stützfinger ist als starre
Verlängerung Teil eines Armes 33, der schwenkbar auf eIner an der Grundplatte 8
befestigten Achse 34 gelagert ist.
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Entsprechend der Anzahl der Abstreifer sind zwei derartige Arme 33
übereinander angeordnet, von denen in Fig. 4 der oberste sichtbar ist. An jedem
Arm greift eine Zugfeder 35 an.
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Ferner ist an jedem Arm frei drehbar eine Tastrolle 36 gelagert. Mit
diesen Tastrollen stiitzen sich die Arme 33 an der aus Fig. 4 ersichtlichen Stelle
auf der Arbeitsfläche eines benachbarten Förderbandes 30 ab, so daß jede durch Verschleiß
verursachte Änderung der Dicke des Förderbandes und damit der Lage seiner Arbeitsfläche
auf den Stiitzfinger 33' übertragen wird.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die gegenseitige Lage der Arbeitsflächen
der Förderbänder 30 einerseits und der den Förderbändern zugewandten StirnflÄche
des Reibbelags des zugehörigen Abstreifers 20 andererseits trotz Verschleißens der
Förderbänder und des Reibbelags unverändert bleibt. Eine derartige Ausgestaltung
ist Gegenstand der DT-OS 25 48 756
und ist dort noch ausfiihrlicher
behandelt.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise der in den Fig. /l und 5 dargestellten
erfindungsgemäßen Fördereinrichtung entspricllt im iibrigen der anhand der Fig.
1 bis 3 erläuterten Ausfü.hrui¼'gs form.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig. 6 tritt an die
Stelle des länglichen Stiitzkörpers der Fig. 2 eine mittels einer Achse 40 drehbar
am Hebel 24 gelagerte Stützrolle 41. Sie kann verständlicherweise nur eine radial,
nicht aber eine tangential wirkende Kraft auf den Abstreifer 20 übertragen, so daß
die Anwendung einer Zwischenschicht mit niedrigem Reibungsbeiwert oder eines entsprechend
wirkenden Elements sich hier erübrigt. Zwischen dem Abstreifer und der Rolle kann
vielmehr eine beliebig große Reibung herrschen.
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Die in Fig. 6 gezeigte Ausführung hat den Nachteil, daß der Abstreifer
20 wegen des kleinen Radius der Rolle 41 nur auf einem relativ kleinen Längenabschnitt
abgestiitzt ist. Eine Vergrößerung der Rolle ist aber aus Platzgründen nicht möglich.
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Diese Schwierigkeit wird bei dem dritten, in Fig. 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel vermieden. An die Stelle der Rolle 41 tritt dort ein länglicher
Stützkörper 42, der an einer im wesentlichen senkrecht zur Ebene der durchlaufenden
Sendungen verlaufenden Stiitze 43 befestigt ist. Das vom Stützkörper abgewandte
Ende der Stütze ist ähnlich wie die Rolle 41
verdrehbar mittels
einer Achse 4 mit dem einen Arm eines Hebels 45 verbunden, der um eine Achse 46
schwenkbar ist.
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Am anderen Arm greift eine Feder 26 an. Nachdem auch bei dieser Ausführungsform
zwischen dem Abstreifer 20 und dem Stützkörper 42 keine zur Achse 44 tangentiale
Kraft aber tragbar ist, können die beiden Elemente fest miteinander verbunden werden.
Das geschieht zweckmäßig, wie dargestellt, mittels einer lösbaren Schelle 47, so
daß das weiter oben erwähnte Nachschieben des Abstreifers bei Abnutzung weiterhin
möglich ist.
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Bei dem in Fig. 8 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel ist ebenfalls
ein mit einer Schelle 47 am Abstreifer 20 befestigter, hier mit 48 bezeichneter
Stützkörper vorgesehen.
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Dieser ist andererseits an einem im wesentlichen senkrecht zur Ebene
der durchlaufenden Sendungen verlaufenden Stab 49 befestigt, der längsverschiebbar
in einer Gleitführung 50 geführt ist. Diese wiederum ist um ihre Achse verdrehbar
am Maschinengestell gelagert. Zwischen dem Stützkörper 48 und einer an der Gleitführung
50 anliegenden Scheibe 51 greift eine Druckfeder 52 an. Bei geringerem Platzbedarf
ist die Ausführungsform der Fig. 8 hinsichtlich der Führung des Stützkörpers 48
jener der Fig. 7 gleichwertig.
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Eine weitere Vereinfachung des Aufbaues der Rückhaltevorrichtung ist
bei dem in Fig. 9 dargestellten fünften Ausführungsbeispiel verwirklicht. Der hier
verwendete Stützkörper 53 hat keine
besonderen Führungsorgane.
Er wird lediglich durch die Befestigung am Abstreifer 20 mit der Schelle 47 und
durch eine Druckfeder 54 in seiner Lage gehalten. Er ist hohl ausgebildet, so daß
die Druckfeder nahe der Berührungsebene zwischen Abstreifer und Stützkörper an letzterem
angreifen kann. Dadurch wird vermieden, daß sich beim Durchlaufen der Sendungen
ein unerwünschtes Kippmoment am Stützkörper auswirken kann.
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Die Ausführungsformen der Fig. 7, 8 und 9 weisen demnach das gemeinsame
Merkmal auf, daß am Abstreifer ein länglicher Stützkörper befestigt ist, der innerhalb
einer senkrecht zu den durchlaufenden Sendungen und parallel zur Förderrichtung
verlaufenden Ebene beweglich ist und unter der Einwirkung einer auf den Abstreifer
gerichteten Kraft steht.